Nach Zwischenfällen in AKWs - kommt der Atomausstieg früher?
Nach den Zwischenfällen in den Kernkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel, die sich in den vergangenen Tagen ereigneten und die Nachrichten rauf und runter gingen, erwägt man nun doch wieder einen Atomausstieg, trotz der Energiekrise, da man in den sicher geglaubten deutschen AKWs mit allem rechnete, nur nicht damit.
In den Kraftwerken hat es nach einem Brand einen Kurzschluss gegeben, infolge dessen die Reaktoren herunter gefahren werden mussten - da sich diese Störfälle fast parallel ereigneten, kann man auch nur noch eingeschränkt von Einzelfällen sprechen. Die Staatsanwaltschaft Lübeck leitete bereits Vorermittlungen ein.
Der BUND forderte eine Stilllegung der altgedienten Kraftwerke, selbst die schleswig-holsteinische Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD)äußerte sich im NDR-Info Radio soweit, dass der Aufwand stetig steige, die Sicherheitsstandards in den älteren AKWs zu erfüllen - jedoch soll Brunsbüttel sowieso 2009 abgeschaltet werden, Krümmel soll jedoch erst 2016 folgen. Von Seiten der Union wurde die Forderungen nach dem Abschalten beider Kraftwerke als "Panikmache" bezeichnet. Was haltet Ihr davon?
Meiner Meinung nach sollten diese Atomkraftwerke schon lange stillgelegt bzw. abgerissen sein, denn auf der einen Seite ist alles in der Welt extremst modern, nur diese alten Atomkraftwerke stehen noch in der Gegend und verpesten die Luft. Irgendwann wird ein Unglück mit diesen Dingern passieren, und erst dann merken die Leute, die die Existenz dieser Dinger bestimmen, dass es so nicht weitergehen kann...
Tauraxx hat geschrieben:nur diese alten Atomkraftwerke stehen noch in der Gegend und verpesten die Luft.
Nein, Atomkraftwerke verpesten die Luft absolut überhaupt nicht, denn aus den großen Kühltürmen kommt nicht mehr als reiner Wasserdampf heraus. AKWs produzieren überhaupt keine Abgase oder ähnliches.
Das einzige Problem ist der radioaktive Müll.
Und von wegen Sicherheit. Hier in Deutschland sind die AKWs sicher davon bin ich überzeugt und dieser Zwischenfall bestätigt mich in meiner Meinung. Denn an dem einem AKW gab es ja einen Brand in einem Trafohäuschen. Dieses Trafohäuschen ist für die Sicherheit des AKWs total belanglos, weil so ein Brand dem Reaktor und der darin stattfindenden Kernspaltung nichts anhaben kann. Und trotzdem schaltet sich das AKW automatisch ab. Das spricht doch für die Sicherheit. Die Automatismen funktionieren und schon beim kleinsten Zwischenfall schaltet das Kraftwerk ab.
Und sowas wie in Tschernobyl kann in Deutschland schon deshalb nicht passieren, weil die Deutschen AKWs sich vom System und Aufbau schon prinzipiell unterscheiden von denen vom Tschernobyl Typ. Viel größere Sorgen sollte man sich um die AKWs im ehemaligen Ostblock machen die immer noch laufen und vom gleichen Typ wie Tschernobyl sind.
Außerdem lässt sich in Zukunft der Energiehunger der BRD und der gesamten Welt nicht ohne Atomstrom stillen. Wind Wasser und Sonnenenergie kann nun mal nicht das ausgleichen was Atomkraftwerke leisten. Das sind alles Milchmädchenrechnungen.
Ich persönlich bin deshalb gegen den Atomausstieg. Ich wär sogar für den Bau neuer Kraftwerke. Sicherheit MUSS natürlich immer oberste Priorität haben und man sollte die Kraftwerke immer auf dem neuesten Stand der Technik halten und alle Eventualitäten einkalkulieren.
Jack R hat geschrieben:Nein Atomkraftwerke verpesten die Luft absolut überhaupt nciht, denn aus den großen Kühlturmen kommt nicht mehr als reiner Wasserdampf heraus. AKWs produzieren überhaupt keine Abgase oder ähnliches. Das einzige Problem ist der radioaktive Müll.
Na ja, sie verpesten sie vielleicht nicht mit CO², aber strahlen tun sie trotzdem fleißig - zudem wird auch mit dem Kühlwasser Radioaktivität frei. Gerade Brunsbüttel und Krümmel stehen in puncto Verschmutzung bzw. Störfälle nicht gerade gut da, siehe hier, wobei die dem AKW Krümmel nachgesagte mögliche "Verschmutzung" der Elbmarsch noch zur Diskussion steht.
Wie vorbildlich, dass die Reaktoren abgeschaltet wurden! Immerhin wurde das in der Vergangenheit nicht immer sofort bei ähnlichen Störungen umgesetzt, was auch zu heftigen Protesten führte, siehe gleicher Link. Außerdem hat sich manch ein Betreiber bisher recht schwer mit der "Wahrheit" getan, in der Vergangenheit gab es genug Verschleierungsversuche, was ja nicht unbedingt das Vertrauen stärkt.
natürlich sind atomkraftwerke ein erhebliches sicherheitsrisiko! die andere seite ist aber die, dass atomstrom sehr preiswert zu erzeugen ist. schaut mal rüber nach frankreich. die franzosen schwören auf atomstrom und fahren wohl ganz gut damit! zumindest liegt in frankreich der preis pro kilowattstunde ungefähr 40 prozent unter dem deutschen preis.
ich glaube, wenn sich die verantwortlichen mal ernsthafte gedanken über die sicherheit der reaktoren machen würden und es dann noch ein vernüftiges gemisch aus atomstrom und alternativen energien geben würde, dann wäre auch in deutschland ein vernüftiger preis möglich! mein gott ... es wird seit vielen jahrzehnten mit atomkraft experimentiert. es muss doch möglich sein, das ganze einigermaßen sicher zu machen!
ich bin weiß gott kein freund von atomkraftwerken! aber ganz ehrlich gesagt, diese 100.000 windkraftwerke auf allen freien feldern und wiesen finde ich auch nicht die optimale lösung. das sieht einfach nur bekloppt aus und verschandelt die landschaft! die menschheit verbraucht nun mal ständig immer mehr strom und irgendwo muss der ja herkommen!
ich wohne im ehemaligen chemie-bezirk der DDR. also die gegend von leuna und bitterfeld. hier wurde der strom früher ausschließlich in kohlekraftwerken erzeugt. ihr kennt ja sicher die bilder aus dem fernsehen? hier lag ständig alles unter einer asche-schicht. das war auch nicht toll. die andere seite ist, wenn atomstrom abgeschafft wird, dann haben die energiekonzerne wieder einen klasse vorwand die preise zu erhöhen. weil sie ja in neue technik investieren müssen.
Na das die Preise in Frankreich weit unter den deutschen liegen ist wohl kein großes Wunder - das schaffen sogar andere Länder, die ihre Energiegewinnung zu fast 97% aus erneuerbaren Energien bestreiten.
Der hohe Strompreis in Deutschland ist ja nicht umsonst im Blickfeld des Kartellamtes - schließlich soll nach verschiedenen Berichten der Preis um bis zu 40% überteuert sein, da ist also noch ordentlich Spielraum drin. Also auch ohne AKWs würde sich beim derzeitigen Stand nur wenig für den Endverbraucher ändern. Natürlich sehen das die Stromkonzerne etwas anders, und jeder kann ja wild vermuten ohne etwas zu beweisen - endgültige Klarheit wird man in dem Punkt wohl erst vom Kartellamt erhalten..
Ich finde, wenn dann sollten da gleiche neue Kraftwerke gebaut werden, wenn diese schon länger als nicht gerade 100% sicher gehalten werden. Allerdings sollte man auch mal schauen, woher man noch Strom gewinnen kann. Also so generell habe ich nichts gegen Kraftwerke, wenn sie sicher sind und es nicht zu viele sind, da der radioaktive Müll ja doch viel ist und wird. Zumal keiner wirklich weiß wohin damit. Aber ich glaube die Welt wird sich vorerst nicht darauf einigen alle Kraftwerke abzuschalten, es sei denn es passiert wieder was ähnliches wie in Tschernobyl.
Das größte Problem ist, dass man (noch) nicht auf die Atomkraftwerke verzichten kann. Ich denke die Atomkraftwerke sollten schon genutzt werden, wenn das Atomkraftwerk die nötige Sicherheit hat. Gut bei so einen Atomkraftwerk lässt sich ein gewisses Risiko nicht ausschließen, aber mit der heutigen Technik ist das Risiko so gering, dass ich nicht denke dass man sich irgendwie weiter darüber sorgen muss.
Das Problem ist dass es heute einfach nicht genug alternativen gibt. Ja ok es gibt die Windräder und die Stauwerke, aber die liefern auch nicht genug Energie und so ein Stauwerk richtet auch in der Umwelt einen ziemlich großen Schaden an. Ein kohle/öl-Kraftwerk stößt Unmengen an CO2 aus, also aus er Sicht des Klimaschutzes auch nicht vertretbar. Außerdem ist das längst nicht so effizient wie ein Atomkraftwerk.
Unser Physik-Lehrer hatte erzählt, dass eine Mehltüte Uran so viel Energie liefert wie ein Kohlewagen. Das einzigste Problem was ein Atomkraftwerk hat, sind die Radioaktiven Brennstäbe die dann als Atommüll irgendwo in den Bergen landen, aber verglichen mit den CO2 Ausstoß eines Kohlekraftwerkes ist ein Atomkraftwerk regelrecht sauber.
Laut einem Sprecher von Vattenfall Europe ist das Kraftwerk nun wieder ans Netz gegangen. Bereits seit dem gestrigen Nachmittag wurde an der Inbetriebnahme des Werks gearbeitet. Zuvor genehmigte jedoch Ministerin Gitta Trauernicht die Arbeiten. Das Atomkraftwerk Krümmel wurde dagegen noch nicht wieder ans Netz genommen. Damit ist in den nächsten Tagen/Wochen zu rechnen. Und weiter geht´s...
Also ich persönlich finde Zwischenfälle jeglicher Art in einem Atomkraftwerk schon beunruhigend. Dass jetzt auch gleich zwei in verschiedenen Werken aufgetreten sind, trägt zu meiner Beruhigung nicht unbedingt bei. Allerdings glaube ich auch (und vertraue darauf), dass diese in Deutschland schon sehr gut mit allen möglichen Sicherheitsvorkehrungen versehen sind, sodass sich beim kleinsten Zwischenfall eine ganze Kette an Sicherheitsmaßnahmen in Bewegung setzt. Wo ich mir allerdings nicht so sicher bin, ob man wirklich auch als "Otto-Normal-Bürger" von jedem "Zwischenfällchen" auch erfährt...
Generell würde ich langfristig auch alternative Energien bevorzugen, man kann ja Zwischenfälle somit gleich präventiv verhindern, indem man keine Atomkraftwerke mehr hat. Dass das vielleicht nicht von heute auf morgen geht, sehe ich ein und dass es da noch ein paar ausgefeiltere Lösungen geben muss, auch, aber dennoch fände ich es schöner ohne diese Bedrohung. Der ganze Atommüll muss ja irgendwo auch entsorgt werden. Vielleicht findet sich ja irgendwann die ultimative Idee, aus dem Klimawandel egal aus welcher Wetterrichtung zumindest so etwas zu "gewinnen": Strom!
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