Warum immer ich …
Habt ihr euch das auch schon mal gefragt? Warum nur immer ich? Schon wieder in einen Hundehaufen getreten, gerade in die Sonne gelegt und es bewölkt sich, vor dir im Supermarkt in der Schlange an der Kasse ein übel riechender Mensch, schon wieder ein platter Autoreife und wenn jemand von einer Mücke gestochen wird, dann auf jeden Fall du. Das Leben ist manchmal verdammt ungerecht finde ich!
Jep, du hast absolut Recht. Manchmal denkt man wirklich, jemand hätte es auf einen abgesehen. Ich bin übrigens an allen möglichen Stellen voll mit Mückenstichen. Das mit der Kasse ist mir zum Glück noch nie passiert, hoffentlich auch den Leuten hinter mir nicht. Besonders bei den Autounfällen fährt mir das immer durch den Kopf, wäre ich 10 Sekunden später losgefahren wäre nichts passiert.
Aber so ist das Leben.
Nun ja, Unfälle passieren aus unglücklichen Zufällen und irgendwann trifft dich auch so ein Zufall, kann man nichts machen. Ich denke mal so hat sich schon jeder Mensch gefühlt. Ich hoffe nicht das es von Gott eine Absicht ist, dir Scheiße passieren zu lassen.
Als ich den Spruch "immer ich" gelesen habe, musste ich sofort an meine Kindheit denken. Denn da hieß es auch immer nur "warum immer ich", dabei ging es aber weder um den Menschen in der Schlange im Supermarkt, noch um den Autounfall, sondern einfach nur um das Spülmaschine ausräumen oder sonstiges mal kurz im Haushalt zu helfen. Eigentlich auch keine schlimme Sache, aber als Kind kam der Spruch doch recht häufig und das nicht nur von mir. Also wir haben immer alle gedacht, immer nur ich, warum schon wieder ich, warum nicht mal die andere.
Heute naja, den Spruch denke ich nicht so häufig, außer mein Göttergatte hat mal wieder nicht die Spülmaschine ausgeräumt, da sag ich dann auch, warum immer ich, wir gehen doch gleich viel arbeiten. Ansonsten denk ich, das es einfach nur so da hingeredet ist und sicherlich jedem so etwas passiert, aber man eben doch irgendwo egoistisch denkt und somit das Missgeschick der anderen weniger sieht als sein eigenes.
Immer wenn man denkt, schon wieder ich muss man sich einfach die vielen Leute auf dieser Welt vorstellen die genau in diesem Moment das selbe denken weil sie vielleicht auch gerade in einen Hundehaufen getreten sind oder von einem Auto vollgesaut wurde. Dadurch fühlt man sich gleich nicht mehr so allein und hat ein Problem weniger.
Als Kind sieht man sowieso nur sich selbst und denke daher schnell "immer ich".
Aber ich persönlich denke das eher selten. Ich sehe genug Menschen jeden Tag, denen etwas ärgerliches passiert. Was mich da eher stört, sind die Tage, an denen man die Bahn verpasst, es im Laden das Lieblingsbrot nicht mehr gibt und das Klopapier leer wird. Da denk ich mir immer "Was ein Tag!".
Ich denke den Satz auch nicht so oft, aber wenn man dann mal raus muss und es genau dann anfängt zu regnen, man hat natürlich keine Jacke mit, denke ich mir auch manchmal, war klar! sowas kann nur mir passieren. Ansonsten kenne ich das auch noch von früher ab und zu, wo man helfen musste und man das Gefühl hatte, immer man selbst müsste alles machen. Aber naja man sieht darüber schnell hinweg und schon passiert wieder was Gutes.
So ging es mir erst am Mittwoch, ich habe morgens aus dem Fenster geschaut, ob es regnet oder irgendwo dunkle Wolken auftauchen. Dies war zu dem Zeitpunkt noch nicht der Fall. Erst als ich dann ohne Schirm und im Pulli los gelaufen bin, fing es natürlich an wie aus Eimern zu regnen, bin dann nach 20 Minuten an meinem Ziel angekommen, war von oben bis unten patschnass.
s0fTwArE hat geschrieben: aber naja man sieht darüber schnell hinweg und schon passiert wieder was Gutes
Ja, aber bei den guten Geschehnissen denkt man komischerweise nicht: " Mist, jetzt ist mir schon wieder was Gutes passiert".
Ich kenne das Gefühl "warum immer ich", das hatte ich in letzter Zeit bis vor kurzem sehr sehr oft. Mit dem langjährigen Freund Schluss gemacht, Uniprüfung versemmelt, guter Freund musste die Uni verlassen, Stress in der Arbeit, über 2000 Euro Schaden am Auto (unverschuldet), alles in allem, mein leben war eine einzige Katastrophe!
Und dann mit einem Mal, Schwupps wurde alles super. Habe einen Mac gewonnen und am nächsten Tag den tollsten Mann der Welt getroffen und auch noch ein Date ergattert. Dann noch nen wunderbaren Ausritt gehabt, und die Welt ist wieder schön und in den Urlaub geht es ja auch bald.
Ich glaube, jeder hat ab und an diese Phasen, wo einfach alles zusammen kommt. Wenn man dann eh schon so negativ eingestellt ist, interpretiert man auch überall noch was rein und es kommt einem gleich doppelt so fürchterlich vor. Aber diese Phasen gehen vorbei! Man darf nur nicht daran verzweifeln und aufgeben, dann kann es ja gar nimmer besser werden.
Wenn ich denke: "Immer ich", dann denke ich an etwas anderes! Ich ziehe nämlich alle Arten von Arbeiten an! Immer bin ich es, die einen Kuchen fürs Schulfest, Fußballturnier backt, oder Standdienst beim Turnier oder Dinge bastelt für einen Basar, Lesemutter in der Schule oder auf die Suche nach einem bestimmten Rezept geschickt wird, diverse Fahrdienste etc... In eine Hundehaufen bin ich lange nicht mehr getreten!
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