Probleme beim Auswärtsschlafen

vom 22.07.2008, 21:59 Uhr

Meine Tochter wird jetzt 2 und ich habe ein riesen Problem mit ihr. Sie schläft nirgendwo außer zu Hause. Bei meinem größeren Sohn, 4 Jahre, hatte ich damit nie Probleme. Ich weiß jetzt einfach nicht, was ich dagegen tun soll. Das Problem ist auch, dass unsere Omas uber eine Stunde Autofahrt weg wohnen und ich dann nicht mal gerade meine Tochter wieder abholen kann. Aber sie hat wirklich einen Sturkopf und schreit stundenlang richtig hysterisch. Hat vielleicht noch jemand Erfahrung damit?

» lukasrabea » Beiträge: 7 » Talkpoints: 2,61 »



Ich hatte dieses Problem mit mir selbst auch ! Ich konnte nicht bei anderen schlafen ! Erst mit 14 habe ich damit keine Probleme mehr gehabt. Ich habe echt Angstzustände bekommen und kann mir diese bis heute nicht erklären ! Meine Schwester ist jetzt 13 und hatte bis zum 11 Lebensjahr genau das selbe Problem. Sie hat einfach angefangen zu weinen in der Nacht und wollte nachhause ! Ich weiß nicht, vielleicht solltest du mal deinen Kinderarzt fragen, woran das liegen könnte. Ich werd das meinen Hausarzt, der mich schon seit Kind auf an behandelt auch mal fragen, welche Ursachen das haben kann.

» ZappHamZ » Beiträge: 1889 » Talkpoints: -16,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Bei einer Zweijährigen empfinde ich das nicht als "Riesenproblem", sondernd normal. SIe ist ja wirklich noch sehr klein und kann und muss nicht alles Fremde verstehen. Gerade, wenn Eure Beziehung recht eng ist, kann und wird sie sich freiwillig früher oder später lösen, aber mit 2 muss ein Kind das noch nicht können.

Meine Töchter haben verschiedene Phasen, in denen sie mal mehr, mal weniger gerne woanders schlafen. Das wird nur zu einem Problem, wenn ich eines daraus mache.

Wundern tut mich an Deinem Beitrag, dass Du einem zweijährigen Kind Sturheit und Hysterie (die es übrigens gar nicht mehr so gibt als "Krankheit") unterstellst. Sicher kann es so wirken, aber letztlich ist es doch ein Ausdruck wirklicher Verzweiflung. Kein zweijähriges Kind handelt stundenlang vorsätzlich. Sicher darf man nicht jeder kleinen Zickerei nachgeben, aber die Annahme, dass auf Kosten des eigenen Seelenfriedens hier vorsätzlich Theater gemacht wird finde ich grob.

Muss sie denn woander schlafen? Oder soll sie das nur "nur", damit Du oder Ihr mal Ruhe habt? Wenn es keinen wirklich zwingenden Grund gibt, würde ich sie nicht zwingen, woanders zu schlafen. Damit manifestierst Du das, was Du hineininterpretierst, nur allzu schnell in ihrem Verhalten.

Meine Tochter hat immer sehr an mir gehangen und es war unvorstellbar, dass ie woanders schläft. Sie konnte in unbekannten Gefilden gar nicht schlafen, hat geweint, hatte Angst. Weißt Du, was sich mit knapp 4 herausstellte? Sie sit stark weitsichtig und brauchte die vertraute Umgebung zur Orientierung. Seit sie nämlich mit einer Brille herumläuft, hat sie schlagartig an Sicherheit gewonnen und schläft auch gerne woanders, geht auf Fremde zu, nimmt Ontakt auf und ist insgesamt viel sicherer.

Bei solchen Geschichten fällt mir auch immer eine Geschichte ein, die mich damals sehr berührt hat, von einer Frrau, die ihrem Sohn jahrelang beim Einschlafen die Hand hielt, weil er sonst "Theater" gemacht hat und geweint hat und gar nicht liegen bleiben wollte. Alle Welt hat die Hände über dme Kopf zusammengeschlagen, von Verwöhnen gesprochen und es nicht verstanden, warum sie sich so vom Kind auf der Nase herumtanzen läßt, bis sich herausgestellt hat, dass das Kind einen Defekt im Ohr hat und deshalb sich für ihn alles drehte, wenn er sich hinlegte. Nur die Hand seiner Mutter bot ihm die Chance, einzuschlafen, weil er sich daran orientieren konnte und an diesem Fixpunkte merkte, dass es sich nicht wirklich dreht. Hätte die Mutter auch von hysterischem Sturkopf gesprochen, wäre dem Jungen so viel Leid geschehen jeden Abend! Und selbst wenn DU glaubst, dass alles käme bei Deiner Tochter nicht in Frage: Kannst Du sicher sein, wirklich sicher, warum sie so handelt und wie sie empfindet?

Wir waren schon mit unserer Tochter beim Augenarzt, als sie 2 war, der war sogar auf Kinder spezialisiert, und er hat die Weitsichtigkeit NICHT bemerkt. Unfassbar, aber ich ahbe eben zwei Jahre darauf vertraut, zum GLück fiel der Kinderärztin bei der U8 ein leichtes Schielen auf -> Das Ergebnis waren +9 Doptrien auf beiden Augen.

Bitte denk noch mal darüber nach, ob es überhaupt Thater sein kann, VOrsatz, Hysterie, oder ob vielleicht echte Verzweiflung hinter all dem steckt.

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» Karen 1 » Beiträge: 1344 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde auch, dass so etwas in dem Alter zwar nicht die Regel ist, aber auch nicht außergewöhnlich ist.

Mein Sohn tut sich auch etwas schwer, wenn wir einmal bei den Großeltern übernachten, allerdings schlafe ich mit ihm zusammen ein und bin immer greifbar, wenn etwas ist, da ich nur ein Zimmer weiter bin und später in der Nacht wieder zu ihm ins Zimmer komme, um dort zu schlafen.

Die einzige Idee wäre, falls du das noch nicht getan hast, öfters mit deinem Kind zusammen bei den Großeltern zu übernachten, vielleicht kann sich deine Tochter dann mit der Gewißheit, dass Mama da ist, erst einmal sukzessive an die andere Schlafumgebung gewöhnen.

Seltsam bzw. schlimm für die Kleine finde ich, dass sie gleich stundenlang schreit. Lässt sie sich denn nicht von den Großeltern beruhigen, wenn diese sie z.B. in ihr Bett mitnehmen? Ich finde das Schlafen im Erwachsenenbett bei Kindern völlig okay, wenn sie einmal nachts Panik bekommen, man muss es ja nicht standardmäßig tun.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Mein Sohn hat auch lange nicht woanders schlafen können und bei meinem Bruder war es genau so. Ich war da zwar eine Ausnahme, allerdings kenne ich viele Kinder, die bei einer solch großen Entfernung von den Eltern nicht schlafen können und "Theater machen".

Karen hat ja schon eine physiologische Ursachen genannt, die dafür verantwortlich sein könnten, dass Deine Tochter nicht auswärts schlafen mag. Bei meinem Sohn war das nicht so, jedenfalls wurden bisher keine körperlichen Ursachen ermittelt - und wir nehmen alle Vorsorgeuntersuchungen wahr. Bei meinem Sohn ist es wohl "einfach" so, dass er lange Zeit die gewohnte mütterliche Umsorgung brauchte. Auch heute mit 4 3/4 hat er immer mal wieder Anlaufschwierigkeiten wenn er neue unbekannte Situationen meistern muss, beispielsweise unbekannter Spielplatz mit unbekannten Kindern oder sehr große Menschenmengen. Da braucht er (immer seltener zwar) viel Zuspruch und auch die Möglichkeit sich dieser Zeit wenigstens für kurze Zeit entziehen zu können. Trotzdem, wenn ich überlege, dass ich mich mit gut einem Jahr kaum 3 Meter entfernen konnte ohne dass mein Sohn lautstark protestierte, dann ist das schon eine enorme Entwicklung. Inzwischen schläft er liebend gern woanders und wenn es in einer neuen Situation wenigstens etwas Bekanntes gibt, dann macht ihm die neue Situation keine Angst mehr. Diese Entwicklung hat aber knapp 3 Jahre(!) gebraucht, in denen viel Geduld und Verständnis nötig waren. Und ganz oft auch mal der Zuspruch von Anderen für mich, denn leicht ist es manchmal nicht, so eine kleine Klette zu haben :wink:

An Deiner Stelle, Mutti von Lukas und Rabea (?), würde ich meine Tochter nicht zwingen bei der Oma zu übernachten. Es steht zu befürchten, dass sich die Situation dadurch nur verschlimmert. Welchen Grund gibt es denn dafür, dass Eure Tochter übernachten sollte? Sind es dringliche und extrem wichtige Gründe? Könnte dann die Oma nicht zu Euch kommen und dort in gewohnter Umgebung auf das Kind aufpassen.

Solltet Ihr einfach mal ein kinderfreies Wochenende haben wollen, dann ist Geduld angesagt. Auch bei Omas die weit entfernt wohnen, kann man das Übernachten üben. Wie wäre es zunächst mit einem Mittagsschlaf-Versuch. Du gehst einfach in dieser Zeit in der Nähe shoppen oder etwas anderes, so dass Du schnell wieder bei der Oma bist und Deine Tochter lernt so, dass Du (erst einmal) in der Nähe bist. Dann nehmen vielleicht auch die Schrecken ein Ende.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Mein Sohn mit seinen knapp 2,5 Jahren schläft auch nicht woanders, zumindest nicht, wenn ich nicht dabei bin. Ich empfinde das allerdings nicht als Problem, Sturheit, oder Hysterie. Er braucht eben einfach noch die Mama, gerade abends, wenn es ans Einschlafen geht, bin ich meist die Einzige, die ihn ins Bett bringen kann. Mein Mann ist schon oft verzweifelt, wenn er das übernehmen will, weil er manchmal nach Mama schreit und nicht zu stoppen ist, bis ich komme.

Ich sehe das einfach so, dass er mit seiner Schreierei das zum Ausdruck bringt, was ihm zum Einschlafen fehlt. Nämlich eines seiner Grundbedürfnisse zu stillen, mit Mama im Bett noch zu kuscheln und dann erst einzuschlafen. Die Mütter sind in dem Alter eben meist die Hauptbezugsperson, weil sie den ganzen Tag da sind, zumindest ist das bei uns so.

Wenn er so weit ist, woanders zu schlafen, wird er mir schon Bescheid geben. Es wird die Zeit kommen, wo er bei einem Freund übernachten will und selbst da werde ich es ihm nicht übel nehmen, wenn er mitten in der Nacht wieder abgeholt werden will. Ich kann das gut verstehen, dieses Gefühl von Heimweh, welches sich meist erst bemerkbar macht, wenn es ins Bett gehen soll. Ich war als Kind nicht anders, ich wollte auch nicht woanders übernachten, selbst wenn der Tag noch so schön war, wollte ich abends nachhause.

Die eventuellen physischen Probleme, die Karen erwähnte, sind auch ein nicht zu unterschätzender Aspekt. Ich wollte mir selbst keine Vorwürfe machen, wenn sich irgend wann mal so etwas herausstellt und zum Glück sind ja die Zeiten des "Schreien lassens" bei den meisten nicht mehr vorstellbar. Ich kann mich noch gut an Kinder in der Familie erinnern, die schon fast blau angelaufen waren, vor Schreien, nur weil Mama und Papa eben meinten, das Kind ist einfach stur und trotzig.

Ich verzichte lieber darauf, mein Kind woanders unterzubringen, um mir einen schönen Abend zu machen, das würde auf Kosten meines Sohnes gehen.

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» Zwieback » Beiträge: 722 » Talkpoints: 20,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ok, vielleicht habe ich mich nicht ganz verständlich ausgedrückt. Meine Tochter schläft nirgendwoanders als in ihrem eigenen Bett. Egal ob ich dabei bin oder nicht. Also auch in Urlaub fahren ist nicht möglich. Und ja es wird bald zwingend notwendig, das sie bei Oma schläft, weil ich bald für eine Zeit ins Krankenhaus muss und kann die Kinder nicht mitnehmen. Außerdem auch wenn es mal wäre um einen Abend Kinderfrei zu haben, sowas steht einer Mutter auch mal zu und ist auch wichtig, damit die Mutter auch mal auf andere Gedanken kommt und entspannen kann.

» lukasrabea » Beiträge: 7 » Talkpoints: 2,61 »



Ich kenne sowas eigentlich nur von Kindern die nie auswärts geschlafen haben als sie noch Baby waren. Eine Bekannte hatte das Problem mit ihrer Tochter auch und da war es wegen der Geburt des Brüderchens dann auch zwingend notwendig, das sie ohne Drama bei der Oma schläft. Da hilft dann nur viel Geduld. Deswegen hab ich auch mit Engelszungen meinen Mann frühzeitig davon überzeugt, das unsere Kinder das schon im Babyalter "lernen". Auch wenn wir bei den ersten Übernachtungen bei Oma nicht wirklich ausgegangen sind. Dafür haben wir heute auch kein Problem, wenn ich sie von jetzt auf gleich zu den Großeltern bringen muss.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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