Alternative Energien - ein Boomsektor unter Preisdruck

Alternative Energien sind europaweit und besonders in Deutschland so gefragt wie noch nie zuvor – vor dem Hintergrund steigender Kosten für fossile Brennstoffe ist das wirklich kein Wunder, außerdem spielt hier natürlich auch der Umweltschutzgedanke eine große Rolle. Allerdings wird dieser „Boomsektor“ der Wirtschaft zunehmend ausgebremst und hat mit stark ansteigenden Rohstoff- bzw. Förderpreisen zu kämpfen. Als Folge dieser Entwicklung schrecken immer mehr Initiatoren, ob nun private oder unternehmerische, vor neuen Projekten zurück. Eine Ausnahme ist der Bereich Sonnenenergie.

Beispiel Biothermie (Erdwärme): hier gehen zwei Drittel der Gesamtkosten für die Bohrkosten drauf und reduzieren somit die Margen ganz erheblich. Seit 2004 haben sich diese Kosten verdoppelt, was hauptsächlich durch den starken Konkurrenzkampf mit der Ölbranche verursacht wird. Da dieser Bereich momentan durch die enormen Preisanstiege als die lukrativere Einnahmequelle gilt, verlagern sich die Bohrerkapazitäten in den Öl-Sektor.
Ganz ähnlich sieht es derzeit auch beim Biogas aus: hier sind die Rohstoffpreise in den letzten Jahren sogar um das Dreifache gestiegen. Somit sind verwertbare Abfälle (beispielsweise Lebensmittel, Schlachtabfälle, Strohabfälle aus der Landwirtschaft, Waldrestholz, etc.) so gefragt – und damit auch so teuer – wie nie zuvor (beispielsweise kostete Restholz vor einigen Jahren gerade mal 14,- Euro pro Tonne, heutzutage sind es 35,- Euro pro Tonne).

Durch diese Entwicklung verlieren alternative Energien bei den potentiellen Investoren zunehmend ihren Anreiz. Neben den nach oben gehenden Erzeugungskosten ist dieser Wirtschaftszweig darüber hinaus so stark von Subventionen, sprich: der Politik abhängig, das hier ein ziemliches Gefahrenpotential besteht. Würden die Förderungen (Stichwort: Energieeinspeisungsgesetz) wegfallen, würden sich wohl nur noch die wenigsten Leute „alternativ“ mit Energie versorgen – womit aus Kostengründen leider die fossilen Brennstoffe und die Atomenergie wieder mal in den Vordergrund treten.

Wie ist Eure Meinung zu dem Thema? Würdet Ihr alternative Energien trotz der hohen Preise den „althergebrachten“ Energieversorgungen den Vorzug geben?

Inzwischen haben wir dank der Energiewende faktisch keine Auswahl mehr.

Ich hätte übrigens gerne eine Windkraftanlage auf meinem Gelände stehen, da deren Betreiber wesentlich mehr dafür zahlen als man mit der Bewirtschaftung eines solchen Feldes erzielen kann, zumal eine Beweidung damit immer noch möglich ist.

Ich hoffe nur, dass die Energiewende auch bezahlbar bleibt und die Ausnahmen für die Industrie verschwinden.