Lesen als Luxusgut?

vom 30.07.2008, 16:21 Uhr

Dass man es sich bald nicht mehr leisten kann, seinen Bedarf an Literatur aufgrund der recht hohen Preise decken zu können, halte ich für eher unwahrscheinlich. Zugegeben, die Preise für Bücher sind recht hoch, aber wie mein Vorredner bereits sagte, sind ja nicht nur die Bücher teurer geworden. Im Prinzip haben alle Produkte einen Preisanstieg erfahren.

Was ich an Literatur nur so teuer finde sind die Taschenbücher. Diese sind in ihrer Herstellungsweise recht kostengünstig und der Interessierte muss trotzdem bis zu 10 oder gar 11 Euro pro Taschenbuch zahlen. Das finde ich in der Tat etwas happig.

Diejenigen, die gerne lesen werden bestimmt nicht länger vor dem Fernseher sitzen und sich auf diese Weise unterhalten lassen. Wenn man wirklich auf Bücher angewiesen ist oder leidenschaftlich gerne liest, der Geldbeutel aber ziemlich leer ist, dann kann man sich mit den von euch beschriebenen billigeren Alternativen versorgen. Nicht immer benötigt man ein frisch gedrucktes Exemplar eines Buches.

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» IceKing32 » Beiträge: 1238 » Talkpoints: -5,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Es kommt halt auf die Ansprüche an:

Subbotnik hat geschrieben:Das sich Lesen nicht mehr jeder leisten kann sehe ich genauso. Solang man sich nicht nur gebrauchte Bücher über eBay kauft oder auf dem Flohmarkt oder in die Bibliothek läuft kann das schnell teuer werden.
Wohl war, wenn man neue gebundene Bücher kaufen möchte, dann ist man da schnell einige Euro los.

Allerdings gibt es heute für Lesewütige doch genug Alternativen. Ich gehe beispielsweise einmal im Monat in die Bibliothek und besorge mir einige Bücher über Tauschbörsen, die es im Internet nun wirklich schon länger gibt und die auch recht gut besucht sind. Wie bei eBay und Flohmärkten muss eine gebraucht erworbenes Buch dort nicht schlecht sein. Ich habe sogar schon noch eingeschweißte Bücher bei eBay als "gebraucht" erworben. so habe ich auch zu Zeiten in denen ich wenig Geld zur Verfügung hatte immer genug aktuellen Lesestoff.

Ich denke, dass Lesen einen Luxus ist, liegt weniger an den Preisen neuer Bücher, sondern an der generellen Lesefaulheit, der aber inzwischen entgegen getreten wird.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Hallo,

ich finde es stimmt, dass besonders Taschenbücher irre teuer geworden sind. Gerade wenn ich hier Bücher aussortiere, die noch einen Preisvermerk in DM tragen, stelle ich fest, dass sch da mit dem Euro einiges verändert hat. Der typische Roman als Taschenbuch mit durchschnittlich 250 Seiten hat früher doch auch um die 10 Mark gekostet - und jetzt eben doppelt so viel. Das entspricht doch nicht der allgemeinen Teuerungsrate, oder?

Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass Erwachsene Leseratten aufs Lesen verzichten werden, weil die Bücher zu teuer werden. Schlimmer finde ich, dass qualitativ wirklich hochwertige Kinderbücher für viele Eltern zu teuer sind. Die meisten kosten über 10 Euro. Da bekommen die Kinder dann stattdessen diese Sammelbände vom Grabbeltisch. :uebel: So kann natürlich zukünftig keine Lesefreude aufkommen.

Grüße

» gubbelgubbel » Beiträge: 123 » Talkpoints: 1,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Klar, Bücher sind wie so ziemlich alles teurer geworden, aber es gibt doch eine ganze Menge Möglichkeiten sich mit günstigem Lesestoff zu versorgen, wie zum Beispiel Bibliothek, Antiquariat, Ebay, Tauschticket, Bücherflohmarkt. Wenn man nicht gerade den neusten Bestseller haben will bekommt man teilweise auch sehr günstige Sonderausgaben bei Weltbild oder Bertelsmann.

Fachliteratur kann schon eher ein Problem werden und erheblich zu den Kosten eines Studiums beitragen, aber auch da gibt es Möglichkeiten. Neben einer Bibliothek bieten viele Universitäten zum Beispiel zu beginn des Semesters Bücherflohmärkte an, wo ältere Semester nicht mehr benötigte Bücher verkaufen und wenn man den verpasst kann man oft über die Anzeigen am schwarzen Brett günstig zu Büchern kommen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich bin auch sehr froh darüber dass ich mich vor einigen Jahren meinen Eltern wiedersetzte als diese wollten dass ich meine Jugendbücher meiner Cousine überlasse. Habe sie noch und werde sie auch weiterhin sorgsam aufbewahren für meine Kinder später. Oder Nichten (sind überwiegend Pferdebücher), je nachdem wer Interesse hat.

» Ashley » Beiträge: 510 » Talkpoints: -0,48 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Klar sind Bücher teuerer geworden, aber der ganze allgemeine Lebensstandard auch.

Ich bin auch so jemand der nicht gerne auf die Taschenbuchausgabe wartet, aber bei manchen Preisen der gebundenen Ausgaben bleibt mir nichts anderes übrig. Mehr als zwei bis drei Taschenbücher kann ich mir im Monat aber auch nicht mehr leisten. Schade eigentlich, denn dadurch ist mein Lesekonsum doch arg zurück gegangen. Ich muss dann auch Abstriche machen, welches mich mehr interessiert, denn bei mir gilt das Sprichwort; Soviele Bücher und keine Zeit :D

Ich tausche aber mit meiner Stiefmutter Bücher, da wir ziemlich den gleichen Geschmack haben. Das Arragement ist ziemlich praktisch da sie Bücher wirklich verschlingt und ich locker im Monat sechs Bücher mehr lesen kann. Ich halte auch immer nach Mängelexemplaren ausschau, da sie doch wesentlich günstiger sind. Büchereien sind nichts für mich, ich hab schon mehr wie einmal nachzahlen müssen...

Aber auch so Sachen wie Tauschticket oder bookcrossing sind ganz interessant.

» Shayariel » Beiträge: 65 » Talkpoints: 1,31 »


Hallo zusammen!

Ich lese sehr viel und auch sehr gerne. Ein Leben ohne Bücher kann ich mir gar nicht mehr vorstellen. Allerdings könnte ich es mir gar nicht leisten, die Bücher alle neu zu kaufen. Ich überlege mir schon immer recht gut, wie viel mir ein Buch wert ist und wie viel ich dafür ausgeben will. Gerade, Fachbücher sind ja immer recht teuer und da schaue ich dann, dass ich sie gebraucht bekomme.

Ich schaue dann schon mal bei ebay nach Büchern oder tausche auch bei tauschticket. Dort habe ich schon einige gute Bücher ertauscht, die mich so ein kleines Vermögen gekostet hätten. Wenn ich etwas haben möchte, was es dort nicht gibt und einiges kostet, dann kaufe ich es mir über Gutscheine, die ich ja hier erschreiben kann. Man braucht auch eigentlich nur etwas zu warten, dann werden die meisten Bücher auch etwas günstiger. Gerade raus gekommene Bücher kosten ja dann meistens noch mehr. Daher warte ich auch oft, bis die Bücher dann als Taschenbuch erscheinen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Das stimmt, dass die Preise für Bücher mittlerweile ganz schön gestiegen sind. Für meine Schulbücher die ich in diesem einen Jahr Berufsschule brauchte konnte ich auch knapp 100€ hinlegen für 3 Bücher. Dummerweise ist die Sachlage mit dem Büchergeld zu der Zeit nicht wirklich geklärt gewesen, so dass wir die Bücher selbst kaufen mussten. Die Klasse unter uns bekommt diese Bücher nun wieder von der Schule gestellt, so dass es ziemlich schwierig wird die Bücher wieder zu verkaufen um nicht zu viele Einbußen zu haben.

Wenn ich Romane lesen möchte dann warte ich meistens auf die Taschenbuchversion die ja meist um knapp die Hälfte günstiger ist. Wenn ich das Buch gelesen habe und denke dass ich das nciht nochmal lesen werden, dann verkaufe ich es auch weiter.

Für Ratgeber, die ich nur einmal durchlese und das von vorneherein weiß, gehe ich in die Bücherei um mir das dort auszuleihen. Mit Romanen sieht es bei uns da leider sehr lau aus, deswegen lasse ich mir die gerne schenken, oder nutze Gutscheine.

» Nikky » Beiträge: 815 » Talkpoints: -0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo!
Lesen ist in den vergangenen zwei Jahren deutlich teurer geworden und der Buchmarkt hat sehr stark daran verdient. Leider bekommen Autoren davon wenig zu spüren, ebenso werden auch zunehmend Kosten des Lektorates und der Schriftsetzung gespart. Hinzu kommt, dass sich der Buchmarkt im Bereich ebook und Hörbuch neue Einnahmewege aufgebaut hat, die sich auch langsam rentieren dürften. Und auch die Beratung zum Buchkauf durch geschultes Personal wird immer unnötiger, da das Internet diese Rolle bei einigen Generationen schon fast einzig übernimmt. Von einem Buchmarkt in der Krise zu sprechen, wäre demnach ziemlich falsch. Meiner Meinung nach wird im Buchgewerbe einfach viel zu viel Geld für Marketingmassnahmen verplempert, ohne dadurch wesentliche Verkaufszuwachse zu haben.

Aus diesem Grund kaufe ich prinzipiell Bücher großer Verlage auch nur noch gebraucht, denn selbst die Mängelexemplare empfinde ich als vollkommen überteuert. Zu DM - Zeiten wurden diese immer für 99 Pfennig verkauft, mittlerweile haben sich die Preise hierfür zwischen 2, 50 € und 3,50€ eingependelt. Paperbacks, also Taschenbücher, werden auch meist für 19, 99€ verkauft, ich weiss nicht wo ihr hier eure geringen Preise her habt. Teilweise habe ich schon Preise jenseits der 25 € für Taschenbücher gesehen, von unangemessen hohen Preisen für Kochbücher und die ganze schreckliche Sachbuchsparte ganz zu schweigen.

Eine Ausnahme mache ich bei kleinen Verlagen, die wirklich auf den Verkauf von Hardcovern angewiesen sind. Ebenso greife ich gerne für neue Fachbücher etwas tiefer in die Tasche, besonders, wenn diese im Selbstverlag oder in kleinen Wissenschaftverlagen erschienen sind. Die Preise hierfür ergeben sich meist aus der geringen Auflagenzahl.

Wenn sich der Buchmarkt nämlich weiter so entwickelt, und weiterhin kleine Verlage aussterben, werden wir nur noch einen sehr gesiebten Buchmarkt zur Verfügung stehen haben, daran sollte niemandem gelegen sein.

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde auch, dass Bücher definitiv teurer geworden sind - wäre auch ziemlich albern zu versuchen, das abzustreiten. Man kann ja mal den Vergleich ziehen: Heute kostet ein Softcover-Buch im Schnitt 8,9 Euro. Waren das früher 16-18 DM? Und ein Hardcover-Buch kostet jetzt um die 20 Euro, je nachdem wie neu es ist etc. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass man früher 40 DM dafür hingeblättert hat.

Ich möchte mir natürlich kein zu großes Urteil erlauben, denn ich bin 22 und zu DM-Zeiten war ich demzufolge nicht älter als 13. Zu der Zeit hat man einfach noch nicht so viel Bücher selbst gekauft. Aber ich kann sagen, dass in der Euro-Zeit die Preise nicht nochmal hochgegangen sind, und wenn dann wirklich unwesentlich. Immerhin etwas, und das verdanken wir sicherlich der von Subbotnik schon angesprochenen Buchpreisbindung. Schließlich ist im Rahmen des Währungswechsels alles teurer geworden, aber die meisten Produkte - eben außer Büchern, sind seitdem auch weiter angestiegen in den Preisen.

Ich muss sagen, dass ich schon ganz gerne meine 20 Euro für ein Hardcoverbuch ausgebe. Natürlich würde es mich auch freuen, wenn es kostengünstiger wäre - aber ich bin die Preise nunmal gewöhnt und empfinde sie daher nicht so übertrieben. Allerdings finde ich es schon schlimm, dass eigentlich nur die Preis angestiegen sind, Löhne dagegen kaum - aber das ist ein anderes Kapitel.

Ich finde aber jedenfalls trotz allem nicht, das Lesen Luxus ist. Schließlich - wie ja auch schon von den meisten erwähnt - kann man durchaus andere Wege finden, sich Lesestoff zu organisieren, als sich die teueren Hardcover-Versionen zuzulegen. Man kann tauschen, von Bekannten ausleihen, in die Bibliothek gehen oder eben sich was bei Ebay ersteigern. Für mich persönlich ist zwar die Option Bücherei nicht so das gelbe vom Ei, genau wie bei Shayariel, da ich mich auch mit dem Buchlesen vom Tempo her nicht auf diese Ausleihzeit festlegen kann. Manchmal lese ich es halt in 2 Tagen, manchmal brauche ich 3 Monate, weil keine Zeit da ist - da ist das schon unpassend. Aber wie gesagt, es gibt viele andere Möglichkeiten, und wer wirklich lesen will, der findet Mittel und Wege um es auch zu tun.

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» Wunky » Beiträge: 487 » Talkpoints: -0,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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