Tiertransport - Von privat an privat

Hallo,
Ich hab auch schon über eine Mitfahrgelegenheit meine Lemminge bekommen. ich glaube sie sind damals ca. 600 km gefahren. Ich hatte mir bei Mitfahrzenrale und Mitfahrgelegenheit.de einige Fahrer rausgesucht die diese Strecke fahren würden und dann einem nach dem anderen angeschrieben, ob sie denn auch bereit wären die Lemminge mit zunehmen. Allerdings hab ich auch darauf geachtet das dieses Nichtraucherfahrzeuge sind.

Als sich jemand meldete hab ich erstmal mit ihm telefoniert weil er auch nicht wußte was Lemminge sind und wissen wollte wie sie denn verpackt wären. Er hatte Angst um seine Innenausstattung im BMW. Als ich ihm erklärt hab das sie in einer Transportbox sitzen die in einem Karton steht und nicht abhauen können erklärte er sich bereit dazu. Ich hab auch klar gemacht das sie nicht in den Kofferraum dürfen und er war einverstanden. Wollte 10 Euro dafür haben.

Kurz bevor er und sein Mitfahrer bei mir in der Nähe waren wurde ich angerufen und wir haben uns an der Tankstelle zur Übergabe getroffen.Die Beiden waren total neugierig der Tiere wegen und ich hab ihm dann auch etwas mehr Geld gegeben, weil es so toll funktioniert hat. Er hatte sein Geld, ich meine Tiere und würde ich es auch wieder machen. Auch mein Hamster wurde mir persönlich von der Hamsterhilfe gebracht.
Ich nehme lieber ein Tier auf das es wirklich dringend ein zu Hause sucht aus Pflegestellen etc. und zahle eben ein bißchen mehr als im Zooladen, dafür tu ich dann aber auch mit richtig gutem Gewissen dem Tier und auch meist anderen einen Gefallen.

Ich habe selbst einige Male als "Mitfahrzentrale" fungiert, jedoch nur über privat Organisierte Fahrten aus Foren. Dabei melden sich Leute die regelmäßig Strecken fahren, und auch Tiere aufsammeln und mitnehmen. Ich kann darüber sagen, war eigentlich immer Problemlos nur die Abholorte an Autobahnrasthöfen und Co waren nicht immer geeignet gerade wenn einige gemeint haben, man kann kleine Nager in andere Kisten umsetzen. Hab auch schon gehört, dass bei solchen Umladeaktionen einige Tiere entkommen sind und was dann mit denen passiert ist, möchte ich mir gar nicht ausmalen.

Von der Qualität her, würd ich sagen genauso wie bei einem gewerblichen Anbieter. Die Tiere die ich mitgenommen habe, waren immer in geeigneten ausreichend großen Transportkisten untergebracht. Hauptsächlich habe ich Hamster, Degus, Ratten und Chinchillas transportiert. Diese haben sich in ihren Berg aus Heu vergraben und geschlafen. Würde nicht sagen, dass die Tiere einen Knacks davon bekommn haben, auch über weite Strecken im Auto mitgenommen worden zu sein.

Allerdings finde ich schon, das man ein wenig auf die Rahmenumstände achten sollte. Sprich kein schwer krankes Tier über eine Strecke von 500 km fahren oder auch nicht im heißen Sommer mit Autoinnentemperaturen von 40 Grad und mehr. Selbst wenn viele Autos nun Klimaanlagen haben, es entsteht ein "Zug" auch in der Transportbox und hinterher sind die Tiere krank. Dann lieber solche Fahrten auf Abends / Nachts legen wenn es möglich ist oder sich nach einem anderen Tier in der Umgebung umsehen. Gerade bei "normalen" Haustieren verstehe ich oftmals nicht, wieso es ausgerechnet die Ratte vom anderen Ende Deutschlands sein muss, wenn es im Ortsnahen Tierheim genug andere gibt. Für Rassetiere kann ich es noch nachvollziehen durch die Qualität die für die Zucht gewünscht / benötigt wird. Aber man sollte sich schon einmal gedanken machen, muss das wirklich sein denn das Einpacken in die Transportkisten und dann Stundenlang dort drinnen aufhalten mit allen Unanehmlichkeiten die dazu gehören auf langen Fahrten. Die Tiere müssen halt auch unterwegs mal, und wenn man z.B. einen Fremden Hund fährt der will auch mal raus, macht das jeder Private Fahrer ? Nein, weil einige damit gar nicht zurecht kommen würden und auch Katzen und Co kann man auf so Fahrtstrecken nicht mal eben rauslassen weil die dann weg sind. Gerade wenn die Fahrt mal 10-12 Stunden Dauert wegen Stau oder Europaweites rumgefahre. Nicht wenige Privatleute organsieren das ganze unentgeltlich, oder Verlangen nur 5 Euro für die "Umwege" die sie gefahren sind jenseits der normalen Strecke.

Von den gewerblichen her, erwarte ich mir da etwas mehr Qualität der Transporte. Zum einen haben die gut gesicherte Transportmöglichkeiten in den Transportern. Hab schon einen gesehen der sich auf Hunde spezialisiert hat, und damit Boxen im Laderaum hatte die fest eingebaut waren und nicht nur durch ein Gitter oder gar frei laufend im Kofferraum ohne alles. Das fand ich persönlich richtig gut gemacht, dort wurde sich auch drum gekümmert und da ganze war auch Versichert falls etwas passieren sollte, daher auch der größere Preis. Wenn die Qualität des Transportes stimmt, dann ist auch der Preis gerechtfertigt den man dafür zahlen muss - allerdings sollte man sich auch hier fragen, muss das wirklich sein ein Tier vom anderen Ende bei sich aufnehmen zu wollen ?

Ich denke man sollte vorher wenigstens mit dem Transporteur gesprochen haben, oder sich näher kennen wenn man diesem ein Tier jemanden privat anvertraut und nicht nur auf Forum reagieren "Ey hab gesehen du fährst die Strecke, nimmst du mein Tier mit" und das wars. Ein bisschen Verantwortung gehört halt auch dazu, und das nicht nur bei der Tierhaltung sondern schon bei der Frage unter welchen Umständen das Tier zum Halter kommt.

Ich selbst habe schon öfter Tiere über den Tierkurier erhalten oder auf die Reise geschickt. Eine Mitfahrgelegenheit habe ich allerdings noch nie in Anspruch genommen. Irgendwie ist mir dieser Service zu riskant, denn ich hätte Angst, das diese Anbieter evtl. unverlässlich oder unseriös sind. Klar ist das meist nicht der Fall, aber es könnte ja durchaus sein. Und bekannten Züchtern von mir ist es durchaus auch schon passiert, dass die Tiere oft länger als einen Tag auf der Reise waren, da unerwartete Stops oder dergleichen gemacht werden mussten.

Da nehme ich lieber einen organisierten Tiertransport in Anspruch, der direkt von A nach B fährt, der Erfahrung mit Tiertransporten hat und wirklich verlässlich ist. Wenn die Tiere ordentlich untergebracht sind, dann finde ich es total in Ordnung. Als ich selbst die Tiere dann immer in Empfang genommen habe, hatten sie meist immer noch Futterreste (z.B. halbe Gurke, die ja auch Wasserspender ist) und noch genügend trocken Einstreu und Heu in der Kiste und waren auch gar nicht gestresst. Das konnte man feststellen, weil die Tiere nach dem Umsetzen in ihr neues Heim wirklich relaxt gefressen oder geschlafen haben und nicht panisch oder verängstigt waren.

Wir haben einmal über das Internet zwei Meerschweinchen in Hessen gekauft. Der Züchter hat dann einen Tiertransport zu uns nach Niedersachsen organisiert. Ich weiß nicht, wer geschockter war, der DPD Fahrer, der meinte "In ihrem Paket quietscht etwas und das bewegt sich gerade" oder meine Mutter, die den "speziellen Tiertransport" sich sicher anders vorgestellt hatte und einen Pappkarton voll Meerschweinchen entgegen nehmen musste.

Auf dem Adressschein, ein Originaldruck von DPD, war tatsächlich ein winzig kleiner Vermerk "lebende Tiere". Es schien sich also tatsächlich um einen speziellen Vordruck zum Tierversand zu handeln. Nur leider wusste der Zusteller davon nichts, und ich will nicht wissen, was die beiden auf ihrem Weg alles erlebt haben und wie oft sie durch die Gegend geworfen und auf dem Rücken gelandet sind. Ich mache so einen Transport nie wieder, beim nächsten mal organisiere ich den Transport definitiv selber. In der "Versandbox" war zwar alles in Ordnung, die Tiere sahen gesund und munter aus, hatten zu fressen und es war in einer inneren Schachtel auch ein Wasserspender angebracht. Sie hatten auch nicht besonders viel Einstreu im Fell. Aber trotzdem wäre mir ein Tiertransport auf diese Weise viel zu riskant und kommt nicht noch einmal in Frage.