Würdet Ihr Euer „Leben verkaufen“?

Hallo zusammen,

einige von Euch haben ja sicherlich mitbekommen, dass vor nicht allzu langer Zeit ein junger Mann in Australien sein Leben versteigert hat, also die komplette Situation, in der er lebte (inkl. Hund, was ich nun gar nicht verstehen kann). Er verkaufte sein Haus, seinen Job, seine Freunde, sein gesamtes Hab und Gut, soweit ich weiß.

Einerseits finde ich es zwar immer wieder spannend, so etwas zu beobachten und zu sehen, wohin es sich entwickelt, andererseits kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, eine solche Aktion selbst zu starten. Besagter Herr hat ja leider auch nicht wirklich viel Geld dafür bekommen, ich habe gehört, dass die Auktion, die er gestartet hat, mit knapp 245.000 Euro geendet hat.

Ehrlich gesagt kann ich mir schon nicht vorstellen, meinen Haushalt aufzulösen und alles zu verkaufen, was ich in den Jahren meines Lebens angesammelt habe. Teilweise hänge ich an einzelnen Gegenständen sehr, weil sie für mich einen sehr hohen ideellen Wert haben.

Könnt Ihr Euch vorstellen, Euer Leben auf die beschriebene Weise zu verkaufen? Oder wäre das vielleicht wirklich nur vom Geldwert abhängig? Würdet Ihr alles verkaufen, wenn Ihr wüsstet, dass dabei eine gewisse Summe herauskommt, die Ihr als hoch empfindet? Falls ja, würde mich interessieren, gegen welche Summe Ihr Eure aktuelle Lebenssituation und Euer gesamtes Hab und Gut verkaufen würdet.

Gespannte Grüße,
moin!

Hallo, moin!

So früh am Morgen und dann liest man schon sowas. Es ist echt verrückt, was manche Menschen tun, um irgendwie an Geld zu kommen! Ich kann mir nämlich keinen anderen Grund vorstellen, warum jemand sein gesamtes Leben verkaufen sollte, wenn nicht des Geldes Willen. Ich finde das echt schräg, vorallem die Tatsache, dass nicht nur der Hausstand sondern auch Freunde und Hund verkauft worden sind. Und das für magere 245.000 Euro. Ich finde das unfassbar, auf was für Ideen manche kommen, irgendwie ist das fast gar nicht zu glauben, wenn man es nicht selbst liest. Ich denke, wenn es schon so weit ist, dann dürfte der Mann auch nicht wirklich mehr auf geistiger Höhe sein. Was möchte er denn nun machen, sich mit den 245.000 Euro ein komplett neues Leben aufbauen? Viel Geld ist das ja auch wieder nicht, in unserer heutigen Zeit. Noch dazu verstehe ich einfach den Hintergrund nicht: Leider erfährt man ja wirklich nicht wie es überhaupt dazu gekommen ist, welche Gründe der Mann hatte und was ihn eigentlich dazu veranlasst hat, so eine Auktion durchzuführen. Und vorallem muss ich dann auch sagen, ich verstehe da die Bieter nicht. So eine Auktion mag ja witzig sein, aber ganz ehrlich, würdet ihr auf so etwas bieten? Ich denke, auch wenn ich soviel Geld besitzen würde, wäre es mir wirklich zu schade um das Geld. Ich finde die Idee einfach nur verrückt.

Was mich angeht: Ich würde mein Leben definitiv nicht verkaufen. Ich hätte auch absolut keinen Grund dazu, und auch wenn ich noch soviel Geld bekommen würde, wäre es mir egal. Ich gebe doch nicht mein gesamtes Hab und Gut, Freunde, Job und Haustiere auf! Das könnte ich niemals. Natürlich möchte man auch viel Geld besitzen, aber dafür sein komplettes Leben aufzugeben, was man sich all die Jahre aufgebaut hat, wo man mit vertraut ist, wäre für mich totaler Unsinn. Ich würde nicht einmal eine Sekunde darüber nachdenken und so ein Angebot (in dem Fall wenn halt eines gemacht werden würde) definitiv ablehnen. Egal wieviel Geld man mir bietet. Und schon gar nicht würde ich so eine Auktion starten und mein Leben auf den Präsentierteller stellen, damit andere darum wetteiferin können, wer mein Leben übernimmt. Ich finde das auf irgendeine Art und Weise schon fast lächerlich, wie man auf so eine schwachsinnige Idee überhaupt kommen kann. Man müsste aber in dem Fall wirklich erst die Hintergründe erfahren, warum es dazu kam und was die Gründe für diesen Mann waren, sein gesamtes Leben so aufzugeben. Aber ich für meinen Teil könnte das nicht. Auch wenn ich, sagen wir mal, ein komplett neues Leben beginnen wollen würde, würde ich sicher zu anderen Mitteln greifen und würde auch nicht gleich alles aufgeben. Ja, vielleicht woanders hinziehen, den Job kündigen oder so etwas in der Art. Aber Familie, Freunde, Haustiere... das würde ich nie und nimmer aufgeben, da müsste ich wirklich einen Totalschaden haben. Also ich kann es definitiv nicht nachvollziehen.

Aber in einem muss ich dir recht geben: Wir Menschen sind nunmal neugierig. Auf der einen Seite muss ich sagen, dass ich das für den totalen Schwachsinn halte und es absolut nicht verstehen kann, wie man so etwas überhaupt machen kann, aber auf der anderen Seite schaut man sich das dann doch auch an, alleine um zu erfahren wie es ausgeht und was danach wirklich passiert. Das ist dann halt reine Neugierde... die habe ich leider in mir. Aber generell muss ich sagen, dass das gerade mal ein Schmunzeln bei mir auslöst und ich das wahrscheinlich in den nächsten Tagen wieder vergessen habe. Es ist für mich manchmal unvorstellbar, auf was für kuriose Ideen manche Menschen kommen.

Da ich schon des öfteren in meinem Leben feststellen durfte, dass alles vergänglich und ersetzbar ist, würde ich das auch fertig bringen, wenn ich kein Kind hätte.

Im Grunde hat er doch nur allen überflüssigen Ballast abgeschmissen, und den Reinerlös eingesteckt, um irgendwo ein neues Leben anzufangen. Jeder Auswanderer macht doch eigentlich nichts anderes, zumindest, wenn er nicht sein ganzes Hab und Gut in einem Container mit in die neue Heimat schleppen lassen will und Haus und Grund lässt sich sowieso nicht mitnehmen.

Auch finde ich, dass er mit dem Preis, den die ganze Sache erzielt hat, einen ganz guten Schnitt gemacht hat. Ich hatte mir das auf seiner Internetseite angesehen und so toll war das alles auch nicht. Der einzige Unterschied zu normalen Auswanderern besteht aus meiner Sicht darin, dass er eine Menge Publicity damit bekommen hat und eben Job und Freunde mit drin waren.

Allerdings glaube ich nicht, dass bei Unfähigkeit der Job, und mangelnder Sympathie bei den Freunden, diese ersteigerten Beigaben erhalten bleiben.

Ich habe diese Aktion auch mitverfolgt und auch den Kopf geschüttelt, als sie den Abschied von dem Mann gefeiert hatten. All seine Freunde waren ja da gewesen und hatten ihn fröhlich verabschiedet. Ich weiß nicht, aber mein Fall wäre das nicht.

Man kann doch nicht sein ganzes Leben einfach so aufgeben und auch all seine Freunde usw. Man hat sich doch mit den Jahren etwas aufgebaut, man hat etwas geleistet und das soll man jetzt einem Wildfremden in den Rachen werfen für ein bisschen Geld?!

Ich würde mein Leben nie verkaufen. Erstens wäre es total uninteressant und zweitens würde ich meine Familie und Freunde nie aufgeben wollen. Man würde ja praktisch bei Null wieder starten oder sagen wir mit weniger als Null. Mathematisch gesehen ist das jetzt nicht möglich, aber vom Gefühl her würde ich wohl noch weniger als Null haben. Ich bin wirklich nicht begeistert von so etwas. Dass sich da auch noch Personen finden, die sich auf dieses Geschäft einlassen. Das ist mir auch ein Rätsel.

Mich würde jetzt brennend interessieren, wie es ihm jetzt geht und was er so treibt. Was er gerade macht und wie er sich gerade fühlt. Darüber berichten ja dann die Medien nicht mehr, weil der "Fall" ja dann nicht mehr interessant genug ist.

So eine Idee würde ich nur mittragen, wenn sie auf eine Dauer begrenzt wäre. Also wenn man zum Beispiel für einen Monat sein Leben mit jemand anderem tauschen würde oder so. Das wäre sicher mal eine interessante und witzige Erfahrung. Aber für immer sein Leben jemand anderem geben - das würde ich NIE machen.

Ich würde mein Leben nicht verkaufen wollen, jedenfalls meine Familie und meine Freunde nicht. Solche sozialen Beziehungen sind doch unersetzlich, und ich hoffe für den Betreffenden, dass das Geld und sein "neues" Leben das wieder aufwiegt, zweifele aber stark daran.

Das ist ja das Problem an vielen, die auswandern oder aussteigen: Sich selbst nimmt man ja mit, beladen mit allem, was einem auch bisher nicht an einem selbst gefiel. Und wenn man bisher sein Umfeld nicht mochte, seine Freunde möglicherweise nervig fand oder anstrengend, dann steht zu befürchten, dass sich die sozialen Bindungen, die man nun neu eingeht, letztlich genauso entwickeln.

Ich sehe dieses Phänomen der überhöhten Erwartungen und das Scheitern danach oft in der Umgebung meiner Schwiegermutter, die in Spanien lebt: Die Leute wandern aus und nehmen an, die bisherige Urlaubslaune wäre in diesem Land der Alltag, und zerbrechen bitterlich daran, dass es auch im "gelobten neuen Land" Widrigkeiten gibt, etwas andere vielleicht, aber nicht wirklich weniger. Alkoholismus und dergleichen sind unter gescheiterteten Auswanderern häufige Erkrankungen.

Davon abgesehen: Meine Wohnung ist zu haben, falls irgendwer mir dafür 200.000 Euro zu zahlen bereit wäre. Da hätte mein Vermieter auch nichts gegen. Aber Familie und Freunde müsst Ihr Euch schon selbst basteln!:lol:

Also ich würde mein Leben nicht verkaufen, weil Geld mir das einfach nicht ersetzen kann. Ich weiß nicht, ob ich meine Freunde behalten würde oder Bekannten, wenn ich einfach wegziehe. Aber für Menschen, die sich mit ihrem Leben in einer Sackgasse befinden und denen es nicht so gut geht, ist es sicher eine gute Chance einmal neu anzufangen mit einem Startkapital. 245000 Euro sind gar nicht so wenig, aber wenn man sich bedenkt, dass man dafür ein Haus mit kompleter Einrichtung, ein Auto eine Garage usw kauft, dann ist das widerum nicht besonders viel. Für einen Neustart reicht es aber allemal.

Für das Geld würde ich ins Ausland gehen und mir dann ein gemütliches Haus in einer ruhigen und friedlichen Gegend kaufen, einen Job suchen und den Rest meines Lebens dort verbringen. Das klingt auch nicht übel. Aber im moment bin ich nicht so weit, es zu verkaufen.

Hallo!

Ich könnte mir vorstellen das zu machen und ganz von vorne anzufangen. Allerdings hätte ich bei meinen Tieren so meine Schwierigkeiten, sie mit zu verkaufen. "Das Leben verkaufen" hört sich irgendwie makaber an. Aber alles verkaufen, was alter Balst ist und mit meinem Leben dann von vorne beginnen, irgendwo anders auf der Welt, das könnte ich mir durchaus vorstellen.

Also ich würde mein Leben nie verkaufen, auch wenn ich dafür viel Geld bekommen würde. Denn auch wenn man mal Probleme oder ähnliches hat, gibt es immer noch viel zu viele tolle Dinge im Leben um es zu verkaufen.
Andererseits denke ich auch, wenn man all seine Sachen verkauft und sein Leben( Ich finde "sein Leben verkaufen" sollte man das nicht nennen, dass wäre zu "hart" ausgedrückt.), daraufhin irgentwoanders ein neues Leben anzufangen, wäre schon toll. Doch bevor man das tut sollte man sich all seine Vorhaben nochmal gut überlegen!

Hallo,

also etwas derart verrücktes habe ich schon lange nicht mehr gehört. Ich fand ja schon die Versteigerungen von einem Sandwich mit dem Abbild der Heiligen Maria oder der Eierschale mit dem Abbild von Jesus total wahnsinnig, aber das ist noch um einiges Kurioser.

Wie kommt man denn bitte auf die Idee sein ganzes Leben zu versteigern? War sein Leben denn so schrecklich, dass er es unbedingt loswerden wollte?

Und wie kann denn bitte seinen Job versteigern? Sein Arbeitgeber wird als Ersatz doch nicht irgendeinen Ersatz für ihn nehmen, wenn der Gewinner der Auktion von dem Job gar keine Ahnung hat. Da kommt es zwar sicherlich noch mit darauf an, als was der gute Mann gearbeitet hat, aber ich als Arbeitgeber hätte da nciht mitgemacht, da ich ja den besten für den Job will und nicht irgendeinen.

Und der Preis von 245.00 Euro ist vielleicht für das Haus angemessen, je nachdem was er für ein Haus besessen hat vielleicht noch für das Haus und seinen Job, aber das kann im Leben nicht genug Geld sein um dafür freiwillig seine Freunde und die Familie aufzugeben. Wobei ich mich aber auch frage, wie das überhaupt funktionieren soll. Man kann die Leute ja nicht zwingen mit dem Gewinner der Auktion befreundet zu sein. Und wie sieht es anders herum aus? Hat er sich verpflichtet keinen Kontakt mehr zu seinen alten Freunden und seiner Familie aufzunehmen oder wie?

Also ich würde für kein Geld der Welt meine Freunde hergeben, vor allem nicht meine allerbeste Freundin, die ich schon 2/3 meines Lebens kenne. Dann ist mir gerade auch noch eingefallen, dass er, wenn er sein gesamtes Leben versteigert ja eigentlich auch etwaiige spätere Erbschaften an den Gewinner der Auktion abtreten muss. Oder sehe ich das falsch? Auf jeden Fall finde ich, dass der Preis diese ganzen Entbehrungen nicht im geringsten Wert ist. Mich würde ja mal interessieren, was er mit dem Geld machen wollte, bzw. bis jetzt gemacht hat. Weiß das einer?

Hallo,
Also ich persönlich könnte es mir schon vorstellen. Sowas ist der Anfang eines "neuen Lebens", nur ziemlich radikal. Wenn man sein Leben verkauft, verkauft man die ganzen Jahre, die ganzen Freunde, die man in den Jahren kennen gelernt hat. Ich würde mal sagen wenn man wirklich genug von seinem Leben hat und einen der tägliche Altagstrott abnervt und fertig macht, wäre sowas auf jeden Fall eine sehr gute Möglichkeit.

Allerdings sollte man dafür mehr bekommen als das Geld, das der Mann bekommen hat. Schließlich bleiben nichts als die Erinnerungen an die Vergangenheit und das Geld, das man vom Verkauf erhält. Ich denke, dass ich das nicht in meinem Leben machen werde, aber wenn es einen Zeitpunkt dafür gibt, dann denke ich dass ich es machen würde, wenn ich in Rente . Weil dann wäre ein Neuanfang ein willkommenes Abenteuer .

gruß wizzard