Schlimme Erlebnisse in der Kindheit

vom 19.07.2008, 20:32 Uhr

Hallo,
gerade, als ich heute Gitarre gespielt habe, erinnerte ich mich an ein eigenartiges Ereignis meiner Kindheit. Mein Vater hatte auf einem Spazierweg einen tollen Kletterbaum gefunden, eine Kiefer mit sehr breiten und gut erreichbaren Ästen. Als wir dann dort waren, kletterte ich sofort hoch, es gefiel mir sehr gut, ich wollte gar nicht mehr herunter.

Also spazierten meine Eltern weiter, während ich noch höher kletterte. Ich hatte letztendlich die Krone erreicht, und hatte einen wunderbaren Ausblick. Ebenso saß ich auch sehr bequem, jedoch wollte ich trotzdem dann wieder runter, weil ich bemerkte, dass überall Bienen summten, vor welchen ich doch ein wenig Angst hatte und auch immer noch habe.

Das Problem war nur, ich konnte nicht mehr hinunter. Ich versuchte es immer wieder, und letztendlich entschied ich mich dazu, mich wieder hinzusetzen, und auf meine Eltern zu warten. Mein Vater schaffte es nur, mich von dem Baum zu holen, indem er ein abgeschnittenes, großes Stück von einem Baumstamm heranrollte, und es als Treppe benutzte.

Während der Zeit af dem Baum bekam ich es schon mit der Panikzu tun. Das war schon eine schlimme Erfahrung, wahrscheinlich eine meiner Schlimmsten, schon alleine wegen den Bienen.

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» Logitech » Beiträge: 674 » Talkpoints: -1,45 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das schlimmste Erlebnis habe ich gar nicht so schlimm wahrgenommen - aber dennoch war es wohl das gefährlichste Erlebnis - ich lief ohne richtig zu schauen über die Straße und wurde von einem Moped fast angefahren. Richtig verletzt hatte ich mich nicht abgesehen von ein paar Schürfwunden, aber wegen meiner Unachtsamkeit hatte ich erst einmal Hausarrest.

Da kam die Nachbarstochter mich besuchen und - das habe ich nervig in Erinnerung - belehrte mich wegen meiner Unachtsamkeit noch mehr als meine eigenen Eltern. Sie sagte immer wieder "schauen, schauen, schauen", erhob den Zeigefionger und ging mir mit ihrer altklugen Art tierisch auf die Nerven. Seitdem konnte ich sie wirklich gar nicht mehr leiden und gefühlt hatte ich mich wie der letzte Idiot.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hallo,

also ich denke wenn ich einmal davon erzählen anfange, kann ich gar nicht mehr aufhören, soviele Sachen fallen mir spontan ein. Eines der schlimmsten Erlebnisse waren der Tod meiner Katze, der hat mich damals sehr mitgenommen. Ich war auch noch ein Kind und es tat einfach weh, die Katze zu verlieren, zumal man sie ja wirklich als besten Freund angesehen hat. Ich habe wirklich Jahre gebraucht, um darüber hinwegzukommen und auch heute tuts manchmal noch weh, wenn ich darüber nachdenke. Ist halt nicht einfach, wenn einem das Haustier "genommen" wird, wenn man so eine Enge Bindung zu ihm hat. Es war schon eine harte Zeit für mich.

Dann gab es noch einen Unfall, der auch ziemlich heftig war. Ich bin als Kind aus dem ersten Stock gefallen, auf dem Beton geklatscht und war die ersten 10 Minuten wie gelähmt. Und wenn man einmal Pech hat... jedenfalls kam kein einziger Passant vorbei, ich war da komplett alleine und auch alleine zu Hause, so ist es auch nicht aufgefallen. Ich war zu dem Zeitpunkt ca. 11 Jahre alt. Ich bin auch ziemlich unglücklich auf dem Beton gelandet und habe nur noch geheult. Zum Schreien (um vielleicht irgendjemanden auf mich aufmerksam zu machen) hatte ich wirklich keine Kraft. Aber ich denke, das war im ersten Moment einfach nur der Schock, denn nach den 10 besagten Minuten (also das ist natürlich nur eine Schätzung, aber viel länger dürfte es höchstwahrscheinlich nicht gedauert haben) bin ich aufgestanden, natürlich mit Schmerzen, und habe es geschafft zurück in die Wohnung zukommen. Als meine Eltern dann kamen sind wir natürlich sofort ins Krankenhaus, wo nur ein paar blaue Flecken und Prellungen festgestellt worden sind. Weh getan hat es trotzdem noch tagelang und seit dem habe ich auch wirklich Angst, ans Fenster zugehen. Mittlerweile wohnen ich ja auch drei Stockwerke höher, ich hoffe, das wird sich nie, nie wieder wiederholen.

Oder ein Erlebnis fällt mir jetzt noch spontan ein, was ich auch nie vergessen werde. In der Grundschule war ich bei einer Freundin auf Besuch und wir saßen und spielten bei ihr im Hof (sollte man das überhaupt Hof nennen können). Jedenfalls hatte ich halt so kleine Lackschuhe an (war damals 8 Jahre alt) und wie Kinder nunmal so sind, klettern sie gerne auf Bäume und spielen herum. Jedenfalls haben auch wir das gemacht - also rauf auf den Baum. Es hat irrsinnig viel Spaß gemacht und wir hatten auch wirklich viel Fun, aber dann bin ich mit meinen tollen Schuhen natürlich ausgerutscht und mich hat es den Baum hinuntergeschliffen und wie das Leben so spielt: Ich bin direkt dann auch noch in den danebenwachsenden Dornenbusch gefallen. Man kann sich ausmalen, wie ich ausgesehen habe. Zerkratzt von oben bis unten, aus allen Ecken und Winkeln von meinem Körper hat es geblutet. Ich hab natürlich geheult wie am Spieß, es hat alles tierisch gebrannt und tat wirklich höllisch weh. Und was macht meine tolle Freundin? Schaut mich an, und geht zurück in ihre Wohnung, und lässt mich da komplett alleine stehen. Boah war ich sauer, wütend, enttäuscht und natürlich noch dazu die Schmerzen. Ich habe dann versucht, anzuläuten, mehrmals (aus Verzweiflung) bis endlich ihre Mutter aufgemacht hat, die mich dann auch noch weggestoßen hat und gemeint hat ich soll verschwinden. Ja, ganz toll. Also bin ich den ganzen Weg zu Fuß nach Hause gegangen, überall blutend, weinend, und total aufgelöst (mal davon abgesehen kam kein einziger Passant auf die Idee, mir irgendwie zu helfen. Aber im Starren waren sie alle Weltmeister!). Irgendwann kam ich dann nach Hause, meine Eltern waren entsetzt und ich musste erstmal ins Krankenhaus zur Behandlung. Und die Eltern meiner Freundin haben dann auch noch eine Anzeige meiner Eltern bekommen wegen untersagter Hilfeleistung.

Ja... also es fällt mir natürlich viel mehr ein, aber ich denke, das würde jetzt den Rahmen wirklich sprengen.

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» fantastique » Beiträge: 576 » Talkpoints: -8,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallo zusammen,

mir fällt beim Lesen eurer Geschichten auch das eine oder andere ein. Aber nur eine der Geschichten ist mir so schmerzhaft in Erinnerung geblieben, dass ich sie euch erzählen möchte.

Und zwar war ich damals auch erst 8 oder 9 und bei einer Freundin zu Besuch. Wir haben auch den ganzen Nachmittag artig gespielt und keinen Mist gebaut. Irgendwann sind wir auf die Idee gekommen, dass wir Zirkus spielen wollten und natürlich muß man da auch balancieren. Wir haben also ihre Schaumstoffkissen vom Bett an das Ende des Bettes gestellt und sind darüber dann auf die Matratze balanciert.

Hat auch alles wunderbar geklappt, bis bei mir auf einmal eines der Kissen nachgegeben hat. Es ist eingeknickt und ich bin mit dem Hals, genauer dem Kehlkopf, auf den Rand des Bettes gefallen und habe natürlich erstmal vor Schreck geheult und war dann noch mehr erschrocken, als ich keine Stimme mehr hatte. Die Mutter meiner Freundin kam dann auch gleich zu uns ins Kinderzimmer und schaute nach, was denn los sei. Sie hat mir dann auch erstmal Eis gegeben zum Essen, damit der Hals nicht anschwillt. Kurz drauf hatte ich dann auch wieder meine Stimme zurück, auch wenn die noch etwas kratzig klang.

Aber auch meine Freundin hat diesen Tag nie vergessen. Mittlerweile wohnt sie in den USA und wir hatten einige Jahre keinen Kontakt zueinander. Vor ein paar Wochen haben wir uns aber auf einer Internetseite gefunden und so ziemlich das erste war, dass sie fragte, ob ich mich an jenen Tag erinnern kann. Finde ich schon ziemlich erstaunlich, dass sie das ebenfalls nicht vergessen hat. Aber andererseits war es sicher für sie auch sehr lehrreich und sie hatte wohl auch einen Schock. Wir haben auch nie wieder Zirkus gespielt, sondern sind dann lieber Klettern gegangen oder waren Mofa fahren später. Aber da ist zum Glück nichts schlimmes passiert :wink:

LG P-P

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallo!

Ich erinner mich zwei schlimmere Erlebnisse aus meiner Kinderheit. Für mich waren sie damals zumindest schlimm, als ich noch klein war.

Meine Mutter musste weg und es war keiner da, der auf uns aufpassen konnte. Also hat meine Mutter, meine Schwester und mich zu meinem Opa gebracht. Meine Oma war auch nicht da, warum weiß ich nicht mehr. Meine Schwester lag dann auf dem Sofa und hat geschlafen. Mein Opa bekam dann einen Anruf und musste plötzlich kurz weg, wie er sagte. Ich sollte dann auf meine Schwester aufpassen. Als mein Opa weg war, hatte ich plötzlich schreckliche Angst und fühlte mich so alleine. Meine Schwester war ja da, aber sie schlief ja. Ich fühlte mich in der Situation total überfordert. Denn ich war zu dem Zeitpunkt auch wirklich noch klein.

Das andere schlimme Erlebnis war eigentlich mitten in der Nacht. Ich hatte einen Alptraum und wollte zu meiner Mutter gehen. Sie war aber nicht in ihrem Bett. Mein Vater sagte, dass er sie ins Krankenhaus bringen musste und sie starke Schmerzen gehabt hätte. Sie wäre dort aber in guten Händen und sie würden sich um sie kümmern. Ich war total durcheinander und hatte schrecklich Angst, um meine Mutter. Ich konnte in der Nacht auch gar nicht mehr schlafen. Am nächsten Tag haben wir sie dann besucht und sie wurde dann auch operiert. Es war in der Nacht wirklich gerade noch richtig, dass sie ins Krankenhaus gekommen ist. Denn sie wäre fast daran gestorben. Das war eine Nacht, die ich nie vergessen werde.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich erinnere mich besonders an einen bösen Unfall mit einem Pferd. Ich war schätzungsweise 13 Jahre alt und war bei einer Freundin, die zwei Ponies besitzt. Ich habe das eine Pony an der Longe gehabt und da habe ich in Gedanken die Longe aufgewickelt, ohne vorher das Pony loszumachen. Auf dem Reiterhof, auf dem ich sonst gearbeitet habe, ging das auch immer ohne Probleme. Jedoch kann jedes Pferd mal überreagieren und deswegen erst Longe abmachen und dann aufwickeln.

Jedenfalls lief das Pony irgendwann wie von der Tarantel gestochen los, die Longe zog sich um den Oberarm bei mir fest und ich bin erst ein Stück hinterher geflogen und dann noch hinterhergezogen worden. Irgendwie habe ich es geschafft, die Longe abzustreifen und mich aus dieser Situation zu befreien. Neben einem gehörigen Schrecken hatte ich einen mit blauen Flecken überzogenen Arm und mehrere geprellte Rippen. Es hätte um einiges schlimmer ablaufen können und hat mich wachgerüttelt, dass man bei jedem Pferd auf diverse Sachen muss, denn auch jedes brave Pferd kann mal überreagieren.

» gigja » Beiträge: 229 » Talkpoints: 19,51 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich erinnere mich eher an schlimme als an schöne Erlebnisse in der Kindheit. Irgendwie sind die mir viel mehr im Gedächtnis geblieben. Ich hatte einmal ein schlimmes Erlebnis mit einem Hund, der mich angesprungen hat. Dies ist mir passiert, als ich mit meinen Eltern Streit hatte und allein weitergelaufen bin.

Ich erinnere mich auch an mein Haustier. Ich hatte früher Hasen, die ich liebevoll gefüttert und jeden Tag im Garten besucht und gestreichelt habe. Irgendwann sagte mir meine Mutter, dass der Hase krank geworden und gestorben ist. Hinterher habe ich dann rausbekommen, dass ich den Hasen zusammen mit meinen Eltern als Weihnachtsbraten gegessen. Das habe ich meinen Eltern lange nicht verziehen.

» lorelei911 » Beiträge: 237 » Talkpoints: 0,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Du meine Güte, da habt ihr ja ein richtiges Gruselkabinett zusammengetragen. Vielleicht solltet ihr mal alle zusammen ein Buch darüber veröffentlichen.

Aber ich möchte auch noch eine Story mit dazu beitragen. Ich bin früher, da muss ich so ca. 9 oder 10 Jahre alt gewesen sein, in einem Chor gewesen. Da wurden dann natürlich auch Chorfahrten gemacht. Es war dann so Sitte, dass an einem der letzten Abende immer der "Mönch" mit seinem "Gehilfen" bei uns in die Zimmer kam. Wir haben dann total verängstigt in den unteren Betten gehockt ( es waren immer Jugenherbergen oder Pensionen mit Doppelbetten!). Die Kleinen wurde zurerst geschützt mit ganz viel Kissen. Von dem Mönch wurde ein schweres Seil herumgeschleudert. Später haben wir dann immer versucht, irgendwelche Möbel vor die Tür zu rücken, aber es hat nicht wirklich viel gebracht. Ich meine der Mönch mit seinem Gehilfen, war natürlich der Chorleiter mit einem Begleiter. Das die uns mit diesem makaberen Scherz erschrecken wollten ist die eine Sache. Was ich aber wirklich schlimm in Erinnerung dabei habe ist die Tatsache, dass ich von dem Erlebnis zuhause berichtet habe, genau wie einige andere Kinder und es wurde uns einfach nicht geglaubt. Wir hätten uns das alles nur eingebildet. Die Begleiter der Chorfahrt haben beharrlich geschwiegen.

Als ich dann größer war, immer noch Chormitglied, habe ich mal bei einigen Betreuern und anderen damals schon älteren Chormitgliedern nachgefragt, warum die alle den Mund gehalten haben. Schließlich haben auch einige blaue Flecken davon getragen. Mir wurde die tolle Antwort gegeben, dass sie eh nichts hätten machen können, sonst hätte es Ärger gegeben.

Ich fand das ganz schlimm, weil man ja als Kind eigentlich glaubt, das Erwachsene einen unterstützen, oder nicht? Ich hatte Gott lob das Glück, das ich immer schon sehr lang gewesen bin. Der Chorleiter hat einmal, übrigens genau wie mein Vater, die Hand gegenüber meiner Wenigkeit erhoben. Ich weiss nicht ob es der pure "Reflex" gewesen ist, oder einfach nur purer Leichtsinn, jedenfalls habe ich mich vor beide hingestellt und denen mit der Faust gedroht und mit den Worten. " Schlag zu wenn du mit der Antwort leben kannst." Fragt mich bitte nicht wieso, aber ich habe seitdem von keinem der beiden Männer Prügel bezogen. Ich weiss es hört sich unglaubwürdig an, aber es war tatsächlich so und nicht anders. Ich bringe heute auch einige solch eine Courage bei, einfach mal trauen zu wehren. Meist braucht man dafür noch nicht einmal körperliche Kraft, alleine die Worte lassen viel schon zurückschrecken.

In diesem Sinne!

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» fleissigesbienchen » Beiträge: 339 » Talkpoints: 35,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Da fallen mir eigentlich nur drei Sachen ein und zwei davon waren ziemlich schmerzlich für mich.

Ich war gerade stolze drei Jahre alt geworden und natürlich ein Kindergartenkind. Mittags wurden immer alle Kinder schlafen geschickt und da mir meistens nicht danach war wählte ich als Stammplatz immer ein Bett direkt an der offenen Tür wo ich den ganzen Flur überblicken konnte und mir ein bischen Unterhaltung erhoffte. Dabei habe ich beobachtet dass die Kindergartentanten irgendwelche bunten Körbchen bastelten, mit grünem Gras ausstopften und irgendwelche Sachen hineinlegten. Der Sinn war mir völlig rätselhaft aber nach ein paar Tagen wurde es mir schlagartig klar. Uns wurde mitgeteilt dass der Osterhase im Kindergarten war und Geschenke versteckt hatte und wir die Überraschungen suchen sollten. Zum Vorschein kamen natürlich die bewussten Körbe und ich dachte mir so dass da irgend etwas nicht stimmen konnte. Ich hatte doch gesehen dass die Tanten die Körbe gebastelt und bestückt haben, wieso erzählen sie der Osterhase war das. Ich habe natürlich nachgefragt und meine Beobachtung geschildert und auch eine Antwort erhalten dass ich wohl etwas anderes Gesehen haben müsste. Geglaubt habe ich es nicht, denn ich wusste ja was ich gesehen habe.

Die zweite Aktion war auch im Kindergarten, betraf mich aber nicht sondern einen Jungen aus der Nachbargruppe. Der muss sich wohl öfters eingepullert haben und die Tanten hatten die Nase voll von der zusätzlichen Arbeit und haben den Kleinen nackig ausgezogen und so wie er war im Waschraum aufgestellt wo er warten musste bis seine Sachen wieder trocken waren. Um diese Erziehungsmaßnahme noch zu verstärken wurden alle Kinder in den Waschraum geschickt um ihn zu hänseln und auszulachen was natürlich auch gemacht wurde. Der Junge muss sich wie am Panger gefühlt haben denn seine Kameraden wurden Gruppe für Gruppe an ihm vorbeigeführt. Ich habe auch mitgemacht aber später ein schlechtes Gewissen bekommen weil ich wusste das es falsch war jemanden auszulachen.

Meine letzte Erinnerung ist auch noch kurz nach meinem dritten Geburtstag anzusiedeln. Ich hatte öfters Bauchschmerzen und um der Sache auf den Grund zu gehen wurde ich von meinem Vater in die Poliklinik gebracht wo mir Blut abgenommen werden sollte. Jedenfalls hatte ich tierische Angst und habe nicht stillgehalten und gebrüllt wie am Spieß. Es waren mehrere Schwester nötig um mich ruhig zu halten, jedenfalls habe ich die Erinnerung dass ich ringsherum eingekeilt war. Der Arzt hatte auch nach mehreren vergeblichen Versuchen keine Vene gefunden und ich wurde ziemlich rabiat herumgedreht und mir wurde aus der Ferse das Blut abgenommen. Das tat nicht wirklich weh aber die vielen Leute die mich so derb festhielten und anbrüllten haben mir solche Angst gemacht. Mein Vater sagte mir später dass er mich brüllen gehört hat und am liebsten in den Untersuchungsraum gesprungen wäre um mich dort herauszuholen, hätte er es mal gemacht. Danach kam noch eine Schwester raus und ich durfte mir ein Bonbon aus einer Tüte nehmen, sie sagte weil ich so tapfer war. Ich dachte noch so ein Quatsch, du hast doch nur gebrüllt. Ich war nach Jahren noch einmal in dieser Folterkammer und habe die Räumlichkeiten sofort wiedererkannt. Anhand meines Sozialversicherungsausweises habe ich auch das Datum überprüft, es hat alles gestimmt, ich war damals wirklich nur knappe drei Jahre alt und konnte mich trotzdem so gut daran erinnern. Ich nehme mal an dass meine heutige Spritzenphobie insbesonders in Verbindung mit einer Blutabnahme damit zusammen hängt.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


So ganz spontan fällt mir nur zwei kleine Unfälle ein, die ich in der Kindheit hatte.

Der erste ist ein Zusammenstoß mit einem Wespennest, als ich so sieben oder acht war. Ich war mit meinem Vater auf einem Waldspaziergang unterwegs und habe dabei so einen geschlossenen Jägerhochsitz erklommen. In diesem hatte sich aber über den Winter ein Wespenschwarm einquartiert, die ich natürlich aufscheuchte. Die Wespen schwirrten, wohl einigermaßen erschrocken, um meinen Kopf, was mich dazu veranlasste zu kreischen und um mich zu schlagen. Das hat die Wespen dann natürlich richtig in Panik versetzt und ein paar haben mich gestochen. Ich bin völlig entsetzt wieder rausgekrochen und fast die Leiter heruntergepurzelt. Die Wespen blieben zum Glück im sicheren Dunkel und verfolgten mich nicht. Trotzdem meide ich seitdem die geschlossenen Hochsitze und klettere nur noch auf offene.

Das zweite ist ein Sturz aus dem Baumhaus, da war ich so ungefähr zehn. Die Kinder von den Nachbarn meiner Großeltern hatten ein wunderschönes Baumhaus und mein Bruder und ich waren zum Spielen drüben. Wir sind dann in das Baumhaus geklettert und als ich eben dabei war, von der an den Baum gelehnten Leiter ins Baumhaus zu wechseln kam mein Bruder auf die - in seinen Augen offenbar extrem witzige - Idee mir die Leiter wegzuziehen. Ich verlor natürlich das Gleichgewicht und bin mir Karracho aus dem Baumhaus auf den Rasen geklatscht. Das waren zwar zum Glück nur zwei Meter, aber die Beule am Kopf war trotzdem ziemlich groß und tat entsprechend weh. Am meisten hat mich aber geärgert, dass mein Bruder für diese Aktion nicht bestraft worden ist, sondern das Ganze damit abgetan wurde, dass ein Achtjähriger die Folgen seines Handelsn ja noch nicht abwägen könne. Aber wirklich passiert ist mir bis auf Beule und Schreck glücklicherweise nichts.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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