Arbeiten in Deutschland für 6 Euro

Da muss ich dir recht geben, denn zu DM Zeiten waren die Löhne auf jeden Fall höher, denn in meinem damaligen Job, als ungelernte Kraft, da hatte ich damals fast 1800 DM. Höre ich mich heute in dem Bereich mal um, wie es mit dem Verdienst aussieht, dann ist es fast die hälfte des damaligen Lohns.

Hilfsjob hin- oder her, aber ich bin der Meinung man sollte für seine Arbeit auch gerecht entlohnt werden. Deshalb bin ich auch für einen Mindestlohn, denn es kann nicht angehen, das die arbeitende Bevölkerung mit ihrem Lohn nicht auskommt und noch zusätzlich Hartz4 beantragen muss, um zu überleben.

Ja, wenn man Hartz IV beantragen kann, gut. Aber Aushilfsjobs machen ja nicht automatisch einfach Leute, die sonst nichts machen, sondern oft sind es auch Studenten und Schüler, die ja nicht einfach so Hartz IV beantragen können. Und das ist eben auch das Problem: Solange die Firmen immer Leute finden, die bereit sind, für so wenig Geld zu arbeiten (von Hungerlohn möchte ich nicht sprechen, weil es mir so immerhin möglich war, mir mit 16 Arbeitsstunden pro Woche 400 Euro zu verdienen, allerdings arbeiteten viele meiner Freunde gerade mal die Hälfte und bekamen den selben Lohn). Umgekehrt habe ich aber den Eindruck, dass auch immer mehr Firmen nur so wenig bezahlen und wenn man dann keine Wahl mehr hat als Arbeitssuchender, dann muss man ja das nehmen, was da ist. Gerade WENN man kein Hartz IV beantragen kann, weil man eigentlich studiert.

Etwas erpresst fühlt man sich da in der Tat, weil es ja nun nicht gerade so ist, dass man sich den Job aussuchen kann und dann einfach den nimmt, der so herumliegt, sondern bei mir war es so, dass ich noch froh sein musste, wenn ich eine Firma fand, die mir 7 Euro die Stunde zahlte, weil alle anderen noch weniger zahlten.