Ölvorkommen in der Arktis
vom 24.07.2008, 16:56 Uhr
Ich glaube nicht, dass der Ölpreis in den nächsten Jahren fallen wird, die USA hamstern schon seit Jahren eine Menge Öl um den Ölpreis nachhaltig kontrollieren zu können, indem sie Öl auf den Markt geben oder mehr davon unter Verschluss halten.
Der ist gut!
Belegen wir doch das einmal mit Zahlen. Die strategischen Erdölreserven der USA, eingelagert in Salzstöcken, in Louisiana und Texas, und fassen total knapp 730 Millionen Barrel. Hört sich nach viel an. Ist es auch, nur brauchen die USA auch viel. Der Tagesverbrauch der USA liegen bei rund 20 Millionen Barrel. Somit wären die strategischen Reserven nach 36 Tagen aufgebraucht.
Man kann mit einer Reserve von einem guten Monat wohl Preisspitzen beim Ölpreis kappen, aber von einer nachhaltigen Preiskontrolle kann man da nicht sprechen, schon gar nicht weltweit. Wenn, dann sprechen wir hier vom Benzinpreis an der amerikanischen Zapfsäule, und dieser Benzinpreis ist eine innenpolitisches Thema in den USA, welches kein Präsident unbeachtet lassen darf, da sonst die öffentliche Stimmung sehr rasch kippt.
Es ist keine Frage, mittelfristig wird der Preis für Erdöl steigen, und das markant und nachhaltig. Das Fördermaximum dürfte bald erreicht sein, das heisst es kann nicht mehr gefördert werden, aber die Nachfrage steigt weiter. Dann geht es sehr schnell mit der Preissteigerung. Das Gesetz von Angebot und Nachfrage spielt dann sehr gut. Es werden Lager angezapft, die bislang zu teuer waren für die Ausbeutung, Stichwort Ölsand in Kanada, mit den entsprechenden Preissteigerungen und der Umweltschädigung.
Es ist aber spannend zu beobachten, wie sich viele Regierungen jahrelang geweigert haben den Klimawandel als Realität anzuerkennen (und viele noch heute damit ein Problem haben), aber von dem Umstand profitieren wollen, dass die Arktis neuerdings beschiffbar ist und somit die dortigen Erdölvorräte abbaubar werden. Somit schlägt man aus etwas Schrecklichem noch Profit und feuert die Klimaerwärmung noch weiter an.
Leider gibt es noch heute viele Einzelpersonen/Bürger, die dem Staat die Verantwortung zuschanzen, ihn verantwortlich machen für Forschung an erneuerbaren Energien, aber nicht bereit sind für die Lösungen die heute bereits existieren ein paar Cents mehr zu bezahlen, oder gar auf etwas Komfort zu verzichten, sprich Hubraum beim eigenen Auto, da es ja sozial noch immer wichtig ist möglichst viel unter der Haube zu haben. Dabei sollte jedem klar sein, dass die Lösung im eigenen Verhalten beginnt. Erst wenn die Nachfrage nach sozial- und umweltverträglichen Lösungen steigt, dann erst sinkt der Preis. Im Ölpreis sind die Kosten für die Umweltzerstörung nicht enthalten. Das muss man sich einfach immer wieder klar machen. Diesen Preis bezahlen zur Zeit Länder wie Tuvalu oder Bangladesh, die saufen einfach ab. Reiche Länder wie zum Beispiel die Niederlande können technische Lösungen bezahlen, meist mit europäischen Fördermitteln, aber das Geld wird auch nicht über den Bezinpreis bezahlt, sondern von Steuergeldern aller.
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