Lebensziele / Ziele im Leben - wichtig oder falsche Ideale?
Natürlich braucht jeder Mensch ein Ziel! Der Mensch, der sich kein Ziel setzt, wird sich früher oder später mit der quälenden Frage "Warum lebe ich eigentlich?" auseinandersetzen. Und das ist in jedem Fall sehr zermürbend, wenn man darauf keine Antwort findet, weil man keine Ziele verfolgt. Zumindest ein Ziel sollte jeder haben. Das kann alles Mögliche sein! Hochzeit im weißen Brautkleid, Familie, Kinder, der Traumberuf, eine Führungsposition, eine Reise, ein eigenes Haus, eine Begegnung oder was weiß ich. Und nichts davon ist wichtiger oder unwichtiger als das andere. Jeder setzt seine Prioritäten anders.
Natürlich gibt es Ziele, die man erfüllen kann und an anderen scheitert man. Das ist auch sehr zermürbend, weil das auch wieder den Gedanken aufwirft, dass man nicht weiß, wo man hin soll. Also sollte man sich immer - wenn möglich - kleine Ziele setzen und in kleinen Schritten vorangehen. Und manchmal muss man Kompromisse eingehen. Wenn man zum Beispiel selbst keine Kinder bekommen kann und das aber das Ziel ist, dann adoptiert man eins und zieht es auf, als wäre es das eigene. Und wenn man den Traumberuf nicht ausüben kann, weil man irgendwie nicht geeignet ist, dann muss man sich informieren und nach einem Beruf suchen, der einem auch Spaß machen könnte und daraus muss man dann das Beste machen. Bestimmte Dinge kann man ja auch noch in seiner Freizeit oder ehrenamtlich ausüben. Dann bekommt man zwar kein Geld dafür, aber man kann trotzdem Spaß haben. Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, sagt man ja so schön. Vielleicht findet man an dem "neuen Beruf" dann genau solchen Gefallen.
Mein Lebensziel ist es, so vielen Menschen wie nur eben möglich zu helfen, sie zu unterstützen, ihnen den Rücken zu stärken und ihnen ein guter Freund zu sein. Das ist mein oberstes Ziel. Dem untergeordnet möchte ich gerne für eine Zeit oder immer mal wieder nach zum Beispiel Uganda reisen und dort als zukünftige Krankenschwester mein Bestes geben. Mein Ziel ist nicht die ganze Welt zu retten, mein Ziel ist, so viele Menschen wie möglich vor dem Tod, vor der Einsamkeit und vor der Existenzlosigkeit zu retten. Wenn daraus die ganze Welt werden könnte, würd ich das natürlich begrüßen
Was Ausbildung und Beruf angeht, denke ich schon, dass man da ein festes und realistisches Ziel haben sollte. Wenn einer nur den Hauptschulabschluß hat, bringt es ihm nichts, wenn er sagt, er will aber Astronaut werden. Aber wenn er sich realistische Ziele steckt und die nach und nach erreicht (Ausbildung, Weiterbildung, usw.) dann ist das ja auch sehr motivierend.
Und Zwischenziele sind auch ganz wichtig. Wenn der große Traum - Spitzenposition in großer Firma zum Beispiel - noch meilenweit entfernt erscheint, dann wäre ein erstes erreichtes Ziel Job in der großen Firma und somit die Chance, sich hochzuarbeiten. Die nächsthöhere Stufe auf der Karriereleiter wäre dann das nächste Ziel. Ob derjenige dann tatsächlich irgendwann mal ganz oben ankommt, ist natürlich eine andere Frage, aber die Chance hat er immerhin.
Und gerade bei sehr langen Ausbildungen, bzw. einem Studium über mehrere Jahre, finde ich es ganz wichtig, dass man ein Ziel hat und weiß, okay, darauf arbeite ich nun hin, das will ich unbedingt erreichen. Das kann auch erstmal nur der erfolgreiche Abschluss des Studiums sein. So genau kann man ja doch nicht planen, wo man später mal Arbeit finden wird.
Was Ziele wie Heiraten und zwei Kinder bekommen angeht, so halte ich von denen eher wenig. Das sind doch Sachen, die man einfach auf sich zukommen lassen sollte. Zumal man sich doch da eventuell sowieso Chancen verbaut, wenn man mit dem Vorsatz "Ich will heiraten." oder "Ich will einen Beamten heiraten, dann bin ich versorgt." eine Beziehung beginnt. Viele Männer sind da schnell weg, wenn die Frau beim dritten Date anfängt zu erzählen, wie viele Kinder sie sich wünscht. Und umgekehrt ist es auch meist nicht anders, wenn mir ein Mann sagen würde, sein Lebensziel sei eine große Familie, dann sieht der mich nicht wieder. Ist zwar grundsätzlich schön, wenn man Dinge wie Kinder und Ehe früh geklärt weiß, aber das sollte nicht direkt schon beim Kennenlernen geschehen. Zumal viele sich zwar momentan keine Kinder vorstellen können, in zwei, drei Jahren aber vielleicht ganz anders darüber denken.
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