Geld für gute Noten

vom 12.07.2008, 22:44 Uhr

Es gab in meiner Schulzeit Schüler, die haben für gute Noten Geld bekommen und mussten bei schlechten Noten wieder Geld abgeben. Bei einer Freundin war es so, sie hat bei einer 1 2 DM( damals gab es noch keinen Euro), bei einer 2 1DM bekommen, bei einer 3 gab es kein Geld und bei einer 4 musste sie 50 Pfennig, bei einer 5 1DM und bei einer 6 2DM abgeben. Was haltet ihr von solch einer Regelung?

Ich fand dieses System ziemlich doof, weil einige Kinder sich in der Schule anstrengen und dann in einem Test nur eine 4 bekommen, obwohl sie ihr Bestes gegeben haben. Außerdem kann auch nicht jeder in jedem Fach perfekt sein. Außerdem finde ich das von solchen Eltern wie Erpressung. „Wenn du schlechter als eine 3 schreibst, musst du dafür bezahlen.“ So was kann doch eigentlich nicht normal sein.

Mich würde interessieren, ob es das bei euch auch gab oder ob ihr als Eltern das auch so handhabt.

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» Samara89 » Beiträge: 295 » Talkpoints: 7,36 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Anerkennung bei guten Noten
Da wird gleichzeitig auch über Geld für Noten diskutiert.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Das Problem kenne ich. :-) Mein Bruder zum Beispiel war nie so der Lerntyp, so wie ich. Er hat auch nie Hausaufgaben gemacht, da ihm das alles zu "langweilig" war. Komischerweise hat er in den naturwissenschaftlichen Fächern nie Probleme bekommen, da er einfach in diesem Gebiet so schlau ist... aber in lermfächern wie Englisch und Bio kam er natürlich nicht so gut voran.

Nach vielen anderen Versuchen meinen Bruder zum Lernen zu animieren, kamen unsere Eltern auf die Idee, mit der "finanziellen Belohnung". Vom Prinzip her war er wie bei dir. Für eine 1 bekam er 2 Euro, für eine 2 1 Euro , für eine 3 50 Cent und ab der 4 durfte er zurückzahlen. Diese Methode bewährte sich eine gewissen Zeit und auch dann wurde sie fallen gelassen, weil mein Bruder keinen "Anreiz" mehr hatte.

An sich finde ich die Idee super. Viele Kinder wären bestimtm froh, ihr Taschengeld ein wenig aufzuwerten. Wenn man aber ein wirklich lernfaulen Kind daheim hat, bringt auch diese Methode nichts. In solchen Fällen wäre ich wirklich dafür, das Kind unter mehr Druck zu setzen (sprich: es darf erst weggehen und Freunde treffen, wenn. ODER es wird zu einem freizeitpark eingeladen, wenn). die Belohnungen von den Eltern sollten das Non-Plus-Ultra sein, sodass das Kind eine wirkliche Begierde bekommt, die Belohung einzulösen. Wie gesgat, meiner Meinung nach sollte man Rewards rar machen, die paar, die es dann aber doch gibt, richtig "lukrativ" in des Kindes Auge gestalten.

» Sebastian S. » Beiträge: 53 » Talkpoints: 0,11 »



Ich habe auch schon häufiger von Leuten gehört, welche ihren Kindern ihr Taschengeld nach den Schulnoten zuteilen und finde das ehrlich gesagt totalen Schwachsinn. Davon abgesehen, dass es völlig unterschiedliche Lerntypen gibt, manchen fällt es super schwer, obwohl sie ihr Bestes geben und andere müssen keinen Finger krumm machen und schreiben nur Einsen, lernen die Kinder meiner Meinung nach damit niemals, mit Geld umzugehen. Das Schreiben von Arbeiten ist für sie dann nichts, wofür sie sich Mühe geben, weil es wichtig für ihre Zukunft ist, sondern weil sie für irgendetwas sparen wollen, was sie sich erst mit der nächsten Eins leisten können.

Kinder sollen doch eigentlich so früh wie möglich gelernt bekommen, dass das, was sie in der Schule als Grundstein legen, prägend für ihr ganzes Leben ist- man sollte die Schulnoten also nicht mit Geld in Verbindung bringen. Ihnen sollte einfach klar sein, dass sie die Noten für sich selbst schreiben und nicht nur, damit sich die Eltern freuen und sie einmal 2 Euro in die Hand bekommen.

Auch wenn dazu sicher sehr viele Meinungen existieren, bin ich sowieso dagegen, Kindern Taschengeld zu geben. Ich habe niemals Taschengeld bekommen, sondern habe immer für mein Geld gearbeitet, z.B. mit Zeitungaustragen. Somit habe ich von Anfang an gelernt, mit Geld umzugehen und habe mir auch viel mehr überlegt, was ich mir kaufe- schließlich wusste ich, was ich dafür gearbeitet habe.

Mein Fazit: Davon abgesehen, dass ich generell dagegen bin, Kindern Taschengeld zu überlassen, finde ich es auf jeden Fall total daneben, ihnen als Anerkennung für gute Noten jeweils mehr oder weniger zu bekommen. Wenn sie aus der Schule raus sind, wird ihnen auch niemand mehr Geld geben, weil sie mal einen Erfolg für sich verbuchen konnten oder ihnen etwas wegnehmen, weil sie Mist gebaut haben. Ich denke, Kinder sollten dies zu früh wie möglich lernen! :roll:

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» Katara » Beiträge: 1295 » Talkpoints: 5,81 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Abzug gab es bei uns für schlechte Noten nicht. Aber ich muss zugeben, seit ich auf dem Gymnasium war, gab es schon materielle Belohnung für gute Noten.

Bei schlechten Noten gab es halt nicht das, was ich mir gewünscht hatte und meine Eltern waren sehr enttäuscht und haben mich das auch massiv spüren lassen.

Meist war es kein Geld, sondern etwas, das ich mir wünschte, ein Gegenstand. Es gab das nur bei Schulaufgaben in den Hauptfächern, sonst nicht soweit ich mich erinnern kann.

Ich fand es nicht verkehrt, denn ich war damals nun einmal nicht so reif, dass ich dachte, wenn ich nicht lerne, schadet das mir im späteren Leben. Irgendwann kam natürlich eine Zeit, wo es das nicht mehr gab, so ab der 9. oder 10. Klasse, aber in der Unterstufe gab es das eben und es war auch gut so, ich weiß nicht, ob ich sonst immer motiviert genug gewesen wäre.

Wenn man sich überlegt, dass es selbst in größeren Firmen für Angehörige von Führungspositionen "Incentives" gibt, also positives Feedback in Form von Geld oder dergleichen, kann das Prinzip gar nicht mal so verkehrt sein.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich habe meine Kinder nie für gute Noten mit Geld belohnt.
1. hatte ich die finanziellen Möglichkeiten nicht, weil meine Tochter auch ohne zu lernen mit mehr Einsen nach Hause kam , als ich hätte zahlen können
2. denke ich, dass ich dann meine Kinder nicht gleichgehalten hätte, weil meinem Sohn es schwer fiel zu lernen und deswegen auch nicht so oft gute Noten nach Hause gebracht hat.
3. sollten die Kinder lernen für sich und das Leben zu lernen und nicht, damit sie eine Belohnung erhalten
4. denke ich auch, dass sie so nie lernen mit Geld umzugehen.

Für mich kam das nie in Frage und ich selber wurde auch nicht bezahlt dafür, dass ich gelernt habe und gute Noten geschrieben habe.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich halte nichts davon. Meine Eltern wollten das stellenweise auch machen,aber ich hab schon früh erkannt,dass ich nicht für meine Eltern lerne,sondern für mich. Und auch sie hatten dann die Einstellung,dass es ihnen egal war, ob ich eine 1 bekommen habe oder eine vier. Es war meine Sache.

Abgesehen davon fiel es mir auch leichter zu lernen und meinem Bruder weniger und das hätte automatisch dazu geführt, dass er weniger bekommen hätte ( es ist ja doch irgendwo ein Konkurrenzdenken vorhanden) und das ist nicht sonderlich motivierend. Und mit einem Abzug für schlechte Noten hätte sich mein Bruder vermutlich auch ein Ei gelegt. Bei meinem Bruder sind meine Eltern immernoch hinterher, damit er mal was macht - er ist die Faulheit in Person, glücklicherweise aber im naturwissenschaftlichen Bereich begabt.

Meine Eltern haben uns deswegen allen immer 5-10€ beziehungsweise damals Mark gegeben -egal was für ein Zeugnis wir hatten. Und nur bis zu einem gewissen Alter natürlich.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich bin der Meinung, dass Kinder für ihre individuellen Lernfortschritte unbedingt in irgendeiner Form belohnt werden sollten. Mit individuell ist hier gemeint, dass man nicht nach der Note gehen sollte, sondern danach, ob sich das Kind in seiner persönlichen Leistung verbessert hat. Ich war früher zum Beispiel sehr schlecht in Mathe, da hat jede Vier minus eine Riesenfreude bei mir und meinen Eltern ausgelöst. Ein Schulkind muss unbedingt Anerkennung für seine Anstrengungen erhalten.

Dabei muss es ja nicht unbedingt um Geld gehen. Das kann sich ohnehin nicht jeder leisten. Viel mehr bedeutet es Kindern ohnehin, wenn man ihnen etwas von der eigenen Zeit opfert!

Von Bestrafungen bei schlechten Leistungen halte ich überhaupt nichts. Dass Kinder ihren Eltern Geld für irgendetwas bezahlen sollen halte ich für total absurd. Es vermittelt auch sehr verzerrtes Bild von der Welt... Vor allem aber darf man nicht aus den Augen verlieren, wie gut eine Leistung im Verhältnis zum Potential des Kindes ist.

Schreibt also die Mathe-Null eine schlechte Vier sollte da schon ein großer Eisbecher oder ein Besuch im Schwimmbad drin sein. :wink:

» gubbelgubbel » Beiträge: 123 » Talkpoints: 1,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Mein Sohn bekommt auch Geld für gute Noten. Für die 1 gibt es 2€ und für die 2 sind es 1€ . Wenn er 5 einsen zusammen hat, kann er zu Oma gehen und dann bekommt er 5€.

Fürs Zeugniss bekommt er von Oma meistens 10€ und von den anderen Verwanten auch so meist 5€. Von uns uns bibt es meistens 20€. Er soll doch für seinen Fleiß belohnt werden.

» fireangel » Beiträge: 117 » Talkpoints: -0,72 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also in meiner Klasse gibt es sehr viele Leute die Geld für gute Noten bekommen. Ich halte nix davon. Immerhin lernt man für sich und nicht für die Eltern. Jedoch wäre es ein guter Anreiz. Aber man bekommt ja sein Taschengeld, ich finde man sollte seine Eltern nicht zu viel ausnutzen.

Schlimm finde ich es aber wenn Schüler dann bezahlen müssen. Das sehe ich eher als Erpressung an. Und das Kind so unter Druck zu setzten finde ich es sehr schlecht für die Bildung.

» sebi93 » Beiträge: 25 » Talkpoints: 0,00 »


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