Tagebuch schreiben mit 20 kindisch?
Ich werde nächsten Monat 20 Jahre alt und fange nun an über mein Leben und meine Gewohnheiten nachzudenken. Ich glaube das tun viele Menschen, wenn sich die Vordere Zahl ändert, sei es nun die 2 oder die 4 davor.
So nun zu meiner Frage, ist es kindisch Tagebuch zu schreiben? Mit dem Tagebuch schreiben verbindet man ja, pubertierende Mädchen zwischen 13 und 16 Jahren. Aber schreiben auch Erwachsene regelmäßig ( muss ja nicht jeden Tag sein) Tagebuch?
Es gab schon mal einen so ähnlichen Thread hier dort haben viele geschrieben, das sie in ihrer Jugend Tagebuch geschrieben haben. Doch mich würde interessieren, wenn ihr noch Tagebuch schreibt, wie alt ihr den jetzt seit. Und gibt es auch Erwachsene Männer die Tagebuch schreiben? Diese Frage kann man ja im Alltag nicht wirklich fragen, zumindest glaube ich nicht, das ein Erwachsener Mann darauf ehrlich Antworten würde, wenn er Tagebuch schreiben würde. Würdet ihr ehrlich Antworten, oder währe euch das peinlich?
Und findet ihr es kindisch als Erwachsene Frau noch Tagebuch zu schreiben?
Hm wenn es kindisch sein sollte mit über 20 noch Tagebuch zu schreiben dann bin ich es wohl. Bin mit 22 jetzt auch noch nicht so wirklich alt aber wenn mich was bewegt oder einfach nur tolle Dinge passiert sind schreibe ich diese auch heute noch auf. Natürlich lange nicht mehr, wie früher, handschriftlich in ein kleines Buch, nein, aber ich habe ein ellenlanges PDF auf meinem PC in dem so reichlich alle wichtigen Ereignisse der letzten 3/4 Jahre drin stehen. Für mich ist es auch noch heute wichtig alles aufzuschreiben.
Die Begründung dafür ist aber etwas seltsam. Gebe ich selbst zu. Ich schreibe heute (früher war das durchaus anders) nicht mehr Tagebuch weil mich Sachen bedrücken und das "von der Seele schreiben" hilft, nein. Manchmal sogar eher das Gegenteil, es macht mich noch trauriger wenn ich so schreibe. Aber es hat einfach den Vorteil das man sich, besonders in punkto Gefühle, später nicht selbst belügen kann. Man kann sich nicht ein reden das bestimmt so oder so waren bzw. das man doch bestimmt solche Emotionen hatte. Geht nicht weil man, also ich, braucht dann nur nachlesen und ich weiß wieder wie ich mich wirklich gefühlt habe. Bisschen seltsam, gebe ich zu aber mir hilft das enorm und ich glaube kaum das ich in den folgenden Jahren auf hören werde Tagebuch zu schreiben.
Meine Mutter, 44 Jahre, schreibt auch noch heute eine Art Tagebuch in dem sie täglich kurz aufschreibt was sie gemacht hat, wie sie sich gefühlt hat. Verstehe nicht was daran kindisch sein sollte. Später kann man sich so viel besser an die besonders schönen, okay, leider auch an die weniger schönen Ereignisse erinnern.
Ich selbst schreibe zwar kein Tagebuch (lediglich Briefe an Freundinnen), aber ich kann es absolut nachvollziehen, wenn das erwachsene Menschen tun. Ich befürworte es sogar, wenn sich Menschen am Tag zehn oder zwanzig Minuten die Zeit nehmen, um ihren Tag Revue passieren zu lassen und die ganzen Ereignisse, die sie erlebt haben, verarbeiten zu können.
Gerade unter den Intellektuellen ist das Niederschreiben von Erlebnissen immer noch Gang und Gäbe, wie die zahlreichen Publikationen beweisen.
Also mit 20 noch Tagebuch zu schreiben finde ich alles andere als kindisch, um ehrlich zu sein. Ich habe jahrelang versucht, Tagebuch zu schreiben (wie ich noch ein Teenager war). Bei mir war das aber immer das gleiche: Ich habe ein Tagebuch angefangen, und nach zwei, drei Male damit aufgehört. Irgendwann hatte ich wieder Lust darauf, habe mir das nächste Tagebuch zugelegt, und wieder angefangen zu schreiben und wieder aufgehört, so ging das die ganze Zeit dahin. So wirklich Freude hatte ich nie daran und naja, aber ich kenne da natürlich auch ganz andere Beispiele. Und wenn jemand Tagebuch schreiben möchte, warum nicht? Ich denke, da gibt es keine Altersgrenzen.
Eine Freundin von mir schreibt seit ihrem 9. Lebensjahr Tagebuch und ist jetzt 22 Jahre alt. Die hat schon eine halbe Bibliothek (übertrieben dargestellt) an Tagebüchern, weil sie auch wirklich jeden Tag seit damals eingetragen hat. Finde ich faszinierend, alleine diese Ausdauer zu haben. Und sie schreibt auch heute noch leidenschaftlich gerne und hat auch nie von jemanden einen dummen Kommentar darüber gehört, ganz im Gegenteil, das wird meistens sogar sehr positiv bekräftigt.
Also wenn du Lust hast zum Tagebuch schreiben, dann schreib einfach. Ich denke, das Alter spielt hier wirklich keine Rolle, in meinen Augen. Ich würde ja auch gerne, vorallem wenn man halt viel erlebt und wenn man das auch festhalten möchte, aber mir fehlt die Ausdauer dafür, um ehrlich zu sein. Ich weiß, dass ich sicher nur ein, zwei Einträge machen würde, und dann würde ich es höchstwahrscheinlich (so wie ich mich kenne) ja eh wieder aufgeben, schade eigentlich, aber kann man nichts machen.
Ich wünsche dir jedenfalls viel Spaß beim Tagebuchschreiben.
Ich finde es hat überhaupt nichts kindisches, seine Erlebnisse und die Gedanken dazu, schriftlich festzuhalten. Ich würde das auch gern machen, nur für mich allein. Aber ich bin in der Beziehung geschädigt und habe Angst, dass irgend jemand seine neugierigen Finger nicht davon lassen kann.
Ich habe als Teenie Tagebuch geschrieben, nicht täglich, aber regelmässig. Dann habe ich durch einen Zufall gehört, wie meine Mutter einer Bekannten erzählt hat, was in meinem Tagebuch stand. Ich fand den Vertrauensbruch ungeheuerlich und habe das bis heute auch nicht vergessen. Nicht nur, dass sie in meinem Tagebuch gelesen hat, das allein ist in meinen Augen schon sträflich, das dann auch noch weiterzuerzählen ist unverzeihlich.
Tagebuch zu schreiben ist doch etwas sehr Schönes, seine Gedanken zu bestimmten Erlebnissen festzuhalten, um sie vielleicht später noch einmal nachzulesen.
Ich finde es absolut nicht kindisch Tagebuch zu schreiben. Bin selbst schon 21 Jahre alt und ich schreibe auch noch Tagebuch. Ich finde es erleichternd, wenn man einfach mal alles das was man im Kopf hat einfach nieder schreiben kann. Ich fühle mich danach meistens einfach freier. Zumal wenn grad niemand da ist mit dem man sich unterhalten kann.
Ich finde es nicht kindisch auch wenn ich selbst keins schreibe, hab ich aber auch noch nie. Aber wenn man das Bedürfnis hat, sollte man das machen. Ich denke mit 20 schreibt man auch ganz anders Tagebuch als mit 13-15, viel refkletierte und man reflektiert mit Sicherheit dann noch. Man lernt mit Sicherheit auch viel über sich.
Außer hey was wäre Bridget Jones ohne ihr Tagebuch.
Ich finde Tagebücher für Erwachsene nicht kindisch. Wieso denn auch? Es ist doch nichts dabei, irgendwo aufzuschreiben, was man denkt, was man fühlt, was man sich wünscht. Als Erwachsener hat sein Tagebuch ja ein ganz anderes Niveau wie das eines Jugendlichen oder eines Kindes, weil die Inhalte anders sind, der Schreibstil ist anders. Ich finde nicht, dass man das Tagebuch eines Jugendlichen noch mit dem eines Erwachsenen vergleichen kann.
Ich persönlich schreibe kein Tagebuch, aber nicht, weil ich es kindisch finde, sondern weil ich auf andere Art mit meinen Gefühlen fertig werde. Ich würde aber niemanden verurteilen, der Tagebuch schreibt, denn beispielsweise meine Mutter schreibt auch regelmäßig.
Ein Tagebuch dient eben dazu, mit seinen Gefühlen ins Reine zu kommen, und wieso sollte man das denn nicht mit 20 Jahren oder älter tun? Es sollte jeder machen, was ihm gefällt, ohne darauf zu achten, was andere denken könnten. Insofern würde ich auf jeden Fall weiter Tagebuch schreiben, wenn du es magst.
Ich finde die Idee absolut nicht kindisch, es gibt sehr viele Menschen die noch im hohen Alter Tagebücher schreiben. Tagebücher sind die perfekte Möglichkeit seinen erlebten Alltag zu verarbeiten, ich finde das persönlich sehr wichtig. Außerdem hat man denn später etwas was man seinen Kindern zeigen kann.
Ich finde auch absolut nichts peinliches daran. Es gibt ja sogar die weit-verbreitete, elektronische Variante eines Tagebuchs in Form eines Blogs. Das ist auch niemandem peinlich, im Gegenteil ist das sogar top-aktuell. Aber die klassische Version als handgeschriebenes Tagebuch finde ich auch noch schöner. Ich werde nun 21 und schreibe gelegentlich auch noch, aber nicht unbedingt regelmäßig sondern eher dann, wenn etwas passiert ist, über das ich mir viele Gedanken mache, was mich bewegt. Wenn ich es gelegentlich mal nebenbei erzähle, dass ich das mache, findet das auch niemand von meinen gleichaltrigen Bekannten peinlich. Ab und an zeige ich auf Nachfrage auch ausgewählte Ausschnitte (natürlich nur jene, die die Person bedenkenlos ansehen kann) und manche "bewundern" das dann sogar richtig.
Und wenn dir einer dumm kommt weil du Tagebuch schreibst, ist er vielleicht einfach nur neidisch weil er weder die Geduld, noch die Muse zum regelmäßigen Schreiben hätte.
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