Beim Kochen weinen
Habt ihr auch schon beim Kochen vor Freude oder Trauer weinen müssen wenn die Kartoffeln nach langer Zeit endlich fertig waren? Oder die Klöße endlich nach oben schwammen? Oder das Steak endlich goldbraun war? Da können einem ja wahrlich Freudentränen über die rosigen Bäckchen laufen wenn es dann endlich soweit ist. So schön wie Weihnachten ist auch jedesmal Orangen schälen oder Töpfe schrubben.
Oder die traurigen Momente wenn die Pommes verbrutzelten oder die Lammschulter im Ofen immer schwärzer wurde? Auch hier wird man oft hart geprüft vom Herd und vom Leben. Welche Erfahrungen habt ihr denn gesammelt? Weint ihr auch vor Freude oder Trauer beim Kochen?
Ich habe sicherlich im ganzen Leben noch nie über einen gelungenen Braten, noch über angebranntes Essen geweint und werde das ganz sicher auch nicht tun. Selbst bei der Herstellung von Geburtstagstorten kann ich mir die Tränen noch verkneifen. Im Gegenteil sitze ich gerade hier und lach mich halb unter den Tisch über Deinen Beitrag. Das meinst Du nicht wirklich ernst, oder?
Also geweint habe ich noch nie, außer natürlich beim Zwiebel schneiden, aber dafür habe ich schon einige extreme Gefühlsausbrüche in der Küche erlebt.
Wenn etwas misslingt, oder wenn ich die Vorahnung habe dass ein Gericht misslingen könnte, weil irgendwie so gar nichts klappen will, kann ich unglaublich zickig und gereizt werden. Da hilft nur Tür zu und mich in Ruhe lassen, damit ich meine Aggressionen nicht an meinen Mitmenschen auslassen kann, sondern nur kräftig mit dem Kochgeschirr rumscheppere. Manchmal mache ich mir auch völlig umsonst einen Kopf, weil die Muffins hinterher doch total lecker schmecken, auch wenn sie halt etwas dunkler geworden sind.
Ein besonders denkwürdiges Kocherlebnis war einmal ein Weihnachtsbraten: eine französische Brassiere-Ente, die entsprechend den Gepflogenheiten ihres Heimatlandes nicht ausgenommen war. Das Viech vorzubereiten glich einem Massaker wie im Horrorfilm. Ich musste u.a. die Lunge herausholen, und dabei schwappte auch ein dicker Blutschwall heraus. Gerupft war der Vogel auch nur oberflächlich, so dass ich noch geraume Zeit mit der Pinzette an seinem Fell herumzupfen musste, bis er einigermaßen vorzeigbar aussah.
Anfangs habe ich mich natürlich tierisch aufgeregt und laut herumgeflucht und war schon kurz davor, das Tier aus dem Fenster zu werfen (geöffnet hatte ich es immerhin schon). Aber dann wurde die Situation einfach so skurril, vor allem als das Blutbad losging, dass ich doch lieber 'nur' in hysterische Lachkrämpfe verfallen bin.
Der fertige Braten war dann übrigens sehr lecker, aber an dem Tag habe ich mir geschworen nie wieder Ente zu machen.
Nein, geweint habe ich noch nie, aber geflucht schon ab und an, wenn ich tatsächlich einmal den Reis auf dem Herd habe stehen lassen oder etwas anderes schief gelaufen ist. Leider bin ich nicht die geborene Köchin und lasse des Öfteren etwas anbrennen.
Subbotnik hat geschrieben:Welche Erfahrungen habt ihr denn gesammelt? Weint ihr auch vor Freude oder Trauer beim Kochen?
Endlich darf ich hier mal meine Meinung und Erfahrungen niederschreiben. Ich kenne sie alle: die Tränen der Freude über den ersten gelungen Hefeteig, die Tränen der Scham als die begeisterten Kuchenesser erfuhren, dass dieser nur mit Hilfe einer Küchenmaschine gelungen ist.
Die Tränen der Wut darüber, dass fix-Gerichte nur selten fixer sind als die altmodische Herstellung, und die Tränen der Reue, weil eben jene Gerichte manchmal doch so super praktisch sind. Ich könnte ganze Romane drüber schreiben, würde ich nicht gerade jetzt von Tränen der Rührung überwältigt.
Ich muss in der Küche höchstens dann weinen, wenn ich den Zwiebeln zu Leibe rücke, wobei das nichts mit Freude oder Trauer zu tun hat sondern einfach mit dem Zwiebelsaft der ein wenig reizen kann. Abgesehen davon finde ich Tränen in der Küche total befremdlich und wenig nachvollziehbar. Es ist doch nur Essen und selbst wenn mal was misslingt ist das noch lange kein Weltuntergang. Ich definiere mich nicht über die Perfektion in der Küche.
Also geweint, wenn etwas besonders gut gelungen ist oder mir misslungen ist, habe ich noch nicht. Ich weine maximal, wenn die Zwiebel mir in den Augen juckt oder ich mir versehentlich die halbe Chilischote ins Auge gerieben habe, weil ich mir vergessen habe, die Hände zu waschen. Ich werde dann auch meistens wütend, wenn etwas misslingt, besonders wenn dann alle Läden geschlossen sind und ich keine Alternative zu Hause habe.
Ich weine beim Kochen generell nicht, zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, das jemals getan zu haben. Ich kann mir Abe schon vorstellen, dass mich das eine oder andere Gebäck schon einmal zur Verzweiflung getrieben hat und dass ich da vielleicht vor Wut kurz davor war, zu weinen. Während ich sehr gerne koche, mag ich das Backen nicht so richtig, auch wenn ich mich dem jetzt langsam annähere. Natürlich ist es da schon einige Male passiert, dass mir der Teig nicht gelungen ist oder irgendwas anderes schiefgegangen ist.
Soweit ich weiß, habe ich bisher aber eher immer nur aus "Spaß" gebacken, also eher für uns, abseits von besonderen Anlässen. Wenn ich mal etwas für einen Geburtstag gebacken habe, habe ich genug zeitlichen Puffer eingeplant, um sonst noch eine Alternative zubereiten oder kaufen zu können oder ich hatte auch schon eine Alternative parat. Von daher hielten sich der Stresslevel und der Druck da auch immer in Grenzen.
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