Essensreste in den Komposter - ja oder nein?
Bei meinem alten Komposter, der leider ein Fehlkauf war, da er ständig in sich zusammenfiel, stand in der Anleitung, dass man keine Küchenabfälle dort hineintun solle. Jetzt habe ich einen neuen, dort konnte ich in der Anleitung nichts derartiges entdecken.
Daher wollte ich fragen: Haben Küchenabfälle wirklich gar nichts im Komposter zu suchen oder tut ihr am Ende selbst eure Küchenabfälle in den Komposter und habt keine Probleme damit?
Was den Geruch angeht, wäre das kein Problem, denn er steht in einem hinteren Eck neben einem Schuppen, da hält sich wohl die Geruchsbelästigung in Grenzen. Er ist mit einem Deckel fest verschließbar, seitlich sind Klappen, die nur nach außen aufgehen, so sollten Ratten oder dergleichen eigentlich keine Chance haben, von außen hineinzugelangen.
In einem Komposter haben Essensreste wirklich nichts zu suchen, es sei denn, es geht um Küchenabfälle, wie rohe Kartoffelschalen, genauso wie aller roher Abfall von Obst und Gemüse und Kaffeefilter. Die kannst Du ruhig auch mit dem Filter in den Komposter schmeissen. Alle zubereiteten Speisen ziehen Fliegen, Mäuse und Ratten an und selbst wenn die Klappen nach aussen aufgehen, Ratten kommen allein schon wegen des Geruchs.
Fliegen finden sowieso immer einen Schlupfwinkel und würden ihre Eier dort ablegen, über kurz oder lang wäre also alles voller Maden und als nächstes hättet ihr eine wahre Fliegenplage.
Ich bringe rohe, unzubereitete Küchenabfälle auf den Kompost (also zum Beispiel Kartoffelschalen oder das Kerngehäuse von Äpfeln), riechen tut das eigentlich gar nicht gross, ist aber auch auf einem Gartengrundstück wo das keinen stören würde. Ich habe dort auch schon mal Mäuse und Igel gesehen, aber ist doch schön wenn die Tiere so einen neuen Lebensraum finden.
Alles was in irgendeiner Weise zubereitet ist kommt in die "Biotonne". Ich denke das hängt auch mit der Weiterverwendung von dem Kompost zusammen. Ich meine, durch Essensreste würden ja Salz und Gewürze und vielleicht auch Farbstoffe und andere Zusätze mit in den Kompost kommen und das ist wahrscheinlich nicht wirklich gut geeignet um Pflanzen zu düngen.
Hallo,
ich kann mich da meinen Vorrednern nur anschließen. Zu deinem eigenen Wohl allein würde ich die Küchenabfälle schon nicht auf den Kompost bringen. Dann habt ihr ganz schnell die Ratten in der Nähe und wer weiß, vielleicht dann auch ganz schnell im Haus oder Keller. Wir halten das auch so, dass da nur Kartoffelschalen etc. hinkommen, außer unsere Häschen haben gerade Schmacht .
In den Kompost haufen gehören nur rohe Dinge. Also Küchenabfälle wie Kartoffelschalen, Apfelgehäuse, nicht übrige Enden von Mohrrüben und so weiter. Übrigens auch vertrocknete Blumen oder Gartenabfälle wie gemähter Rasen und Strauchschnitt können da rein. Gekochte Küchenabfälle gehören weder in den Kompost, noch in die Biotonne. In deinem eigenen Kompost würden dadurch wie erwähnt Ratten angezogen werden. Auch wenn sie nicht direkt an die Abfälle rankommen, so werden sie doch angelockt. Und wer hat schon gerne Ratten im Garten, und sei es nur hinterm Schuppen?!
In die Biotonne dürfen solche Abfälle laut Verordnung genauso wenig, wenngleich das mal wieder bürokratischer Unfug ist. In vielen Regionen wird der Biotonnenabfall zwischen den Restmüll geschichtet um dort zu verrotten. Die Küchenabfälle dieser Art gehören aber in die Restmülltonne, wo sie dann wieder mit dem Biomüll vermischt würden... Aber das alles findet ja auch nicht in deinem Garten statt, ist also eine andere Geschichte.
Danke für die vielen Tips. Nun weiß ich ja den Unterschied zwischen rohen Küchenabfällen und gekochten Speisen, der war mir vorher ehrlich gesagt nicht klar.
Ich habe meiner Schwägerin heute gleich einmal gesagt, dass sie also ruhig Kartoffelschalen und Gemüse- bzw. Obstreste in den Komposter tun darf (sie hatte ihn bisher gar nicht genutzt), aber halt keine zubereiteten Speisen.
Rein theoretisch kannst du sogar Sachen verkompostieren, die anden in unseren Zeiten eher im Abwasserkanal - was angsichts so mancher Keime die da drinn leben bestimmt auch besser ist. Der Kompost selbst schluckzt es scho,n, es ist nur die Frage: Wieiviel an Viehzeugs bist du bereit anzuziehen und wieviel wird auch garantiert kommen?
Bei einem Kompost im städtischen Gebiet wäre ich grundsätzlich vorsichtig, würde vermutlich auf eine dieser Komposttruhen zurückgreifen, denn ein freier Kompost ist da sowas wie eine Selbstbedienungtheke für alles was kreucht und fleucht und wuselt. Und in der Stadt gehören die großen, grauen Gesellen mit den langen Zähnen nunmal dazu. Die finden Essensreste unglaublich lecker, von rohen Kartoffelschalen sind sie jedoch meistens nur maßvoll angetan. Muß nicht sein, wenn der Spieseplan noch anderes bietet.
Hingegen auf dem Land kann man mit guten Gewissen risikieren alles gemüsehaltiges mit auf den Kompost zu kippen - die zerkochten Spagetti genau wie die angebrannten Kartoffeln. Fleisch und Fischreste allerdings ziehen so einiges an, was man auch wenn es Kleingetier ist nicht wirklich in der nähe haben möchte. Dazu kommt noch: Knochen und Gräten kriegt auch ein guter Kompost nicht klein. Selbst mit Eierschalen im ganzen tut er sich schwer (Tipp:In alter Kaffeemühle zermahlen).
Nebenbei: Bei den Gartenabfällen sollten Pflanzenreste die mit Mehltau und Rost befallen sind lieber in die Hausmülltonne entsorgt werden - auf eurem Kompost sorgt ihr so nur dafür das es sich weiterverbreitet!
Biotonne würde ich ab ner gewissen Außentempratur nicht mehr anfassen, was da rauskommt ist alles andere als gesund (ziemliche Fehlkonstruktion das ganze).
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