Kann man beim Stolpern sterben?

vom 13.07.2008, 10:12 Uhr

Sheepchen hat geschrieben:Thromobose lautet das Stichwort

Wenn man eine hat und sich die beim Stolpern löst, dann ist das auch möglich..


Lern mal die Begriffe. Wieso sollte man sterben wenn sich ein Thrombus löst ? Dann kannst du mir bestimmt auch erklären, wieso wir die Thrombosen als Krankentransport fahren mit einer Vorlaufszeit von 6 Stunden warten und nicht akut mit Blaulicht.

Ach ja, und die neue Lehrmethode ist inzwischen nicht mehr "ruhig" halten sondern laufen damit genau das passiert, damit sich der Thrombus löst. Bislang ist noch keiner meiner Patienten gestorben, wenn ich ihn mit Thrombose habe laufen lassen. Und eine Thrombose sitzt Venös, also sind die Gefässe kleiner. Wie soll die dann zum Herzen zurück kommen, da sie erst durch die Kapillären Blutgefässe kommen muss.

Das musst du dir so vorstellen, versuch einmal einen Basketball (Thrombus) durch ein Rohr mit 10 cm Durchmesser zu schieben. Du wirst sehen, das funktioniert nicht es verstopft höchstens. Und selbst wenn das Gefäss verstopft, es gibt Umgehungskreisläufe der Blutgefässe unter anderem dicht unter der Hautoberfläche. Diese werden dann halt mehr genutzt und treten besonders auf, und das äussert sich dann wie "Krampfadern" vom Aussehen her.

Auch hier passt der Text, wenn man keine Ahnung hat ...

Liebe Grüße
Sorae

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Kommt auch etwas darauf an WO man stolpert. Sich beim stoplern auf ebener Straße etwas tödliches zuzuziehen, dazu bedarf es echten Pechs, obwohl es so manchen scon dabei erwischte, wie er ungünstig auf dem Rinnstein aufkam. (Andere hingegen leben in den Bergen, fallen besoffen bis fast in den Talgrund und brummeln nur was von "Ist vielleicht ne Abkürzung")

Normalerweise ist es allerdings um Längen ungesünder in den Bergen zu stolpern, als im Flachland, besonders wenn man Ende des stolperns dann jemand den Weg entfernt hat und man eine Runde "Freier Fall" spielt

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hm, also ich denke, dass man nahezu in jeder Situation sterben kann. Neben den beschriebenen Krankheiten ist es doch durchaus möglich, dass man beim Überqueren einer Straße stolpert und dann von einem Fahrzeug überrollt wird, oder das gleiche passiert auf Schienen und dann kommt der Zug.

Oder man stolpert in der Wohnung und bricht sich etwas, kommt nicht mehr hoch und verhungert dann. Gerade bei alten Menschen kann das doch durchaus sein. Oder man erschrickt sich beim Fallen so sehr, dass man einen Herzinfarkt hat. Über dieses Thema kann man sich sicher eine ganze Weile auslassen. Es gibt schließlich nahezu nichts, was es nicht gibt.

» Nordlicht » Beiträge: 207 » Talkpoints: -0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Sorae hat geschrieben:Und eine Thrombose sitzt Venös, also sind die Gefässe kleiner. Wie soll die dann zum Herzen zurück kommen, da sie erst durch die Kapillären Blutgefässe kommen muss.Das musst du dir so vorstellen, versuch einmal einen Basketball (Thrombus) durch ein Rohr mit 10 cm Durchmesser zu schieben.

Also irgendwie widersprichst du dir hier gerade selbst. Nochmal zur Aufklärung: Erst kommen die Arterien, dann die Kapillaren und dann die Venen. Und die Venen sind nicht in jedem Fall immer viel dünner als die Arterien. Von daher ist es durchaus möglich, dass ein venöser Thrombus sich löst und dann als sogenannter Embolus in der Lunge landet.

Und das ist auf jeden Fall (lebens)gefährlich. Und ich weiß nicht, ob du schon mal was von der Vena Cava (superior und inferior) gehört hast, die sind in etwa so dick wie die Aorta, haben nur nicht so muskulöse Wände. Von daher ist das hier sicher nicht so sehr an den Haaren herbeigezogen wie du es hingestellt hast.

Und noch was: es ist zwar richtig, dass inzwischen die absolute Bettruhe obsolet ist, allerdings werden immer noch nach Operationen die Beine mit Kompressionsstrümpfen versorgt, um die Venen zu komprimieren und so ein eventuelles Lösen eines Thrombus zu verhindern, da man eben die Lungenembolie befürchtet.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Nein da widerspreche ich mich nicht. Zu dem Zeitpunkt wenn sich der Thrombus in der Aterie vor den Kapillaren befindet, trägt es schon den Namen Thrombus und nicht Embolus wie es eigentlich der Fall sein müsste. Der Namenswechsel findet statt, wenn sich der Thrombus aus dem Herzen herraus bewegt in den Namen Thrombus, und wechselt sich erst wieder wenn er auf dem Rückweg in den Pulmonalkreislauf gemacht ha in Embolus.

Und selbst dort muss man noch unterscheiden, das findet erst nach den Kapillaren statt somit ist die Bezeichung von mir vollkommen korrekt. Die meisten Thromben die durch uns gefahren werden, bilden sich vor den Kapillaren und sorgen dann für Schmerzen im Bein beim laufen und eben die erwähnten Sichtbaren Umgehungskreisläufe. Diese kann man ohne Probleme mit einer Lyse bzw. Heparin beheben und die Patienten laufen nicht die Gefahr einer Embolie da die Thromen nicht durch die Kapillaren passen.

Die Thromen die sich nach den Kapillaren bilden, sind eher die Einzelfälle für uns aber selbst die werden keinen Deut anders behandelt und laufen gelassen damit sich ggf. der Thrombus noch vor dem Eintreffen in der Klinik löst und in ein größeres Gefäss gelangt. Auch habe ich selbstverständlich etwas von der Vena Cava gehört, aber dort bilden sich Thromben gar nicht, denn bevor das der Fall wäre hätte der Patient ganz andere Probleme und wäre längst mit einem Blutverdünner eingestellt. Deswegen kann ich auch so über Einweisungen von Hausärzten mit "Vena Cava Thrombose" lachen.

Die Kompressionsstrümpfe während Operationen wird aus ganz anderen Gründen angelegt, denn durch das Lange liegen, sitzen und in was für Positionen das noch alles gemacht wird, versackt das Blut in den unteren Extremitäten und somit staut sich das Blut vor den Kapillaren. Durch die Kompressionsstrümpfe werden die zuführenden Gefässe zu den Extremnitäten verkleinert und es kommt weniger Blut unten an welches sich staut und "steht". Somit ist die Gefahr einer Thrombose geringer, als ohne diese schicken Socken. Im übrigen auch daran erkennbar, es bekommen auch Kinder die Socken angezogen und das die schon einen Thrombus haben sollen der sich löst und zur Lungenembolie führt ist ebenfalls selten. Primär dienen die Socken der Prophylaxe der Bildung von Thromben, und nicht, dass sich bestehende nicht lösen.

Große Thromben die sich nicht mit einer Lyse auflösen lassen, müssen danach mit einem Katheter entfernt werden und diese kann man nur größeren Gefässen holen und nicht aus den ganz kleinen Dingern, da dafür die Technik noch nicht ausgereift genug ist. Deswegen wird auch in dem Fall versucht werden, den Thrombus in ein größeres Gefäss zu bewegen und damit nimmt man auch die Gefahr einer Lungenembolie in Kauf. Denn die Lungenembolie ist wieder etwas, was man behandeln kann auch wenn das mit einem erheblichen Risiko für den Patienten verbunden ist. Gerade Menschen im gehobenen Alter haben eine höhere Letalität als jüngere Patienten.

Liebe Grüße
Sorae

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Irgendwie scheint mir, du hast einerseits das menschliche Blutgefäßsystem und andererseits die komplette Thematik Thrombosebildung und Embolie nicht so richtig verstanden. Ist ja auch nicht schlimm, musst du denke ich auch nicht unbedingt aber wenn man es eben nicht genau weiß, sollte man sich davor hüten hier etwas falsches zu erzählen.

Nur soviel zum Thema von mir: die häufigsten Thrombosen, die sich bilden sind die tiefen Beinvenenthrombosen. Und wie der Name schon sagt sitzen die in den Venen und nicht in den Arterien oder etwa den Kapillaren. Klar, es kann auch mal ein Gerinnsel in einer Arterie entstehen, das ist aber wirklich seltener und wird dann auch eher PAVK genannnt, obwohl es sich um die gleiche Thematik handelt. Und na klar, wenn ein Thrombus in einer Arterie entsteht und das Gefäß verstopft, dann hat der Patient ganz andere Sorgen als eine eventuelle Lungenembolie.

Denn dann wird zunächst das Bein ischämisch und im schlimmsten Fall wird es schwarz und muss amputiert werden. Bei einer Beinvenenthrombose (wie gesagt, die mit Abstand häufigste Form) wird das Bein eher nicht ischämisch weil ja über die Arterien genug Blut ins Bein gelangt. Und der Bluabtransport ist auch relativ gesichert weil es ja die von dir beschriebenen Kollateralen über die oberflächlichen Beinvenen gibt. Allerdings ist hier eben das größte Risiko, dass sich der Thrombus löst (und sobald er sich löst und seinen Entstehungsort verlässt, wird er Embolus genannt!) und dann zum Beispiel als Komplikatin eine Lungenembolie auftreten kann.

Also noch mal Begriffserklärung: Blutgerinnsel bildet sich an einem Ort im Gefäßsystem = Thrombus; Blutgerinnsel löst sich und wird fortgeschleppt = Embolus. Das hat primär nichts mit Arterie oder Vene zu tun.
Und der Ablauf der Gefäße vom Herzen aus: Arterie -> Kapillare -> Vene. Sprich wenn sich die meisten Thromben in den Venen bilden, haben sie gar keinen Kontakt mehr mit den Kapillaren und können wunderbar durch die zum Herzen hin immer dicker und größer werdenden Venen wandern.

Und die Thrombolyse geht auch nicht so easy wie du es hinstellst denn wenn ein gewisses Zeitfenster überschritten ist, dann kann man den Patienten mit Heparin oder tPA vollknallen für tausende von Euro und es wird sich nichts tun. Und ja, man strebt eine Kompression der Beinvenen im Falle einer Thrombose an, damit sich der Thrombus eher nicht löst! Allerdings hast du natürlich Recht, dass die meisten Thrombosestrümpfe prophylaktisch angezogen werden, um die muskelarmen Venen von außen zu unterstützen und eine Stase des Blutflsses zu vermeiden und so das Thromboserisiko zu minimieren.

Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt und wir reden nicht die ganze Zeit toal aneinander vorbei ;-)

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hallo zusammen,

ich bin auch davon überzeugt, dass man nach dem Stolpern sterben kann. Zwar nicht am Sturz direkt aber sicher an den Folgen des Stolperns.

In meinem Bekanntenkreis ist Anfang des Jahres jemand beim Spazierengehen gestolpert und auch hingefallen. Erst hat er nichts bemerkt und der Arzt hat auch nichts feststellen können. Nach einer Weile ging er dann erneut zum Arzt, weil er ständig Kopfschmerzen hatte, ws vor dem Sturz nie der Fall war. Und da wurde dann festegestellt, dass er zwei Halswirbel angebrochen hat und es auch anders hätte ausgehen können, wenn er nicht zum Arzt gegangen wäre.

Jetzt hat derjenige eine Metallplatte im Nacken zur Stabilisierung und es geht ihm wieder sehr gut. Aber er hätte sicher auch niemals gedacht, dass ihm sowas beim Spazierengehen passiert.

LG P-P

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Sicherlich ist es nicht unmöglich durch das Stolpern auf einer Straße oder einem Gehweg zu sterben, aber es ist nicht sehr wahrscheinlich. Ausschließen kannst du keine Gefahr die sich dir bietet, aber die Chance, dass dieser Zustand eintrifft ist doch wirklich sehr gering. Es muss schon zu einer enormen Verkettung sehr ungünstiger Umstände kommen, damit man beim Stolpern stirbt, aber möglich ist es dennoch.

» Mc.Lovin » Beiträge: 1230 » Talkpoints: -1,57 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Selbstverständlich kannst du beim Stolpern sterben. Wenn du unglücklich durch das Stolpern fällst und dein Kopf fällt auf die Bordsteinkante oder den Gullideckel, dann kannst du sterben. Also eine Folge des Stolperns.

Aber es kann genausogut passieren, dass du dir den Finger in der Nase brichst, aus unerfindlichen Gründen blutet es. Da du aber Bluter bist, ist das Blut nicht zu stillen und du stirbst durch Verbluten. Und das alles nur, weil du in der Nase gebohrt hast, als du gestolpert bist.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Also ich finde die Frage schon etwas merkwürdig und eher unsinnig, denn ich glaube, das es mit Sicherheit jedem klar ist, das man durchs stolpern sterben könnte. Klar sollte auch jedem sein, das nicht jedes Stolpern tödlich ist, aber es liegt ja auch daran, wie man stolpert. Ich würde eher sagen, das man an den Folgen des Stolpern sterben kann, wenn man z.b. sehr ungünstig mit dem Kopf auf etwas fällt oder durch das Stolpern irgendwo herunterstürzt oder ähnliches.

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» Chrissiger » Beiträge: 1296 » Talkpoints: -2,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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