Handwerker als Mann - eine Schande?

vom 13.07.2008, 11:06 Uhr

Also mein Mann hat ja ursprünglich Bäcker gelernt. Dann ist er als Zeitsoldat 8 Jahre bei der Bundeswehr gewesen im Sanitätsdienst. Aber er hat sich noch entschloßen Kfz-Mechaniker zu erlernen. Das hat er auch getan und heute arbeitet er gerne im Lager bei einer großen LKW-Firma als Lagerist.

Viele hier im Neubaugebiet rümpfen die Nase, wenn sie hören was mein Mann bloß ist. Dabei ist es manchmal schon praktisch einen Handwerker in der Familie zu haben. Er ist handwerklich sehr vielseitig begabt, nicht nur in seiner Beruf-Sparte. Die anderen Frauen sind stolz auf ihre Bank-Filialleiter oder Steuerberater als Männer. Dabei ist der Nachbar hinter uns sogar für einen Nagel in die Wand hauen zu unfähig und gibt es auch offen zu. Das einzige was ich daran toll finde ist, daß die Männer sicher mehr Geld verdienen und die Familien es sicher einfacher haben. Aber eine Schande finde ich meinen Mann irgendwie nicht.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hi eine Schande so einen Mann zu haben ist es überhaupt nicht . Sei stolz darauf das er 2 erlernte Berufe hat, und das er arbeitet.

Was nützt dir ein Mann wenn er gut verdient , aber zu Hause nichts auf die Reihe bekommt? Ein "richtiger" Mann muss auch Handwerklich was aufn Kasten haben, damit meine ich nicht das er Elektrik, ect. beherrschen muss.
Sondern die einfachsten Aufgaben, Löcher bohren, Schrank aufbauen usw.

Also sei froh ihn zu haben und ignoriere die anderen einfach. :wink:

» Stephan89 » Beiträge: 79 » Talkpoints: 1,91 »


Ich würde nichts darum geben, wie singen die Ärzte doch so schön " Lasse Red´n". Ganz im Gegenteil, die sollen sich mal Gedanken machen, warum Ihr es auch geschafft habt dort zu wohnen und das obwohl dein Mann einen Handwerklichen Beruf hat.

Mein Freund ist Maler und Lackierer und Selbstständig, genau bei solchen Leuten die die Nase über Handwerker rümpfen arbeitet er größtenteils, die sind heilfroh wenn bei ihnen schnell und gut renoviert wird, ohne das sie nur einen Finger krumm machen würden. (Nicht aus zu denken wenn sie es selber probieren würden.) Naja, ich würde darum nichts geben, lass sie reden und lebt euer Leben wie es euch gefällt.

» koschiko » Beiträge: 104 » Talkpoints: 0,99 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Las die eingebildeten Nachbarsfrauen nur die Nase rümpfen. Ich finde das keine Schande. Was ist den ein Mann der noch nicht mal einen Nagel in die Wand schlagen kann, dafür aber bestens Büroarbeit erledigen kann. So jemand wollte ich wirklich nicht. Nichts gegen diese gutverdienenden Lebenspartner aber wenn sie außer ihrem Beruf nichts können ist das wirklich lächerlich. Da ist mir ein Handwerker wirklich lieber. Wenn jemand ein spitzen Mann hat der als Bänker arbeitet, gut verdient und noch für Reparaturarbeiten gut ist, dann darf er gerne die Nase rümpfen. Also das mit der Schande finde ich wirklich Blödsinn. So etwas lächerliches! Soll doch jeder das machen was er gut kann und was ihm Spaß macht, das hat wirklich nichts mit Schande zu tun.

» Tinke Langenbahn » Beiträge: 313 » Talkpoints: 0,66 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

Es ist wirklich schade, dass selbst unter Erwachsenen der Status eines Menschen so hoch bewertet wird. kein Wunder, wenn die Kinder in der Schule dann schon die Arbeiterkinder ausgrenzen, wenn die Erwachsenen das zu Hause schon machen. Ich würde mich davon nicht zum negativen hin beeindrucken lassen und die Leute reden lassen.

Arbeiter werden immer gebraucht. Was würde ein Rechtsanwalt ohne KFZ Mechaniker machen oder ein Arzt ohne sein tägliches Brot? Die ganzen Akademiker sind doch von den Abrbeitern abhängig. Denn die haben doch meist 2 linke Hände um selbst ein Zimmer zu streichen. Und was macht dann ein der Bank-Filalleiter? Er holt sich einen Maler und Lackierer ins Haus.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, wie man überhaupt denken kann, dass es eine Schande ist, Handwerker zu sein. Es ist doch egal, was jemand macht, ob nun Manager, Arzt, Banker, Handwerker, oder die Klofrau vom Bahnhof.

Ich finde jeder hat Achtung dafür verdient, was er tut, und ein jeder wird mit seinem Beruf in unserer Gesellschaft benötigt. Was es heisst, wenn die Müllmänner streiken, haben wir zumindest schon alle im Fernsehen verfolgen können und wie viele sagen da "Igitt, die wühlen in anderer Leute Müll."

Wenn ich mir nur überlege, wie oft wir einen Handwerker brauchen...ich wüsste nicht, was ich machen sollte, wenn es keine gäbe. Sicherlich, vieles kann ich selbst, aber wenn es allein schon um die Elektrik geht, da würde ich nie dran herum basteln, schon weil es zu gefährlich ist.

Eine Schande sind in meinen Augen Menschen, die meinen, mit solchen Standesdünkeln durchs Leben gehen zu müssen. Für mich zeugt das von eingeschränktem Denken.

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» Zwieback » Beiträge: 722 » Talkpoints: 20,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallöchen,

Ich denke,dass es durchaus praktisch ist einen Handwerker im Haus zu haben, aber eigentlich hat jeder oder fast jeder Beruf seinen Vorteil. Ein Steuerberater muss nie einen bezahlen, ein Tischler hat immer schöne Möbel und so weiter. Aber es gibt tatsächlich auch Ärzte,die handwerklich begabt sein können, das eine schließt das andere ja nicht aus, das ist absoluter Quatsch. Nur werden manchen so viel verdienen oder arbeiten, dass sie es eben nicht mehr selbst machen müssen oder können, was gut so ist, denn nur so haben andere Arbeit.

Jeder sollte aus genau diesem Grund das machen,was ihm Spaß macht und wo seine Fähigkeiten liegen. Es muss eben auch Müllfahrer geben und nicht jeder kann Akademiker werden und das ist auch gut so. Wobei ich sagen muss - wenn einer nichts anderes lernen kann, Bäcker wird und keinen Spaß dran hat merkt man das früher oder später und das ist dann auch nicht das gelbe vom Ei.

Und ein Arzt trägt schon mehr Verantwortung als ein Tischler ;) das rechfertigt dann auch das Gehalt. So verkehrt ist das angebliche Schubladendenken nicht. Man darf dann nur nicht herablassend sein.

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Hallo MoneFö,

man kann es ja grundsätzlich niemandem recht machen - und sicherlich sollte man das auch nicht, schon gar nicht, wenn es darum geht, was man selbst oder der Partner für einen Beruf ausübt. Wo sind wir denn?
Selbst wenn Dein Mann Bankdirektor wäre, würde man in Eurer Nachbarschaft genug Grund finden, über Euch zu reden. Das liegt nicht an Deinem Mann oder seinem Beruf, sondern einfach an der Lästerfreude der Menschen um Euch herum.

Schlimm, dass Du Dir darüber solche Gedanken machen musst. Natürlich ist es keine Schande, wenn der Mann Handwerker ist, warum auch? Ich sehe keinen Grund, weshalb ein Mensch, der handwerklich geschickt ist, nicht auch einen entsprechenden Beruf ergreifen sollte, vor allem dann nicht, wenn der Beruf ihm auch noch Spaß macht.

Seltsam, mit was Menschen sich so auseinandersetzen, wenn sie offenbar nichts Besseres zu tun haben. Was sind das denn für Leute, die sich so herablassend äußern? Haben die selbst einen Beruf oder ist es eher die Kategorie "gefrustete Hausfrau mit nix zu tun"? Vermutlich letzteres. Solche Leute kenne ich leider auch zur Genüge und ich suche grundsätzlich größtmöglichen Abstand zu denen.

Denk darüber einfach nicht weiter nach, denn es bringt ja auch gar nichts. Sei froh, dass Dein Mann einen Job hat, der ihm Spaß macht und gib nichts darauf, was andere Leute davon halten, die selbst nur gefrustet sind. Und das vielleicht sogar wirklich mit mehr Geld auf dem Konto. Da kannst Du doch mal wieder sehen, dass es wichtigere Dinge gibt als den schönen Schein.

LG,
moin!

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Hallo,

ich finde heutzutage kann man schon Stolz sein, wenn man einen Partner hat der einen Job hat. Was es für ein Beruf ist, ist doch eigentlich egal, solange es einen Freude bereitet. Klar sollte die Bezahlung auch Stimmen, aber was nütz es einem, wenn man 8 Stunden am Tag mit einer Tätigkeit verbringt die man hasst nur um dann genug Geld zu haben.

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» Weinlachgummi » Beiträge: 879 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 500 Beiträge


winny2311 hat geschrieben:Und ein Arzt trägt schon mehr Verantwortung als ein Tischler das rechfertigt dann auch das Gehalt. So verkehrt ist das angebliche Schubladendenken nicht. Man darf dann nur nicht herablassend sein.

Aber es geht doch gerade darum: Wir brauchen die Vielfalt von Berufen, weil jeder etwas anderes gut kann. Und genau deswegen sollte man nicht herablassend gegenüber bestimmten Berufsgruppen sein, erst recht dann nicht, wenn man ihre Dienstlesitungen selber in Anspruch nimmt und bezahlt. Und das Thema dreht sich ja nicht darum, ob einer mehr Geld verdient (also nicht nur bekommt sondern es auch verdient hat mehr zu bekommen), sondern um das Ansehen eines Berufes.

Sicherlich mag ein Arzt mehr Verantwortung über einen Menschen und dessen Gesundheit haben als ein Handwerker. Aber deswegen muss man jemanden, der von Beruf Handwerker ist, nicht von oben herab anschauen!

Und ich finde es auch ziemlich daneben, einen Handwerker als "schlechten" Beruf anzusehen. MoneFö, du kannst dich doch echt glücklich schätzen, dass dein Mann sogar zwei Berufe gelernt hat, Flexibilität und Lernfähigkeit nach der Jugend sind doch wirklich Sachen auf die man stolz sein kann! Dagegen finde ich es aber ziemlich dämlich, als Frau auf den Beruf des Mannes stolz zu sein. Denn du selbst tust ja nicht so viel dazu, was er macht (oder nicht macht), sondern er, also kann er stolz auf sich sein dafür. Aber das ist wohl eine andere Geschichte ;)

Übrigens, mein Vater ist auch so'n Bänker, aber durchaus in der Lage nicht nur einen Nagel in die Wand zu schlagen, sondern hat mir auch schon n kompletten Einbauschrank und eigene Regale gezimmert und ähnliches. Der Beruf schließt also die handwerklichen Fähigkeiten auch nicht gerade aus ;)

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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