Kocht/backt ihr Dinge, die ihr selbst gar nicht esst?
Ich bin zwar ein Mann, aber koche auch sehr gerne und zwar probiere ich sehr gerne neue Rezepte aus. Wenn wir mal eine Grillparty oder so haben und wir z.B. die Salate machen, dann mache ich da auch meist eine gute Mischung an den diversen Sorten, damit man auch eine gute Auswahl hat. Also ich selber mag z.B. keinen Reissalat, aber dennoch bereite ich ihn zu, weil ich weiß, das meine Partnerin ihn z.B. sehr gerne mag. Auch wenn wir Gäste haben, versuche ich auch nicht nur das zu kochen, was nur mir schmeckt, sondern das, wo ich mir vorstellen kann, das es allen schmeckt.
Vielleicht kocht man immer unbewusst nur das zuerst, was man selber gerne mag und macht sich da gar nicht so große Gedanken drüber, denn es ist ja auch nachvollziehbar, das man Dinge, die man nicht mag auch nicht machen möchte. So wird es dann auch beim Essen sein. Da ich ja sehr gerne was neues ausprobiere, kann ich ja immer erst hinterher sagen, ob ich es mag oder nicht.
Nein, im Grunde koche oder backe ich nichts, was ich nicht auch essen würde und was ich nicht auch mögen könnte. Ich variiere die Rezepte dann immer so, dass ich es auch mag und esse, ohne darauf zu verzichten. Warum auch? Ich probiere genügend neue Sachen aus und wenn mein Freund sowieso alles isst, dann kann ich die Zubereitung eines Essens auch so gestalten, dass ich es auch mag.
Etwas anderes verhält es sich, wenn ich ein neues Rezept ausprobiere und ich mir selbst unschlüssig bin. Dann kommt es schon mal vor, dass die Gäste es eher als ich essen und mir dann ihr Feedback geben, weil ich mich trotz der Zutaten, die ich mag, nicht traue, es zu probieren.
Es kommt auch mal vor, dass ich jemanden einfach überraschen möchte und entsprechend das Essen zubereite. Als Geburtstagsgeschenk oder ähnliches finde ich es auch vollkommen in Ordnung, jedoch würde ich es nicht immer so im Alltag halten. Bei Sonderaktionen kenne ich auch meine Grenzen und so würde ich zum Beispiel nie einen Tintenfisch zubereiten und ihn dann auch noch essen wollen oder können.
Das mache ich gar nicht. Was das Backen angeht, wähle ich TK-Torten, wenn wir mal Besuch kriegen oder ich auf der Arbeit einen auf meinen Geburtstag ausgebe. Also ich backe überhaupt nicht. Und wenn ich mir abends etwas für die Arbeit am nächsten Tag vorkoche, wähle ich etwas, was wir beide essen. Mein Freund mag zwar gerne Eintöpfe, ich aber nicht. Daher koche ich sie auch nicht, sonst müßte ich ja nach der Arbeit noch 2 Essen kochen, das ist mir nach einem 8 Stunden-Tag nun echt zu viel.
Ich koche oder backe keine Dinge, die mir nicht schmecken. Schließlich koche ich in erster Linie für mich selbst. Wenn ich für jemand anderen koche, esse ich ja in der Regel auch mit und dann möchte ich ja auch nichts haben, was mir selbst gar nicht schmeckt. Für mich persönlich würde es also schon keinen Sinn machen, irgendwelche Dinge zuzubereiten, die ich hinterher nicht essen würde. Ein anderes Problem ist auch die Tatsache, dass ich die Dinge, die ich selbst nicht mag, vielleicht gar nicht vernünftig zubereiten könnte. Zum einen weiß ich bei vielen Dingen überhaupt nicht, wie sie zu schmecken haben. Auf der anderen Seite würde ich manche Dinge gar nicht erst probieren, so dass das Abschmecken entfällt. Ich habe zwar auch schon für jemanden Thunfisch auf Pizza gepackt, obwohl ich selbst niemals Thunfisch essen würde. Mittlerweile würde ich aber solche Sachen wie Fisch oder Fleisch überhaupt nicht mehr verarbeiten, da ich mittlerweile konsequent vegetarisch lebe und eigentlich mittelfristig einen veganen Lebens- und Ernährungsstil anstrebe. Allein aus diesem Grund fände ich es total verlogen mir selbst gegenüber, solche Dinge zu verarbeiten.
Es gibt natürlich immer solche Dauerbrenner, die für manche Leute zu bestimmten Anlässen nicht fehlen dürfen. Dazu gehört für viele auch der besagte Nudelsalat zum Grillen. Ich finde Nudelsalat auch nicht so toll und habe auch noch nie einen zubereitet. Für mich gehört er nicht dazu. Falls andere Personen der Meinung sind, dass ohne Nudelsalat nichts läuft, müssen sie sich diesen dann eben selbst mitbringen. Das kann ja nicht so schwer sein.
Auch in einer Beziehung würde ich für einen Partner nichts kochen, das ich nicht mag, während er es gerne isst. Wenn ich ihm das Essen nicht koche, muss er ja nicht darauf verzichten. So ein armseliges Würstchen, das nicht einmal in der Lage ist, sich seine geliebten Speisen selbst zuzubereiten, möchte ich ehrlich gesagt auch nicht an meiner Seite haben - ganz abgesehen davon, dass ich ohnehin nicht alleine kochen würde, weil ich eben nur koche, wenn ich Lust darauf habe. Mir ist auch noch niemand untergekommen, der sich seine Lieblingsspeisen nicht selbst zubereiten konnte. Gerade wenn man etwas sehr gerne mag, bereitet man diese doch auch häufiger selbst zu. Es kann ja nicht immer die Mutti helfen.
Wenn mein Bruder zu Hause ist, dann macht meine Mutter auch immer seine Würstchen und so weiter aus Tofu. Sie weiß auch nicht, wie diese schmecken müssen, wenn sie gar sind, aber sie weiß wie sie aussehen. Das ist auch hilfreich und so kann sie trotzdem Tofu kochen ohne zu wissen, wie es schmeckt.
Also ich könnte mir zwar vorstellen, dass ich bei einer Grillparty auch etwas für Vegetarier anbiete, aber sonst koche ich grundsätzlich das, was mir schmeckt. Etwas anderes kann ich auch gar nicht kochen.
Wenn jemand bei meinen Partys darauf besteht, dass zum Beispiel Nudelsalat gemacht wird, dann biete ich ihm gerne die Möglichkeit an, dies zu tun. Dann weiß er wenigstens, dass es ihm schmecken wird. Und bei meinen Partys ist es sowieso gang und gäbe, dass jeder etwas mitbringt oder sich irgendwie anders dabei einbringt. Insofern finde ich das auch gar nicht so schlimm.
Befremdlich finde ich aber auch, dass du Quarkkuchen (so heißt der bei uns)backen willst, obwohl du ihn nicht selber isst. Hat dich jemand darum gebeten? Oder treibt dich die pure Neugier? Dann solltest du ihn auch wenigstens probieren. Meine Mutter hat immer den Quarkkuchen mit einer Tasse Öl gemacht. Dadurch wurde er wunderbar cremig. Leider habe ich das Rezept nicht mehr. Sonst hätte ich es dir gerne zukommen lassen.
Ich persönlich koche und backe zwischendurch sehr gern. Ich tue dies nicht jeden Tag, da ich auf der Arbeit in der Kantine eigentlich eine recht gute Verpflegung in Empfang nehmen kann. Wenn es dann am Wochenende aber mal soweit ist und ich das Mittagessen oder Abendessen mache, dann mache ich das gerne. Ich habe dann während der gesamten Zubereitung Vorfreude auf das Essen und kann mir gar nicht vorstellen, das was ich koche nachher nicht zu essen. Im Gegenzug bedeutet das auch, dass ich keine Gerichte koche oder backe, die ich selber nachher nicht essen würde.
Ich habe, soweit ich mich erinnern kann, noch nie die Plätzchen probiert, die ich in der Weihnachtszeit gern backe, denn ich esse sehr selten mal Kekse und das auch erst seit eher kurzer Zeit. Plätzchen verschenke ich immer und wenn ich mal welche esse, dann niemals die, die ich selbst gebacken hab, denn das Backen macht mir einfach manchmal Spaß, vor allem eben das Verschenken und die Mühe, die ich mir beim Backen für jemand anderen geben kann.
Genauso sieht es mit Pralinen aus, die ich im selben Zeitraum zubereite und das, obwohl ich Pralinen sogar mag und generell total viel mit Schokolade anfangen kann. Trotzdem habe ich noch nie meine eigenen Pralinen probiert, was ja eigentlich wirklich total widersinnig ist, denn ich weiß nicht, ob meine „Kompositionen“ überhaupt essbar sind und muss da einfach mal das Feedback glauben, das ich bekomme, weil ich ansonsten wirklich keinen Anhaltspunkt dazu habe.
Vor vielen Jahren habe ich außerdem gern mal einen Kuchen gebacken und auch diesen grundsätzlich nicht selbst gegessen, auch hier wieder dasselbe Phänomen und ich habe keine wirkliche Erklärung dafür. Aber einen Versuch einer Erklärung: Es kam für mich einfach nie in Frage, das, was ich für andere Menschen anfertige, selbst zu essen, auch nicht zu probieren, denn dann wäre es ja benutzt gewesen.
Wenn ich aber für eine Feierlichkeit irgendetwas zubereite, dann esse ich das auch grundsätzlich mit. Einen Nudelsalat zu einem Grillfest oder ein paar Böreks für ein Picknick sind kein Problem, allerdings mag ich all diese Dinge auch.
Und natürlich biete ich nur an, Dinge zuzubereiten, die ich auch selbst gern esse, wenn mich jemand darum bittet, irgendetwas zum bevorstehenden Anlass mitzubringen oder ich mich von selbst dafür anbiete. Ich frage dann gezielt nach, ob ein bestimmter Salat oder irgendein Fingerfood gewünscht wird und auch, ob ich dann dieses und jenes machen und mitbringen kann. Und hier nenne ich nur Dinge, die ich selbst gern mag, schon auch, weil mir dann das Zubereiten mehr Spaß macht, denn ich freue mich ja schon beim Zubereiten auf den Anlass und auch auf den Verzehr dessen, was ich hier dafür zubereite.
Übrigens kommt bei mir noch ein zweiter Aspekt hinzu, weswegen ich zu Anlässen wie Feiern oder Grillfesten immer nur die Dinge anbiete und mitbringe, die ich auch selbst gern essen will: ich bin das, was man als heiklen Esser bezeichnet und ich mag leider so einiges nicht, was zu bestimmten Anlässen gern verarbeitet wird, so beispielsweise Pilze.
So habe ich immer das Gefühl, mit meinem Mitgebrachten dafür gesorgt zu haben, dass ich wenigstens irgendetwas zu essen habe, selbst dann also, wenn mir die anderen Speisen nicht wirklich zusagen, weil sie aus oder mit Bestandteilen zubereitet wurden, die ich nicht mag. Ich fände es in einem solchen Fall einfach blöd für alle Beteiligten, wenn ich gar nichts essen oder mir irgendetwas runterwürgen würde, also bin ich ganz froh, wenn ich die Sicherheit meines Selbstmitgebrachten habe.
Ich bin der Meinung, dass man auf jeden Fall auch einmal etwas kochen sollte dass den anderen und nicht immer nur einem selbst schmeckt. Gerade bei Grillpartys etc. wenn man viele Leute eingeladen hat, die wahrscheinlich alle einen etwas anderen Geschmack haben sollte man auch etwas kaufen dass einem selbst nicht so zusagt. Man muss es ja selbst nichteinmal essen.
Bei anderen Dingen, zum Beispiel beim Mittagessen, sollte man natürlich auch die Meinung von der Familie oder dem jenigen mit dem man zusammen isst berücksichten. Ich gehe dann immer Kompromisse ein und mache einmal was mir schmeckt und einmal was mein Freund gerne ist. Und wenn es absolut nicht schmeckt muss man eben was anderes essen, das ist dann auch kein Drama.
Ich bereite oft Sachen zu die ich gar nicht esse. So kaufe ich je nach Gericht auch verschiedene Fleischsorten, die ich selber nicht esse. Dabei nehme ich dann auch nicht die günstigsten Varianten, weil es nur für Besucher ist, sondern achte auch dabei darauf, dass ich gute Qualität aus anständiger Haltung bekomme. Ich lasse es dann allerdings schon beim Metzger zuschneiden und Küchen fertig machen, weil ich es roh nicht ohne kleine Ekelanfälle anfassen kann. Ich mag dieses Gefühl von blutigen Steaks nicht und auch die Geräusche die beim hantieren entstehen, finde ich schrecklich. Das überlasse ich dann denen, die sich damit auskennen und damit ihre Brötchen verdienen. Von den Damen gibt es dann auch immer noch einige Tipps. Vor allem was Grillmarinaden angeht.
Genauso kommt auf gemischte Partyplatten auch der gute und für mich furchtbar stinkende italienische Schinken, die scharfe ungarische Salami und was ich sonst noch alles beim Einkaufen entdecke, drauf. Und auch die Käsewürfel mit aufgepiekten Traube und verschiedene Dips sowie Cremes für die Baguettscheiben dürfen nicht fehlen, obwohl ich keinen Käse/Frischkäse esse. Nur weil ich bestimmte Sachen nicht esse, müssen andere nicht darauf verzichten. So ein gemeinsames Essen / ein gemeinsamer Abend soll schließlich Spaß machen und allen gefallen. Was nützt es mir Leute einzuladen, die dann unzufrieden heimgehen?
Mein Partner isst auch einige Gemüsesorten, die ich nicht ausstehen kann. Spargel, Spinat und Blumenkohl sind da einige von. Dennoch kaufe und koche ich diese zwischendurch auch mal mit. Wenn ich eh gerade das Essen mache, kann ich neben dem was ich als Beilage esse auch kleine Extrawünsche berücksichtigen. Ich fände es schon befremdlich, diese komplett zu verweigern und darauf zu bestehen, dass er sich die Sachen selber machen soll. Schließlich macht und isst er auch Sachen die ich mag und bei ihm nicht so gut ankommen. Wenn wir beide Zeit haben und gemeinsam kochen, macht auch nicht jeder nur seine Beilage oder sein eigenes Hauptgericht.
Ich habe auch kein Problem damit extra Knabberzeug für Gäste zu kaufen. So Sachen wie Chips, Tortillas mit verschiedenen Dips und ähnliches Krümmelzeug, würde ich selber nie essen. Und auch bei mir gibt es verschiedenen Salate zum Grillen. Ich mische dann aber bei einem gemischten Salat nur die "Grundzutaten" und stelle kleine Tomaten, Fetawürfel usw in kleinen Schalen bereit. Hinzu kommen 2-3 verschiedene Dressings. So kann sich jeder seinen Salat selber zusammenstellen. Ich selber bin extrem wählerisch, erwarte von den Gastgeber aber keine Extrawurst. Ich würde da auch nie am Essen herumnörgeln sondern einfach schauen was ich mag und mich darauf beschränken.
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