Marken Klamotten bei Jugendlichen

Hallo zusammen!

Meine Schulzeit ist noch nicht all zu lange her. Da fing es aber auch schon mit der Markenkleidung an. Ich konnte das gar nicht verstehen und wollte weiterhin tragen, was mir gefällt. Ich wurde einmal auch richtig blöd von zwei Mädchen aus der Schule angemacht und bedrängt. Und das nur, weil ich nachgemachte Buffalo- Schuhe trug. Sie haben mich beschimpft, rumgeschupst und festgehalten, dass ich nicht in den Bus steigen sollte, der mich nach Hause brachte. Das war eine schlimme Erfahrung für mich und seitdem hatte ich immer Angst, dass sowas nochmal passiert. Die Schuhe habe ich dann auch nie wieder angezogen.

Ich finde es nicht richtig, dass Jugendliche von anderen so ausgerenzt werden, nur weil diese keine Markenkleidung tragen. Man sollte das anziehen können, was einem gefällt. Manchmal denke ich, dass die Jugendlichen ohne Markenkleidung ausgegrenzt werden, weil es den anderen Jugendlichen einfach Spaß macht jemanden zu haben, an dem sie ihren Frust und Ärger los werden können. Und das es vielleicht gar nicht so sehr um das Tragen von Markenklamotten geht. Die Jugendlichen die keine Markensachen tragen, passen sich eben nicht der Allgemeinheit an und sind damit eben ehr was besonderes. Sie sind damit eben Ausnahmen.

Die Kinder und Jugendlichen, die keine Markensachen tragen, tun mir wirklich oft leid. Da sie sicher auch Angst haben, zur Schule zu gehen, weil sie dort gehänselt werden. Manche Familien können es sich ja auch finanziell gar nicht leisten, ihren Kindern treue Markensachen zu kaufen. Daher finde ich die Idee von Einheitskleidung an Schulen, manchmal nicht die schlechteste.

Also ich persönlich habe nie auf Markenklamotten geschaut und auch nur sehr selten gekauft. Ich habe die Erfahrung gemacht das Markenklamotten nicht unbedingt länger halten als günstige Kleidung. Gerade jetzt bei unserer Tochter merke ich, dass die Markenklamotten nicht unbedingt besser sind. Oft sogar ganz das Gegenteil.

Aber ich vermute wenn unser Töchterchen etwas größer ist und dann in die Schule geht, werden wir um Markenklamotten wohl nicht mehr rum kommen. Gerade die Kleidung ist in der Schule ja wichtig und Kinder ohne Markenklamotten werden heutzutage ja schon ausgegrenzt. Ich finde das sehr extrem, aber das ist unsere Jugend.

Ich kenne viele in meinem Alter, die sich alles mögliche von Ed Hardy, Lacoste oder sonst wem kaufen. Aber ich kann nicht sagen, dass dadurch irgendwelche Gruppen entstehen, die andere ausschließen. Ich muss ja selbst manchmal schmunzeln wie unschön diese Ed Hardy-Designs doch sind und wie man bereit ist ernsthaft hunderte von Euros für soetwas auszugeben.

Ich selbst habe kein einziges Kleidungsstück, das von einer bekannten Designermarke ist. Hauptsächlich kaufe ich meine Sachen bei H&M, auch wenn es dort nicht mehr so günstig ist, wie es mal war. Alle anderen Sachen wie Schuhe oder sonstiges kommen aus Skateshops, wo im Winter und Sommer immer wieder Rabatte von ca. 30% - 50% zu finden sind.

Ich glaube meinen Mitschülern ist´s auch egal, was für eine Marke man trägt und das ist auch richtig so. Der komplette Jahrgang hat ein gutes Verhältniss zueinander und niemand fällt besonders auf. Ich fände es schrecklich, wenn man gezwungen wäre eine 150€ Jacke zu tragen, nur um mit anderen Schülern Kontakt zu haben. Vielleicht ist das in vielen Städten so, ich bin aber froh, dass ich das tragen kann, was mir auch gefällt.

Im jugendlichen Alter beginnt man ja meistens, sich mit seinem Äußeren stärker zu beschäftigen und in dem Alter sucht man sich häufig auch Vorbilder, Personen oder Gruppen mit denen man sich identifizieren kann. Da finde ich es eigentlich nicht weiter verwunderlich, dass Kleidung dann einen hohen Stellenwert einnimmt.

Es ist ja längst nicht so, dass alle Jugendlichen Markensachen gut finden und sich entsprechend kleiden, es gibt auch genug Jugendliche, die sich im Stil einer bestimmten Szene kleiden oder zu einer Gruppe gehören, die Markenkleidung bewusst ablehnt. An der Schule, an der ich Abitur gemacht habe, war es eigentlich normal, dass man etwas "besser" gekleidet war, aber in der Oberstufe war es bei uns total angesagt in Second Hand Läden und auf dem Flohmarkt einkaufen zu gehen und da war man mit der alten Lederjacke und den Samthosen auf den 70ern wesentlich "cooler" als mit den Designerklamotten, die jeder im Laden nachkaufen könnte.

Natürlich hat Markenkleidung oft eine bessere Qualität und bei Basics, die man mehr als eine Saison trägt, lohnt sich die Investition auf jeden Fall. Aber bei Jugendlichen ändert sich der Geschmack ja relativ schnell und manche wachsen in dem Alter auch noch, von daher gilt diese Regel hier nur bedingt.

Ich kaufe gerne auch mal Markenklamotten. Ich finde das die generell länger halten, als die No-Name Anziehsachen. Ich muss dazu allerdings auch sagen, dass ich mich in Sachen, die man in Läden wie C&A oder H&M kaufen kann, gar nicht erst wohlfühle.Oft sehe ich diese Sachen und habe sofort ein bis zwei Bekannte im Kopf, die genau diese Sachen schon besitzen. Es nervt mich eben, dass soviele Menschen in den gleichen Anziehsachen herumlaufen. Da gehe ich dann schon lieber mal in ein Markehgeschäft und kaufe mir Sachen, die ich dann aber in meinem Bekanntenkreis wirklich als einize besitze. Man kann ja schließlich auch nach reduzierten Waren suchen, es müssen nicht gleich die teuersten sein. Aber generell mag ich No-Name Produkte nicht, da die Qualität eben doch sehr schlecht ist. Dabei kommt es mir noch nicht mal darauf an angesehen oder bewundert zu werden, denn ich stehe nicht gerne im Mittelpunkt. Ich will mich in meinen Sachen einfach nur wohlfühlen.