Lesen als Luxusgut?
Wenn ich momentan eine Buchhandlung betrete, könnten mir einige Male auch die Tränen in die Augen steigen. Allerdings nicht vor Freude, sondern vor Wut für hohen Preise von Bücher. 20€ für ein paar Seiten Liebesroman oder Krimi sind da keine Seltenheit. Bei Fachliteratur sieht es bei den Preisen gar noch düsterer aus. Wer auf fachspezifische Literatur für Ausbildung, Beruf oder Studium angewiesen, kann mitunter sehr in die Tasche greifen müssen. Das Lesen wird zum Luxusgut, den sich mittlerweile sicherlich schon nicht mehr jede Schicht leisten kann.
Findet ihr die Preise für Bücher angemessen oder seht ihr die Gefahr, dass Bücher bald zu teuer sind und sich die Menschen lieber vor dem Fernseher „bilden“? Könnt ihr euch das Luxusgut „Lesen“ noch leisten? Wie spart ihr bei Büchern (Bibliothek, Antiquariat)?
Also die Preise die teilweise für Unterhaltungsliteratur verlangt werden finde ich doch recht derb. Besonders auch im Hinblick darauf, dass die Verlage ja damit rechnen, dass diese Buch sehr oft verkauft werden und damit meiner Meinung nach zumindest deutlich niedrigere Preise ansetzen könnte, aber die liebe Marktwirtschaft halt.
Zum Glück muss ich mich da kaum einschränken da ich selbst eher wenig Unterhaltungsliteratur konsumieren und wenn dann wende ich mich vertrauensvoll an meine Bücherei. Büchereien finde ich sind sowieso viel zu unterbewertet. Meistens findet man da alles was man sucht, die Beiträge sind doch recht günstig und man kann das Buch lange genug behalten, für jemanden wie mich, der Bücher die Geschichten erzählen kein zweites mal lesen will, ist das eh das beste. Abstriche muss man halt machen wenn man gleich nach Erscheinen das Buch ausleihen will, denn das wollen viele.
Komplett anders sieht es finde ich bei Fachliteratur aus, wenn ich mir so anschaue was im Durchschnitt für Wissenschaftliche Nachschlage(werke) verlangt werden treibt es mir die Tränen in die Augen, gäbe es da nicht die Universitätsbibliothek hätte ich echt ein Problem. Bei Chemischen oder allgemein wissenschaftlichen Büchern fangen die Preise leider erst bei um die 80 Euro an und wenn man bedenkt, dass man manche Werke als Student eben zum Beispiel ein oder zwei Semester lang haben muss dann hat man ohne die Möglichkeit der Bibliothek kaum eine Wahl. Bei in Minderauflagen Verkauften Sachbüchern, für die sich nur ein kleiner Leserkreis interessiert kann ich es ja noch verstehen wenn sie teuer sind, aber bei Standardwerken, die werweisswieoft gedruckt worden sind kommen mir die Preise völlig willkürlich vor. Da würde ich mir echt wünschen, dass auch mal daran gedacht wird, dass sich viele Studenten die Bücher kaufen würden anstatt sie nur auszuleihen wenn sie eben deutlich billiger wären, dass würde meiner Meinung nach im Endeffekt dann auch wieder aufgehen,
Ich finde die Bücherpreise meistens vollkommen in Ordnung. Ich zahle ja nicht Papier und Tinte sondern die Arbeit des Autors. Wisst ihr wie lange er an seinem Buch gearbeitet hat? Er will ja auch von was leben. Und das Leben ist bekanntlich nicht billig. Außerdem lesen immer weniger, dass heißt weniger kaufen sein Buch und er muss immer noch "leben". Also wo soll er das Geld auftreiben? Das läuft eben darauf hinaus, dass der Buchpreis steigt. Logisch manche übertreiben es auch aber ich spreche hier nicht von Ausnahmen sondern von der Regel.
Ach ja und, dass Fachliteratur so teuer ist, ist mir auch schon aufgefallen, vielleicht liegt das an den vielen Bildern und vielleicht braucht man um so was zu erstellen länger wie für ein normales Buch.
LG Tinke
Hm, aber wieso kosten denn bei dir Bücher 20 Euro?! Also ich bin oft in der Buchhandlung weil ich sehr gerne lese und deshalb spare ich mir meistens die Hardcoverbücher und kaufe bzw. warte stattdessen auf die Taschenbuchausgabe. Die kosten immer zwischen 7,90 und maximal 9,90 Euro. Klar, das ist teuer, finde ich auch, aber ich schränke mich eben ein und versuchen pro Monat nur maximal 2 Bücher zu lesen.
Aber wenn es nun gerade darum geht, dass Bücher früher günstiger waren: Klar, aber früher war auch Benzin, die Miete, die Lebensmittel und der Friseur günstiger. Ich meine, darüber muss man ja nicht diskutieren. Wenn Preise steigen, dann steigen sie überall.
Mir ist das auch schon aufgefallen. Und da kann man viel sagen von wegen dass der Autor viel Zeit benötigt und dergleichen - das ist ja alles richtig - aber dennoch waren die Bücher früher um Einiges günstiger. Klar ist die Inflation allgegenwärtig, aber gerade bei Büchern finde ich es wichtig, dass er Preis nicht zu arg in die Höhe schnellt.
Wenn man möchte, dass das Medium Buch weiterhin für die Masse bestehen bleibt und nicht etwas übertrieben formuliert zum Nischenprodukt für Intellektuelle mutiert, finde ich eine faire Preispolitik schon angemessen.
Klar gibt es Ausnahmen wie Fotobände, wo das Papier schon extrem teuer ist - aber wieso bitteschön sollte jemand 20 EUR für einen Roman ausgeben, wenn das Hörbuch unter Umständen sogar billiger im Netz heruntergeladen werden kann?!
Aber we rgibt denn bitteschön 20 Euro für einen Roman aus? Woher habt ihr denn bitte eure Preise? Bei uns in den Buchhandlungen bekommt man aktuelle Romane als Taschenbücher schon für knapp 8 Euro. Und meint ihr denn, ein Verlag hat nicht auch höhere Kosten zu tragen, wenn die üebrall steigen? Muss der nicht auch Miete und Strom zahlen, und seine Mitarbeiter, die wiederum - wie ihr auch - mehr Kosten zu tragen haben? Was habt irh denn immer für Vorstellungen bitte? Als hätte ein Verlag einfahc noch die gleichen Selbstkosten wie vor 20 Jahren...
Das sich Lesen nicht mehr jeder leisten kann sehe ich genauso. Solang man sich nicht nur gebrauchte Bücher über eBay kauft oder auf dem Flohmarkt oder in die Bibliothek läuft kann das schnell teuer werden. Allerdings war das aufgrund der Buchpreisbindung fast schon immer so und die gibt es nicht erst seit gestern. Dass eine große Anzahl an Büchern und Lesen nicht in jeder Schicht gleich stark vertreten ist ist auch kein echtes Novum.
20 Euro zahlt man schon eher selten, da muss man ja wirklich zu den Hardcovern mit mehr Seiten greifen - trotzdem ist der Preis noch normal: Harry Potter 6 & 7 gibt`s auch bei Amazon neu nicht unter 20 Euro (mal schnell nachgesehen), Sonderauflagen kosten auch nicht gerade wenig. Das ist aber auch eher was für Menschen die Bücher schätzen und nicht für den 08/15 Leser der sein Buch malträtiert und richtet sich mehr an diese Schicht von Kunden - die meisten Bücher gibt es auch günstig als Taschenbuch.
Zum Pries generell: Der Vorteil und Nachteil der Buchpreisbindung ist, dass die Preise weder zu billig noch zu teuer sind - das Lesen wird also niemals wirklich unerschwinglich sein, es bleiben höchstens die Kunden aus die ein Buch kaufen. Aber das liegt eher an der allgemeinen Lesefaulheit und nicht weil Bücher zu teuer sind.
War auch erst vor einigen Tagen in der einer grossen Buchhandlung,da ich etwas spezielles für einen Geburtstag gesucht habe.
Nachdem ich das erledigt hatte, hab' ich mir natürlich auch mal die aktuellen Bücher / sonstige Bücher die mich interessieren angeschaut & muss auch sagen, dass sie sehr teuer geworden sind - aber was war vor einigen Jahren nicht günstiger als heute? Wirklich sehr traurig, wie sich das alles entwickelt hat.
Hab' mir früher die Bücher auch noch neu in der Buchhandlung gekauft, aber da die Preise auch extrem angestiegen sind & ich zeitweise sehr viel lese, hole ich sie mir meistens gebraucht bei ebay. Dort werden sehr viele Bücher angeboten, die meistens nur einmal gelesen wurden & inkl. Versand etwa 50 % günstiger als in der Buchhandlung zu haben sind.
In der heutigen Zeit, kann ich es mir einfach nicht mehr leisten alle Bücher neu zu kaufen.
Ich finde auch dass Bücher ganz schön teuer geworden sind. Konnte es mir in der letzten Zeit nicht leisten, mir Neue zuzulegen.
Besonders ärgert mich, dass einige Verlage ihre Bücher nicht im Taschenbuchformat anbieten. Ich möchte schon seit Langem die Tinten-Triologie von Cornelia Funke lesen, aber da kostet ein Buch einfach mal zwischen 23 und 25 Euro. Hatte gehofft dass es bald einen Schuber mit allen drei Bänden geben würde, wie z.B. bei Harry Potter, aber Pustekuchen. Der Verlag hat keinen Taschenbuchverlag, also gibt es keine Taschenbücher und auch keinen Schuber.
Bin dazu übergegangen, Bücher, die ich nicht mehr brauche, bei tauschticket einzustellen. So konnte ich mir schon einige meiner gewünschten udn nicht finanzierbaren Bücher erstauschen.
Es ist schon richtig, dass Bücher teurer geworden sind, aber nicht nur bei Büchern sind die Preise in den letzten Jahren gestiegen. Ich erinnere nur an Benzin, Gas, Milch, usw. Wenn man allerdings vergleicht, was zum Beispiel ein Kinobesuch mit der gesamten Familie kostet und was dagegen ein tolles Buch, das auch die gesamte Familie hintereinander lesen kann, dann ist ein Buch noch vergleichsweise günstig. Vor allem, weil es einen auch mehrere Stunden oder Tage unterhält und beschäftigt.
Wem Bücher dennoch im normalen Handel zu teuer sind, der kann sich ja durchaus bei den hier bereits genannten Seiten im Internet mal umsehen. Sehr empfehlenswert sind auch Geschäfte, die gebrauchte Bücher an- und weiterverkaufen. Ich persönlich kaufe meine Bücher am liebsten auf Flohmärkten, auf denen die Preise manchmal schon bei 10 Cent losgehen. Ich könnte, glaube ich, stundenlang über Schnäppchen berichten. Zwar sind Fachbücher dort eher eine Seltenheit (Auch ich kaufe mir dann diese im normalen Buchgeschäft.), aber für den Preis eines Buches im normalen Verkauf bekommt man dort bei geschickten Käufen das Zehn- bis Zwanzigfache.
@ Ashley
Ich habe selbst schon aushilfsweise in einer Buchhandlung gearbeitet und weiß aus dieser Zeit, dass gewisse Verlage prinzipiell Bücher, die erst vor kurzem erschienen sind oder sich auch nach längerer Zeit noch richtig gut verkaufen, nicht als Paperback herausbringen wollen, da bei diesen der Gewinn doch etwas geringer ist. Deswegen hat es beispielsweise auch ein ganze Zeit gedauert, bis Paolo Coelhos "Alchimist" auch als Taschenbuch zu erwerben war.
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