Bewusster Umgang mit Geiz?
Ich würde mich selbst nicht als geizig bezeichnen sondern eher in die Kategorie überlegend einordnen. Wie die meisten von euch schwimme auch ich nicht im Geld und versuche deswegen meine Ausgaben zu minimieren. Bei den Produkten des täglichen Lebens auf die man sehr schlecht bis gar nicht verzichten kann wie Nahrung, Getränke und auch die eine und andere Süßigkeit greife ich eher zu den günstigeren Artikeln der Discounter, die ja oft Eigenmarken vertreiben, da ich der Meinung bin, dass dort die Qualität auch nicht schlechter oder besser ist wie bei den Markenprodukten, oft kommen die Produkte ja auch aus dem selben Werk und da sehe ich nicht nur für den Namen mehr Geld auszugeben. Bei so Sachen wie Fleisch oder Gemüse, dass man frisch ist, ist oft auch ein Besuch bei den lokalen Erzeugern sinnvoll, auf dem Bauernmarkt zahlt man zwar vielleicht etwas mehr für die Ware wie für Supermarktartikel, dafür schmeckt man dieses Plus an Lebensqualität dann aber auch.
Bei Einkäufen die nicht in erster Linie der Lebenserhaltung dienen sondern dem Freizeitvergnügen zuzuordnen sind überlege ich mir dagegen vorher genau ob ich das Produkt wirklich brauche, also ob ich es auch in Zukunft nutzen werde oder ob es nur im Moment ein gewecktes Interesse ist, dass bald wieder abflaut. Bei manchen Sachen habe ich, wenn ich es mir jetzt überlege solche Fehlkäufe gemacht, da ich sie kaum mehr benutzt habe, aber das lässt sich ja jetzt eh nicht mehr ändern, nur in Zukunft vermeiden.
All zusehr Einschränken sollte man sich meiner Meinung nicht, außer man muss es natürlich da hat man dann keine Wahl, denn Geld auf dem Konto macht ja auch nicht glücklich. Geld ist finde ich eben dazu damit man sich etwas kaufen kann. Ich finde dass der Mensch eher dafür lebt um Spaß und Freude zu haben wie zu Arbeiten, Arbeit ist quasi das Übel dass man in Kauf nehmen muss um sich die restliche Zeit angenehm gestalten zu können. Ob das angenehme Gestalten dann für einen persönlich den Wert hat den der Anbieter verlangt muss man von Fall zu Fall individuell entscheiden, würde es passen und man hat das Geld zur Verfügung und kauft es dann nicht, dann ist dies meiner Meinung nach Geiz einem selber gegenüber.
Ich finde, Sparsamkeit und Geiz sind zwei ganz unterschiedliche Paar Schuhe. Ich zum Beispiel bin Studentin und zu einem großen Teil finanziell von meinen Eltern abhängig, bekomme von ihnen im Monat einen bestimmten Betrag, mit dem ich auskommen muss. Ich habe letztens mal irgendwo gelesen, dass jemand, der in Deutschland im Monat weniger als 730€ monatlich zur Verfügung hat arm ist und wenn das so ist, dann bin ich arm
Allerdings habe ich auch keine allzu großen Erwartungen an mein Leben, zumindest im Moment weil ich mir einfach sage, solange ich studiere muss ich sehen wie ich zurecht komme und kann eben ganz einfach keine großen Sprünge machen. Von daher bin ich trotzdem zufrieden mit meinem Leben, ich wohne in einer kleinen Einraum-Dachwohnung und kaufe meistens komplett bei Aldi ein. Außerdem kaufe ich mir keine teuren Designer-Klamotten (sowas kann man sich auch zum Geburtstag schenken lassen) und gebe eben auch offen zu, dass ich meine Cents mehrmals umdrehe und nicht einfach so drauflos kaufe.
Wenn ich mir was kaufe, dann überlege ich vorher eine ganze Weile, ob das jetzt wirklich nötig ist und ob ich das Geld habe. Wenn nicht, dann wird es eben ganz einfach nicht gekauft, Schulden machen oder Dinge auf Raten kaufen würde ich niemals und meistens sind es ja unnütze Gegenstände für die man Schulden macht und nicht für Wurst, Käse und Brot.
Dennoch würde ich mich nicht als geizig bezeichnen denn geizig ist für mich eher jemand, der zwar das nötige Geld hat, es aber nicht ausgeben will. Und besonders schlimm finde ich Geiz, wenn es dann auch noch andere Leute betrifft, sprich wenn man sich zum Beispiel immer von den Freunden einladen lässt und sie nie zurück einlädt oder wenn man eingeladen ist dann kein Geschenk mitbringt oder nur eins für 5€ obwohl man locker das Geld für etwas Teureres hätte und auch selbst meistens von den Freunden etwas viel besseres bekommt.
Wenn man allerdings wenig Geld hat und damit haushalten muss und deshalb jede Ausgabe 2x überdenkt, dann empfinde ich das nicht als Geiz sondern eher als vernünftig denn so können einige Schuldenfallen und Privatinsolvenzen vermieden werden. Und wenn mir ein Freund ein selbstgemachtes Geschenk schenkt weil er eben einfach kein Geld hat, dann freue ich mich da ganz doll drüber. Wenn mir aber jemand, der sehr gut verdient nur etwas ganz billiges schenkt, dann denke ich "Gott ist der geizig".
Das meiste kaufe ich sicherlich bewusst bzw. geplant ein. Es gibt natürlich auch Dinge, die ich mir eher spontan kaufe, aber das kommt selten vor. Es fällt mir überhaupt nicht schwer, auf etwas zu verzichten. Jeden Monat möchte ich ja auch etwas sparen, da muss ich also zwingend schon einmal etwas verzichten. Dennoch gönne ich mir auch häufig etwas einfach nur mal so. Oder ich beschenke meinen Mann mit etwas besonderem. Aber es hält sich so in Grenzen, dass ich nicht in Probleme gerate.
Niemand möchte wahrscheinlich jeden Cent dreimal umdrehen müssen, aber wenn man es muss, dann ist es eben so. Ich habe kein Problem damit zu kalkulieren. Jetzt schon habe ich immer eine Excelliste, in der ich alle Einnahmen und Ausgaben aufgelistet habe. So habe ich immer eine Übersicht, wie mein finanzieller Status ist. Auch wenn ich jemandem etwas schulde, trage ich das dort ein und rechne die monatlichen Ausgaben aus, um das zurück zu zahlen. Damit bin ich auch immer darüber informiert, wann ich meine Schulden beglichen habe. Das würde ich in jeder Lebenssituation immer machen, egal ob ich finanziell gut gestellt bin oder nicht.
Es stimimt schon, dass man durch finanzielle Engpässe, gerade wenn sie dauerhaft sind, etwas geiziger wird. Mir ging es nicht immer finanziell so blendend und ich musste schon gut kalkulieren. Das lässt einen einfach etwas bewusster auf die Preise schauen, man kauft sich vielleicht nicht gleich immer alles oder man spart eben mal für schlechte Zeiten. Da hat deine Mutter sicherlich Recht.
Geiz und Sparsamkeit sind zwei verschiedene Dinge, auch wenn die Begriffe in der Werbung gerne verwechselt werden.
Geiz ist eine übertriebene, zwanghafte Sparsamkeit, die nicht unbedingt rational begründet werden kann. Sprich, du hast objektiv betrachtet genug Geld und könntest dir eigentlich alles leisten, aber du verhältst dich trotzdem so, als würdest du am Existenzminimum leben. Dagobert Duck ist ein gutes Beispiel dafür.
Was du beschreibst ist aber einfach ganz normale Sparsamkeit. Du hast einen realistischen Überblick über deinen finanziellen Mittel und da sich deine Ausgaben für die Miete nun erhöht haben weißt du, dass du die Ausgaben in anderen Bereichen entsprechend senken musst.
Ich kaufe schon oft etwas, weil es mir einfach gefällt. Zum Glück bin ich auch nicht in einer Situation, wo ich mir erst überlegen muss, ob ich mir einen Kaffee für 5 Euro leisten kann oder nicht. Aber ich habe mir nun für das neue Jahr vorgenommen nur dann etwas Neues zu kaufen, wenn ich es wirklich brauche, während ich mich gleichzeitig von unnützen Sachen trennen. Ich möchte so aber kein Geld sparen, sondern Ordnung in meinem Haus schaffen.
Es kommt natürlich auch darauf an, wie stark ihr euren Lebensstil dafür umstellen müsst. Wenn man sich bei der Schnellbäckerei nicht mal eben was zu Essen holen kann weil man das Gefühl hat finanziell eingeengt zu sein, kann ich mir nicht vorstellen, dass man einen gesunden Umgang mit Geld pflegen kann, sondern zwangsläufig geizig wird.
Wer viel hat, kann auch eben viel (aus)geben und muss nicht immer an das Geld denken. Eigentlich kann man nur einen gesunden Umgang mit Geld lernen wenn man genug davon hat um Alles bezahlen zu können was man braucht und sich etwas Luxus dazu leisten zu können ohne ständig das Geld im Hinterkopf zu haben. Damit meine ich aber auch nicht, dass man dann wirklich mit Geld um sich schmeißt wie ein paar Jugendliche die das Geld wirklich in den Arsch geblasen kriegen und sich dann zum 18. Geburtstag erstmal nen Neuwagen kaufen und vorher schon tausende Euros für Klamotten in den Wind geschossen haben.
Wenn man eine Jacke kauft muss man aber beispielsweise nicht in den Laden gehen - wahrscheinlich tut es die Jacke von Ebay die vielleicht 30 Prozent kostet genauso gut. Dann betrachte ich das als Sparsamkeit. Pfennigfuchserei oder gar das Nicht - Leisten - Können von völlig normalen Dingen des Alltags muss aber nicht sein. Komme aus relativ ärmlichen Verhältnissen und bin froh, dass ich inzwischen einen gesünderen Umgang mit Geld habe und auch selbst so frei bin, dass ich anderen Leuten vorschlagen kann mal ins Kino zu gehen statt immer sagen zu müssen das ich kein Geld dafür habe. Freiheit setzt genug Geld voraus das man nicht geizig sein muss.
Überlegt, ob eure Wohnung euch genug finanziellen Freiraum lässt um vernünftig Leben zu können, ihr euch dabei also nicht übersparen müsst. Ihr solltet natürlich auch abwägen was passiert wenn eure finanzielle Situation sich unvorhergesehen verschlechtert - eurer Vermieter beispielsweise das Haus zum Energiesparhaus umrüstet und die Kosten auf eure Miete umlegt (was rechtlich ja legal ist). Wenn ihr in einer solchen Situation nicht in Zugzwang für drastische Veränderungen kommen solltet, dann ist es gut und ihr könnt bedenklos umziehen.
Ich würde Sparsamkeit nicht unbedingt mit Geiz verwechseln, da gibt es große Unterschiede. Allerdings hängt das auch von der persönlichen Auffassung ab. Für einen außenstehenden Betrachter der ja immer nur einen kleinen Teil des Konsumverhaltens eines anderen Menschen mitbekommt kann leicht etwas wie Geiz aussehen was für den Beobachteten nichts anderes als Sparsamkeit ist. Vielleicht ein Beispiel. Wer auf Arbeit nur mit abgetragenen Klamotten herumläuft und aus Kostengründen nicht jeden Tag mit den Kollegen zusammen ein Mittagessen bestellt hat obwohl er es sich leisten kann hat schnell seinen Ruf als Geizkragen weg. Niemand weiß aber dass er vielleicht abends mit der Familie sein warmes Essen einnimmt und sich persönlich nichts aus modischer Kleidung macht.
Ein sparsamer Mensch geht sparsam mit seinen Ressourcen um, oder anders ausgedrückt, ein Normalverdiener kann den Euro nur einmal ausgeben. Ob er sein Geld nun für ein Auto, eine tolle Reise oder das eigene Heim ausgibt ist dabei doch völlig sekundär. Wer sich nicht verschulden will der kann nur das Ausgeben was er hat und muss dabei Prioritäten setzen. Dass dabei bestimmte Bereiche des Lebens auf der Strecke bleiben müssen erscheint mir völlig logisch. Wichtig erscheint mir immer nur das man bewusst mit seinem Geld umgeht, egal wo für man es letztendlich ausgibt. Wer es allerdings nur auf dem Konto hortet und sich überhaupt nichts leistet aus unbegründeter Angst vor Verarmung, der ist in meinen Augen ein armer Tropf und Geizkragen.
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich auch schon angefangen habe, zu geizen. Das hat aber den Grund, dass ich vor ein paar Jahren mal mit fast 3.000 € im Minus war und jetzt habe ich eben Angst, dass so etwas noch einmal passiert. Das war mir sozusagen eine Lehre. Mittlerweile habe ich mich so gut erholt, dass ich sogar immer am Monatsende noch ca. 300 - 500 € übrig habe, aber das soll auch so bleiben, denn wenn mal ein Gerät im Haushalt oder was am Auto kaputt geht, muss es ja sofort gemacht werden. Das Auto brauche ich täglich, ebenso wie die Waschmaschine und der Geschirrspüler funktionieren müssen.
Und ansonsten kaufe ich eben auch sehr bewußt ein. Wir fahren einmal pro Woche (samstags) zu Kaufland und machen unseren Wocheneinkauf. Und der wird nach Zettel abgearbeitet. Ich kaufe vorwiegend Produkte der Eigenmarke K-Classic, weil die Sachen auch gut sind, jedoch wesentlich weniger kosten, als die Markenprodukte. Außerdem kaufe ich auch hin und wieder mal bei KiK ein Kleidungsstück für mich, gerade kurze Hosen kann man da gut kaufen. Und es steht ja nicht dran, wo ich sie gekauft habe. Ich sehe nicht ein, für eine Markenhose 50,- € oder mehr auszugeben, da bin ich dann echt zu geizig. Und auch was das Weggehen anbelangt, da sind wir beide, mein Lebensgefährte und ich, auch einer Meinung. Bevor wir unser sauer verdientes Geld in eine Kneipe tragen, kaufen wir uns lieber die Spirituosen im Supermarkt und können sogar noch einen netten Grillabend draus machen. Wenn man das als geizig ansieht, bin ich es wohl. Aber Geiz ist geil!
Ich muss sagen, das ich eigentlich immer nur das nötigste kaufe und dabei immer sehr auf den Preis achte und vergleiche. Also in dem Punkt Haushaltsgeld bin ich ehrlich gesagt sehr sparsam und auch geizig, zum einen liegt es daran das wir trotz beider Jobs nicht wirklich ausreichend verdienen und zum anderen lege ich viel Wert drauf das wir wenigstens einmal im Monat einen Ausflug machen, wobei alle Mitglieder entspannen können und ein wenig Abwechslung in den Tag kommt.
Diese Ausflüge sprengen dann natürlich gleich mal ein Wochenbütche und wäre ohne dieses sparen auch gar nicht möglich. Man muss halt sehen wie und wo man spart um einigermaßen was vom Leben zu haben. Ich kenne einige Leute die Ihr gesamtes Geld in überteuerten Lebensmitteln stecken, da sie nur Markenware kaufen, diese waren, aber noch nie mit ihren Kindern im Zoo oder im Schwimmbad.
Wenn ihr durch eine neue Wohnung wesentlich weniger Geld zur Verfügung habt, müsst ihr versuchen, eben mit weniger über die Runden zu kommen. Das muss nicht zwangsläufig in Geiz ausarten. Geiz ist für mich etwas anderes. Wenn ich genug Geld habe, horte es aber, ohne etwas davon auszugeben für Dinge, die ich eigentlich benötige. Aber ich bin eben zu geizig, das Geld auszugeben. Das hat dann mit Geiz zu tun. Habe ich aber das Geld nicht, kann ich auch keines ausgeben.
Ich kaufe sowohl nach Gefallen als auch bewusst und meine, dass man das nicht zwingend voneinander trennen muss. Auch das, was wirklich notwendig ist, gibt es meistens in verschiedenen Ausfertigungen – und hier nehme ich eben das, das mir auch noch gefällt. Aber ich denke, Du meinst eher dieses impulsgesteuerte Kaufen, dieses spontane, das man ohne großes Überlegen tut. Ja, das gibt es bei mir auch. Allerdings bezieht sich das wirklich nur noch auf Kleinigkeiten zu niedrigen Preisen, bei größeren Anschaffungen überlege und vergleiche ich grundsätzlich zuvor.
Das war allerdings wiederum nicht immer so und ich hatte auch mein ein anderes Geldausgabeverhalten, das ich im Laufe der Jahre schwer überdenken und anschließend korrigieren musste. Ich muss aber sagen, dass ich froh darüber bin, dieses Umdenken geschafft zu haben und es mittlerweile als normal anzusehen, dass ich mir über größere Anschaffungen grundsätzlich Gedanken mache und mein Geld auch sonst mit Bedacht ausgebe. Auch, wenn es manchmal auf andere so wirken kann als hätte ich einen Kaufrausch, bedeutet das noch lange nicht, dass ich viel Geld ausgebe, ganz im Gegenteil.
Verzicht fällt mir nicht unbedingt schwer, nein. Ich verzichte auf vieles und weiß auch, dass man nicht alles haben kann. Was ich haben will, kann ich mir erarbeiten, aber ich denke, dazu benötigt man eben auch die Fähigkeit, zu warten. Und das gelingt erschreckend vielen Menschen nicht, ich kenne jedenfalls so manchen, der es nicht abwarten kann, gleich kauft, wenn er etwas will und dann am Ende, was vorhersehbar gewesen wäre, ein Problem hat, weil dieser Kauf seine finanziellen Mittel überstiegen hat und er daraus eine negative Konsequenz ziehen muss.
Über diese kleinen Anschaffungen im Wert von bis zu 20 Euro muss ich nicht wirklich nachdenken. Ich tue das zwar oftmals trotzdem und kaufe impulsgesteuert nur, wenn es sich im 2-Euro-Bereich bewegt, aber ich denke doch, dass es trotzdem ein Luxus ist, über auch diese kleinen Beträge nicht nachdenken zu müssen. Dass ich mein Kaufverhalten kontrolliere und überdenke, heißt ja wiederum auch nicht gleichzeitig, dass ich auf Luxus verzichte. Vielmehr genieße ich den Luxus, mir überlegen zu können, was ich mit meinem Geld anfange. Und das sehe ich als Luxus, weil viele Menschen genau diese Möglichkeit leider schon gar nicht haben, weil eben kein Geld mehr zur Verfügung steht, wenn sämtliche Fix- und notwendigen variablen Kosten vom Einkommen abgezogen wurden.
Also ich persönlich möchte definitiv nicht jeden Cent drei Mal umdrehen. Das wird auch nicht so sein, jedoch würden wir bewusster kalkulieren. Meine Mutter meint nun, dass man durch "solche Umstände" geizig wird. Hat sie Recht?
Ich denke, dass das eine Frage des Ausmaßes ist und man nicht pauschal sagen kann, ob jemand, der bewusst kalkuliert, gleichzeitig als geizig zu bezeichnen ist. Oft sind, jedenfalls meiner Beobachtung nach, diejenigen, die tatsächlich bewusst kalkulieren, gerade die, die sich sehr viel anschaffen können und bestimmte Anschaffungen auch wirklich genießen, weil sie sozusagen den doppelten Gegenwert haben: sie haben das erworben, das sie haben wollten und wissen durch die vorherige Kalkulation, dass ihnen dies nicht zum finanziellen Nachteil gerät. Und sorgenfreies Genießen ist doch was Tolles!
Sicherlich kann man es mit der Kalkulation auch übertreiben, aber das muss sicher jeder für sich entscheiden. Mir wäre es recht egal, wenn mir jemand sagen würde, dass ich seiner Meinung nach geizig bin, weil ich denke, dass dies vor allem von Menschen kommen dürfte, die eben nicht in der Lage sind, auch weiter zu denken als bis zu diesem Will-ich-haben-Gedanken.
Was die Schilderungen zu Deiner Traumwohnung und ihrer Anschaffung betrifft, kann ich also nur sagen: für mich wäre es sicher nichts, zu wissen, dass ich mir auf ewige Zeit eine Ausgabe ans Bein binde, die so hoch ist, dass ich mich sehr einschränken muss, weil ich meinen Traum dadurch nicht mehr als Traum leben könnte. Ich empfände ihn einfach nicht mehr als traumhaft, wenn ich Tag für Tag damit konfrontiert sein würde, dass mir dieser Traum meinen Alltag erschwert und finanziell einschränkt.
Dennoch muss das nun nicht heißen, dass es Dir genauso gehen wird, Du setzt Deine Prioritäten vermutlich einfach anders als ich und Dir genügt es, wenn der Traum von der Traumwohnung erfüllt wurde. Du wirst Dich dafür möglicherweise sogar gern einschränken – dann soll es so sein. Geizig bist oder wirst Du deshalb doch aber noch lange nicht, Du veränderst nur durch die Erfüllung Deines Traums Deinen finanziellen Spielraum, hier eben in dem Sinne, dass Du Dir finanzielle Flexibilität nimmst. Aber mit drohendem bzw. zu erwartendem Geiz hat das noch nicht zwingend etwas zu tun.
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