Was ist schlimmer blind oder taub sein?
Für mich wäre es definitiv schlimmer, wenn ich nicht sehen könnte. Augen und auch Hände finde ich extrem wichtig, ohne eines davon würde ich nicht leben wollen. Natürlich weiß man nie, wie man die Lage sehen würde, wenn man selbst betroffen wäre, allerdings würde ich jetzt, aus aktueller Sicht, sterben wollen, wenn ich blind wäre. Damit wäre so viel verloren, ich könnte nicht mehr mit eigenen Augen lesen und auch nicht mehr Auto fahren. Mein Studium könnte ich vergessen, ebenso wie meinen Wunschberuf. Mountainbike und Rennrad könnte ich nicht mehr fahren und beim einkaufen/shoppen wäre ich auf fremde Hilfe angewiesen. Vermutlich hätte ich schon ein Problem damit, mich vernünftig anzuziehen, um nicht zu bunt oder anderweitig unpassend angezogen zu sein. Auch auf die (Industrie-)Fotografie müsste ich verzichten. Das alles wäre wirklich schrecklich.
Taub zu sein könnte ich mir hingegen recht gut vorstellen. Ich muss zugeben, dass ich mir manchmal schon gewünscht habe, taub zu sein, auch wenn sich das vielleicht für manche schlimm anhören mag. Mich nerven Geräusche, vor allem redende Menschen, schreiende Kinder und in den meisten Fällen auch Musik. Natürlich gäbe es im Alltag und auch im Beruf Nachteile, aber unabhängig davon würde mir wirklich überhaupt nichts fehlen, wenn ich nicht mehr hören würde. Auf Musik kann ich sehr gut verzichten und kommunizieren kann man auf andere Weise. Da ich aber ohnehin am liebsten alleine, beziehungsweise mit meinem Hund zusammen bin, lege ich auch nicht so viel Wert auf besonders viel Unterhaltung mit anderen Menschen. Außerdem schreibe ich auch gerne, sowohl am Computer als auch mit der Hand, so dass ich dann wohl vor allem schriftlich kommunizieren würde.
Ich würde auf sofort auf das Hören verzichten. Allerdings kommen mir nun, nachdem ich eure Kommentare dazu gelesen habe, schon Zweifel. Zunächst zu meiner ursprünglichen Wahl: Die Augen sind das primäre Sinnesorgan. Ich glaube, dass man selbst wenn man taub ist, noch den Alltag bewältigen zu können, natürlich kann das auch ein Blinder, allerdings glaube ich, mich schneller mit Taubheit abfinden zu können. Als Blinder ist es glaube ich schwieriger einzukaufen, U-Bahn zu fahren, Arbeit zu finden, und so weiter.
Andrerseits kann man als Tauber kaum soziale Kontakte aufbauen, weil man nur mit wenigen Menschen kommunizieren kann. Es beherrschen leider nur sehr wenige Menschen die Gebärdensprache, was ich schade finde. Ich glaube ja nicht, dass diese recht schwer zu erlernen ist, und verpflichtende Grundkenntnisse in der Gebärdensprache fände ich eigentlich angebracht. Leider wird diese allerdings nicht in der Schule gelehrt. Ich würde mich trotzdem für die Taubheit entscheiden, da mir mein Alltag wichtiger ist, als soziale Interaktion.
Es wäre so schrecklich, wenn ich wählen müsste zwischen meinem Augenlicht und meinem Gehör mit Stimme. Einen Menschen vor solch eine Wahl zu stellen ist nicht fair. Wahrscheinlich wäre es wesentlich einfacher, wenn man entweder taub oder blind geboren worden wäre. Eins von beiden hätte man nicht erst kennengelernt und müsste nicht wählen. Wenn ich daran denke, dass ich nie mehr die Sonne sehe, die Bäume und Pflanzen, die Schmetterlinge und Libellen, nein, dafür würde ich mich nicht entscheiden. Ich könnte dann auch nicht mehr malen, würden keine Farben und Formen mehr erkennen.
Nach reiflicher Überlegung würde ich mich für die Taubheit entscheiden. Dadurch bin ich zwar auch von der Welt abgeschlossen, ich kann keine Unterhaltung mehr führen, höre nie wieder die Vögel singen und Frösche quaken, aber ich sehe sie und weiß, wie es sich anhört. Und eines ist wichtig, ich habe mein Laptop und kann mich schriftlich äußern, auch wenn ich andere nicht höre. Warum müssen Menschen solch etwas Schlimmes ertragen?
Also ich bin auch von den jenigen, die das Sehen für wichtiger halten, deshalb tendiere ich auch dazu, dass das blind sein schlimmer ist, da man so die Welt nicht wahrnehmen kann. Jedoch ist das taub sein auch sehr schlimm, denn kann sich so nicht leicht unterhalten, wenn man nichts hört. Fazit: Beides schlimm, aber das Blind sein ist in meinen Augen schlimmer.
Beides ist sehr schlimm und ich möchte mir das gar nicht vorstellen wie es wohl wäre blind oder taub sein. Da zwischen Not und Elend zu wählen erscheint mir doch sehr unpassend, das ist ja wie lieber Arm oder Bein ab, Bruder oder Schwester verlieren oder zu sagen wen man lieber hat, Mutter oder Vater. Von mir ist da kein Statement zu erwarten.
Ich finde, dass beides sehr schlimm ist und ich dies niemanden wünsche. Ich kann das etwas nachvollziehen, da ich ja selber etwas schwerhörig bin. Es ist zum Glück nicht so schlimm aber es stellt eben schon eine gewisse Belastung und Umstellung da. Man muss aber auch den Sachverhalt aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Es gibt zum Beispiel blinde oder eben taube Menschen, die bereits als solche geboren wurden. Sie kennen es eben nicht anders und sind damit aufgewachsen. Sie können und wissen, wie man damit umgeht und wie man seinen Alltag bewältigt. Besonders bei den blinden Menschen bin ich immer wieder erstaunt, wie gut sie sich zurechtfinden und wie sie ihren Alltag meistern. Was mich noch mehr fasziniert, ist die Tatsache, dass viele richtig glücklich sind trotz ihrer Behinderung.
Wenn ich jetzt von heute auf Morgen blind oder taub werden sollte, dann wäre das absoluter Horror. Für wen würde das auch nicht so sein? Ich würde mich an dieser Stelle nicht wirklich entscheiden können, wenn ich jetzt vor die Wahl gestellt werden würde. Beides hat seine Einzigartigkeiten. Wahrscheinlich kann als tauber Mensch immer noch ein paar Dinge mehr machen als wenn man blind ist. Nichts hören zu können bedeutet, dass man keine Musik mehr hören kann. Verbale Kommunikation ist unmöglich. Hier würde man so viel verpassen. Aber auch wenn man blind ist entgehen einem wunderschöne Dinge. Es gibt Natur und Menschen, die so schön sind und wenn ich diese nicht mehr sehen könnte würde es mir das Herz brechen. Wenn ich also eines von beidem komplett verlieren würde, dann würde ich gar nicht mehr weiter machen wollen. Man weiß nicht wie es ist wenn man wirklich mal in die Situation kommt und auch nicht, wie man dann wirklich damit umgehen kann aber wie gesagt, ich wünsche es niemanden.
Natürlich ist beides sehr schlimm, und es ist ziemlich schwer, sich als nicht Betroffener in solch eine Situation hineinzuversetzen. Ich glaube, das ich eher auf das Augenlicht verzichten würde, wenn ich mich entscheiden müsste. Allein der Gedanke, das ich meine Umwelt nicht mehr akkustisch wahrnehmen könnte, keine "normalen" Gespräche führen und keine Musik mehr zu hören macht mich ganz kribbelig. Alles in allem überwiegen für mich also die Vorteile des Hörens. Aber ich kenne auch einige Hörbehinderte Menschen, und bewundere sehr, wie diese ihr Leben meistern.
Ich finde es hochinteressant, was unsere beiden blinden User auf der ersten Seite zu diesem Thema sagen und ich denke, dass ich mich ihren Ausführungen anschließen kann, ohne es allerdings wirklich selbst zu wissen. Die Frage danach, welchen Sinn ich eher entbehren könnte oder was schlimmer wäre, wenn ich es verlöre, ist wirklich überaus schwierig und vermutlich auch für einen Menschen, der all diese Sinne nutzen kann, gar nicht zu beantworten, weil es sich hierbei ja nun um reine Spekulation handelt.
Von mir selbst weiß ich bisher nur, dass mir Kommunikation etwas überaus Wichtiges im Leben ist und vor allem das Sprechen und das Lachen Dinge sind, ohne die mir etwas fehlt. Habe ich einen Menschen bei mir, mit dem ich nicht sprechen kann, so fühle ich mich als würde ich austrocknen und innerlich kaputtgehen. Ich kenne eine solche Situation leider recht genau, und daher weiß ich, dass es mich verzweifelt, wenn ich nicht sprechen kann und vor allem mit mir nicht gesprochen wird. Natürlich ist Kommunikation auch ohne das gesprochene Wort möglich, aber das gesprochene Wort ist oft deutlicher und unvermittelter, daher auch nicht selten ehrlicher und direkter als das geschriebene Wort.
Wie es sich mit dem Sehen verhält, kann ich auch nur ansatzweise einschätzen, denn ich hatte in meiner Jugend einige Operationen, nach denen ich für mehrere Tage komplett zugeschwollene Augen hatte, sodass ich eine Zeit lang tatsächlich gar nichts sehen konnte. Dieser Zustand hat mir Angst gemacht, weil ich lernen musste, zu fragen und mir erklären zu lassen, vor allem aber, zu vertrauen. Und das fiel mir in Krankenhäusern aufgrund anderer Erfahrungen aus meiner Vergangenheit wiederum extrem schwer. Dennoch ist mir aufgefallen, dass durch mein fehlendes Sehen meine anderen Sinne enorm geschärft wurden. Ich roch plötzlich deutlich besser, ich hörte viel genauer und insgesamt fühlte ich mich teilweise anwesender und klarer als mit sehenden Augen.
Obwohl ich sicherlich sehr darunter leiden würde, wenn ich nun erblinden würde, so muss ich doch sagen, dass ich aufgrund meiner wenigen Erfahrungen denke, dass ich mich leichter damit tun würde, auf mein Augenlicht zu verzichten als auf mein Gehör. Ohne Musik zu leben, wäre für mich ähnlich grauenvoll wie ohne menschliche Stimmen zu verzichten, egal, ob sie mir nun drohen oder mir schmeicheln würden, ob sie liebevoll wären oder ob ich sie im Rahmen einer Diskussion vernehmen müsste. Ich möchte auf meinen Hörsinn auf keinen Fall verzichten müssen und ich bin wirklich froh, dass die Medizin hier ganz gute Mittel und Wege anbietet, um auf ein nachlassendes Gehör einzuwirken und Hilfsmittel bereitstellen kann, mit denen man seinen Hörsinn verstärken kann.
Im Falle einer nahenden Erblindung scheint mir das bedeutend schwerer zu sein, glücklicherweise kann man aber auch hier auf medizinische Hilfe hoffen und mittlerweile vieles behandeln. Insofern hoffe ich wirklich, dass ich niemals einen meiner Sinne so verliere, dass ich komplett auf ihn verzichten muss, denn ich denke, dass man wirklich erst dann merkt, dass eine Entscheidung in Bezug auf die Frage, welchen dieser beiden Sinne zu verlieren wirklich schlimmer ist, dann erst so richtig anmaßend erscheinen würde, wenn man uns danach fragte, sobald wir einen dieser Sinne verloren hätten.
Ich würde auch erst einmal sagen, dass beides schlimm ist. Aber die Frage habe ich mir auch schon gestellt, was wohl schlimmer sein wird. Ich selber kennen eine Person, die taub ist. Eine blinde Person, habe ich persönlich noch nicht kennen gelernt. Diese Person ist schon taub auf die Welt gekommen. So hat sie es einfach schon von Geburt an gelernt. Also fehlt ihr auch nichts, denn sie hat ja gelernt, damit umzugehen und kennt es auch nicht anders. Genauso finde ich es, wenn jemand blind ist. Das ist es auch ein Unterschied, ob man damit geboren wurde, oder eben erst nachträglich blind geworden ist.
Als tauber Mensch, kann man eben Dinge nicht hören. Ob es nun Musik ist, Geräusche oder die Stimmen der Menschen. Aber er kann dafür alles sehen, vor allem auch die Menschen, die um ihm sind. Das kann ein blinder einfach nicht. Zwar kann er hören, aber was ist hören, wenn man nicht sehen kann? Ich glaube, dass ich eher damit leben könnte, was hoffentlich niemals passieren wird, wenn ich taub werden würde. Ich denke, dass ich einfach das Sehen viel mehr vermissen würde, als dass wenn ich nicht mehr hören kann. Die Welt zu sehen, finde ich immer noch wichtiger, als wenn ich sie nicht hören kann.
Taub oder Blind sind sicherlich zwei sehr schwere Handicaps. Wenn ich aber aussuchen könnte, ob ich nun taub oder blind werden möchte, würde ich mich auf jeden Fall für das taub sein entscheiden.Wenn man Taub ist, kann man sich immer noch mit Hilfe der Gebärdensprache unterhalten, aber was machen Blinde, um herauszufinden, wie z.B. ein Gemälde aussehen mag? Und wenn alles Dunkel ist, würde mir der Wichtigste Sinn fehlen und ich würde daran zugrunde gehen.
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