Frauen verdienen weniger
Ist es eigentlich noch immer so, dass Frauen für die gleiche Arbeit weniger verdienen als Männer? Oder gehören solche Sachen der Vergangenheit an? Wie wird das eigentlich begründet, dass Frauen weniger verdienen? Mir fällt kein vernünftiges Argument dafür ein.
Ja, soweit ich weiß verdienen Frauen oft im gleichen Job noch immer weniger wie Männer. Das gilt sicherlich nicht immer und in den letzten Jahren sind die Unterschiede sowieso etwas geringer geworden.
Mich würde mal interessieren, wie das bei Beamten ist. Lehrer werden ja zum Beispiel so weit ich weiß nach Listen bezahlt, da nehme ich an, dass keine Gehaltsunterschiede bestehen. Triftige Gründe für den Gehalsunterschied fallen mir auf Anhieb auch nicht ein, aber ich könnte mir vorstellen, dass einige Chefs ihre männlichen Mitarbeiter beispielsweise als strapazierfäiger einschätzen. Aber im internationalen Vergleich haben es die Frauen in Deutschland ja noch ganz gut, trotzdem ist das ganze immer noch zu häufig unfair verteilt.
Generell kann man schon einen Unterschied bei Gehältern zwischen Männern und Frauen feststellen. Kommt jedoch auf die Branche an. Bei Beamten jedoch nicht. Beamte werden nach den Besoldungtabellen bezahlt und da macht es keinen Unterschied ob man oder Frau. Es ist sogar so dass bei Beamtenposten Frauen bei gleicher Qualifikation vom Gesetz her bevorzugt werden müssen.
Der Grund warum das so ist, ist wenn man mal in die Vergangenheit zurückgeht, sagen wir mal nachvollziehbar. Früher war es so, dass der Mann das Oberhaupt der Familie war und das Geld verdiente. Frauen arbeiteten meistens nur im Haushalt oder verdienten wenn das Geld nicht reichte noch etwas dazu. Aber die meisten Erwerbstätigen Frauen mussten arbeiten weil sie noch nicht verheiratet waren und von daher nur für sich selbst sorgen müssen. Weil man aber davon ausging dass von dem Gehalt des Mannes eine ganze Familie zu ernähren ist, sind die Gehälter etwas höher bemessen worden als die der Frau.
Was ich jetzt mit Vergangenheit beschrieben habe ist die Zeit so bis Ende der 60er Jahre. Bis dahin mussten Frauen auch erst ihren Mann um Erlaubnis bitten um arbeiten zu gehen. Gab der sein Einverständnis nicht dann durfte sie auch nicht arbeiten. Mittlerweile ist das ja alles anders aber der Unterschied beim Gehalt ist so ein Überbleibsel.
Soweit ich weiß, war das Hauptargument für die Gehaltsunterschiede nicht, daß der Mann für die Familie sorgen mußte (wie auch, die "bekommt" schließlich die Frau), sondern weil Frauen aufgrund der Kinder (wenn mal eins krank ist) oder während der Schwangerschaft für den Arbeitgeber so gesehen "öfter ausfallen" und so weniger leisten können - was natürlich umgelegt werden sollte.
Trotzdem bestehen heute noch enorme Unterschiede zwischen der Bezahlung von Männern und Frauen, die so nicht mehr nachvollziehbar sind, da viele Frauen oft höhere Abschlüße als Männer haben und de facto mehr leisten - für viele kommt eine Familie sowieso nicht mehr in Betracht. Ich würde das als ein typisch männliches Relikt einschätzen, daß sich teilweise immernoch aufrecht erhält um so etwas wie eine andauernde "Überlegenheit trotz Emanzipation" symbolisch zu demonstrieren.
Da fällt mir nur eine Geschichte im Radio dazu ein. Eine Frau lernt einen Mann im neuen Beruf ein. Das macht sie über Wochen und dann auf einmal bekommt sie zufälligerweise raus, das der Mann, den SIE ja angelernt hat, also im Endeffekt nicht mehr weiß wie sie, über 500 Euro mehr verdient wie SIE.
Allerdings will kein Chef das der eine vom anderen die Gehaltsabrechnung sieht und somit konnte sie noch nicht mal wirklich zum Chef gehen. Aber unverschämt ist das ganze wirklich und eigentlich kann das ja mal nicht wirklich sein. Begründung, keine Ahnung, kann es nicht erklären.
Laufmasche hat geschrieben:eine frau lernt einen [...] zum chef gehen
aber unverschämt ist das ganze wirklich und eigentlich kann das ja mal nicht wirklich sein.
Also das ist ja wirklich unverschämt, wenn nicht schon demütigend. Mit dem Können dass man einem neuen Mitarbeiter angelernt hat, verdient dieser mehr, und nicht gerade wenig. Wirklich unglaublich.
Es ist in einigen Branchen bestimmt noch der Fall. Wenn der Chef aber nicht zur Vernunft kommt und Männer nur wegen des Geschlechts besser bezahlt, kann man sich sein Gehalt immer noch erklagen. Das ist heute alles gesetzlich geregelt, dass man aufgrund seines Geschlechts etc. nicht benachteiligt werden darf.
Genauso ist es gesetzlich verboten, dass in Stellenangeboten direkt nach Frauen oder Männern gefragt ist. Wenn man so ein Stellenangebot findet, kann man das auch melden.
So direkte Diskriminierung ist heute hierzulande aber recht selten. Es gibt aber noch die sogenannte indirekte Diskriminierung. Das heißt Frauen werden bekommen zwar dasselbe Gehalt für dieselbe Arbeit (alles andere wäre eben zu offensichtlich, und direkt als Diskriminierung nachweisbar), aber Problemtisch wird es, wenn es sich nicht um dieselbe Arbeit, sondern lediglich um gleichwertige Arbeit handelt. Dann ist das nämlich alles nicht mehr ganz so offensichtlich, und dann kommt es durchaus zu unterschiedlichen Gehältern.
Das mit den Stellenanzeigen im Übrigen ist in der Tat sehr interessant. Findet man solche eine Stellenanzeige, in welcher ausdrücklich nach nur männlichen oder nur weiblichen Bewerbern gefragt wird, so kann man sich da dennoch bewerben, und wenn man dann abgelehnt wird, dann kann man klagen und hat u.U. einen Anspruch auf ein 3maliges Gehalt in Höhe des Gehalts, das man bekommen hätte, hätte man den Job bekommen.
Funktioniert aber nur, wenn einem nicht nachgewiesen werden kann, dass man extra nach solchen Stellenanzeigen gesucht hat. Will heißen: Den Stellenmarkt nach genau diesen Anzeigen absuchen und dann fröhlich drauflosklagen geht natürlich nicht.
Ich habe mich dort mal auf eine stelle beworben, als, ich weiß es schon gar nicht mehr, weil das schon Jahre her ist, aber ist ja auch egal. Auf alle Fälle habe ich eine absage bekommen, sogar recht schnell. ich wollte dann einfach mal wissen warum ich abgelehnt wurde. Ich habe bei der Firma angerufen und erhielt als Antwort das sie in dieser Abteilung keine Damentoiletten hätten und ich deswegen eine absage erhalten hätte.
Die Firma hatte in der Stellenanzeige natürlich nichts davon geschrieben, das sie nur eine Person suchen, die männlich ist, weil das wäre dann gegen das Gesetz gewesen, aber so haben sie dann einfach alle weiblichen Bewerberinnen abgelehnt.
Laufmasche hat geschrieben:auf alle fälle habe ich eine absage bekommen [...] haben sie dann einfach alle weiblichen bewerberinnen abgelehnt.
Tja, die Firmen wissen schon, wie sie um dieses Problem der geschlechtsgebundenen Mitarbeitersuche ohne Probleme herumkommen. Entweder war das mit der nicht vorhandenen Toilette nur eine billige Ausrede, um Frauen abzuwimmeln, oder das Unternehmen war wirklich klein, und konnte sich keine neuen Toiletten leisten.
Mich würde mal interessieren, obs ein großes, oder doch nur ein kleines Unternehmen war.
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