Kostenlose Software - besser als ihr Ruf?
Inzwischen gibt es auch fast Gebiet eine Fülle von kostenloser Alternativsoftware. In der Bildbearbeitung kursiert GIMP als Alternative zum teuren Photoshop und selbst zu komplexen Anwendungen wie Office gibt es mittlerweile kostenlose Pendants, wie OpenOffice.
Da drängt sich sofort ein wenig die Frage auf, wie es denn möglich ist solche komplexen Programme auch kostenlos für die Anwender zur Verfügung zu stellen. Welche Haken gibt es bei den Angeboten? Und vor allen Dingen, können denn die kostenlosen Programme tatsächlich mit der teils sehr teuren Software mithalten?
Wie sind eure Erfahrungen in diesem Bereich? Setzt ihr vorwiegend auf die bezahlte Software oder genügt euch eine kostenfreie Alternative? Wo seht ihr vor allen Dingen die Unterschiede zwischen beiden Arten von Software? Gibt es Differenzen in Bezug auf die Möglichkeiten, die die Software bietet, Benutzerfreundlichkeit oder den Service bei Problemen mit dem Programm?
Welches Fazit zieht ihr im Kampf von kostenlos gegen bezahlt?
Ich nutze hauptsächlich kostenfreie Software. Wobei man bei einigen Programmen einfach nicht auf kostenpflichtige verzichten kann, wegen der Benutzerfreundlichkeit oder wegen was auch immer.
Zum Beispiel nehmen wir mal Linux und Windows. Windows ist ein super Betriebssystem für Zuhause, aber im Serverbereich würde ich doch eher Linux einsetzen weil es einfach weniger Resourcen zieht und immerhin die größere auswahl an kostenfreier und gut funktionierender Software für Linux Server besteht. Auf Windows möchte aber denke ich kein Heimanwender verzichten. Das Betriebssystem ist schnell , Benutzerfreundlich und es gibt eine große auswahl an Software dafür.
Anderes Beispiel. Nero als Brennprogramm. Es gibt zwar diverse kostenfreie alternativen, jedoch fehlen bei diesen immer wieder einige Formate bzw. Funktionen. Und um dann die Funktionen von Nero zu erreichen muss man 2 - 3 Tools installieren.
Fazit: Ich denke man kann es pauschal nicht sagen ob kostenfreie oder kostenpflichtige Software besser ist. Es kommt immer auf das jeweiligen Einsatzgebiet an, wobei im Gebiet der Serveradministration und Serververwaltung auf jedenfall die kostenlose Software bis auf einige Ausnahmen um einiges populärer ist als kostenpflichtige.
Leon
Leon122 hat geschrieben:Ich nutze hauptsächlich kostenfreie Software. Wobei man bei einigen Programmen einfach nicht auf kostenpflichtige verzichten kann, wegen der Benutzerfreundlichkeit oder wegen was auch immer.
Das könnten viele andere Anwender vermutlich auch, allerdings verzichtet niemand auf den Komfort, den eine "schnell Mal vom Nachbar die CD verwendet" Installation mit sich bringt. Mal ehrlich, mindestens 50% der Anwender schei*en auf Lizenzen, vor allem weil viel zu wenig hart durchgegriffen wird. Außerdem wird zu wenig Aufklärungsarbeit geleistet. Viele wissen ja gar nicht, dass man für Software normalerweise bezahlen muss. Es ist halt schwer, sich die Arbeit vorzustellen, die hinter den kleinsten Vorgängen in einer Software steckt, und ohne nähere Kenntnisse der Materie weiß man wirklich nicht, ob die Software ihr Geld wert ist.
Der Vorteil von kostenloser/freier Software und für eingefleischte Microsoft&Co User gleichzeitig das Problem ist, dass die kostenlosen Versionen nicht die bezahlten sind (Linux ist nicht Windows). Sobald etwas nur ein Quäntchen abweicht, ist der Ottonormaluser schon total überfordert. Das ist der Grund, warum der Umstieg so schwer ist. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und die Muster von Windows und Co haben sich eben in die Gehirne gebrannt.
Obwohl freie Software meistens besser ist und mehr Funktionen bietet als kommerzielle, hat sie, wie schon im Anfangspost erwähnt, einen schlechten Ruf. Der basiert aber nicht auf Erfahrung, sondern auf Vorurteilen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass kein Linuxkritiker länger als einer Woche mit diesem großartigen Betriebssystem gearbeitet hat, weil man nämlich spätenstens danach anfängt, es zu lieben.
Bestes Beispiel für Vorurteile gegenüber Software ist Windows Vista. Natürlich ist das keine freie Software aber das neue Micrososft Betriebssystem zeigt, dass selbst Platzhirsche nicht vor Kritik sicher sind. Vielleicht hat jemand in den Nachrichten gelesen, dass MS den Vista Kritikern ein angeblich neues Windows mit dem Namen Mojave vorgestellt hat, und diese dann restlos fasziniert waren. Der Witz war, dass Windows Mojave eigentlich nur das kritisierte Vista war, und die Kritiker das Betriebssystem gar nicht kannten.
Das Betriebssystem ist schnell , Benutzerfreundlich und es gibt eine große auswahl an Software dafür.
Das mit den Servern stimmt natürlich, nur warum sind unixartige Betriebssysteme nicht schnell, benutzerfreundlich und haben eine große Auswahl an Software? Für den Desktop gibt es unter Linux genauso ein vielfaches der Programmauswahl von Windows, es ist absolut schneller als jede Version von Windows und benutzerfreundlich ist Microsoft auch nur, weil die heutige IT Generation von klein auf damit aufgewachsen ist, und sich daran gewöhnt hat. Zum beenden auf "Start" zu klicken, klingt für mich überhaupt nicht nach Benutzerfreundlichkeit.
Anderes Beispiel. Nero als Brennprogramm. Es gibt zwar diverse kostenfreie alternativen, jedoch fehlen bei diesen immer wieder einige Formate bzw. Funktionen. Und um dann die Funktionen von Nero zu erreichen muss man 2 - 3 Tools installieren.
k3b kann alles, was Nero kann nur besser und völlig kostenlos und frei. Nur ist letzteres anscheinend kein Vorteil, weil Nero pro gekaufter CD vermutlich 20 Mal installiert wird.
Fazit: Ich denke man kann es pauschal nicht sagen ob kostenfreie oder kostenpflichtige Software besser ist.
Doch kann man, es kommt auf die persönliche Einstellung an. Für mich wird jede freie Alternative eines Programms besser sein als eine kommerzielle Version, nicht wegen der Kosten sonder wegen der Freiheit. Ich will die Freiheit haben alles mit meiner Software zu tun, ich will keinen Taschenrechner und Freecell gezwungenermaßen mit einem BETRIEBSSYSTEM installiert haben und und und. Ich bin bereit, für Software zu zahlen, nur will ich sie dann modifizieren können wie ich will, und die gleichen Bedingungen haben wie der Verkäufer. Jede Einschränkung schadet der Entwicklung der Projekte, also haben viele Open Source Programme ihre kommerziellen Alternativen von der Funktionalität und Qualität her schon lange überholt.
Kostenlose, beziehungsweise noch besser frei Verfügbare und veränderbare Software, also OpenSource, halte ich für eine wirklich tolle Sache.
Die Größeren Programme und Betriebssysteme werden ja meistens nicht von einem einzelnen Softwareentwickler programmiert sondern ihnen steht ein ganzes Team als Elternteile zur Verfügung. SO großartige Programme wie OpenOffice und die ganzen Linuxdistributionen wären für einen einzelnen Programmierer auch gar nicht machbar, deswegen kümmer sich um sie eine meist gut organisiert, wenn auch über die ganze Welt verstreute Community um sie und jeder ist eingeladen mit zu machen. Die Qualitätssicherungen die die großen OpenSource Projekte mittlerweile integriert haben tragen finde ich erheblich dazu bei, dass sich solche Projekte nicht hinter kommerziellen zu verstecken brauchen. Oft stehen auch Firmen hinter solchen Programmen, die dann ebenfalls Mittel zur Verfügung stellen.
Von der Qualität her finde ich brauchen sich diese kostenlosen Programme nicht wirklich verstecken und in Sachen Kompatibilität wurde in letzter Zeit enorm viel Boden gut gemacht. Das Hauptproblem bei der Verbreitung sehe ich darin, dass diese Projekte quasi zu spät kamen. Viele Firmen und auch Privatanwender haben sich schon an die kommerziellen Programme gewöhnt, wie zum Beispiel an die Microsoft Office Suite und sind jetzt entweder zu faul umzusteigen und etwas Neues zu riskieren oder eine Umstellung, im speziellen Fall bei Firmen, würde einen enormen Finanziellen Aufwand bedeuten, da ja spezielle Anpassungen und Erweiterungen auch erstmal umgeschrieben werden müssen. Natürlich versucht auch zum Beispiel Microsoft seine Kunden durch attraktive Angebote weiter an sich zu binden. Mithalten an sch können die Programme allemal, nur in manchen Bereichen sieht es finde ich recht duster aus, besonders da wo es kein so großes Interesse gibt, also bei spezieller Anwendungssoftware, die komplex zu programmieren ist und einiges an "Fachwissen" erfordert. Ich kenne jetzt zum Beispiel kein (gutes) open source CAD-Programm.
Bei Betriebssystem sieht es dann doch etwas anders aus, leider mangelt es da oft an der Unterstützung der Hersteller, auch wenn dies in letzter Zeit immer besser wird und ich persönlich finde, dass Linux und seine ganzen Derivate von der Benutzerfreundlichkeit und Kompatibilität einfach noch nicht mit Windows aufgeschlossen haben, ist aber nur meine persönliche Meinung. Das dies weniger an der Linuxnutzergruppe liegt sondern an Firmen die nur zaghaft für Linux Treiber bereitstellen ist mir als Anwender an sich ja erstmal egal, ich will das es läuft.
In Zukunft werden Linux und freie Software denke ich immer mehr an Gewicht zunehmen, immer mehr Behörden stellen ja auch ihre kompletten Systeme auf Linux um, das macht sicherlich dann Sinn, wenn ohnehin ein größeres Upgrade ansteht, zum Beispiel von NT auf ? So schlecht wie manche MS Serverbetriebssysteme in der Öffentlichkeit dargestellt werden sind sie aber dann auch nicht, programmieren können die Leute von MS natürlich auch.
Die Zukunft bleibt spannend.
Ich nutze privat ausschliesslich kostenlose Software. Neben gimp finde ich auch ImageMagick zur Grafikbearbeitung hervorragend geeignet. Fuer die durchschnittlichen Arbeiten voll ausreichend und etwas einfacher zu bedienen bzw. leichter zu lernen als gimp.
OpenOffice ist sowieso schon Standard und laeuft mittlerweile sehr stabil und die Dokumente koennen mit MSOffice gut mithalten, auch was den Austausch zwischen den Programmen angeht.
Natuerlich muss man beruflich oft noch kommerzielle Software einsetzen, aber da muss ich sie ja nicht bezahlen, sondern der Arbeitgeber
erklaerbaer hat geschrieben:Bei Betriebssystem sieht es dann doch etwas anders aus, leider mangelt es da oft an der Unterstützung der Hersteller, auch wenn dies in letzter Zeit immer besser wird und ich persönlich finde, dass Linux und seine ganzen Derivate von der Benutzerfreundlichkeit und Kompatibilität einfach noch nicht mit Windows aufgeschlossen haben, ist aber nur meine persönliche Meinung. Das dies weniger an der Linuxnutzergruppe liegt sondern an Firmen die nur zaghaft für Linux Treiber bereitstellen ist mir als Anwender an sich ja erstmal egal, ich will das es läuft.
Die einfache Lösung für dieses "Problem" lautet: Passende Hardware kaufen. Irgendwann rüstet jeder um oder auf, da kann man dann gleich schauen, ob der neue Drucker problemlos mit Linux läuft, dass man sich den richtigen Grafikkartenhersteller aussucht und dass man sonst keine Probleme mit Treibern hat. Es gibt wirklich genügend und aureichend gute Hardware, die unter jeder Linuxdistribution sogar besser läuft als unter Windows.
Der nächste Vorteil sind dann die gesparten Lizenzkosten für nutz- und wertlose hardwaregebundene OEM Lizenzen, die bei FertigPCs meistens enthalten sind. Weil die sind wirklich lächerlich. Sieht man sich die Softwareliste eines neu gekauften HP Laptops mit Windows Vista an, findet man eine Liste von fünfzig Programmen, von denen mindestens die Hälfte veraltet oder unbrauchbar sind. Die Möglichkeit einer Windows Neuinstallation hat man natürlich nicht, weil man nur eine OEM Version erstanden hat, bei der man, wenn die Festplatte defekt ist, keine Möglichkeit mehr hat das Betriebssystem weiterzuverwenden, weil keine CDs/DVDs mitgeliefert werden. Also meiner Meinung nach ist man besser dran, wenn man sich explizit linuxfähige Hardware ohne vorinstallierter Software kauft.
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