Müssen die Kinder im Vorschulalter "zuviel" können
Die Konzentrationsprobleme werfen schon wieder ein ganz anderes Licht auf die Probleme von Léon. Da solltest Du auch unbedingt noch mal einen Kinderarzt hinzuziehen. Konzentrationsprobleme können verschiedene Ursachen haben und ich denke auch, dass es wichtig ist, diese Probleme auch zu klären. Um diese Schwierigkeiten zu überwinden ist eine Ergotherapie wirklich sinnvoll. Lehnen die von Dir befragten Ärzte die Verordnung der Ergotherapie ab? Wenn ja, mit welcher Begründung?
winny2311 hat geschrieben:Fakt ist aber, das in vielen Kindergärten,wo viele Kinder sind (viele und große Gruppen) zu wenig gefördert wird, und das obwohl die Kinder bis 6 Jahre ja nicht am lernfähigsten und aufnahmefähigsten sind, als später dann. Deswegen sollte man ihnen eigentlich hier schon Fremdsprachen, Schreiben oder Zahlen (Rechnen) beibringen.
Das ist ja schön und gut. Oft ist es aber so, dass Kinder, die schon im Vorschulalter Lesen und Schreiben sowie Rechnen können in der Schule diesen Stoff noch mal wiederholen, da es genügend Kinder gibt, die eben diese Voraussetzungen noch nicht mitbringen. Da wäre es schöner, wenn jedes Kind da abgeholt werden würde, wo es steht. Das wiederum können sich aber die wenigsten Schulen leisten! Da liegt der Hase im Pfeffer und da ist es dann schon fraglich, ob es wirklich sinnvoll ist, das Kinder schon im Kindergarten so viel lernen, wenn dieses Wissen in der Schule meist nicht berücksichtigt werden kann!
winny2311 hat geschrieben:Aber wenn ein Kind signalisiert, dass es lernen WILL dann sollte man in jedem Falle darauf eingehen,denn wenn nicht wäre es schade,wenn diese Fähigkeit verloren gehen würde.
Das ist mit Sicherheit richtig. Aber Du hast ja noch kein Kind und weißt daher nicht, wie schwer es sein kann ein wissbegieriges Kind zu haben, da man oft zu hören bekommt, dass es wohl kaum von sich aus so wäre und man dem "armen" Kind die Kindheit nähme. Wie viele Diskussionen ich schon geführt habe, weil ich der Meinung bin, dass man einem Kind die Kindheit auch unnötig schwer macht, wenn man ihm nicht die Möglichkeit gibt Dinge zu lernen, die es gern lernen möchte und zwar aus eigenem Antrieb!
Klar sollte man das einmal Gelernte nicht verkümmern lassen, aber wenn es einem Kind nun mal schwer fällt etwas zu behalten und die Eltern für eine kurze Zeit dem Kind etwas weniger Aufmerksamkeit widmen können, dann sollte das Kind doch nicht gleich wieder so extrem zurückgeworfen werden. Das weist doch eher auf ein Anderes Problem hin.
Ich denke schon, dass SybeX regelmäßig mindestens einmal in der Woche mit ihrem Sohn geübt hat. Das Problem bei den Materialien ist aber, dass es gute sein sollten, wie Karen auch schon schrieb. Da Frühförderung aber sehr boomt gibt es wirklich Material en masse. Aber auch hier ist es so, dass Viel nicht viel hilft. Besser ist da wohl eine kleine aber sehr gute Auswahl an Fördermaterialien.
Also der Kinderarzt hat im letzten Jahr schon als die Erzieherinnen mit mir darüber sprachen gemeint, das er eigentlich dringendst Ergotherapie benötigt, da er eben diese Konzentrationsprobleme da schon hatte, doch der Kinderarzt hat nach 2 Untersuchungen / Tests gemeint, das ihm nichts fehlen würde. Diese Tests, die ich im nachhinein gesehen habe, nachdem Léon sie gemacht hatte, fand ich aber nicht wirklich schwer, denn das war sozusagen der Stoff der im "letzten" Jahr geübt wurde und nicht wirklich etwas, was ein Kind "nicht" kann.
Der andere Test war ein Test ala "Turnen" und da war er natürlich wieder top, denn ihn begeistert Sport sehr und dadurch turnt er sehr gerne und hat von 11 Punkten, die man mindestens holen muss: 13 oder 14 Punkte geholt gehabt.
Da der Kinderarzt beide Tests zusammenrechnete und der andere Test schlechter ausfiel, hat er natürlich durch den Test im Turnen "Pluspunkte" gesammelt und konnte das im anderen Test wieder ausgleichen. So kam der Kinderarzt zu dem Entschluss, das er keine benötigen würde und die Erzieherinnen laut seines Wortlautes, nur unnötig die Eltern zum Kinderarzt schicken würde und ihnen Angst machen würde.
Mein Sohn hat nun endlich wieder Gefallen am Zahlen malen gefunden, doch dadurch das er "Linkshänder" ist, malt er die Zahlen "spiegelverkehrt". Er weiß wie sie aussehen und wie er sie schreiben muss, doch irgendwie hat er den Drang zum "spiegelverkehrt" schreiben.
Also ich sehe mich am Wochenende immer mal ein paar Stunden hin und mache mit ihm etwas aus den Büchern, die wir hier so haben, spielen Spiele oder ich lese ihm etwas vor aus einem Buch das er sich ausgesucht hat. Es gibt aber auch am Wochenende mal Tage, an denen wir Ausflüge unternehmen: Hallenbad, Zoo, Eis essen usw. und dann wird eben mal nicht gelernt, denn zwingen kann ich ihn auch nicht. Ich versuche ihn eben momentan auch zu belohnen, wenn er wiedermal eine Zahl schön geschrieben hat. (also richtig und nicht spiegelverkehrt).
Er ist auch immer ganz stolz, wenn er eine Zahl richtig geschrieben hat und ist voll am lächeln und freut sich eben und ich mich mit! Ich lobe ihn dann auch und ich habe ihm auch versprochen, das wenn er weiter so schön lernt, er in der Wohnung das ganz große Zimmer bekommt und er sich aussuchen darf wie es aussieht und darauf freut er sich ja so sehr, das er momentan wie wild die Zahlen üben möchte. Mein Freund hilft mir da momentan auch sehr und übt jeden Tag mit ihm Zahlen oder wir spielen Spiele wie: Colorama, Wir gehen einkaufen usw.
Wirklich wichtig ist, dass ihr ihm weiterhin vermittelt, dass er es in seinem Rahmen toll macht. Er muss in diesem Bereich in seinem Alter noch nicht wirklich viel können, die ANforderungen liegen da auch nicht sehr hoch, eben weil in dem ENtwicklungsstand der Kinder untereinander große Lücken klaffen. Wenn er körperlich sehr gut ist, beim Sport etc., liegt teils ja schon auf der Hand, dass die anderen Bereiche nicht gleichmäßig ebenso gut sein können. Kinder lernen und entwickeln sich oft in Sprüngen und entwickeln dann eine Zeitlang intensiv dieses Feld, dann liegt das wieder völlig brach und das ganze Interesse gilt einem anderen Feld.
Vielleicht könnt Ihr seine Sportbegeisterung ja auch zum besseren Erlernen der Zahlen und des Zahlenfeldes nutzen mit Aufforderungen, insgesamt 3 und 2 mal zu hüpfen oder 4 Mal zu hüpfen, zweimal vor und zweimal zurück. Das gibt Deinem Sohn Input, es verknüpft sich im gehirn, er lernt sozusagen nebenbei und irgendwann überrascht er Euch, indem er völlig selbstverständlich etwas sagt wie "2 mal 2 =4". Wichtig ist und bleibt das spielerische Element und immer wieder Zahlen einzubeziehen in die Unterhaltungen, sei es auch nur, zu erzählen, das ein Brot 2 Euro kostet oder dergl..
Wie das Gehirn wirklich lernt, weiß man noch nicht genau, aber auf alle Fälle gibt es sich bildende Verknüpfungen, die dann auf einmal fertig und aktiv sind, obwohl man gar nicht wirklich darauf hingearbeitet hat. Bei Kindern ist sowas oft zu sehen.
Seid Ihr mal bei einem Augenarzt gewesen und beim HNO-Arzt, beide möglichst auf Kinder spezialisiert? Oft reichen die Tests, die ein Kinderarzt machen kann, nicht aus, um eine Fehlsichtigkeit oder eine Einschränkung im Gehör festzustellen. Und wenn nichts vorliegt, umso besser, aber dann habt Ihr die Sicherheit, dass es nicht daran liegt.
Ich fand das, was in den ersten Jahren an der Grundschule verlangt wurde, eigentlich sogar zu "lasch". Was vielleicht auch daran liegt, dass ich eine super Schülerin war, die bis zum Ende der Grundschule fast in jedem Fach immer eine 1 hatte, ohne überhaupt zu lernen. Ich fühlte mich grausam gelangweilt und unterfordert in jeder Stunde.
ABER(!) ich denke, die Frage ist gar nicht, ob die Klassen zu leicht oder zu schwer sind. Es wäre schön, wenn der Lehrer einfach mehr auf alle individuellen Schüler eingehen könnte. Denen, die schnell lernen und mehr wissen wollen, mehr zu lernen geben, und denen, die nicht so schnell voran kommen, besondere Hilfe geben, damit sie nicht verzweifeln, sondern es doch alles hinbekommen. Mehr individuelle Förderung, damit jeder nach seinem Maß weiterkommt! Nicht auf die Schüler zu achten, sondern einfach sein Tempo zu halten und weiter zu machen, macht niemanden glücklich (außer vielleicht einige wenige Schüler, aber sicher nicht alle in einer Klasse!): die einen sind unterfordert, die anderen überfordert. So sollte es nicht sein.
Also die Tests vom Kinderarzt sind vorbei und er hat starke Defizite in allen Bereichen, sodass der Kinderarzt nun "endlich" Ergotherapie verschrieben hat, die wir auch seit diesem Donnerstag nutzen. Ich hatte alleine am Donnerstag das erste Gespräch und ab nächstem Donnerstag darf Léon 1x die Woche zur Ergotherapie gehen, zu einer sehr netten Dame, die wirklich sehr nett wirkt.
Laut Erzieherinnen im Kindergarten hat er auch schon einige Fortschritte gemacht, jedoch ist er aber noch nicht so weit, wie er sein sollte. Er hat jedoch im Schwimmkurs super Fortschritte erzielen können, sodass er ab nächstem Jahr zu den Großen darf, d.h. er dürfte in den Fortgeschrittenen Kurs ab 5 Jahre. Léon würde sehr gerne in den Kurs. Er findet es toll zu schwimmen und hat echt Freude am Schwimmen gefunden. Werde ihn auch für nächstes Jahr anmelden.
Wir werden weiterhin mehr mit ihm machen und ihn fördern und hoffen, das er damit gute Fortschritte macht, sowie in der Ergotherapie.
Und es ist überhaupt nicht schlimm, wenn Kinder in der Schule noch nicht schreiben oder rechnen können. In vielen Fällen ist es sogar schlechter, da sie die falsche Schrift gelernt haben und dann Probleme mit dem Umlernen haben. Es wird aber auch nicht in allen Kindergärten in der Vorschulzeit so mgezielt auf die Schule vorbereitet. Bei meinem Sohn z. B. wurde darauf geachtet, dass die Kinder bis 10 zählen können. Die meisten Kinder konnten schon ihren Namen schreiben. Das wurde ihnen aber zu Hause beigebracht. Gefordert wurde das im Kindergarten nicht.
Ich finde auch, dass manchmal zu viel von den Kindern verlangt wird. Und das viel zu früh. Es gibt nun mal unterschiedliche Kinder. Wenn du merken solltest, dass dein Kind in der Schule nicht mitkommt und es ihm keinen Spass macht, würde ich an deiner Stelle noch einmal überlegen, das Kind für ein Jahr zurückzusetzen. Das macht es dir und ihm leichter. Manchmal macht ein Jahr sehr viel aus und in dieser Zeit entwickelt sich ein Kind enorm.
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