Wolfgang Clement und die SPD
Laut Berichten des "Heute- Journals" wird morgen der Streit zwischen dem ehemaligen "Superminister" Wolfgang Clement und seiner Partei SPD durch das Urteil des Schiedskommission der Landespartei vorläufig beendet. Dabei soll sich die Schiedskommission gegen Clement entschieden haben. Dies bedeutet das Ende der Beziehung zwischen Clement und der SPD.
Für User unter uns, die sich nicht so sehr mit dem Thema befasst haben: Wolfgang Clement hat sich nach der Landtagswahl in Hessen gegen die Wahl Ypsilanits als Ministerpräsidentin ausgesprochen und die Wähler indirekt davor gewarnt, sie zu wählen. Dies führte zu Konflikten mit der Parteispitze der SPD und schließlich zur Entscheidung Clement nicht mehr länger als Parteigenosse zu akzeptieren. Mit den geforderten Parteirauswurf scheinen sie ja Erfolg gehabt zu haben.
Was denkt ihr darüber? Hat eurer Meinung nach Clement noch eine Chance verdient? Ist die Reaktion der SPD vielleicht zu übertrieben? Oder ist der Ausschluss gerechtfertigt?
Der Ausschluss ist auf jeden Fall gerechtfertigt, denn Clement vertritt anscheinend nicht mehr die Interessen der Partei. Ich verstehe allerdings nicht, warum er die Partei nicht bereits freiwillig verlassen hat, wenn er doch nicht gegen Atomkraft ist.
Clement hat natürlich noch eine Chance verdient, denn er hat ja eigentlich nichts verbrochen. Er hat halt nur seine Meinung gesagt und deswegen wird er jetzt hier beinah als Verbrecher hingestellt. Mit der Chance meine ich allerdings nicht die Mitgliedschaft in der SPD, sondern viel mehr als Parteiloser oder Mitglied einer anderen Partei, die seinen Interessen mehr entspricht.
Clement kann es ja dem Saar Napoleon nachmachen und als nach ein paar Jahren Urlaub in die Linkspartei gehen. Bei Clements politischem Profil glaub ich aber eher dass er als nächstes im Vorstand bei der e.on sitzt und dort die Interessen des "Kapitals" vertritt was er ja schon lange macht oder in die CDU eintritt.
Dass Clement gehen musste war im Grunde von vornherein klar: Die Situation in Hessen wäre längst nicht so wild wenn er sich nicht gegen Ypsilanti ausgesprochen hätte. Meckern kann man ja viel, aber wenn es der eigenen Partei schadet / schaden könnte sollte man:
- das hinter verschlossenen Türen innerhalb der Partei machen
- möglichst nicht so direkt sagen, sondern eher wie der gestürzte König Ede indem man sich selbst unbeliebt macht
Tim92 hat geschrieben:Ich verstehe allerdings nich warum er die Partei nicht bereits freiwillig verlassen hat, wenn er doch nicht gegen Atomkraft ist.
Äh - und warum? Seit wann ist die SPD geschlossen gegen Atomkraft, ich glaube Du verwechselst hier mal wieder was. Die SPD ist in der Frage selbst gespalten, auch wenn die Befürworter grad oben auf schwimmen.
Tim92 hat geschrieben:Clement hat natürlich noch eine Chance verdient, denn er hat ja eigentlich nichts verbrochen.
Wohl kaum, Clement dürfte einige Wähler von der Hessen SPD weggetrieben haben da er keine Nullnummer ist und hat somit die Misere in Hessen bei der Regierungsbildung mit zu verantworten. In dem Sinne hat er einiges verbrochen da man wahrscheinlich mit dem komischen Ableger der Linkspartei dort regieren muss was nicht gerade stimmungsfördernd ist. Mal abgesehen davon, dass die Linkspartei in Hessen und Niedersachsen weit weg von jedweder Realpolitik ist im Gegensatz zur Restpartei.
Abschließend: Clement wäre für die SPD unhaltbar und dazu kommt, dass an seinem Stuhl schon lange von Nahles & dem linken Flügel gesägt wird.
Ich finde den Ausschluss schon gerechtfertigt, denn er hat sich ziemlich unmissverständlich gegen eine Kandidatin seiner Partei gestellt und ist damit wohl auch mit verantwortlich für die Verhältnisse in Hessen.
Und er hat eben nicht nur seine persönliche Meinung gesagt, er ist im Aufsichtsrat von RWE (einem Energiekonzern) und wenn sich so jemand gegen eine Politikerin ausspricht die gegen Atomstrom ist, liegt der Verdacht sehr nahe, dass er hier im Namen seines Arbeitgebers spricht und die Interessen von RWE vertritt.
Und wenn jemand eben so offensichtlich die Interessen von RWE über die Interessen seiner Partei stellt ist ein Ausschluss oder freiwilliger Austritt doch nur konsequent.
Inzwischen ist Herr Clement aus der SPD ausgetreten und wurde Mitglied der FDP. Dort kann er weiterhin Hartz IV hochleben lassen und sich den Sozialabbau als Erfolg auf seine Fahnen heften. Es zeigt aber sehr gut, wie es auch heute noch in der SPD aussieht. Die Agenda 2010 ist eben doch nicht Geschichte.
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