Angst, dass die kleine Schwester kifft

Hallo!

Ich mache mir in letzter Zeit ziemliche Sorgen um meine 5 Jahre jüngere Schwester. Sie ist gerade 18 geworden und wohnt immernoch bei meinen Eltern - knapp 500 km entfernt von mir.

Seit etwa 8 Monaten hat sie einen neuen Freund, der sich nicht nur wie ein Rapper anzieht, sondern auch nach meinem Wissensstand mit Leuten herum hängt, die regelmäßig Kiffen. Das weiß ich, weil es sich bei dem Wohnort meiner Schwester um eine Kleinstadt handelt, in der ich sehr viele Leute kenne - und wenn nur vom Sehen. Da meine Schwester auch vor einigen Monaten zu rauchen angefangen hat, mache ich mir mittlerweile Sorgen, dass sie durch ihren Freund damit angefangen hat, Drogen zu konsumieren. Vorher hatte sie gerade einmal 2 Zigaretten geraucht und kaum Alkohol getrunken. Nun raucht sie regelmäßig, obwohl sie immer meinte, sie tut es nur am Wochenende und mir mehrmals versprochen hat damit aufzuhören - und weitergeraucht hat.

Da ich so weit entfernt wohne, sehe ich meine Schwester nicht besonders oft und kann deshalb kein Auge auf sie haben. Dass der Freund meiner Schwester, und damit auch sie, mit Kiffern zu tun haben, heißt ja eigentlich noch nichts. Doch der Freund kam mir bei unseren Treffen schon immer komisch vor und nun habe ich Angst davor, dass meine Schwester nicht nur Zigaretten raucht, wobei es schlimm genug ist, dass sie so spät noch damit angefangen hat.

Wie soll ich mich nun verhalten? Soll ich meine Schwester mit meinem Verdacht konfrontieren und schauen, wie sie reagiert? Oder soll ich die Sache beobachten, was allerdings hieße, dass ich meine Eltern einweihen müsste, da ich meine Schwester nicht unter Kontrolle habe. Dies möchte ich eigentlich nicht, da meine Eltern sich sonst total die Sorgen machen würden. Außerdem kann es sein, dass ich momentan überempfindlich bin, da ich gerade erst erfahren habe, dass ein befreundeter Arbeitskollege schon seit Jahren Alkoholiker ist und ich nichts gemerkt habe. Reagiere ich im Fall meiner Schwester über?

Wart ihr schon einmal in einer ähnlichen Sutuation wie ich? Ich hoffe, dass mir jemand weiter helfen kann.

Hallo,

ich war zum Glück noch nicht in einer ähnlichen Situation, aber ich persönlich denke, dass du da ein bisschen überreagierst. Du hast doch nicht einen konkreten Beweis und selbst wenn der Freund kifft, heißt das doch noch lange nicht, dass sie dies auch tut.

Normalerweise würde ich dir jetzt raten mit deiner Schwester darüber zu reden, aber ich kenne deine Schwester nicht und weiß auch nicht wie sie reagieren würde. Letztendlich sollte sie aber verstehen, dass du dir ja nur Sorgen machst und es nicht schlecht mit ihr meinst.

mfg Tim

Normalerweise würde ich dir jetzt raten mit deiner Schwester darüber zu reden, aber ich kenne deine Schwester nicht und weiß auch nicht wie sie reagieren würde. Letztendlich sollte sie aber verstehen, dass du dir ja nur Sorgen machst und es nicht schlecht mit ihr meinst.

Hallo Tim92!

Das Problem an der Sache ist, dass sie mir wohl kaum die Wahrheit sagen wird, wenn ich sie auf das Thema anspreche. Weil sie weiß, dass es mir schon nicht gefällt, dass sie plötzlich mit dem Rauchen angefangen hat, wird sie mir mit Sicherheit nicht sagen "Ja, ich rauche gerne Mal einen Joint."

Da ich sie aufgrund der Entfernung nicht im Auge behalten kann, weiß ich nicht, was ich jetzt machen soll. Ich möchte meine Eltern aber nicht hinein ziehen, da es ja nur ein Verdacht und sie vielleicht unschuldig ist und ich außerdem nicht weiß, ob es überhaupt etwas bringen würde.

Ich würde sagen, dass dir bei diesen massiven Sorgen, die du dir machst kaum eine andere Wahl bleibt, als deine Schwester darauf anzusprechen. Der Gedanke, dass sie auch kifft wenn sie jetzt durch ihren Freund so viel mit Leuten zu tun hat, die kiffen, liegt ja durchaus nahe. Vor allem, wenn sie plötzlich regelmäßig Zigarretten raucht. Das ist eine Veränderung, die dich eben wundert und alarmiert in diesem Zusammenhang.

Sollte sich dein Verdacht irgendwie bewahrheiten, dann bringt es aber bei dem Alter deiner Schwester nichts mehr, daraus einen Aufstand zu machen. Es könnte sie vertreiben, sodass sie zu ihrem Freund zieht. Das wäre sicher nicht in deinem Sinne, oder? Ein Mädel, das in halbwegs gesunden Verhältnissen aufgewachsen ist und erst so spät mit sowas in Berührung kommt, also die wichtigen Entwicklungsjahre als pubertierender Jugendlicher weitgehend bei normalen Sinnen, alle normalen und essentiellen Lernerfahrungen machen konnte (inklusive Umgang mit Enttäuschungen im nüchternen Zustand, etc.), wird sowas nicht so schnell zur Gefahr. Sie kann damit dann auch durchaus ungefährdet gewisse Erfahrungen machen, sogar bis zu dem Punkt des Missbrauchs (also übermäßigem Konsums) und käme dann nur zu dem Schluss, dass sie das nicht weiterbringt und auf Dauer trübsinnig werden lässt.

Hab ein wenig Vertrauen in sie. Sprich sie aber dennoch an! Auch die Erfahrung, dass man damit aneckt, ist eine wichtige Drogenerfahrung, die gesund sozialisierten Menschen den Spaß am Drogenkonsum noch ein wenig mehr vermiesen kann, was ja gewollt sein dürfte.

Ich erlebe zur Zeit eine ähnliche Situation. Mein Bruder (17 Jahre alt) hat vor ca 2 Jahren mit dem rauchen angefangen. Erst hat er es heimlich getan und als meine Mutter irgendwann dahinter gekommen ist und es akzeptiert hat da sie nichts dagegen tun kann, hat er es auch "öffentlich" getan. Mit der Zeit allerdings hat er sich meiner Meinung nach seltsam verhalten, war ständig müde, hatte rote Augen- das "übliche" halt. Auf seinem Pc hat er mir dann auf lustig getrimmte "Kiffer-Videos" gezeigt. Ich habe mir erst nichts dabei gedacht (vielleicht wollte ich das auch nicht, das denke ich mal eher).

Irgendwann habe ich ihn darauf angesprochen, da ich mir wirklich viele Gedanken und Sorgen darüber gemacht habe und auch eigentlich immer gut mit ihm über solche Dinge sprechen konnte. Er meinte anfangs zu mir, dass ich falsch liegen würde, aber im Grunde war mir auch klar das er das nicht sofort zugeben würde. Mit der Zeit habe ich dann durch Zufall (ich würde nie in seinen Sachen wühlen) etwas Gras gefunden und ihn drauf angesprochen. Er meinte dann das er ab und zu etwas rauchen würde und ich mir keine Sorgen machen müsste- leichter gesagt als getan.

Ich habe dann überlegt ob ich es meiner Mutter sagen sollte, habe es dann aber gelassen, weil sein Vertrauen zu mir höchtwahrscheinlich darunter gelitten hätte. Also habe ich es nicht getan. Meine Mutter hat es dann wenig später von selbst rausgefunden. Aber dagegen unternehmen kann sie nichts, denn sie kann ihn nicht ständig kontrollieren, das ist einfach nicht möglich. Sobald ihr oder mir (ich wohne allerdings nicht mehr zuhause und bekomme nicht alles mit) auffallen sollte, dass er sich negativ entwickelt und noch andere Dinge im Spiel sind, muss unbedingt etwas unternommen werden. Nur wir stehen ja jetzt schon vor lauter Fragen...

Es ist wirklich nicht einfach und es belastet auch sehr, aber ich würde dir raten deine Schwester auf jeden Fall darauf anzusprechen und nicht vorwurfsvoll mit ihr darüber zu sprechen, sondern ihr zu sagen, dass du dir sorgen machst. Solange sie Vertrauen zu dir hat, kannst du damit rechnen, dass sie sich an dich wenden wird, wenn sie Probleme damit hat.

Hallo,

Zum glück war ich noch nicht in so einer heiklen Situation. Ich finde schon dass du deine kleine Schwester mit deinem Verdacht konfrontieren solltest und denke dass du keinesfalls überreagierst, denn ich finde es ganz normal dass du dir Sorgen machst. Deinen Eltern solltest du noch nichts von deinem Verdacht erzählen, da du dir ja noch nicht sicher bist ob es auch stimmt, so würden sie sich nur unnötig einen Kopf machen. Meiner Meinung nach muss es nicht gleich sein dass deine Schwester kifft nur weil ihr Freund dass tut, es ist jedoch leider nicht ganz auszuschließen. Ich hoffe dass deine kleine Schwester nicht kifft, denn dass ist oftmals der Weg zu härteren Drogen.

Liebe Grüße
Sasa15