Warum schmeckt das Essen bei der Oma immer so gut ?

vom 24.07.2008, 16:39 Uhr

Das trifft bei meinen Omas auch zu. Die konnte beide gut kochen. Da habe ich auch immer gerne gegessen. Daran kann ich mich noch gut erinnern. Aber wenn ich jetzt meine Mama nehme. Sie ist ja nun auch eine Oma, aber das Essen ist nicht so gut wie z.B. mein eigenes. Als Kind erinnere ich mich, dass ich oft gemault habe am Tisch. Meine Mutter hat nie richtig gelernt mit Gewürzen umzugehen. Ok, sie mag es auch nicht würzig.

Es schmeckt fad für mich. Mein Mann empfindet das Essen bei meiner Mama aber auch so. Dann mag sie keine Zwiebeln und die gehören für uns ordentlich ins Essen rein. Die meisten Omas haben auch immer alles selbst gemacht. Da gab es keine Spätzle aus der Tüte oder Kartoffelbrei aus dem Beutel. Die machen noch alles selbst und das alleine reicht doch schon um das Essen mit Freude zu geniesen.

Benutzeravatar

» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Bei meiner Oma schmeckt auch alles viel besser als daheim bei meiner Mutter. Ich glaube es liegt daran, dass meine Oma mit mehr Fett kocht und weil Fett ein Geschmacktsträger ist, schmeckt es besser und darum esse ich bei meiner Oma so gerne.

Vielleicht ist es aber auch die Zubereitung, weil meine Oma die Sachen anders macht als meine Mutter. Es könnten aber auch die Zutaten sein, welche unterschiedlich sind und dass meine Oma einfach bessere Zutaten nimmt.
Sonst wüsste ich nicht warum es bei meiner Oma besser schmeckt.

Benutzeravatar

» poppstar » Beiträge: 212 » Talkpoints: 7,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Omas kochen und backen ganz anders als andere Generationen und ich kann dir absolut nicht zustimmen dass es dort immer ganz besonders gut schmeckte. Besonders nicht als Kind. Ob es daran liegt dass es sich dabei um die Kriegs- und Nachkriegsgeneration handelte die immer mit Extraportionen Butter, viel Fett und Zucker jedes Gericht „verfeinerte“ weiß ich nicht. Wie ich dieses Wort hasse, darunter versteht man dass sinnlos an das Essen herangekippt wird was kalorienreich und ungesund ist.

Auch die Methode Fleisch bis zur Unkenntlichkeit zu braten (insbesonders Rouladen und Gulasch) und dann dazu noch fetttriefende Soßen (natürlich lauwarm) zu servieren sind absolut nichts für mich. Das hat mit auch als Kind schon keine Freude gemacht ewig darauf herumzukauen. Auch die klare Angabe wie zum Beispiel zwei Kartoffeln, etwas Soße, Gemüse und ein Stück Fleich wurde meistens missachtet und die Berge häuften sich auf den Tellern. Für mich persönlich verbinden sich keine guten Essenserinnerungen an die Zeit wo ich als Schulkind bei den Großeltern essen musste.

Benutzeravatar

» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



@Diamante: Das ist ja lustig, das Experiment, dass du gemacht hast und überaus interessant auch! Tiefenpsychologisch sensationell, wie ich als Kindergartenpädagogin finde. Natürlich habe ich bisher auch nichts von diesem Placeboeffekt gewusst. Meine Oma hat nämlich wirklich besser gekocht, als meine Mama, als ich noch klein war. Nach und nach hat aber meine Mama die Tricks beim Omelettemachen etc. heraus gefunden oder von meiner Oma abgeschaut und anschließend schmeckte es bei meiner Mama auch fabelhaft.

Ich muss sagen, dass ich heutzutage finde, dass meine Mama am Besten kocht. Weder bei meiner Oma noch bei meiner Schwiegermutter, noch bei mir selber schmeckt es mir so gut. Es mag sein, dass es, wie Diamante sagt, etwas mit Einbildung oder falscher Erwartungshaltung zu tun hat, allerdings ist es bei mir wirklich so. Und ich denke auch, dass Kochen schon viel mit Übung zu tun hat oder dass Omas vielleicht besondere Tricks haben, beim Kochen!

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich habe das Essen bei Oma auch am liebsten gemocht. Das hat aber nicht nur mit Psychologie zu tun sondern durchaus weil meine Oma einfach ungesund kocht. Damit meine ich sie gibt überall Butter hinein oder verwendet für Saucen Zucker, den ich selbst (oder meine Eltern) nie verwendet haben. Daher hats bei Oma am besten geschmeckt. Das ist heute noch so, Kartoffelpürree ohne Butter? Bei Oma ein No-Go ;)

Außerdem war bei Oma immer alles eine Ausnahme. Wir durften uns wünschen was wir zu Essen haben möchten, es war also oftmals unser Lieblingsessen. Die Regeln wurden auch manchmal gebrochen, Oma hat uns oft Grießkoch gemacht. Dieses durften wir bei Mama und Papa nur mit Zucker ODER Kakao haben. Bei Oma durften wir uns beides wünschen und oftmals sogar noch mit Butter oben drauf.

Ein weiterer Grund warum wir viel lieber bei Oma gegessen haben war, weil Oma nicht so streng war mit "am Tisch sitzen bleiben". Wenn wir fertig gegessen haben, durften wir aufstehen. Die Atmosphäre hat uns als Kinder dort einfach viel besser gefallen.

Das Essen von Oma schmeckt mir heute noch sehr gut, aber teilweise merke ich doch dass in vielen Gerichten sehr viel Fett/Zucker enthalten ist.

Benutzeravatar

» misses_jessica » Beiträge: 963 » Talkpoints: -4,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde auch, dass Omas meistens viel besser kochen als andere Leute. Meine Oma kocht auch gut. Ihre Schwester hingegen, die geringfügig älter ist und nie für eine Familie kochen musste, kann überhaupt nicht kochen. Nudeln mit Tütensauce sind da schon das maximal Mögliche. Ich denke, dass die tollen Kochkünste der Omas einfach damit zusammenhängen, dass es in dieser Generation noch üblich war, dass die Frau für Heim und Kinder sorgt und dementsprechend auch das Essen zubereitet hat. Früher war es ja nicht üblich, Fertiggerichte zuzubereiten, da es diese einfach nicht oder nicht in dem Ausmaß gab, wie das heute der Fall ist. Die Hausfrauen waren also darauf angewiesen, die Speisen selbst zuzubereiten. Zudem war es üblich, dass schon die Mädchen im Haushalt und auch beim Kochen mithelfen mussten.

Wenn man sein Leben lang immer richtig gekocht hat und damit bereits in der Jugend angefangen hat, kommt einiges an Erfahrung zusammen. Irgendwann hat man einfach den Dreh raus, was man wie am besten zubereiten kann. Außerdem wurden die Rezepte für viele Gerichte immer von der Mutter an die Tochter weitergegeben und im Laufe der Zeit sicher auch immer weiter verbessert.

Ich finde auch, dass Omas einfach ein gutes Gefühl für das Essen haben. Wenn ich koche, halte ich mich leider ziemlich genau an die entsprechenden Rezepte. Leider kann ich nicht einfach so frei kochen wie meine Oma das kann. Sie braucht für die meisten Gerichte kein Rezept und es schmeckt trotzdem immer gut.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Obwohl Ich gerade eingekauft habe um nachher Lebkuchen nach dem Rezept meiner Oma zu backen und ihr Backbuch in Ehren halte - ihr gekochtes Essen war nie so mein Fall und heute wäre das wahrscheinlich noch viel extremer als früher.

In der Generation meiner Oma war es üblich Gemüse richtig durchzukochen, nicht nur zu dünsten. Fleisch und Fisch wurde natürlich immer "gut durchgebraten", Saucen wurden mit Fett und Mehl angerührt und generell durfte überall gerne ein bisschen mehr Sahne und Butter dran sein. Das sind alles Sachen, die ich nicht wirklich gerne mag.

Und meine Oma konnte auch mit meinen Lieblingsgerichten, die als Kind natürlich in die Richtung Pizza, Spaghetti, Hamburger gingen, nicht so wirklich viel anfangen und wenn sie noch miterlebt hätte, wie ich heute rohen Fisch um Reis wickle hätte sich mich wahrscheinlich nur verständnislos angeschaut.

Ich habe als Kind jedenfalls immer lieber bei meinen Eltern gegessen, was auch viel spannender war, weil ich meiner Mutter oder meinem Vater beim kochen helfen durfte und nicht aus der Küche verbannt wurde, wie bei meiner Oma.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Das kenne ich nur zu gut. Ich esse auch immer viel lieber bei meiner Oma. Heute waren wir auch bereits zum Mittagessen eingeladen und sie machte ihre sagenumwobenen Käsespätzle mit gerösteten Zwiebeln. Dazu braucht man kein Fleisch, da reicht auch schon eine Soße und das Gericht ist perfekt! Ich mag auch immer ihr Dressing vom Salat, ich finde das schmeckt richtig schön würzig, hingegen das meiner Mutter finde ich immer etwas fad und auch wenn sie die selben Zutaten benutzt und meine Oma ihr das Rezept bereits aufgeschrieben hat, bekommt sie es doch nicht so gut hin wie meine Großmutter.

Ich denke einfach mal, das liegt daran, dass man das Essen zuhause gewohnt ist. Das isst man immerhin täglich und jeder Mensch würzt eben unterschiedlich. Wenn man dann mal woanders isst, bei einem Menschen, der ganz anders würzt, kann das schon gleich viel besser schmecken. Das ist alles nur eine Sache der Gewohnheit: zuhause kennt man das Essen und woanders schmeckt es dann eben etwas anders und deshalb für uns automatisch besser.

Andererseits haben Großmütter ja aber auch immer etwas länger Erfahrung als die eigenen Eltern. Das kann auch daran liegen, dass die Oma das jeweilige Gericht schon seit zwanzig Jahren kocht und quasi blind die Zutaten mischt, während die eigene Mutter erst seit ein paar Jährchen selbst kocht und noch immer die Küchenwaage zum Abmessen benutzt.

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Max91 hat geschrieben:Ich kann es nicht verstehen. Wenn ich zu meiner Oma gehe um dort Mittag zu essen schmeckt das Essen meist so gut, dass ich nicht mehr aufhören will zu essen. Ich verstehe es einfach nicht. Meine Oma hat mir schon für mehrere Gerichte ihre Rezepte gegeben, doch wenn ich sie kochen will, werden sie nie so gut wie bei meiner Oma. :lol:


Das erzählen mir immer alle und ich durfte noch nie in diesen Genuss kommen :( Bei meiner Tante schmeckte es früher aber immer ganz toll, nur war ich da nicht so häufig.

Bei meiner Oma schmeckt es immer greuslig, denn sie kann einfach nicht kochen. Alles wird in den Backofen geschoben und es gibt fast nur Fertiggerichte, von Kartoffelgerichten einmal abgesehen. Am Wochenende gab es Sauerbraten, gekauft aus dem Supermarkt. Sie hat ihn mitsamt der Flüssigkeit, in der das Fleisch eingelegt ist, in den Backofen geschoben und bei niedriger Hitze drei Stunden darin gelassen. Nur ist in der Flüssigkeit ja eine Menge Essig enthalten, und dieser hat das Fleisch zersetzt! Es war ganz grau und ist im Mund zu Staub zerfallen :uebel: Sie mampfte munter ihr Fleisch, alle anderen Anwesenden haben es an die Hunde verfüttert. Und ansonsten schmeckt es leider auch nie wirklich, die Saucen haben meistens Klumpen, weil eine Fertigmischung verwendet wird und sie die auf sehr seltsame Weise zubereitet. Fischstäbchen sind grundsätzlich verkohlt und so weiter.

Früher, als meine Uroma noch am Leben und gesund war hat die immer gekocht. Deswegen hat meine Oma es ja auch wohl nie richtig gelernt, da die beiden Generationen zusammen gelebt haben. Bei ihr hat das Essen auch sehr gut geschmeckt, nur konnte ich nie sagen, dass es bei meiner Oma gut schmeckt, sondern eben bei meiner Uroma. Da haben mich meine Freundinnen immer komisch angesehen, weil einige gar nicht wussten, was eine Uroma ist und niemand sonst noch Urgroßeltern hatte. Ich habe immer noch welche, aber die kochen nicht mehr selber und bei meiner anderen Uroma hat es auch nicht so gut geschmeckt.

Ich glaube, dass es vielleicht nicht wirklich so sehr viel besser schmeckt als zu hause, aber man freut sich darüber, bei seinen Großeltern zu essen und nicht wie immer zu hause. Es ist halt eben doch ein bisschen etwas besonderes. Ich freue mich auch jedes Wochenende, zum Mittagessen zu meiner Oma zu fahren. Nur schmecken tut es mir leider eben nicht. Nur früher, wenn ich bei ihr übernachtet habe, da hat mir die Pizza am Abend immer sehr gut geschmeckt. Die hatte Opa aber auch aus dem Ort geholt. Und dann kommt noch dazu, dass die meisten Omas ja auch schon ihre besonderen Rezepte haben, die sie über Jahre verbessert haben und richtig gut kochen können, also Gerichte, in denen sie Spezialisten sind. Die schmecken dann auch immer dreimal so gut.

Bei meiner Oma ist dieses Spezialgericht Kräuterbaguette, aber das wird bei Aldi gekauft und muss nur noch in den Backofen. Meine Aufgabe ist es dann, es rechtzeitig aus dem Backofen zu holen. Aber meine Oma hat es ausgesucht und rein geschoben und deswegen schmeckt mir das Baguette bei meiner Oma immer etwas besser als zu hause :lol:

Benutzeravatar

» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Der Aspekt der Einbildung ist dabei auf jeden Fall zu beachten. Oma ist immer lieb und nett, kocht mit dem ganzen Herzen und die Wohnung duftet immer wunderbar nach dem gekochten Essen. Ausserdem hat man meistens Gute Laune denn wenn ich bei meiner Oma esse finden immer größere Aktivitäten wie Geburtstagsfeiern oder Familientreffen statt.

Bei meiner Oma denke ich liegt das aber auch daran, dass sie wahnsinnig ungesund kocht. Sie verwendet viele Geschmacksverstärker und das Essen tropft geradezu vor Fett und wie wir alle wissen ist Fett ein wesentlicher Geschmacksträger. Mir persönlich schmeckt das Essen garnicht so, Freunde und Familie hauen dafür immer mächtig rein. Ausserdem kauft meine Oma immer die teuren Wurst- und Fleischwaren ein, das sorgt ebenfalls für ein ganz anderes Geschmackserlebnis.

» Tobeeas » Beiträge: 102 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^