Hilfe - meine Eltern sind schlimme Messis
Ich bin neu hier und hoffe, dass ich mit meinem Beitrag im richtigen Forum gelandet bin. Ehrlich gesagt habe ich ein riesiges Problem. Bis vor 2 Monaten war es DAS Problem meines Lebens - dann bin ich 16 geworden und konnte endlich von zu hause weg. Ich hätte es aber sicherlich auch keinen Tag länger mehr zuhause ausgehalten, ehrlich.
Wie die Überschrift schon verrät sind meine Eltern Messis, alle beide. Mein Bruder und ich sind sehr ordentliche Menschen, unsere Zimmer waren - im Gegensatz zum Rest des Hauses - immer blitzblank aufgeräumt und geputzt. Trotzdem konnte ich niemals Freunde mit nach hause bringen, denn das Haus meiner Eltern ist schlicht und ergreifend eine Müllkippe. Zur Erklärung: meine Eltern wohnen auf dem Land, abseits eines Dorfes, das Haus steht quasi total einsam da, noch dazu verdecken Bäume die Sicht. Ich würde euch gerne Bilder zeigen vom Zustand des Hauses, aber ich darf noch keine Links posten, vielleicht hole ich das noch nach. Ihr könnt euch sicherlich nicht vorstellen, wie es bei uns aussah bzw. aussieht: Meine Mutter sammelt Müll. Nicht nur Papiermüll sondern auch Restmüll. Sie wirft NICHTS weg. Der erste Geruch, den man beim Betreten des Hauses wahrnimmt, ist der Geruch nach Verdorbenem. Der 2. Geruch, den man wahrnimmt, ist der Geruch nach Fäkalien, das Bad, worin sich auch die Toilette befindet, wurde nie geputzt. Das Waschbecken ist nicht mehr zu benutzen, in der Badewanne stapeln sich alte Zeitschriften und leere Klopapierrollen, der Boden ist bedeckt mit Haaren, Staub und Schimmel.
Mein Vater hat eine Zeitlang seine Exkremente in Tupperdosen gesammelt (das ist wirklich kein Scherz!), hier wurde der Gestank irgendwann aber selbst ihm zu penetrant und er hat seine Sammlung entsorgt. Die Küche meiner Eltern ist seit Jahren schon nicht mehr benutzbar, sie ist voller Müll, man bekommt die Küchentür kaum auf. In den Kühlschrank wage ich es nicht mehr, reinzugucken.
Ich bin ausgezogen, weil ich es nicht mehr ertragen konnte, weil mich dieser Haushalt wahnsinnig gemacht hat. Ich weiß, dass meine Eltern Hilfe brauchen, aber sie nehmen keine an, sie versinken in Müll und Gestank und finden das ganz normal. Kann ich etwas für meine Eltern tun? Wenn ja was? Noch als kleiner Nachtrag: ich habe keinen Hausschlüssel mehr, unangemeldeten Besuch lassen sie nicht ins Haus, ans Telefon gehen sie selten, ich habe also auch allein schon damit Schwierigkeiten, Kontakt zu meinen Eltern aufzunehmen.
Oh je! Ich kann mir in etwa vorstellen, wie es bei Euch bzw. bei Deinen Eltern aussieht! Ich habe erst neulich einen Bericht über solch eine Familie gesehen. Auch da war es so, dass die Tochter extrem ordentlich war und sie sich sozusagen in ihrem Zimmer eine Art Paradies geschaffen hat.
Wenn es bei Deinen Eltern wirklich so schlimm ist, dann würde ich mich ggf. an eine öffentliche Stelle wenden. Ich weiß nicht, ob das Ordnungsamt dafür zuständig ist? Evtl. auch das Gesundheitsamt? Denn wenn Deine Mutter Restmüll sammelt, dann geht von diesem Schimmel und dem Ungeziefer ja auf jeden Fall eine Gesundheitsgefährdung aus!
Evtl. könntest Du Dich ja auch mit dem Hausarzt Deiner Eltern beraten? Erkläre ihm die Situation, denn dieser Zustand ist ja krankhaft - das ist ja eine psychische Erkrankung die da vorliegt. Ich weiß ja nun nicht, wo genau du wohnst, aber du schreibst von einem ländlichen Bereich. Da gäbe es auch die Möglichkeit dich im Rathaus beim Bürgerbüro zu informieren. Natürlich ist das peinlich für Deine Eltern und sie würden bloßgestellt, nur so kann es ja mit Sicherheit nicht weitergehen! Mehr Vorschläge hätte ich jetzt nicht. Ich wünsche Dir gute Nerven und viel Erfolg!
Zu nächst ein Mal, wenn du mit 16 von zu Hause ausgezogen bist, dann muß doch irgend eine Behörde da mit im Spiel gewesen sein. Kannst du dir da keinen Rat holen? Es ist allerdings sehr schwer, solange sie keinen anderen gefährden (und dich gefährden sie ja nicht mehr), kann man da nicht sehr viel machen. Das Haus, wo sie wohnen gehört ihnen? Sonst könnte man sich an den Vermieter wenden.
Ist allerdings alles nicht sehr förderlich für euren weiteren Umgang miteinander. Denn deine Eltern werden es dir mit Sicherheit ersteinmal nicht Danken, dass du ihnen irgend welche Leute auf den Hals schickst, leider finden Menschen mit dieser Krankheit sich vollkommen normal und sehen nicht, wie sich sich selber damit schaden.
Du schreibst von einem Bruder, lebt er noch bei deinen Eltern, dann könntest du es über das Jugendamt versuchen, wenn er unter das Jugendschutzgesetz fällt.
Messies sind letztendlich Süchtige, und die müssen ihren Leidensdruck erst einmal so hoch haben, dass sie etwas ändern wollen. Wenn sie das nicht als Leid empfinden, dann wirst Du wenig ändern können, ganz gleich, was Du ihnen sagst.
Sie sind erwachsene Menschen, die so leben, wie sie möchten. Wenn Du ausgezogen bist, bleibt Dir wenig mehr, als ihnen Hilfe anzubieten und sie so leben zu lassen, wie sie es möchten. Denn wenn es sie stört, wie die Sache mit den Tupperdosen und den Exkrementen Deinen Vater, schaffen sie ja durchaus Abhilfe.
Was schwebt Dir denn vor? Ein Aufräumkommando ist selten hilfreich, hinterher wird es nur genau so weitergehen, denn aufräumen wird nicht wirklich helfen, wenn es fremdgeleitet ist.
Erstmal muss ich dir sagen, dass ich es ganz toll finde, dass du dennoch dein Zimmer sauber gehalten hast und ich es bewundere welche Stärke du, durch die Art wie du schreibst ,ausstrahlst! Das muss alles furchtbar schwer für dich sein. Ich stelle mir vor das es schwierig ist, das vor den Freunden geheimzuhalten, Festtage wie dein Geburtstag, Weihnachten etc. müssen einfach nur belastend für dich gewesen sein. Ich kann mir vorstellen, dass es dich unheimlich schmerzen muss und es tut mir wirklich wahnsinnig leid für dich!
Deine Eltern sind krank und brauchen dringend Hilfe- aber das weißt du ja selber. Zu ersteinmal wäre es gut, wenn du einen Menschen, zum Beispiel einen Psychologen, hast dem du all das anvertrauen kannst und dich aussprechen kannst. Der kann dir auch sinnvolle Tipps geben was zu tun ist. Du brauchst auf jeden Fall Unterstützung, denn alleine damit zu kämpfen macht dich auf die Dauer kaputt.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft das alles zu meistern und finde es toll, dass du ausgezogen bist und dein Leben versuchst zu ordnen!
Das klingt ja alles echt übel... Hut ab, dass du es so lange dort ausghealten hast!
Aber darf ich dich frage ob du schon vorher mal versucht hast, aus deinem Elternhaus wegzukommen? Es gibt ja Hilfe für Kinder und Jugendliche, deren Eltern diese Krankheit haben.
Du könntest dich an das Gesundheitsamt deiner Stadt wenden und dort um Hilfe bitten. Auch wenn deine Eltern mit der Situation klarkommen, so viel Müll ist ja auch durchaus ein Gesundheitsrisiko. Wer weiß was da für Ungeziefer sich in eurem Haus breitmacht! Beim Gesundheitsamt könntest du dich auch erstmal erkundigen, wie du am Besten vorgehst, ohne direkt deinen Namen zu sagen wenn dir das unangenehm ist. Aber Messi sein ist ja nicht strafbar und deine Eltern können nur gewinnen wenn ihnen jemand hilft!
Da kann ich auch eine Geschichte erzählen von der Mutter meines Freundes. Sie lebte bis vor kurzem mit ihrem "noch" Mann in einem Haus, das sie sich "erbaut" haben. Da irgendwann kein Geld mehr da war, war das Haus zwar fertig, aber im "Rohbau", d.h. alles äußerlich und innerlich ist ein kompletter Rohbau. Lediglich 3 Zimmer sind fertiggestellt worden : Das riesengroße PC-Zimmer, indem auch der Partyraum ist, das Bad + WC und das Schlafzimmer. Alles andere (auch die Küche) sind in einem Rohbau. Die Treppe die zu den Etagen nach oben geht ist auch im Rohbau "ohne Geländer". Auch die Kabel schauen alle noch raus und hängen umher, da sich keiner mehr bemüht hat etwas zu tun.
Es lohnt sich nicht einmal mehr einen Cent in das Haus zu stecken, denn wenn man einmal dieses Haus von innen gesehen hat, fällt man aus allen Wolken. Einige Zimmer, die natürlich aus Rohbau bestehen sind VOLL mit Müll und auseinander genommenen Möbel aller Art, die man nach zig Jahren wohl nie wieder aufbauen kann. Auch Mülltüten und Müll ohne Ende stapeln sich darin. Man kann nicht alles erkennen, da diese riesen Zimmer kein Licht haben, geschweige denn eine Lampe, aber den Anfang des Raumes, indem alles schon voll steht erkennt man und das Müll aller Art sich darin befindet.
Habe meinen Freund schon gefragt ob nicht irgendwelche Tiere dort hausen, denn es sieht nicht wirklich appetitlich darin aus, denn auf der Treppe die nach oben führt stehen auch ab und an "Essensreste wochenlang" herum. Wundern würde es mich nicht, aber er hat keine Ahnung, da er bei den Großeltern aufgewachsen ist und nicht bei seinen Eltern. Seit ich dieses Haus gesehen habe, kommt mein Sohn nicht mehr in dieses Haus, denn es ist auch eine Gefahr für ihn (kein Geländer, herumhängende Kabel, der ganze Müll & Dreck usw.).
Jedesmal wenn ich da hinein muss (1-3 x im Jahr) ekel ich mich davor. Beim letzten Mal wollte mir mein Freund "unbedingt" die einzelne Toilette zeigen, das seine Mutter nach der Trennung ihres Mannes diese nun endlich mal säubern möchte und ich bekam das "Erbrechen" : In der Kloschüssel : Tiere die da herumflogen und krabbelten (glaube Fliegen erkannt zu haben), herunter gebrochene Fliesen die auf dem Boden herum lagen, Dreck ohne Ende auf dem Boden usw. Ist wohl noch nie geputzt worden, denn im inneren der Kloschüssel die man von weit weg sichten konnte war alles "schwarz".
Mein Freund macht dagegen nichts, da man dieses Haus erstmal entrümpeln müsse und das kostet natürlich einen Haufen an Geld, das seine Mutter nicht hat. Sie kann froh sein laut ihm das Haus überhaupt unterhalten zu können, denn seitdem ihr Mann sich von ihr getrennt hat (weshalb auch immer) kann sie gerade noch ihr Auto, sich und das Haus unterhalten. Das wars auch schon. Nun langsam putzt sie ab und zu mal das Bad (das nun von Mülltüten befreit wurde) und hat den ganzen Flur etwas entleert, aber auf lange Sicht gesehen braucht sie da einfach Hilfe und Unterstützung, doch bislang hilft ihr da so recht keiner, denn jeder ekelt sich davor, dort irgendetwas anzufassen, das schon "Jahrelang" dort herumliegt.
Es ist schwer jemanden zu helfen finde ich, denn wenn man damit niemanden "verletzt" bzw. "stört" wird niemand etwas dagegen unternehmen. Du wirst da vielleicht etwas unternehmen können, da dein Bruder dort noch mit drin wohnt, doch bei dem Fall meines Freundes sieht es da schon anders aus. Kannst du deinen Bruder nicht zu dir holen !? (weiß nun nicht das Alter deines Bruders). Der einzige Weg wäre das Jugendamt einzuschalten, doch dann musst du eben davon ausgehen das deine Eltern wissen von wem es kommt und dann der Kontakt wohl ganz abbricht. Eine Entscheidung fürs Leben sozusagen.
Als ich die Überschrift gelesen habe, dachte ich zuerst: Das könnten meine Eltern sein! Aber als ich dann weiter gelesen habe, wusste ich, dass du offenbar deutlich schlimmer getroffen bist. Ich finde es wahnsinnig, dass dein Bruder und du in solchen Verhältnissen aufwachsen musstet, wirklich. Und vor allem, dass ihr euch nie Hilfe geholt oder jemandem davon erzählt habt. Gab es denn nie jemanden, der das außer euch bemerkte? Das sind ja nicht nur Zustände, die die Psyche stark belasten, sondern ihr konntet sonst ja auch nicht richtig leben. Wenn man ein Waschbecken und eine Badewanne gar nicht mehr nutzen kann, stelle ich mir schon vor, dass das Leben sehr eingeschränkt ist!
Ich glaube kaum, dass du etwas tun kannst. Es nutzt wirklich gar nichts, wenn du anfängst dort aufzuräumen und Ordnung zu machen. Deine Eltern werden dort trotzdem nicht ansetzen und sich dir anpassen. Ich weiß leider aus guter Erfahrung, dass die Leute das selbst nicht besonderes interessiert, ob es jetzt sauber oder dreckig ist und es ist ihnen schlicht egal, wer da putzt oder geputzt hat - Drei Wochen später sieht es wieder genauso aus. So furchtbar es auch klingt, aber du wirst das einfach akzeptieren müssen.
Für deinen Bruder würde ich das Jugendamt einschalten und eine Lösung suchen das er da raus kann - vielleicht (großes Vielleicht) gelingt es denen deinen Eltern klar zu machen das ihre Lage NICHT normal ist. Denn da liegt das Problem: Die halten ihre Lage für normal und verstehen nicht, was die anderen zu meckern haben.
Das ganze ist eine Krankheit und die lässt sich auch behandeln, aber nicht wenn die Kranken sich dagegen sträuben und sagen "Wir sind gar nicht krank!". Die Mutter einer Bekannten teilt seid Jahren mit "Ich hebe ja nur nützliche Dinge auf, das ist alles noch zu gebrauchen", was dann auch mal flugs für zehn Jahre alte TV Zeitungen gilt oder abgerauchte Elektrogeräte. Erst als sie nach einem schweren Unfall für Monate aus ihrer Umgebung raus war und (aus anderen Gründen) eine therapeutische Behandlung hinter sich hatte, kam sie sehr verstört an und sagte "Kann es sein dass es bei mir etwas -ähm- voll ist?".
Inzwischen macht sie Therapie und so langsam schafft sie es von sich aus den Kram nach realistischen Maßstäben zu trennen. Aber das war ein langer, harter Weg und dazu einer den sie nie alleine geschafft hätte. Wenn es dir nicht gelingt deine Eltern dazu zu bewegen eine Therapie anzufangen, dann sei nicht zu betrübt: Das ist in deinem Alter auch ganz gewiss nicht dein Job. Du kannst versuchen Hilfe zu holen, aber annehmen müssen sie die selbst.
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