Schach - "Das Spiel der Könige" / Taktiken

vom 22.07.2008, 18:26 Uhr

Schach ist eines der ältesten Brettspiele überhaupt und trotzdem auch heute noch sehr populär. Ich denke der Grund dafür ist einfach, dass das Schachspiel so unheimliche viele taktische Optionen bietet und somit nie langweilig wird.

Natürlich haben sich im Laufe der Zeit viele bekannte Strategien und Eröffnungen, welche oft nach der Nationalität des vermeintlichen Erfinders oder einfach nur nach berühmten Schachländern benannt wurden, entwickelt. So gibt es zum Beispiel die Französische, Sizilianische, Englische, Spanische, Italienische oder Indische Partie. Alle diese Partien sind bis ins kleinste Detail ausgetüftelt und haben bestimmte Vor- und Nachteile.

Um allerdings nicht so leicht durchschaubar zu sein oder weil sie einfach keine Lust haben sich die bestehenden Eröffnungen einzuprägen entwickeln viele Leute ihre eigene, individuelle Taktik. In diesem Thread möchte ich nun einfach etwas über eure Taktiken erfahren um meine spezielle Taktik ein wenig zu perfektionieren.

Also, welche Taktiken habt ihr entwickelt und warum? Worin bestehen die Vor- und Nachteile dieser Strategie und wie seit ihr darauf gekommen?

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» Tim92 » Beiträge: 325 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich fange immer mit einer Chinesischen Mauer an. Ich denke du weißt was das ist, wenn nicht erkläre ich es dir dann. Der Grund? Es ist sehr sicher und der Gegenspieler hat kaum eine Möglichkeit, durch diese Mauer durch zu brechen und muss in dieser Zeit andere Züge machen. Bei diesen eigentlich nutzlosen Zügen, die der Gegner macht kann man ihm immer wieder Figuren abknöpfen.

Denn bei jedem Zug den er macht macht er auch irgendwann mal einen Fehler und so kannst du ihm dann Schritt für Schritt seinen Figuren erleichtern. Zusätzlich reibt das dem Gegner an seinen Nerven und er fängt an nervös zu werden und über sich zu Zweifeln. So macht er nun immer mehr und mehr Fehler die dir eine gute Position im Spiel verschafft.

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» D@nny » Beiträge: 64 » Talkpoints: 0,67 »


Ich spiele eigentlich niemals mit einer wirklichen Taktik, also einen Plan den ich befolge. Ich achte immer darauf, dass möglichst jeder "Soldat" ausreichend geschützt ist und ich beobachte den Feind und versuche seine Taktiken heraus zu finden. Meistens sind die Vorgänger eines Angriffes auf meinen König sehr schnell erkennbar und man kann rechtzeitig Etwas dagegen tun. Die ersten Schritte sind meiner Meinung nach die Wichtigsten, weil sich durch Sie das ganze Spiel formt. Man sollte sie also gut durchdenken.

Der Spruch "Angriff ist die Beste Verteidigung" gilt auch bei Schach und ist eine gute Variante den Gegner zu verwirren und seine Pläne zu durchkreuzen. Die Besten Züge sind immer noch die, mit dennen man gleichzeitig Schach stellt und einen Turm oder gar eine Königin auf der Zielscheibe hat. Dann ist der Gegner gezwungen mit dem König weg zu gehen und man kann im nächsten Zug den Turm schlagen.

Es kommt auch ganz auf die Gegner an. Wenn man mit nicht sehr guten Spielern zu tun hat, muss man aus ihren Fehler den Gewinn ziehen. Also so lange warten oder auch "reinlegen" und "anlocken" bis er einen Fehler macht und dann angreifen, wenn es Zeit dafür ist.

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» .daviD » Beiträge: 1221 » Talkpoints: 5,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also erstmal zum ersten Beitrag. Die chinesische Mauer kann ich keinem empfehlen. Wenn man ein nicht ganz unerfahrener Spieler ist wird man keine Probleme mit dieser Variante haben. Eins der Ziele einer guten Eröffnung ist sicher zu stehen. Ein sehr wesentlicher Punkt dafür ist die Bauernstruktur. Am besten mit 2 bis 3 Bauern aufs Zentrum(mittleren 4 Felder) einwirken und auf der Seite, auf der der König nach der Rochade stehen wird, auf der Grundposition stehen lassen. Außerdem sollte man die Bauen so gut es geht zusammenhängend lassen, da sie so am stärksten sind. Ein Grundprinzip sollte auch sein das man nicht zu viele Züge mit Bauern macht, weil eine gute Eröffnung zeichnet sich dadurch aus das alle Figuren in Spiel gebracht wurden.

Wenn man diese Aspekte Sieht dann kann man die Nachteile der chinesischen Mauer zu sehen. Es wird keine Figur bewegt und kann sie auch nicht wirklich gut rausbekommen, der König steht in der Mitte und man überlässt dem Gegner das ganze Zentrum und er hat genug Zeit seine Figuren für einen Angriff auszurichten. Man sollte den Angriff auf die andere Seite des eigenen Königs und man durchbricht die Mauer einfach mit seinen eigenen Bauern und hat dann alle Figuren gegen die Hälfte der Figuren des Gegners, der auch sehr lange braucht um seine anderen Figuren zum Schutz einsetzen zu können.

Zu dem Konzept des 2ten. Ich würde nicht sagen Angriff ist die beste Verteidigung. Im Schach sollte man erstmal Hinten gut stehen, damit beim eigenen Angriff nicht der Gegner einen gegen Angriff starten kann und man nicht geschützt ist. Man sollte auch seine Angriffe sehr gut durchdenken und erstmal alle Figuren die man nicht zu Verteidigung braucht, was nicht viele seien sollte da man mit Bauernstruktur sehr große Sicherheit erzeugen kann, ausrichten. Dann alle Möglichkeiten des Gegners durchrechnen und dann sollte auchnicht zu viel schief gehen.

Ich spiele seit ich 6 bin Schach, d.h. seit 11 Jahren, und bis ich 14 Jahre war auch sehr erfolgreich. War auf Oberbayrischenmeisterschaften usw.. Als Anfänger habe ich mit einer Variante des Sizilianischen die mir mein Schachlehrer von Anfang an beigebracht hat. Das Optimale wäre wenn man bei Zentrums Bauern ins Zentrum bekommt, die 2 Läufer daneben, die Springer auf c6 und f6(bei Weiß), und eine kurze Rochade auszuführen. Dein erster Zug wäre bei dieser Variante e4(Weiß) und wenn es geht auch d4 aber normalerweise wird dein Gegner entweder e5 oder c5 spielen. Dann Versuchst du einfach so gut es geht deine Figuren nach dem Prinzip aufzustellen.

Es gibt dann auchnoch verschiedene Varianten wenn der Gegner in bestimmte Fallen nicht bemerkt. Mittlerweile spiele ich eine englische Variante mit paar Abweichungen die besser für mein Spiel sind. Englisch ist aber eine nicht ganz einfache Variante und man muss immer genau auf den anderen achten da man manche Probleme am Anfang nochnicht erkennt aber sie dann sehr schwerwiegen werden können. Solltest einfach mal paar Varianten durchspielen und dich für eine für Weiß und eine für Schwarz aussuchen (Weiß eher Aggressiver, Schwarz eher Defensiver).

Mit der Zeit wirst du sie verfeinern und auf deine Spielart anpassen und damit eine sehr gute Eröffnung haben. Viel Spaß beim ausprobieren und wenn du noch Fragen hast kannst gerne schreiben. Es gibt bestimmt andere gute Spieler die eine andere Meinung haben aber beim Schach muss jeder eine eigene Strategie finden.

» rogaz » Beiträge: 5 » Talkpoints: 0,07 »



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