Bewusster Umgang mit Geiz?
Ich habe da mal ein paar Fragen an Euch. Wie wahrscheinlich bei den meisten Menschen, spielt auch das Thema Geld zunehmend eine größere Rolle für uns. Wir stehen gerade vor einer für uns größeren Herausforderung und wollen uns unseren Lebenstraum erfüllen. Wir haben in unserer Traumgegend unsere Traumwohnung gefunden. Es ist sehr schwer dort ein Wohnangebot zu bekommen, da die Wartelisten unendlich lang sind. Selbst Reservierungen für einige Wohnungen dort gibt es bereits. Wir haben uns entschieden sehr viel Miete zu zahlen, weil wir davon überzeugt sind, dass es das wert für uns ist.
Natürlich wird das voraussetzen, dass wir bewusster mit unserem Geld haushalten müssen, da wir zu den Normalverdienern zählen, ergo die Miete schon erarbeitet werden muss und nicht nebenbei abfällt. Das heißt jedoch nicht, dass es nur ALDI-Käse oder KIK-Schuhe gibt. Ein bisschen Leben muss man auch... das wissen wir und wollen auch nicht darauf verzichten, dass würde aber schon bedeuten, hin und wieder mal einen Preisvergleich anzustreben.
Auch werde ich mich daran gewöhnen müssen, etwas weniger Zahlen auf meinem Konto zu sehen. Als wir unsere Lebenssituation mit der bisher preiswerten Miete mal durch gerechnet haben, ist uns aber enorm aufgefallen, wie verschwenderisch wir teilweise mit unserem Geld umgegangen sind - klar, wir brauchten nur selten bei Großanschaffungen mal nachrechnen. Doch wie oft ärgerte ich mich z.B. beim Wegschmeißen überflüssiger Lebensmittel oder obwohl ich mir teurere Klamotten kaufte, kam trotzdem ein kleines schlechtes Gewissen, ob das jetzt wirklich notwendig war. Ich habe mich also im Nachhinein nicht immer wohl gefühlt bei nicht unbedingt erforderlichen Einkäufen.
Wie geht Ihr so mit Eurem Geld um? Kauft ihr bewusst oder eher nach Gefallen? Fällt Euch es schwer auch mal verzichten zu können oder genießt Ihr den Luxus nicht darüber nachdenken zu müssen?
Also ich persönlich möchte definitiv nicht jeden Cent drei Mal umdrehen. Das wird auch nicht so sein, jedoch würden wir bewusster kalkulieren. Meine Mutter meint nun, dass man durch "solche Umstände" geizig wird. Hat sie Recht?
Ich denke, deine Mutter hat recht. Als ich meinen Mann kennenlernte hat er einen gut bezahlten Job gehabt und wir haben nicht jeden Pfennig/Cent dreimal rumdrehen müssen. Was man meinte zu brauchen wurde auch angeschafft. Dann wurde er arbeitslos und jetzt hat er einen sehr mies bezahlten Job.
Wir sind wirklich geizig geworden, weil wir endlich auch von unseren Schulden runterkommen wollen. So habe ich mir schon seit 2 Jahren nicht mal ein neues T-Shirt gekauft und mein Mann auch nicht. Wenn hier was kaputt geht, dann schauen wir in tausend Online Shops, wo es billiger ist, oder ob Amazon es evt. hat, und man es mit Talkteria Gutscheinen bezahlen kann.
Ich sehe das schon als Geiz an, obwohl uns da nichts anderes übrig bleibt, ob die 1 1/2 Jahre Arbeitslosigkeit meines Mannes wieder irgendwie ausgleichen zu können. Blumen habe ich seit einigen Jahren nicht mehr von meinem Mann bekommen, weil wir uns das Geld lieber sparen. Zu Geburtstagen oder Weihnachten schenken wir uns nichts, weil wir das Geld lieber sparen. Das hat schon was mit Geiz zu tun und mir tut es auch oft weh, weil mein Mann da noch mehr drauf achtet, als ich.
Als mein Mann und ich noch beide Berufstätig waren haben wir uns auch sehr viel gegönnt. Wir haben auch nur einen kleinen Teil an Miete und so konnten wir uns ziemlich viel zwischendurch leisten. Da war es mir egal wenn die Tasche von Esprit eben teurer war als eine andere, und meine Kleidung var fast ausschließlich s.Oliver und Esprit.
Obwohl man mit no name Kleidung eine Menge Geld hätte sparen können. Aber jetzt wo wir nur noch ein Gehalt beziehen und auch noch zwei Kinder haben, da müssen wir eben etwas mehr sparen. Früher sind wir mal eben in Urlaub gefahren, jetzt muss man sich den Familienurlaub stark ersparen. Deswegen solltet ihr euch gut im klaren sein, ob so eine teuere Wohnung wirklich sein muss.
Denn es macht wirklich nicht immer Spaß auf viele Dinge verzichten zu müssen. Und so kann man lieber noch was sparen, um sich eventuell auch mal was eigenes Leisten zu können. Ich weis ja nicht wie die Umgebung eurer jetzigen Wohnung ist?!
Hm das eine gute Kalkulation zu Geiz führen kann würde ich von der Person abhängig machen und wie man kalkuliert. Das Problem ist hier dass viele ihre Verschwendung erkennen, aber damit klarkommen weil noch genug übrig bleibt und andere im Grunde auch, nur dann auf einmal von dem Gedanken beseelt sind unbedingt stärker sparen zu müssen weil...Tja, keine Ahnung, wahrscheinlich deswegen weil sie der Überzeugung sind zuviel auszugeben und das unbedingt ändern zu müssen um mehr Geld zu sparen.
Geizig kann für mich aber auch nur der sein, der ausreichend viel hat und dann die Meinung entwickelt noch mehr haben zu müssen. Wer einfach nur sparsam ist, weil er sich sonst in den bankrott wirtschaften würde ist dies notgedrungen, geizig ist man meiner Meinung freiwillig. Zudem ist geizig die Steigerung von sparsam - sparsam ist ja noch positiv geprägt weil man im Grunde nur darauf achtet sich nicht in absurde Unkosten zu stürzen sondern mit dem Geld hauszuhalten und etwas beiseite zu legen, geizig ist für mich mich wenn man krampfhaft versucht überall noch etwas zu sparen bzw. alles überflüssige wegzusparen um soviel wie möglich wegzulegen.
Im Gegensatz zum sparsamen Menschen beraubt man sich hier eines Stücks Lebensqualität, wenn man darauf achtet wirklich alles zu sparen und dann lieber in der kalten Wohnung hockt und nur Wasser aus der Leitung trinkt und Brot vom Vortag ist und nur Halma spielt - weil alles andere kostet ja. Wer meint sowas gibt es nicht: Bis meine Uroma unter der Erde lag war das dort an der Tagesordnung - da wird mancher umweltbewusste Mensch mit Energiesparlampe im Vergleich dazu zum extremen Energieverschwender.
Was meine persönlichen Verhältnisse angeht: Angefangen hab ich und meine Freundin beim Pfennig umdrehen und wir hatten echte Geldprobleme wie: "noch 15 Tage und nur noch 10 Euro übrig" was an verschiedenen Faktoren lag und man auf einmal sehr kreativ werden kann wenn es um`s Geld sparen geht bzw. wie das Geld maximal strecken. Mittlerweile sind diese Zeiten zum Glück vorbei und ich erwisch mich ab und zu nach dem Einkaufen erst im Auto dabei, das ich frage was das eigentlich gekostet hat oder bei eBay erst dann die Alarmglocken angehen wenn unser Kontostand dort mal wieder im vierstelligen Bereich angelangt ist.
Allerdings, wo man beim kalkulieren wäre: Bislang juckt mich das nicht, da bisher am Ende des Monats noch genug Geld übrig bleibt und wir uns auf der anderen Seite für unseren monatlichen Berg an Arbeit auch durch Konsum entschädigen. So gesehen ist Geiz vielleicht auch eine Triebfeder, weil ich nie wieder in die Situation kommen möchte geizig sein zu müssen und daher auch nicht auf Sprüche von Freunden anspringe wie "Arbeite doch weniger, hast halt weniger Geld und mehr Freizeit...".
Geizig ist auch für mich nur, wer statt zu sparen das Geld wahrhaft hortet und es nicht einmal mehr für die normalen Bedürfnisse ausgibt.
Der Vater einer Freundin war so ein Extremfall, wiewohl er Geld hatte, lebte er in einer Butze im Wald ohne Strom und fliessend Wasser und hat niemals irgendwo Eintritt gezahlt. Musste er irgendwo hinein, wo es Eintritt gekostet hätte, ist er eben über Bäume hineingeklettert, durch Flüsse hineingeschwommen, durch Keller hineingelangt. Er hat auch jedes fitzelchen Alufolie oder Geschenkpapier aufgehoben und gerne mal unpassend wiederverwendet, weil er gerade nur das zur Hand hatte, also im Sommer das von der nun zu beschnenkenden Verwandten ihm geschenkte Weihnachtspapier genommen samt dazugehöriger Schleife. Er hat sogar Tesaband wieder aufgerollt.
Das ist Geiz. Sparsam wäre es, vorwiegend kostenlose Veranstaltungen zu besuchen und wenn man doch bezahlen muss, zu schauen, ob es irgendwie, vielleicht im Vorfeld, Vergünstigungen gibt. Sparsam wäre es, sehr gut erhaltenes Geschenkpapier passend zu benutzen. Sparsam wäre die Verwendung von Tesafilm in geringen Mengen.
Geiz ist auch eine Scuht, genau wie das übertriebene Geldausgeben, und genauso braucht der Geizige eigentlich Hilfe, nimmt sie aber nicht und wird sie auch kaum bekommen, wiel Geiz eher als Tugend angesehen wird als Verschwendung.
Bei mir gibt es zwei Seiten. Denn zum einen kaufe ich in den meisten Fällen nach dem Preis, aber wenn ich mir lange Zeit nichts mehr gegönnt habe, dann kaufe ich auch einfach mal aus dem Kopf heraus ohne auf den Preis zu achten.
Mir fällt es sicherlich sehr schwer auf etwas zu verzichten, was auch heutzutage ein Wunder ist, denn alles wird einem wunderschön in Internet, Fernsehen, Werbetafeln und Werbeanzeigen präsentiert und man weiß, dass man diesen Luxus eigentlich nicht haben möchte, obwohl er ja doch schön anzusehen ist.
Naja, also Geiz würde ich das nun nicht nennen. Natürlich muss man sich ab und zu mal was gönnen, aber wenn man einfach regelmäßig Sachen kauft, die man nicht wirklich braucht, finde ich das verschwenderisch und überflüssig.
Geizig ist man meiner Meinung nach dann, wenn man sich nie irgenwas gönnt und auch Sachen die man benötigt nur gebraucht kauft, nichts wegschmeisst, weil man das ja noch verwenden könnte und solche Sachen. Der Knackpunkt daran ist, sich so zu verhalten obwohl man es sich leisten könnte. Klar, wenn man wie Diamante es beschreibt wenig zur Verfügung hat, muss man sparen wo es geht. Und wenn man auf etwas spart und deshalb kürzer tritt ist das auch okay. Aber wenn man das Geld eigentlich hat und es hortet, ohne bestimmten Zweck, würde ich das als Geiz definieren.
Mein Patenonkel verdient beispielsweise ganz gut und seine Frau sogar noch besser. Trotzdem kaufen sie Möbel und Elektrogeräte nur auf dem Flohmarkt, Kleidung im Secondhandshop, heben den kleinsten Schnipsel Tapten auf, in der Hoffnung ihn irgendwo verwenden zu können und sammeln bei Freunden und Bekannten Ramsch, den man sicher noch irgendwo verwerten kann. Das ist für mich Geiz par Excellance.
Wenn man aber nun loszieht und zum Beispiel andauernd Wurstpackungen kauft, von denen man weiss, dass man sie nicht verzehren kann, ohne das ein Teil vergammelt, weil sie einfach zu groß sind, oder sich ohne besonderen Anlass das dreissigste Paar Schuhe kauft, den 8 Monate alten Fernseher durch ein neueres Modell ersetzt und solche Sachen finde ich das verschwenderisch und auch nicht den richtigen Umgang mit Geld.
Was nun dich angeht adrenalin, denke ich deine Mutter übertreibt. So wie du eure Planung beschrieben hast, also bspw. keine überflüssigen Lebensmittel mehr zu kaufen und bei Großanschaffungen nachzurechnen, ob es die gleich Qualität irgendwo günstiger gibt oder ob das wirklich nötig ist, finde ich vernünftig, nicht geizig. Und außerdem gönnt ihr euch ja was: Nämlich eure Traumwohnung. Damit habt ihr euch was "geschenkt" woran ihr euch langfristig erfreuen könnt und was gleichzeitig nützlich ist. Ich finde das also völlig okay!
Ich muss leider zugeben, dass ich mit meinem Geld nicht besonders sparsam umgehe. Wenn mir etwas gefällt dann kauf ich mir das auch in den meisten Fällen, dabei achte ich nicht sonderlich auf den Preis. Na klar muss ich auch mal auf etwas verzichten, aber dass fällt mir nicht sonderlich schwer. Also ich bin definitiv kein Sparfuchs. Ich glaube nicht dass man durch "solche Umstände" gleich geizig wird.
Ich sehe auch einen großen Unterschied zwischen Geiz und Sparsamkeit. Bezogen auf Geld heißt das für mich: Sparsam ist man oft erzwungen, weil das Geld eben sinnvoll und mit Umsicht verbraucht werden muss, damit es für alle lebensnotwendigen und auch einige Dinge, die einfach nur Freude bringen, reicht. Geiz dagegen ist für mich um jeden Preis das Geld bei sich zu halten und möglichst zu mehren. Natürlich lässt sich das auch auf alle möglichen anderen Dinge ausweiten.
Allerdings denke ich, dass für Geiz nicht jeder gleichermaßen anfällig ist. Worin die Ursachen für Geiz liegen? Das wäre von meiner Seite reine Spekulation. Aber ich denke schon, dass Deine Mutter recht hat: dass sich sich Sparsamkeit auch Geiz entwickelt.
Ich selbst hatte erste Tendenzen dazu an mir entdeckt. Ich war auch in der Situation, zunächst recht gutes Geld zu verdienen und habe entsprechend gut gelebt. Ein wenig Vorsorge zwar, aber aus heutiger Sicht doch recht leichtfüßig. Dann kam ich in die Situation recht wenig Geld zur Verfügung zu haben. Ich erinnere mich an eine Situation, in der mir jemand vorjammerte, dass er gar nicht mehr groß weggehen könne, mit 25 € würde sich das gar nicht lohnen und ich dieser Person entgegnete, dass ich diese Sorgen gern hätte, ich hatte nur 35 € und die mussten den Rest des Monats für mich und meinen Säugling reichen.
Inzwischen bin ich finanziell wieder wesentlich besser gestellt, auch wenn das vorherige Niveau noch nicht ganz erreicht ist. Zwischendurch habe ich mich aber schon mal dabei erwischt, dass ich mir bestimmte Dinge einfach aus Gewohnheit verkneifen wollte, eben weil sie früher meinen Geldbeutel gesprengt hätten. Da muss man sich dann schon immer mal wieder selbst daran erinnern oder auch von außen erinnert werden, dass man eben inzwischen nicht mehr ganz so sparsam sein muss.
Darum meine ich, aus Sparsamkeit kann sich Geiz entwickeln, muss es aber nicht! Das hängt schon ein Stück von der Persönlichkeit jedes Einzelnen ab, aber auch davon, wie bewusst man sich dieser Problematik ist und wie man dann damit umgeht.
Früher als ich noch Arbeiten gegangen bin, hatte ich an sich nie viel Geld. Mein Einkommen lag meistens weit unter dem Anderer. Aufs Geld musste ich also immer schauen.
Seit knap zwei Jahren beziehe ich nun Erwerbsunfähigkeitsrente. Die liegt unter dem Existenzminimum und ich bekomme noch ein paar Euro unterstützende Sozialhilfe. Also quasi soviel wie ein HArtz 4 Empfänger. Mit dem Unterschied das ich so gut wie kein Vermögen haben darf.
Seit dem hat sich einiges geändert. Früher konnte ich mir auch nicht alles leisten, aber zum Beispiel ein Eis war schon mal drin. Da überlege ich nun drei oder mehrmals. Kleinigkeiten halt. Trotzdem halte ich mich nicht für geizig. Es geht halt nicht anders.
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