Vertrödelte Zeit durch Medienkonsum
Weil gerade mal wieder ein ziemlich unkonstruktiv und labberig verbrachter Samstag hinter mir liegt, möchte ich von euch mal folgendes wissen: Wie seht ihr diese verfluchte Sache mit der vertrödelten Zeit? Stunden also, die man damit zubringt, Sachen zu machen, die zwar Spaßbringen, einen aber nicht weiterhelfen und bereichern? Wenn man beispielsweise einen ganzen Tag lang nur unkoordiniert und nach vager Lust und Laune im Fernsehprogramm rumgeforstet oder im Internet gestöbert hat, schlechte Filme verfolgte, die da nunmal zufällig kamen, Spekulationen und unnütze Kurznews überflog, die sich morgen womöglich schon wieder erledigt haben, weil sie dementiert oder überholt werden, ist man dadurch am Ende nicht vorangekommen. Weder habe ich menschlich, charakterlich etwas dazugewonnen, noch sind meine geistigen Fähigkeiten in irgendeiner anderen Weise großartig gewachsen. Die Zeit ist futsch, der Tag ist vorbei und führte mal wieder zu nix.
Was tut ihr mit vertrödelter Zeit? Findet ihr, dass ihr zu viel trödelt, euch zu viel zerstreut und mehr koordiniert Informationen aufnehmen solltet? Seid ihr froh darüber, mal richtig lange gammeln zu können oder stellt euch so ein "verschwendeter Tag" auch nicht so recht zufrieden? Findet ihr auch, dass Faulenzerei im Übermaß völlig den Reiz verliert?
Meine Meinung ist, dass ein Mensch doch in jeder Sekunde danach streben sollte, sich Erlebnisse und Prozesse zu suchen, die ihn voll ausfüllen und weiterbringen im besten Sinn. Damit meine ich nicht, dass man von früh bis spät vor einem Buch hockt und Fach- und Sachanalysen auswendig lernt, sondern dass man für Bewegung und Impulse sorgt, am besten über die soziale Schiene. Austausch schafft? Das muss ja gar nicht mal übermäßig seriös oder intellektuell sein, sondern einfach nur Austausch. Nach einem tollen Gespräch fühle ich mich jedesmal achtmal so gut, wie nach einer guten Fernsehsendung.
Permanente, ermüdende Medienbestrahlung macht auf Dauer doch wirklich nicht glücklich und auch nicht schlauer, wenn wir mal ehrlich sind. Ist aber so schön praktisch und bequem fürs Hirn. Es kommt alles von selbst gerieselt, darunter leidet allzuoft aber die Fähigkeit zum Selbstdenken. Eine ganz fatale Krankheit unserer heutigen Gesellschaft, finde ich.
Beugt ihr dem vor oder seid ihr da nicht so streng mit euch, wie ich?
Sicherlich ist es so, dass sehr viel Zeit für die Medien benutzt wird und, dass man auch kaum noch Zeit für andere Dinge hat. Aber ich bin auch der Meinung, dass die Medien nicht so schlimm sind wie du es nun beschreibst. Ich glaube nämlich, dass man durch die Medien auch etwas lernen kann. So gibt es zum Beispiel Dokumentationen und Erfahrungsberichte im Fernsehen.
Es gibt leider viel zu viele Medien, die einen mit ihren wunderbare Fähigkeiten verlocken und die man eigentlich nicht braucht. Wer zum Beispiel braucht eine Maschine mit der er an einem Fernseher virtuell spielen kann, oder wer möchte sich in einem Videospiel virtuell bekämpfen lassen?
Das Medium Fernseher nimmt uns auch die Zeit, aber darüber denkt heutzutage keiner mehr nach, denn einen Fernseher zu besitzen und diesen regelmäßig zu benutzen wenn einem langweilig ist, ist einfach normal geworden.
Also ich denke so pauschal kann man das nicht sagen. Was für Dich vertrödelte Zeit ist, kann der andere als "Abschalten" oder "Ausruhen" empfinden. Du siehst selbst keinen Sinn in solchen Tagen, ich dagegen arbeite viel und gern, doch brauche ich auch "gehirnlose Tage", da mich Job, Familie und alles andere ziemlich beansprucht. Für mich ist das ein guter Ausgleich zum angespannten Alltag, ich selbst möchte bestimmen, wann ich abschalte oder neue Impulse brauche.
Das kann je nach Monat/Tag oder Stunde variieren. Natürlich kommt es schon mal nach so einem unmotivierten Tag vor, dass man denkt, man hätte Zeit auch sinnvoller nutzen können, aber wer in seinem Leben kennt nicht solche Tage? Solange man letztendlich glücklich und zufrieden mit seiner Gesamtsituation ist, spricht doch nichts dagegen. Die Menschen sind eben verschieden und jeder lebt sein Leben nach seinen Vorstellungen. Ich finde da sollte man nicht unbedingt drüber urteilen.
Medien gehören zu unserer Gesellschaft genauso dazu und in Maßen ist das sicher alles o.k. Ich habe mir auch nie so ernsthaft darüber Gedanken gemacht, ich glaube das wäre für mich eher Zeitverschwendung.
Ich denke es kommt auf die "Dosis" an. Wenn ich in meiner Freizeit ständig nichts sinnvolles mache und nur "rumhänge" würde ich mir auch Gedanken machen, aber mal ab und zu ein völlig unverplanter und fauler Samstag oder Sonntag ist doch schön. Und vor allem denke ich, dass das auch total wichtig ist für die Regeneration und Entspannung. Man kann das Gehirn ja nicht ständig beanspruchen, der Körper braucht ja auch seine Pausen und Regenerationsphasen wenn man Sport treibt.
Trotzdem denke ich schon, dass das mediale Überangebot zur Zeitverschwendung einlädt. Ich habe jetzt seit kurzem digitales Kabelfernsehen und da kann man locker eine Stunde mit schauen was im Fernsehen kommt verbringen. Oder im Internet - mir geht es oft so, dass ich nur schnell bei Wikipedia was nachschauen will. Der Artikel den ich aufrufe enthält aber Links zu anderen Artikeln, die auch interessant klingt und nach zehn Klicks ist man irgendwo wo man eigentlich nie hin wollte und hat eine Stunde vertrödelt.
Einmal in der Woche brauche ich so eine Regenerationsphasen, in der ich einfach den TV einschalte und etwas belangloses schaue. Nur Talk Shows, Gerichtssendungen etc. tue ich mir nicht an. Ich arbeite 40 bis 48 Stunden die Woche und da brauche ich einfach so einen Tag, meistens ist es bei mir der Sonntag.
Als ich eine Zeitlang arbeitslos war häuften sich solche Tage. Da hing ich nur noch vor dem Fernseher oder dem Computer. Am Anfang war es ok, aber dann hatte ich auch das Gefühl, das ich meine Zeit verschwende. Wenn ich dann Nachts vor dem einschlafen im Bett lag und mir dachte was habe ich heute erreicht, gelernt, bewirkt, konnte ich die Frage nur mit nichts beantworten. Das hat mich dann doch schon nachdenklich gemacht und ich habe daran etwas geändert.
Schnibbeldiwapp hat geschrieben:Meine Meinung ist, dass ein Mensch doch in jeder Sekunde danach streben sollte, sich Erlebnisse und Prozesse zu suchen, die ihn voll ausfüllen und weiterbringen im besten Sinn.
Das ist ein ziemlich hoher Anspruch, dem wohl viele Menschen entgegen streben, den die wenigsten aber erfüllen. Dafür sind die Verlockungen von Seiten TV, Internet und auch Belletristik (was sich alles so nennen darf) einfach zu groß.
Auch wenn ich bemüht bin meine Zeit sinnvoll auszufüllen - nicht immer klappt es und es gibt auch immer mal wieder vertrödelte Zeiten. Das ist aber, denke ich zumindest, zutiefst menschlich und man sollte sich deswegen nicht zu sehr ärgern - auch das ist wieder verschwendete Zeit. Sinnvoller ist es zu schauen, ob es vielleicht doch mal sinnvoll war, gar nichts Sinnvolles zu tun oder ob man diesen Gammelei zum Anlass nehmen sollte, eben doch an sich zu arbeiten und Trödelzeit zu minimieren.
Wer da wirklich Schwierigkeiten hat und es einfach nicht schafft, sich zu ändern, der sollte mal folgende Tricks testen: Gegen stundenlanges Surfen hilft ein Kurzzeitwecker. Auf die "erlaubte" Zeit einstellen und dann auch wirklich bewusst den Zugang zum Internet kappen. Wer zu viel fern sieht, der sollte unbedingt in eine Programmzeitschrift investieren und sich die wirklich interessanten Sendungen herauspicken und diese auch ganz bewusst schauen. Wenn man sich nicht sicher ist aufnehmen und später schauen. Das hilft auch, wenn man sich gar nicht entscheiden kann und viel zu viele Sendungen anschauen möchte. Da setzt man dann schon Prioritäten.
Nein, ich finde nicht, dass ich jemand bin, der viel Zeit vertrödelt. Insgesamt bin ich schon jemand, der alle Dinge, die anstehen, schnell und ordentlich erledigen. Das bezieht sich bei mir eben auf alle Dinge im Alltag: Bei mir steht nie Geschirr herum, sondern es wird direkt und zügig abgespült, ich erledige Sachen lieber schnell und gleich als es hinaus zu schieben - Zumindest was den Alltag und den Haushalt angeht. Deshalb denke ich, dass ich dadurch auch wirklich einige Zeit pro Tag spare, weil ich Sachen eben nicht vor mir herschiebe. Andere lassen sich auch mit dem Haushalt sehr viel Zeit und machen Dinge gemütlich. Bei mir hingegen herrscht immer ziemlich Hektik und ich schaffe das in der Hälfte der Zeit!
Wenn ich also dann mal am Abend vor dem Fernseher sitze und vor mich hinträume und mir irgendwelches Unterschichtenprogramm ansehe, dann kommt mir das nicht vor wie total vertrödelte Zeit. Ich sehe aber eh nicht so viel fern. Und Musik und Internet ist für mich eh nicht das, was ich als Konsum bezeichnen würde, weil es einfach zum Leben dazu gehört. Ich chatte mit Freunden und brauche das Internet für mein Studium und irgendwie arbeite ich dann nebenbei auch immer noch. Das ist für mich somit eh keine vertrödelte Zeit. Musik läuft sowieso im Hintergrund.
Ich gehöre eigentlich nicht zu den Menschen, die viel Zeit vor dem Fernseher oder vor dem Internet verbringen. Obwohl ich sagen muss, dass es gerade beim Internet surfen schwierig ist, da es oft zwischen beruflichen Interessen und der unnötigen Freizeitvergeudung nur einen Klick gibt.
Aber ich denke, dass es auch nicht gut für den Menschen ist, wenn man, wie du schreibst, jede Sekunde nach irgendetwas streben sollte. Ein Jeder braucht auch mal eine Auszeit und ich finde es absolut nicht schlimm, wenn man abends manchmal einfach vor dem Fernseher liegt und sich berieseln lässt. Mir wäre es zwar zu schade, wenn ich einen ganzen Tag damit vergeuden würde um vor dem Fernseher zu liegen, aber das ist Ansichtssache und ein jeder sollte es selber entscheiden.
Wie man notorische Fernseher davon abbringen kann? Also ich denke, wenn man sich nicht bewusst zurück halten kann, dann kann auch niemand anderer es einen einreden oder sagen. Man muss sich selber über diesen übertriebenen Fernsehkonsum im Klaren sein um es zu ändern und sich einer anderen Freizeitbeschäftigung widmen zu können.
Ich muss sagen, dass ich auch immer sehr viel Zeit damit verbringe, im Internet zu surfen oder mir Filme anzuschauen. Das finde ich aber gar nicht so schlimm und ich habe auch kein schlechtes Gewissen danach. Immerhin macht es mir ja auch Spaß, vor dem Fernseher oder vor dem Laptop zu sitzen und von daher sehe ich diese Tätigkeiten auch nicht als sinnlos an. Solange ich mich dabei entspannen kann und es mir Spaßmacht, erfüllen diese Tätigkeiten ihren Zweck und von daher finde ich das auch nicht schlimm.
Obwohl ich eigentlich jeden Tag im Internet bin und auch täglich vor dem Fernseher sitze, ist es dennoch nicht so, dass ich nichts anderes mache. Stattdessen gehe ich täglich zur Uni, treffe mich mit Freunden, verbringe Zeit mit meinem Partner und lese Bücher. Wenn ich dann noch zwischendurch Zeit habe, schalte ich gerne den Fernseher an und das ist auch völlig in Ordnung für mich so.
Ich verbringe eigentlich selten den ganzen Tag vor dem Fernseher oder vor dem Laptop. Stattdessen mache ich eigentlich jeden Tag noch etwas anderes und das finde ich ideal so. Solange ich auch immer das hinbekomme, was ich mir vorgenommen habe und auch noch genügend Zeit mit der Uni, mit meinen Freunden und mit meinen eigenen Hobbys verbringe, finde ich es nicht schlimm, wenn ich dann auch noch etwas Zeit damit verbringe, im Internet zu surfen.
Heutzutage passiert mir so etwas nur mehr sehr selten, aber von früher kenne ich es gut. Was mir immer geholfen hat, war, mich aufzuraffen und kurz raus zu gehen - und sei es nur 10 Minuten um den Block. Das durchbricht den Medienstumpfsinn.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-33170.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Notebook von Plus 3463mal aufgerufen · 3 Antworten · Autor: Simone1987 · Letzter Beitrag von Entenhausen
Forum: Hardware
- Notebook von Plus
- Lohnen sich Asien Fonds? 4532mal aufgerufen · 4 Antworten · Autor: Balthasar · Letzter Beitrag von FinanzScout
Forum: Geldanlage
- Lohnen sich Asien Fonds?
- Überweisung rückgängig machen 6014mal aufgerufen · 5 Antworten · Autor: Player · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Geld & Finanzen
- Überweisung rückgängig machen