Angst vor tiefem, undurchsichtigem Wasser

vom 20.07.2008, 10:12 Uhr

Meine Familie und ich sind früher ja oft an solche Badeseen gefahren, also z.B. Baggerseen, welche für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden.

Dort sieht man ja nie den Grund des See, da er sehr tief ist, aber auch, weil das Wasser eher trüb ist. Folglich hatte und habe ich immer ein wenig Angst, weiter draußen zu schwimmen, da ich einfach nichts in diesem Wasser erkennen kann. In Schwimmbädern sieht man ja den Grund des Beckens, sodass ich mir sicher sein kann, dass nichts unter mir ist, was mir gefährlich werden kann.

Ich weiß nicht, woher diese Angst kommt, aber sie ist da, weshalb ich vermeide, in undurchsichtigen Gewässern zu schwimmen. Kennt ihr diese Art von Angst, wenn ja, was meint ihr, woher diese kommt?

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» Logitech » Beiträge: 674 » Talkpoints: -1,45 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ja, früher hatte ich diese Ansgt auch, allerdings hat diese sich im Laufe der Zeit wohl gelegt. Wir haben immer Urlaub in Südfrankreich an der Côte d´Azur gemacht und das Meer war nur 50 Meter von unserem Stellplatz auf dem Campingplatz entfernt. Ich und meine Geschwister hingen also den ganzen Tag im Wasser rum. Am vorderen Strand war noch Sandboden, da war das Wasser also hell und klar. 10 Meter weiter hinten fing allerdings das Seegras an und dort schien das Wasser schwarz zu sein. Ich hatte Angst davor, dort drüber zu schwimmen, weil ich dachte, dort könnte sich ein großes Tier versteckt haben.

Mit 13 habe ich dann irgendwann meine Angst verloren, als ich mir einen Ruck gegeben habe und bs zu 100 Meter weit entfernten Boie geschwommen bin. Als ich da gesehen habe, dass die Algen ja eigentlich nicht schwarz, sondern grün sind, je tiefer das Meer wird und je weiter die Algen von meinen Füßen entfernt sind, war meien Angst wir verflogen.

Bisher ist es mir nur noch nicht geheuer, mich auf die "schwrazen" Algen zu stellen, aber nicht aus Angst vor dne Algen, sondern aus Angst vor dem Schmerz, wenn man in einen versteckten Seeigen tritt :wink: .

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» Chiquitalina » Beiträge: 2311 » Talkpoints: -3,62 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Also ich kenne diese Angst auch, aber nicht ganz so intensiv. Angst ist vielleicht auch der falsche Ausdruck dafür, ich habe eher ein sehr ungutes, unwohles Gefühl dabei, wenn ich in Gewässern schwimme, wo ich nichts mehr sehe. Ich weiß nicht, ob man das schon als Angst beschreiben kann, aber ich fühle mich dann nicht wirklich gut dabei und ich meide diese Gewässer eigentlich auch zum größten Teil. Leider lässt es sich ja nicht immer vermeiden und man fährt an einen See schwimmen, wo man nach einigen Metern nicht einmal die Hand unter Wasser sieht.

Ich denke bei mir ist es einfach so, dass wenn ich nichts mehr sehe und das Wasser trüb und undurchlässig ist, dann fühlt es sich so an, als hätte ich keinen Halt mehr, es ist halt das "Unbekannte" was einen irgendwie Angst macht. Ich denke zwar nicht, dass mich jetzt jemand von unten packen könnte und mit runterziehen würde, aber sowas in der Art an "Gefühl" erlebe ich dann schon, eben weil ich nichts sehe und weil ich nicht weiß, was da unten ist (obwohl eh nichts unten ist, aber man kann ja nichts erkennen, also ist man irgendwie total im Ungewissen). Also mir geht es genauso, ich weiß nicht was da unter mir sein kann, und was dann passieren kann, eben weil ich nichts sehe (egal ob Mensch, Fisch, Algen, ... )

Deswegen wie gesagt versuche ich solche Seen zu vermeiden. Am liebsten ist es mir wirklich, wenn der See schön glasklar ist, oder eben nicht ganz so trüb, wo man eben noch ein Stückchen weiter nach unten sieht. Das gibt mir in irgendeiner Art und Weise ein Stück "Halt" und das Gefühl, dass ich doch sicher bin und dass mir auch nichts passieren kann. Das klingt jetzt vielleicht blöd, aber das ist bei mir wirklich reine Kopfsache. Wenn ich nichts sehe, habe ich ein wenig Angst, aber wenn ich hinuntersehen kann, ist es für mich weitaus angenehmer und ich gehe schon mit einem ganz anderen Gefühl ins Wasser. Und ich kann dann soweit rausschwimmen wie ich möchte, weil ich mich dann viel wohler und entspannter fühle. Wenn ich nichts sehe, bin ich meistens sehr angespannt und das Schwimmen macht mir dann auch nicht wirklich Spaß.

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» fantastique » Beiträge: 576 » Talkpoints: -8,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich glaube das Gefühl kennt fast jeder. Das liegt wohl daran, dass man nicht sieht was da ist. Bei mir verstärkt sich das Gefühl immer noch, wenn irgendwas mich streift, ob es nun eine Alge war oder ein kleiner Fisch. Das ist fast dasselbe, als wenn man irgendwo im Dunkeln langtappt und man hört ein ungewöhnliches Geräusch oder einen streift etwas, wie die Katze oder der Hund. Vermutlich ist das noch ein Überbleibsel aus der Urzeit, wo die Jäger auch immer auf der hut sein mussten.

» anandi » Beiträge: 213 » Talkpoints: 19,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe regelrecht Panik wenn ich nicht den Grund sehe, ich weiß nicht warum das so ist aber diese Panik ist schon sehr heftig. Unsere Stadt hat seit neuem den Namen Kanalstadt bekommen, da wir hier viele Kanalgänge haben. Für uns Bewohner ist es eigentlich immer normal gewesen das wir dort schwimmen gegangen sind/ gehen.

Jedoch traue ich mich dort nur mit einer Luftmatratze oder ähnlichen rein, so das meine Füsse so gut wie gar nicht in der dunklen Tiefe verschwinden. Damals als Kind scheint es mir jedoch nicht ganz so viel ausgemacht zu haben laut meinen Eltern, sie wüssten auch nicht das ich mal negative Erfahrungen gemacht hätte...

Naja, ich behelfe mir nun meist mit meiner Luftmatratze, egal ob im Urlaub (im Meer) oder bei uns im Kanal oder naheliegende Seen.

» koschiko » Beiträge: 104 » Talkpoints: 0,99 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kenne diese Angst nur zu gut. Egal ob an Badeseen oder sogar am Meer, ich traue mich wirklich nicht weit hinein. Ich schwimme nur so weit, wie ich noch den Boden sehen kann. Dabei sind die Badeseen eigentlich sogar noch das geringere Problem, da sie normalerweise doch noch relativ klar und auch nicht allzu tief sind. Gerade auch bei kleineren Seen habe ich dieses Problem so gut wie gar nicht, meistens sieht man nämlich das andere Ufer, auf das man dann zu schwimmen kann. Beim Meer ist das anders: Da geht es erst einmal eine Ewigkeit nur bergab. Und im Meer leben auch noch ganz andere Tiere als im kleinen, beschaulichen Badesee.

Ich bekomme wirklich richtig Panik, wenn ich irgendwo im Meer bin. Das Meer ist alles andere als durchsichtig: es ist schwarz. Man sieht nicht, worin man da schwimmt und gerade dann, wenn ich große Tiefen unter mir habe, male ich mir aus, was da so alles noch unter mir ist. Meistens sieht man dann schon seine eigenen Füße nicht mehr und dann wird mir wirklich unbehaglich, denn ich möchte schon gerne sehen, was so in meiner Umgebung passiert, gerade auch bei meinen Füßen, die zum Schwimmen nun einmal überlebenswichtig sind.

Auch wenn es relativ unwahrscheinlich ist, habe ich doch auch immer Angst vor diversen Tieren des Meeres. Da kann ich mich sogar furchtbar erschrecken, wenn ich einen Fisch spüre. Bewegungen unter mir deute ich als Gefahr. Und dann gibt es ja auch noch Quallen, Seeigel usw.. Diese Tiere sind dort einfach in ihrem Element und wesentlich flinker als ein durchschnittlicher Mensch im Wasser.

Dazu muss man allerdings auch sagen, dass ich schon eine schlechte Erfahrung hatte mit dem Meer. Ich bin als Kind einmal etwas weiter hinein geschwommen, wo ich dann eine Feuerqualle berührt habe. Der Schmerz war wirklich unglaublich und mein Bein war richtig verbrannt. Für mich als Kind war das ein richtig traumatisches Erlebnis. Vor allem auch, weil man solche Quallen eigentlich nur halb ausgetrocknet vom Strand kennt. Dort ist die Qualle dann in ihrem Element. Aber im Wasser hat man als Mensch dann doch wesentlich schlechtere Chancen als die Qualle. Man kann ihr nicht wirklich gut ausweichen.

Darüber hinaus habe ich in Badeurlauben auch schon Haie gesehen. Zwar nicht gerade an der Ostsee (;)) und es gab auch grundsätzlich eine Warnung, aber diese Tiere haben mir schon ordentlich Respekt eingeflößt. Von Daher führe ich meine Angst allgemein einfach darauf zurück, dass ich diese schlechte Erfahrung gemacht habe und darauf, dass ich nicht sehen kann, was in meinem direkten Umfeld passiert und somit mögliche Gefahren nur schwer wahrnehmen und noch schwerer ausweichen kann.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kenne dieses "Problem" ebenfalls sehr gut. Ich war bisher drei- oder viermal im Baggersee schwimmen - in meinem ganzen Leben. Ich finde es sehr unangenehm, in solchen Gewässern baden zu gehen und nutze daher lieber Frei- und Hallenbäder. Selbst das Meer finde ich zum Schwimmen sehr unangenehm, da man ab einer gewissen Tiefe auch dort nicht mehr bis auf den Grund blicken kann.

Ich war einmal in Österreich mit einem kleinen Boot in einem absolut klaren Bergsee, bei dem man sicher bis auf den Grund hätte blicken können. Allerdings sah man nur die ganzen Wasserpflanzen, die scheinbar meterhoch aufragten. Das fand ich richtig gruselig und ich könnte mir nicht vorstellen, in einem solchen See zu schwimmen. Solche Pflanzen findet man meistens in den Seen und ich finde es sehr unangenehm, wenn ich beim Schwimmen plötzlich etwas an den Beinen spüre und nicht sehen kann, was es ist.

Seen und Meere kommen für mich zum Baden oder Schwimmen einfach nicht in Frage. Ich muss den Grund sehen können und dieser muss glatt sein, so dass ich nicht erst darüber mutmaßen muss, was sich vielleicht unter mir alles befindet. Zudem finde ich auch den Gedanken unheimlich, dass man in einem See meistens nicht genau weiß, wie tief dieser wirklich ist. Ich kann ziemlich gut schwimmen und tauchen, fände es aber dennoch unangenehmer, wenn der See richtig tief ist, als wenn er nur vier oder fünf Meter tief wäre. Ich weiß nicht, woher mein Unbehagen diesen Gewässern gegenüber herkommt, aber im Grunde genommen kann man sich ganz gut damit arrangieren. Es gibt ja auch schöne Schwimmbäder, die über sogenannte Sportbecken verfügen, wo man dann in Ruhe seine Bahnen drehen kann.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe leider oft ähnliche Panikattacken. Ich kann seit längerem nicht mehr ohne Angst schwimmen und traue mich nicht mal in ein Schwimmbecken wenn ich nicht stehen kann. Oftmals habe ich sogar Alpträume in denen ich schwimme und nicht mehr aus dem Wasser herauskomme. Ich weiß selbst nicht wovor genau ich Angst habe denn ich bin mir natürlich darüber im Klaren, dass mir beispielsweise im Schwimmbad keine Gefahr droht. Ich habe schon überlegt einen Psychiater aufzusuchen. Hat vielleicht jemand von euch Erfahrungen oder weiß was ich selbst dagegen tun kann?

» Stachelbeere<3 » Beiträge: 4 » Talkpoints: 0,90 »


Mich stört das nicht. Ich habe sehr früh schwimmen gelernt und weiß mittlerweile auch durchs Sporttauchen, wie es in manchen Gewässern am Grund aussieht. Außerdem ist mir bewusst, dass es im heimischen Baggersee kaum Gefahren gibt. Auch im Meer gibt es wenige gefährliche Tierarten.

Aber es gibt sie. So weiß ich noch, wie ich als Kind mit meinem Vater weit hinaus geschwommen bin und mein Vater auf dem Rückweg , als wir schon fast wieder am Ufer war, starke Schmerzen im Fuß hatte. Ich dachte erst, er würde scherzen und habe das gar nicht ernst genommen. Ich war im Grundschulalter. Allerdings war die Sache doch sehr ernst und langwierig. Nach dem Krankenhausaufenthalt im Ausland, hatte er noch lange Zeit einen sehr dicken Fuß und ich glaube bis heute kann man noch eine leichte Färbung erkennen. Was er genau war, hat er glaube ich nie erfahren.

In etwas hineintreten kann man allerdings auch im flacherem Wasser. Bei meinem Vater war es ja auch so, dass er schon wieder stehen konnte. Dafür gibt es mittlerweile entsprechende Badeschuhe oder man stellt sich erst auf den Grund, wenn man diesen sehen kann.

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» Trisa » Beiträge: 3269 » Talkpoints: 20,14 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Diese Angst ist in gewisser Weise sicher verständlich und auf Urinstinkten begründet. Immerhin kann so eine unersichtliche Stelle ja auch eine Gefahr bedeuten, der man sich besser nicht aussetzen sollte. Klar, wenn man theoretisch weiß, dass es sich eh nur um einen gewöhnlichen Baggersee handelt, wo weit und breit kein böses Ungetier herum fleucht, dann sollte diese Angst von früher eigentlich überholt sein, aber wenn zu z.B. bei einem Bootsausflug mitten im Meer ins Wasser gehen würdest, denke ich, ist sie schon noch begründet.

Es ist immer besser, eher vorsichtig als draufgängerisch zu sein! Von daher ist es schon ok, solche Stellen zu meiden. Bleib einfach in Ufernähe, wo du mit ein paar Schwimmzügen immer sicheren Boden unter den Füßen haben wirst und du brauchst keine Angst zu haben. Oder du traust dich einfach nur dort weiter hinein, wo du dir sicher sein kannst, das nichts geschehen kann. Ich persönlich mag es ja schon nicht, wenn mir kleine Fischlein an den Zehen knabbern oder sich Wasseralgen um die Füße schlängeln, obwohl ja eigentlich eh NICHTS passieren kann.

» soffy » Beiträge: 46 » Talkpoints: 16,54 »


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