Wie hilfsbereit ist man für Unbekannte im Internet?
Ich glaube nicht, dass ich jemandem, den ich ausschließlich aus einem Forum kenne, auch nur einen Cent spenden würde, denn erzählen kann ja jeder viel, wenn der Tag lang ist. Sicherlich könnte es sein, dass dieser Jemand das Geld für eine dringend benötigte Operation oder etwas Vergleichbares benötigt, doch ist mir diese Gewissheit viel zu vage, als dass ich bereit wäre, einem potentiellen Betrüger mein hart verdientes Geld in den Rachen zu werfen.
Für Unbekannte im Internet würde ich in der Regel sowieso eher wenig tun, denn schließlich kenne ich diese Person nicht und weiß dementsprechend ja auch nicht, welchen Vorteil ich aus dieser Sache ziehen würde. Das mag vielleicht ein wenig egoistisch klingen, aber man kann nicht ständig jedem helfen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, denn sonst wird man unumgänglich krank.
Sollte ich eine bestimmte Person im Internet aber bereits eine Weile kennen und ihr ein gewisses Vertrauen entgegenbringen, würde ich ihr schon versuchen, bei eventuellen Problemen zu helfen, solange diese Probleme nicht fianzieller Natur sind, denn da hört meiner Meinung nach das Vertrauen auf. Schließlich kennt man die Person nur aus dem Internet und weiß nicht, ob das Geschriebene auch immer der Wahrheit entspricht. Dementsprechend vorsichtig wäre ich auch und würde lieber eine Internetbekanntschaft aufgeben, als das Opfer eines gerissenen Betrügers zu werden.
Bei einer solchen Aktion hätte ich auf keinen Fall gespendet. Ich helfe sehr gerne, wenn jemand Probleme mit dem PC hat oder ähnliches. Oft sind es ja nur Kleinigkeiten die übersehen wurde, und die man mit ein paar Hilfreichen Tipps bewältigen kann.
Geld würde ich aber so nicht spenden. Da würde ich eher bei dem RTL Spendenmarathon (nur mal als Beispiel) eine SMS im Wert von 4 Euro abschicken oder so. Da kann man dann sicher sein, dass das Geld auch bei bedürftigen ankommt, und nicht bei irgendwelchen Betrügern.
Was ich auch schon nicht mag, sind diese Vereine, die einen simplen Trick benutzen. Wo dann Passanten in der Innenstadt angehalten werden, mit der Bitte doch mal ein paar Fragen zu beantworten. Und wenn man die beantwortet hat soll man irgendwas spenden. Und das am besten noch mit einem Verein-eintritt, den man "kündigen" muss und der jährlich 60 Euro kostet. Wo man dann gleich noch drauf hingewiesen wir, dass das im Monat doch nur 5 Euro wären, und (falls man Raucher ist) das doch machbar wäre, wenn man nur eine Packung Zigaretten im Monat weniger raucht.
Da finde ich so etwas wie "Aktion Sorgenkind" schon besser. Auch dort habe ich das Gefühl, dass das Geld bei den richtigen ankommt.
Bei einer Mail, einer ICQ-Nachricht oder einem Forenbeitrag würde ich das aber ganz sicher nicht machen. Das sind in meinen Augen alles Betrüger. Für kranke Frauen und co. gibt es bestimmt irgendwelche Ämter die helfen können.
Also ich würde im Internet wohl gar nix spenden. Das mag sich jetzt vielleicht gemein oder böse anhören, aber man hört doch immer wieder von solchen Fake-Stories und auf jeder 2. Seite steht ein Spendenaufruf, da wüsste man doch sowieso nicht, wohin man noch alles spenden soll.
Ich wäre da also sehr skeptisch, ob diese Situation wirklich der Wahrheit entspricht und würde da grundsätzlich erstmal misstrauisch sein. Aber ich denke, auch wenn es genügend "Beweise" für die Situation geben würde, würde ich mir eine Spende nochmals gut überlegen.
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