Würdet Ihr Euer „Leben verkaufen“?

vom 18.07.2008, 08:25 Uhr

Hallo!
Ich finde, dass sowas total bescheuert ist, weil man sein "leben" nicht einfach so verkaufen sollte. Man sollte echt respektvoller mit seinem Leben umgehen!

Was ich aber eigendlich noch schlimmer finde, ist seine Freunde und den Hund auch noch zu verkaufen (das stand doch auch da). Diesem Mann bedeutet sein Leben NICHTS; Freunde und Hund ebenfalls nicht! Dann auch noch für so "wenig" Geld. Natürlich ist es auch lustig, denn mich interessiert es ja auch, eben weil es verrückt ist und sowas ja nicht jeder macht. Aber ich bin trotzdem der Meinung, dass man sich nicht verkaufen sollte!

» CrazyllxD » Beiträge: 3 » Talkpoints: 0,30 »



Nun ja, es kommt ganz darauf an, was das nun genau heißt "Leben verkaufen". Heißt das, dass ich wirklich alles hinter mir lassen muss und alles weggeben muss wie zum Beispiel Erinnerungsstücke und darf ich dann auch meinen Partner und meine Freunde nicht mehr sehen so wie dieser Australier eben auch seinen Hund verkauft hat? Nee, dann würde ich das ganz bestimmt nicht machen. Eigentlich bin ich nämlich sehr glücklich in meinem Leben und möchte Grundlegenes wirklich nicht ändern.

Ich könnte mir vorstellen, die Wohnung zu verkaufen, die Möbel zu verkaufen, das Auto, den Garten - was die bucklige Verwandtschaft mit allen Onkels, Tanten, Cousinen, Cousins und Angeheirateten betrifft, hätte ich allerdings auch keine Schwierigkeiten, die gegen Bares einzutauschen. :lol: Aber mehr dann auch nicht. Meine Erinnerungsstücke und die Menschen, die mir lieb sind sowie meinen Heimatort möchte ich behalten und würde ich unter keinen Umständen verkaufen.

So ein bisschen Möbel lässt sich austauschen, genau wie der oben "angepriesene" rest und auf die Verwandtschaft könnte ich ganz verzichten, aber alles andere wäre unersätzbar. Wobei ich allerdings nicht glaube, dass ich für das bisschen Plunder so viel Geld erhalten würde, dass ich mir davon genügend neue Dinge kaufen könnte. Und was die Verwandten betrifft, müsste ich sicherlich sogar noch draufzahlen. :lol:

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde das gar nicht mal so abwegig und eigentlich sogar recht nachvollziehbar. Überlegen wir mal, wie viele Menschen lassen heutzutage einfach mal alles liegen und stehen, was sie bisher erreicht haben und kehren all dem den Rücken zu, weil sie ihr alltägliches und tristes Leben einfach satt haben. Das passiert verhältnismäßig heutzutage leider immer öfter. Solche Menschen mögen ihren Job nicht, sie haben ihre Ehe oder ihre Freundin satt, sie mögen den Ort nicht, an dem sie wohnen und sie wollen einfach nur da weg und alles ändern, wirklich ihr ganzes Leben. Und so wagen sie eben einen Neubeginn, woanders und mit etwas, was sie sich schon immer gewünscht haben, etwas, von dem sie glauben, dass es ihr Leben verändern wird und sie glücklich macht. Meistens wandern sie dann sogar ganz aus, um auch wirklich alles hinter sich zu lassen. Und das kann man diesen Menschen auch wirklich nicht verübeln, denn es gibt einfach Lebenssituationen, in denen würde ich auch nicht stecken wollen und daher würde ich vielleicht ähnliche Entscheidungen treffen.

Einige Menschen machen es dann eben so, dass sie nach und nach alles verändern. Erst muss der alte Partner weg, ein neuer her, der Job muss weg, man bewirbt sich woanders, es wird umgezogen oder gibt einen Tapetenwechsel, der Kleidungsstil,die Frisur vielleicht auch das Gewicht hat sich zu ändern und fertig ist das neue Leben. Und einige Menschen können ihr Leben nun mal tatsächlich so nicht ertragen wie es ist und haben eine solche Abneigung dagegen, dass sie einfach alles auf einmal wegschmeißen und woanders einen Neuanfang wagen. Das ist natürlich sehr mutig und gewagt, aber ich bewundere die Menschen, die das geschafft haben.

Und wenn wir mal überlegen, wie das so aussehen könnte, wenn ein Mensch das macht, dann ist es eigentlich sogar ein recht gerissener Schachzug, es so anzustellen, wie dieser Australier hier. Er möchte einen Neuanfang machen, aber er braucht dafür auch Geld, also wieso nicht einfach sein altes Leben verkaufen? Der Hund muss dann da natürlich mit, wieso sollte dieser eine Ausnahme bilden? Er würde den Mann ansonsten nur unnötig an seine miserable Vergangenheit erinnern, dass muss doch wirklich nicht sein. Und indem er das so macht, kommt natürlich auch einiges an Geld zusammen und dafür kann er dann eben einen Neuanfang wagen. Das ist in dem Sinne gut, dass er eben nicht ohne alles dasteht, wie viele andere Menschen, die es ihm gleichtun. Allerdings kann er das hier auch nicht so still und heimlich machen, wie die meisten es eigentlich vorhaben, denn alle seine Freunde und Verwandten werden es dann mitbekommen und so normal ist das nun mal leider nicht, wenn man sich von seinem Leben trennt und es für Geld verkaufen will. Es hat also durchaus seine Vor- und Nachteile, aber kein Problem damit hat, es so öffentlich zu machen, dann ist das sicher ein guter Weg.

Heute kommt es vielen Menschen einfach unvorstellbar vor, wie andere Menschen sich von all den Dingen, die sie haben, einfach so trennen können. Viele von uns sind heute tatsächlich absolute Materialisten und hängen an jeder Dekofigur, die sie mal aus dem Urlaub mitgebracht haben und an jedem noch so schrottigen und vermotteten Kleidungsstück. Klar können diese Menschen es dann nicht verstehen, wenn sie von sowas hören, aber ich könnte mir das mehr oder weniger tatsächlich vorstellen. Es gibt zwar einige Dinge, an denen ich hänge, die Bilder von mir und meinem Freund beispielsweise oder meine Violine und meinen iPod, aber im großen und ganzen würde ich den Rest meines Lebens auch locker aufgeben und durch ein anderes ersetzen können, wenn das denn nötig wäre. Aber das ist es hoffentlich nicht, denn ich gebe mir beste Mühe nicht in eine Situation in meinem Leben hineinzurutschen, aus der ich später nicht mehr herauskomme und die ich hassen und verfluchen werde.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich könnte es mir schon vorstellen mein gesamtes Leben zu verkaufen, mit Ausnahme meiner Freundin. :) Natürlich müsste ein beachtlich hoher Geldbetrag dafür geboten werden. Nicht dass ich ein Luxusleben führe, aber seine ganzen privaten Angelegenheiten beziehungsweise das ganze Hab und Gut wegzugeben hat schon seinen Wert. Ich denke jeder hat so seine Sachen, die einen persönlichen Wert haben, obwohl der materielle Wert nicht besonders hoch sein muss.

Wenn ich mein gesamtes Leben aufgeben soll, würde ich mindestens zwei Millionen Euro verlangen. Immerhin muss man sich ja eine komplett neue Existenz aufbauen und vor allem die ganzen materiellen Sachen wiederbesorgen. Den Restbetrag, nach den ganzen notwendigen Wiederanschaffungen, würde ich als "Entschädigung" für die Aufgabe meines Privat- und Beruflebens sehen. ;)

Der Reiz ist natürlich da. Einmal sein komplettes Leben umzukrempeln und nochmal von vorne anzufangen, das wäre was! Bedenken muss man dabei aber, dass ich glaube niemand eine Sofortentscheidung treffen würde, wenn man so ein Angebot bekommen würde.

» aris18 » Beiträge: 431 » Talkpoints: 1,68 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wie kann man denn bitte seine Freunde versteigern? Das ist doch überhaupt nicht möglich. Freunde sind weder käuflich noch zu verkaufen, und was soll das bedeuten, dass er sie verkauft hat? Dürfen sie ihn nun nicht mehr mögen und müssen die Freunde von ihrem neuen "Eigentümer" sein? Das geht einfach nicht.

Die materiellen Sachen zu verkaufen, ist etwas anderes. Vielleicht wollte er sowieso ein neues Leben anfangen und aus dem Haus ausziehen. Dann kam ihm die Versteigerung ja nur recht. Von den ganz persönlichen Sachen hätte ich mich nicht trennen können, aber das ist ja von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Wobei der Fall einen von gewisse Fragen stellt: Hat er wirklich alles verkauft, auch seinen Pass und seinen Führerschein? Dann wird er wohl nicht weit kommen. Und rechtswidrig ist das bestimmt auch. Aber Haus und Möbel zu verkaufen finde ich jetzt keine große Sache.

Aber wie lässt sich ein Job verkaufen? Der Arbeitgeber hat sich ja für ihn entschieden, da wird er nicht irgendeinen Fremden annehmen. Das ist alles technisch und rechtlich gar nicht möglich.

» <green day> » Beiträge: 403 » Talkpoints: 40,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe von diesem Mann und seinem außergewöhnlichem Deal nichts gehört, kann deshalb also nur spekulieren, was für ein Leben er gehabt haben muss um es verkaufen zu können. Ihm hat sicher einfach was gefehlt, etwas neues, eine Herausforderung oder ähnliches. Für 245.000 € kann er sich ein neues Leben auf die Beine stellen, ganz weit weg vom gewohnten Umfeld - sowie es viele andere Auswanderer auch machen, nur ohne den Verkauf ihrer kompletten Lebens.

Was ich mich aber frage: Dürfen die Freunde und seine Familie sich nicht mehr bei ihm melden, weil er sie halt verkauft hat? Wer kontrolliert das denn, dass die ihn nicht für eine Woche mal besuchen fahren?

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» Puffi » Beiträge: 403 » Talkpoints: 6,75 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Naja, Freunde und den Job kann man schlecht verkaufen :D Im Endeffekt hat er nur all seine Vermögenswerte versteigert. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass auch zu tun, wenn ich aus irgendwelchen Gründen ohnehin weit weg ziehen wollte ist das die schnellste Alternative alle Altlasten loszuwerden und mit dem Geld ein neues Leben zu beginnen.

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde, das ist eine reizvolle Idee. Es wäre für mich vorstellbar, alles hinter mir zu lassen und ein neues Leben irgendwo, wo es mir gefällt und ich immer schon sein wollte, zu beginnen. Ich könnte mein Leben nach meinen Wünschen einrichten, keiner würde mir reinreden und mir etwas vorschreiben.

Es würde mich jedoch sehr belasten, andere zu verkaufen und meinen Hund ebenfalls. Um Wohnung, Möbel und andere Dinge würde ich mich nicht sorgen, die kann man neu kaufen. Allerdings wäre ich mit 245.000 Euro nicht einverstanden, das ist viel zu wenig. Das Geld müßte auf mindestens eine Million Euro erhöht werden, sonst würde sich der Verzicht auf alles Bisherige nicht lohnen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich könnte mir das dann vorstellen, wenn ich sowieso umziehen wollte und zwar nicht in die Nachbarstadt, sondern richtig weit weg. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie aufwendig es ist den gesamten Haushalt in ein anderes Land mitzunehmen und wie lange man trotzdem ohne seine ganzen Sachen ist und sich mit dem Notwendigsten begnügen muss. Von den Kosten ganz zu schweigen.

Wenn ich ins Ausland gehen würde, wäre die Motivation dafür wahrscheinlich ein guter Job, also bräuchte ich meinen hier eh nicht mehr. Wobei ich aber auch nicht verstehe, wie man einen Job überhaupt verkaufen kann. Freunde kann man nicht verkaufen, bzw. man kann ihnen nicht verbieten mit mir in Kontakt zu bleiben und obwohl es mir sehr schwer fallen würde denke ich, dass es für meine Katzen besser wäre in der gewohnten Umgebung zu bleiben. Die Tiere sind Freigänger und eher weniger auf Menschen fixiert.

Natürlich gibt es Dinge, bei denen es mir schwer fallen würde mich davon zu trennen, aber das vieles könnte ich sicher an meinem neuen Wohnort wieder besorgen und bei vielem würde ich wahrscheinlich auch feststellen, dass ich es eigentlich gar nicht brauche. Ich habe mir für dieses Jahr vorgenommen mich von unnötigen Dingen zu trennen und von den Dingen, die ich täglich wegwerfe, habe ich bis jetzt noch kein einziges Teil vermisst.

Ich wollte für mein "Leben" auch keine utopische Summe in Millionenhöhe, sondern einfach den Gegenwert von meinem Haus und den ganzen Gegenständen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Vielleicht bin ich jetzt falsch informiert, aber war der Mann denn nicht dem Tod geweiht? Ich meine, er hätte gesagt bekommen, dass er nur noch kurze zeit zu leben hat. Was sich am Ende doch als falsch raus stellte. Vielleicht verdrehe ich auch nur die Tatsachen und bin etwas verwirrt, aber ich habe so eine Geschichte schon gehört.

An sich finde ich die Idee nicht verwerflich. Sein gesamtes Hab und Gut unter die Leute zu bringen, um noch ein Mal von vorn an zu fangen. Gut, Tiere würde ich nicht verkaufen bzw. einen Verkauf nachvollziehen können. Aber das ist für mich auch nur ein Indiz dafür, dass der Mann komplett Abschied nehmen wollte. Und irgendwo hätte der Hund dann ja eh hin gemusst.

Für mich persönlich käme so etwas aber nicht in Frage. Ich hänge viel zu sehr an meinen kleinen Dingen, und auch an den großen. ;) Ein Neuanfang würde sich für mich anders gestalten, aber das muss ja auch jeder für sich selbst entscheiden.

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» PinkPirate » Beiträge: 646 » Talkpoints: 2,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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