Deutschsprachige Dialekte und ihr Image

vom 05.08.2008, 21:55 Uhr

Um ehrlich zu sein: Ich mag gar keine Dialekte. Ich finde sie fürchterlich. Mir ist das gute alte Hochdeutsch immer noch am liebsten. Man versteht alle, es klingt nicht unbedingt schön, aber auch nicht hässlich, wie meiner Meinung nach beispielsweise der sächsische Dialekt.

Ich muss zugeben, dass ich teilweise, gerade in Bayern, fürchterlich Verständigungsprobleme haben. Ich lächel dann einfach nur noch und nicke, weil ich einfach kein Wort mehr verstehe . Aber auch, wenn ich damit ein besonders großes Problem habe, ich denke nicht, dass ich die einzige bin. Ich verstehe nicht, warum man nicht wenigstens im eigenen Land überall die gleiche Sprache sprechen kann. Gegen Dialekte habe ich allgemeinen nichts, aber man sollte es schon noch verstehen.

Und ich finde auch, dass die meisten Dialekte sich einfach nicht schön anhören. Deutsch ist meiner Meinung nach im allgemeinen keine sehr schöne Sprache, viel schöner ist in meinen Augen beispielsweise Französisch, aber mit einigen Dialekten erreicht Deutschland da echt den Tiefpunkt. Das kann daran liegen, dass ich Hochdeutsch im Allgemeinen den Vorzug gebe, aber ich finde, die meisten Dialekte klingen einfach nur platt, stumpf und einfach total hässlich.

Und auch den „Ossi-Dialekt“, wie er so nett genannt wird, finde ich furchtbar, ich habe letztens eine Verkäuferin in einem Fahrradladen getroffen, die ganz offensichtlich aus Ostdeutschland kam. Sie hat aus jedem „s“ am Ende eines Wortes ein „t“ und teilweise ganze Buchstaben weggelassen: „Dat is‘ so. Dat müssen sa‘ verstehen.“ Und so ging das in einer Tour weiter.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich persönlich finde, dass Hochdeutsch am ausgeglichensten ist! Ich habe damals noch in der Gegend von Hannover gewohnt und bin aus dem Grund gebürtiger Hochdeutscher. Im Moment wohne ich in Stuttgart, wo schwäbisch gesprochen wird, was ich teilweise richtig nervend finde, weil es manchmal sehr schwierig ist zu verstehen. Außerdem finde ich, dass dieser Dialekt extrem unattraktiv macht! Weitere Dialekte, die ich absolut abstoßend finde ist Sächsisch und Bayrisch. Am liebsten würde ich wieder nach Deutschland ziehen, weil ich mich dort am wohlsten fühle! Zur Zeit ist es noch akzeptabel in meinem Freundeskreis, weil dort ziemlich wenig schwäbisch gesprochen wird, aber sobald ich in Kontakt mit einem Erwachsenen trete verstehe ich kein einziges Wort mehr.

» Shizopinguin » Beiträge: 178 » Talkpoints: -0,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hochdeutsch! :wink: Dialekte finde ich ganz furchtbar, das klingt irgendwie immer so ungebildet, manchmal auch leicht dümmlich. Mag sein, dass das durch die vielen Filme kommt, in denen die Deppenrollen immer irgendeinen Dialekt (meistens Sächsisch, Bayerisch oder wenn es primitiv wirken soll, aus dem Ruhrpott) haben, aber ich mag einfach generell keine Dialekte. Am ehesten erträglich (und verständlich) finde ich noch den norddeutschen Dialekt.

Aber bei manchen Dialekten verstehe ich oftmals gar nicht, was gesagt wird, besonders bei Bayerisch. Und mir geht es da wohl nicht alleine so, mir ist schon öfter aufgefallen, dass im TV manche stark Dialekt sprechende Personen dann untertitelt werden.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



JulietMay hat geschrieben: Und auch den „Ossi-Dialekt“, wie er so nett genannt wird, finde ich furchtbar, ich habe letztens eine Verkäuferin in einem Fahrradladen getroffen, die ganz offensichtlich aus Ostdeutschland kam. Sie hat aus jedem „s“ am Ende eines Wortes ein „t“ und teilweise ganze Buchstaben weggelassen: „Dat is‘ so. Dat müssen sa‘ verstehen.“ Und so ging das in einer Tour weiter.

Dass jemand das "Ossi-Dialekt" nennt, habe ich auch noch nicht gehört. Ich verstehe das eher als Berlinern. Jedoch irritiert es mich etwas, wenn du sagst, die Person hätte z.B. "dat "gesagt, denn das kommt nicht aus dem, wie du es nennst "östlichen" Raum. Denn dann wäre es eher ein "dit" (für "das") geworden.

Wie auch immer, ich persönlich mag die nordischen Dialekte sehr gern. Wann immer ich z.B. in Hamburg bin, fühle ich mich eigentlich gleich immer sofort wohl. Der nordische Dialekt klingt einfach irgendwie immer freundlich und wohlgesonnen (wirkt jedenfalls so auf mich). Irgendwie kommt mir der ganze Mensch dann schon so gelassen und nett vor, wenn er mit mir spricht.

Was leider in meinen Ohren gar nicht gut ankommt, ist das sächseln. Ich kann mir nicht helfen, aber das hört sich einfach furchtbar und ich muss mich immer sehr zusammen reißen, damit ich nicht schmunzeln muss. Woran das liegt weiß ich nicht, aber es klingt zum Teil einfach so dümmlich (was aber nicht bös' gemeint ist). Dazu kommt leider oft noch, dass ich im sächsischen Raum sehr oft erlebe, dass bestimmte grammatikalische Regeln gleich mit über den Haufen geschmissen werden (à la "dem Horst sein Auto" usw.) Sicher mag es das überall geben, im sächsischen Raum springt es mich nur leider irgendwie immer sofort an und dann noch gekoppelt mit dem für mich schrecklichen Dialekt, geht einfach gar nicht.

Auch dem bayrischen Dialekt kann ich nicht soviel abgewinnen. Es ist jedoch für mich ein bisschen mit gemischten Gefühlen verbunden, was ich dann denke, wenn ich es höre. Der bayrische Dialekt klingt für mich irgendwie immer so grob aber trotzdem lustig. Zum Teil fällt es mir schwer, das Gesagte dann so richtig ernst zu nehmen. Woran das liegt kann ich mir aber auch nicht erklären, das war schon immer so.

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Schnibbeldiwapp hat geschrieben:Sehr suspekt hingegen ist mir Berlinerisch. Das kommt mir tatsächlich sehr grob vor, auch etwas anmaßend und großspurig.

Da hast du wohl recht, genau deshalb mag ich als Berlinern Berlinerisch aber ganz besonders gerne. Muss man denn sensibel und immer höflich sein? Meiner Meinung nach kommt man mit ein bisschen Frechheit weiter im Leben, deshalb passt dieser Dialekt auch dazu. Übrigens gibt es deutliche Unterschiede zwischen Ost- und Westberlinerisch. Kein Westberliner wird die Bemerkung mit dem Ossideutsch auf sich sitzen lassen.

Ich kann generell nicht sagen, dass ich bestimmte Dialekte nun gar nicht leiden kann oder dass diese einen Einfluss auf meine Zuneigung zu einem Menschen hätte. Allerdings finde ich generell, dass man schon in der Lage sein sollte, Hochdeutsch zu sprechen. Wenn ich mich mit Freunden unterhalte, sprechen wir auch mal Berlinerisch untereinander, genauso, wie man dann eben häufiger Slangausdrücke benutzt. Meiner Meinung nach haben Dialekte und mundartliche Ausdrücke aber nichts im Berufsleben oder in der Schule/im Studium zu suchen. Da wirkt ein Dialekt dann schon irgendwie ungebildet und beeinflusst meine Sympathie für einen Menschen.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Fränkisch finde ich eigentlich ganz toll, jedenfalls wenn es nicht gerade ganz extrem stark gesprochen wird. Wobei es da deutliche Unterschiede gibt, vor allem aus den Regionen im Norden und Westen Frankens finde ich angenehm, die Region Nürnberg und Umgebung ist für meine Ohren ein bißchen zu zäh und langsam. Ausserdem versteht man die Franken ganz gut, auch wenn sie aus beinahe jedem "T" und "D", aus jedem "P" und "B" machen und das "R" unglaublich stark rollen.

Badisch ist nichts für meine Ohren, zu zäh, viel zu viele eigene Wortschöpfungen, in ländlichen Regionen wird dort so sehr Dialekt gesprochen, dass man es kaum versteht. Vor allem die vielen "Sch-"Laute finde ich unangenehm, das klingt so schlampig und undeutlich.

Aber generell finde ich die meisten Dialekte niedlich, wenn sie nicht so stark gesprochen, sondenr nur so, dass man noch erahnen wo jemand herkommt. Das macht die Person ja auch ein ganzes Stück freundlicher und authentischer.

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich mag Dialekte allgemein nicht sonderlich. Ich habe selber bis vor wenigen Jahren Schwäbisch gesprochen und es war nicht einfach es los zu werden. Leider werde ich es wohl nie ganz los werden. Wahrscheinlich mag ich Dialekte deshalb nicht und beim Schwäbischen mache ich da keine Ausnahme. Am Schönsten finde ich immer noch Hochdeutsch. Bei Schwäbisch stört mich, wie auch beim Bayrischen und Hessischen, dass sie irgendwie so derb und nach Bauernsprache klingen.

Auch den Berliner Dialekt mag ich nicht. Da stört mich allerdings, dass er so dümmlich klingt. Egal was man sagt, es klingt einfach nicht besonders schlau. Das ist beim Thüringischen nicht anders. Aber am wenigsten mag ich Sächsisch. Ich weiß nicht warum, aber ich kann da einfach nicht lange zuhören. Es ist nicht so wie bei den anderen Dialekten, die ich einfach nicht sehr gerne mag oder höre. Bei Sächsisch fällt es mir manchmal wirklich schwer zuzuhören, weil ich immer nur über den schrecklichen Dialekt nachdenke und mich frage, warum die das nicht selber hören und stattdessen Hochdeutsch lernen. Naja, jedenfalls mag ich Dialekte nicht sonderlich und könnte gut und gerne auf sie verzichten.

» SabrinaMuc » Beiträge: 788 » Talkpoints: 15,76 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde unser schwäbisch ganz nett, auch wenn ich es zu schwäbisch allerdings nicht mehr so gut finde. Da wirkt es doch eher sehr ländlich, obwohl man sich durchaus in der Stadt befinden kann.

Das Bayerische finde ich klasse, wenn man es richtig kann. Die Bayern rollen das "R" so richtig schön, was ich, trotzdem dass ich in Bayern wohne (allerdings an der direkten Grenze zu Baden-Württemberg) nicht beherrsche. So richtige Münchener sind halt gstandene Leut. Mein Mann kann das "R" rollen, was ich bei ihm sehr männlich finde.

Ganz fürchterlich finde ich, wie vom Threadsteller erwähnt, das Sächsische. Ich kenne zwar viele Sachsen, da ich in Berlin mit sehr vielen studiert habe, aber an diesen Dialekt habe ich mich nie gewöhnt und ich werde es wohl auch nie. Warum kann ich nicht erklären, aber ich bekomme beim Hören beinahe eine Gänsehaut und ich finde es alles andere als männlich oder gar sexy.

Berlinerisch liebe ich. Das kommt aber vermutlich daher, dass ich zu Berlin eine ganz enge Beziehung habe, da ich dort, durch mein Studium bedingt, noch sehr viele Freunde und sogar meine beste Freundin habe. Zudem lebt mein Bruder inzwischen in Berlin und mein Vater hat auch mehrere Jahre dort verbracht und hat noch viele Freunde dort, die ich auch sehr gut kenne.

Platt mag ich gar nicht, was aber daran liegt, dass ich davon nicht wirklich viel verstehe.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich mag meine Heimatsprache, das Bayerische, am Liebsten. Die Österreicher und Südtiroler Dialekte gehören für mich natürlich auch zu den schönsten. Leider kann ich das Bayerische selbst nicht sprechen, obwohl ich die Sprache eigentlich beherrsche, das heißt, ich könnte zwar ins Bayerische übersetzen, aber die Aussprache hört sich bei mir gekünstelt an. Dialekt spricht man entweder perfekt oder gar nicht, Akzent im Dialekt hört sich einfach nur schlimm an. Meine ganze Familie spricht Bayerisch, aber meinem Bruder und mir wurde nur Hochdeutsch beigebracht und das ist wahnsinnig schade.

Außerdem liebe ich das Fränkische und auch die norddeutschen Dialekte. Der Hamburger Dialekt ist total schön und auch der, der an der Ostsee gesprochen wird. Norddeutsch klingt einfach gemütlich und bei schönen Männern sehr sehr sexy.

Sächsisch und Schwäbisch finde ich ganz furchtbar, aber der Badener Dialekt (heißt das so?), der in der Gegend um Freiburg gesprochen wird, klingt total schön. Wobei ich das bei Männern eher süß-sexy und nicht wirklich männlich-sexy finden würde.

Ruhrpottdeutsch mag ich eigentlich auch ganz gern, aber es kommt auf den Sprecher und natürlich auf die Region an. Leider kenne ich mich mit den dortigen Dialekten nicht so sehr aus, aber bei manchen hört es sich schön schnoddrig an, bei manchen nur widerlich. Aber das Rheinländische gefällt mir gar nicht, es klingt für mich immer ein wenig proletenhaft.

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» microonde » Beiträge: 231 » Talkpoints: 0,30 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Am liebsten höre ich eigentlich ein möglichst sauberes Hochdeutsch, was hier in der Gegend (im Ruhrgebiet) natürlich nicht unbedingt den Standard darstellt. Hochdeutsch passt in jede Situation - sowohl zum Abendessen mit dem Liebsten als auch in den Berufsalltag. Von den meisten Dialekten kann man das nicht unbedingt behaupten. Mir geht es bei manchen Dialekten so, dass ich sie mir einfach nicht in allen Lebenssituationen vorstellen kann oder möchte und oftmals grinsen muss, wenn jemand einen besonders ungewohnten und meinem Empfinden nach grausamen Dialekt aufweist.

Berlinerisch finde ich grundsätzlich ganz sympathisch, was aber sicher an meiner Begeisterung für einen speziellen Menschen liegt (der zum Glück auch hochdeutsch sprechen kann). Außerdem liebe ich Berlin über alles und werde in den nächsten Jahren auch dort hinziehen. Berlinerisch finde ich im Alltag, beim Einkaufen, beim Quatschen wirklich nett, finde es aber in manchen Situationen absolut unpassend. Eine tiefgehende Diskussion mit diesem Dialekt kann ich mir einfach nicht vorstellen und auch in sehr vielen Jobs, zum Beispiel als Arzt, Anwalt, Bankangestellter oder ähnlichem finde ich einen solchen Dialekt irgendwie unpassend.

Im Ruhrgebiet gibt es natürlich viele Leute, die diese typische Ruhrgebietssprache sprechen. Ich finde das manchmal amüsant, im Großen und Ganzen aber eher unsympathisch und ich könnte mich auch nicht länger mit jemandem unterhalten, der so spricht, ohne genervt zu sein. Weitaus schlimmer finde ich allerdings noch sächsische Dialekte. Wahrscheinlich würde ich jemandem, der sächselt, nicht einmal eine Chance als Bekannter einräumen, da ich mich mit demjenigen gar nicht richtig unterhalten könnte. Ich finde diesen Dialekt einfach nur grausam und kann absolut nichts nettes oder annähernd sympathisches daran finden.

Bayerisch klingt immer nach Gemütlichkeit, Skiurlaub, Weißbier und Schweinshaxe. Natürlich ist das auch nur eines dieser alten Vorurteile, aber irgendwie ist das echt das Erste, an das ich denke, wenn ich jemanden so sprechen höre. Ich finde diesen Dialekt nicht so schlimm wie das Sächsische, könnte mir aber auch nicht vorstellen, mich dauerhaft davon berieseln zu lassen. Die nordischen Redensarten finde ich eigentlich ganz sympathisch. Gerade viele Hamburger haben irgendwie etwas Sympathisches wenn sie sprechen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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