Der Rentner der Zukunft

vom 23.07.2008, 11:59 Uhr

Es gibt eine Frage, die ich mir schon lange stelle. Wie sieht der Rentner der Zukunft aus? Ich stelle mir diese Frage, weil ich meinen Opa sehe und sehr oft feststelle, dass er für nichts Neues mehr offen ist. Er besteht auf alle Dinge, die er noch aus den DDR-Zeiten besitzt und er probiert nichts neues mehr aus. Ein Beispiel ist, dass er sich nicht für neue Techniken, wie das Internet interessiert und er ist oft schon mit der Bedienung eines modernen Telefons überlastet ist.

Ich mache mir ernsthaft Gedanken ob ich auch einmal so werde. Er erscheint mir so lustlos. Es hat einfach keinen Wissensdurst mehr. Ich hoffe zumindest, dass die Rentner in der Zukunft mehr Begeisterung zeigen, denn ich denke, dass diesen Desinteresse an der Zeit liegt, in der die heutigen Rentner aufgewachsen sind. Was sagt ihr? Wie seht ihr die Rentner von Morgen?

» Max91 » Beiträge: 479 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

Ich denke, dass es ganz auf den Menschen ankommt. Wir hatten einen fast 80 jährigen Nachbarn, der an der Volkshochschule einen Computerkursus mitgemacht hat, weil er unbedingt eine Frau im Internet kennenlernen wollte.

Es gibt auch heute noch Menschen , so um die 50, die mit Computer ncihts anfangen können und auch in dem Alter kein Interesse hegen , es zu lernen. Diese Menschen werden, wenn sie in Rente gehen, wahrscheinlich auch immer noch ihre gute alte zeitung lesen und im verstaubten Wohnzimmer sitzen und Tagesschau gucken.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Die meisten Menschen hören leider ziemlich früh mit dem LErnen auf und sind dann nicht mehr offen für neues. Es fällt Dir wahrscheinlich nur nicht in dem Maße auf wie bei Deinem Opa, weil der Stand, auf dem sie stehenbleiben, noch recht aktuell ist.

Aber viele hören so um die 20 auf, offen und lernbereit zu sein und ihr Weltbild zu erweitern. Sie verharren dann oder bewegen sich nur ncoh innerhalb eines sehr kleinen Rahmens. Das ganze fällt dann natürlich ab einem gewissen Alter sehr auf, aber der "Trand" in diese Richtung ist schon vorher da.

Wenn jemand fit im Kopf bleibt, dann, weil er lernt und neugierig ist und wissbegierig. Das sind aber eigentlich Eigenschaften, die man hat - oder eben nicht hat. Wenn man sie hat, wird man auch mit 80 noch interessiert an, wenn man sie nicht hat, steht das unverrückbare Weltbild schon mit 20 fest.

Interessanterweise hängt damit wohl auch maßgeblich die Lebensqualität zusammen, denn die geistig aktiven Menschen sind oft auch noch körperlich aktiver, bewegen sich natürlich mehr, machen noch kleine oder auch große Reisen, bleiben rüstig. Wer rastet, der rostet, dieses Sprichwort gilt eben nicht nur für den Körper.

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» Karen 1 » Beiträge: 1344 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Darüber habe ich auch schon nachgedacht und ich sehe das wie Diamante: Es kommt auf den Menschen an. Meine eine Oma ist 85 und hat Hummeln im Hintern. Sie will dauernd irgendwas unternehmen, hat nun beschlossen sie braucht ein moderneres Handy und einen Laptop hat sie schon lange. Meine Nachbarin ist dagegen erst 45 und bekommt die Krise wenn ihr Handy, das sie ihres Berufs wegen anschaffen musste klingelt, weil sie immer noch nicht genau weiss, wie es geht. Soviel zur Technik.

Was aber Musik und Filme angeht, habe ich oft das Gefühl, dass die meisten Menschen, schon ab 30 nichts neues mehr wissen wollen. Irgendwann hat man sich festgelegt und dann bleibt man weitgehend dabei. Und die jungen Leute finden das meistens langweilig, rückständig und uncool. Ich stelle mir grade vor, wie ich in 40 oder 50 Jahren in meinem Schaukelstuhl vorm Kamin sitze, Metallica höre und meine Enkel sagen:"Boa, Ooomaaa...diese alte, langweilige Musik aus dem letzten Jahrhundert! Wie kann man die nur gut finden?" :lol:

Von daher befürchte ich, dass wir auch auf unsere Art und Weise schrullig sein werden. Wahrscheinlich auch ein gutes Teil unflexibel, aber das wird uns dann vielleicht nicht so vorkommen, sondern nur unseren Kindern und Enkeln. Wir werden sehen. Wobei ich natürlich hoffe, dass ich mehr so bin wie meine Oma und wenigstens für ein paar Dinge offen, anstatt rumzusitzen und vor mich hin zu granteln. Aber wir werden sehen.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



max91 hat geschrieben:denn ich denke, dass diesen Desinteresse an der Zeit liegt, in der die heutigen Rentner aufgewachsen sind. Was sagt ihr?
Nicht unbedingt. Allerdings hat Dein Opa ja den größten Teil seines Lebens in der DDR verbracht. Ich weiß nicht, wie stark sein Glaube an das System war, aber ich kenne da einen Menschen, der ist mit dem Fall der Mauer auch ein kleines Stück mit gestorben. Zwar ist der jetzt gerade Anfang 40, aber der wartet jetzt schon auf sein Ende. Traurig. Aber vielleicht ist das ja bei Deinem Opa auch so.

Verallgemeinern kann man das aber nicht. Gerade in der Generation meiner Eltern, die ja auch einige Umbrüche erlebt hat, sehe ich viele Menschen, die sich auch mit Mitte 50 noch immer für Neues interessieren und auch im Beruf noch mal neu durchstarten. Dafür haben sie dann aber auch die eine oder andere Schrulle, die dem Beobachter immer mehr auffällt. Und trotzdem wird sich deren Interesse an der Umwelt (wenn überhaupt) nur wenig abschwächen.

Auch unsere Generation hat schon Umbrüche erlebt und es werden weitere folgen. Bestes Beispiel sind für mich Fragen bezüglich Familienplanung, die meine Eltern schon wieder ganz anders sehen oder Orientierung in der Berufswelt von der sie ebenfalls ganz andere Vorstellungen haben.

Trotzdem kann man wohl kaum an der Zeit, in der jemand sein aktives Berufsleben verbracht hat, festmachen, wie sich diese Person als Rentner geben wird. Ich denke, dass es in Zukunft (wie auch schon heute) viele ältere Menschen gibt, die sehr wohl noch fit und aktiv sind und gern Neues ausprobieren. Genauso wird es etliche ältere Menschen geben, die sich mit nichts Neuem mehr anfreunden möchten.

Karen 1 hat geschrieben:Aber viele hören so um die 20 auf, offen und lernbereit zu sein und ihr Weltbild zu erweitern. Sie verharren dann oder bewegen sich nur ncoh innerhalb eines sehr kleinen Rahmens. Das ganze fällt dann natürlich ab einem gewissen Alter sehr auf, aber der "Trand" in diese Richtung ist schon vorher da.

Zwei solcher Menschen kenne ich sogar persönlich :wink: Eine hat im Alter von 22 (!) Jahren gesagt, sie würde jetzt nicht mehr anfangen, noch den Umgang mit einem PC zu erlernen. Eine andere Person hat mal mit 36 gesagt, sie sei jetzt so alt geworden und alles hätte gut geklappt und darum sehe sie gar nicht mehr ein, sich noch mal zu verändern. Das sind zwei Beispiele der sturen und unflexiblen Rentner von morgen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Hallo!

Ich glaube, dass die "Rentner der Zukunft" sich sehr für Technik interessieren werden, weil sie ja schließlich auch schon damit aufgewachsen sind und somit bereits in ihrer Kindheit ein natürliches Interesse entwickeln konnten.

Allerdings denke ich, dass der Unterschied zwischen der Jugend und der alten Generation dadurch nicht wirklich kleiner wird. Es wird immer wieder neue Dinge geben, die den Rentnern völlig fremd sein werden. Der Grund dafür liegt meiner Meinung nach einfach nur daran, dass Rentner oder generell alte Leute nicht mehr in der Lage sind so viele Dinge aufzunehmen und den Fortschritt aufmerksam zu verfolgen.

mfg Tim

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» Tim92 » Beiträge: 325 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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