Küken wird im Fernsehen erstickt
Der berühmte Star-Koch Jamie Oliver macht nun Skandalschlagzeilen bei der Bild. Denn am Montag wird er in einer TV-Show auf RTL vor Studiopublikum zu sehen sein, in der er ein Küken ersticken lässt, um damit auf die in Legebatterien durchgeführte Praxis aufmerksam zu machen, wo die männlichen Küken erstickt werden (denn die legen bekanntlich keine Eier und sind deswegen "unrentabel"). Eine nicht ganz gleiche, aber vergleichbare Aktion wie Hund verhungert als Kunstobjekt.
Was denkt ihr, ist eine solche Schock-Aktion wirklich notwendig? Die Intention ist ja genau gegen die sinnlose Tötung. Ich denke, es ist kein guter Weg, aber was man definitiv sagen kann ist, dass er die Aufmerksamkeit der Zuschauer erwecken wird.
Hallo Taline,
ich denke da genau wie du, er wird damit die Öffentlichkeit aufrütteln, aber der Schuss kann auch ganz schnell nach hinten los gehen. Er bringt sich damit in ein schlechtes Licht. Ich verstehe seine Absichten, aber muss es wirklich auf diese Art sein?
Ich denke mal, man sollte sich lieber überlegen und damit meine ich auch Jamie Oliver, wie man dieser Problematik entgegenkommen kann ohne das zu tun, gegen dass das Ganze gerichtet ist.
Ich finde ja der Tierschutz tut schon recht viel in dieser Hinsicht, doch es darf einfach nicht nur am Tierschutz liegen, dass es solche Maßnahmen gegen ungewollte Tiere gibt. Wir alle müssten uns viel mehr Gedanken darüber machen, wo das Fleisch oder sonstige Tierprodukte herkommen! Denn solange es diese "ist mir doch egal" Menschen gibt wird es Tiere geben die qualvoll enden
hi,
ich habe zwar noch nichts davon gehört, erst durch dich, jedoch hat es mir beim durch lesen deines Berichtes einen Schauer über den Rücken gejagt! Allein der Gedanke dass dieses Kücken getötet wird, íst so abartig!
Ich verstehe nicht, warum RTL so was zu lässt.Es muss doch andere Aten geben, auf so ein Thema aufmerksam zu machen. Ich hoffe das ganze ist nur eine Zeitungsente, denn sonst, denke ich, werden nicht nur Zuschauer, sndern auch der Tierschutzbund wahnsinnig Ärger machen!
Na mal sehen, ob die Episode denn auch tatsächlich ausgestrahlt wird, denn noch hege ich die Hoffnung, dass dies tatsächlich von Tierschützern unterbunden wird.
Den Sinn einer solchen Episode sehe ich nämlich absolut nicht. Denn das männliche Küken in Legefabriken erstickt werden, weil wertlos ist ja nun leider nichts Neues mehr. Bei der ganzen Diskussion um ökologische Landwirtschaft sollte zumindest. Wer davon bisher noch nichts weiß ist entweder extrem ahnungslos oder (und das wird die Mehrheit sein) der will es nicht wissen, weil es ihm schlicht egal ist. Schon deswegen finde ich Jamie Olivers Aktion völlig daneben. Allerdings wird die Ausstrahlung einer solchen Folge sicher die Einschaltquoten in die Höhe treiben.
Was ich aber auch befürchte, dass vielleicht einige Zuschauer auf die Idee kommen, Tiere auch mal im Selbstversuch so zu töten. Und darum sehe ich eine solche Darstellung im Fernsehen als völlig unnötig an. Es hätte durchaus gereicht, diesen Fakt nochmal zu wiederholen, eine bildliche Darstellung muss da nicht sein.
Ich denke auch, dass die Leute, die sich einen Kopf um sowas machen und denen das Wohl der Tiere am Herzen lieg schon längst über die Thematik bescheid wissen und nur Öko Eier oder direkt beim Landwirt kaufen. Wer sich da bisher noch keinen Kopf drum gemacht hat und immer schön die billigen Eier aus der Legebatterie kauft, dem wird auch so eine Aktion relativ egal sein und der wird auch weiterhin diese Eier kaufen.
Von daher finde ich die Aktion auch sinnlos und unangebracht und nur weil es von Jamie Oliver kommt, werden nicht alle Leute plötzlich bekehrt werden. Und nun ja, grausam ist das auf jeden Fall, das Küken ersticken zu lassen aber sinnlos Tiere umgebracht werden jeden Tag in ganz vielen Bereichen. Ich selbst habe auch mehrere Küken und Ratten auf dem Gewissen, die ich während meines Studiums umbringen musste, um an ihnen physiologische Besonderheiten zu erforschen.
Ganz ehrlich: Muss nicht sein, warum sollte man extra ein Küken ersticken? Damit bedient man nur den Voyeurismus der Zuschauer die live eine Tötung erleben wollen, fast wie bei den Gladiatorenkämpfen.
Wenn Jamie Oliver wirklich darauf aufmerksam machen will ist ihm das schon mit der Ankündigung dieser Aktion gelungen - er muss sie nicht mehr vollenden.
Und wenn kann er hierzu auch auf bestehendes Material zurückgreifen - es gibt genug Filme im Internet wo die Fabrikschlachtung gezeigt wird und die schon beim Zusehen an Barbarei grenzen wenn die Hühne dort lebend an laufende Haken eingehangen werden, dann durch ein Wasserbad unter Strom gezogen werden zur schnellen Tötung und am Ende von einer scharfen Säge der Hals durchtrennt wird. So rattern pro Sekunde dutzende Hühner in den Tod und das stundenlang.
Die Bilder sind schon abstoßend genug um in den meisten mal das schlechte Gewissen aufzurütteln und um zu zeigen wie Leben zur industriellen Massenware verkommen ist bzw. die Tötung.
Hallo,
Das, was mir dabei am Merkwürdigsten erscheint, ist, dass scheinbar nicht begriffen wird, dass man sich mit solch einer Aktion genau auf dieselbe Stufe stellt, wie die, die man kritisieren will. Ist es nicht völlig unlogisch, eine Sache als schlimm darzustellen und sie verbieten zu wollen, und dann genau dasselbe zu tun? Das ist doch, streng genommen, völlig unlogisch bis hirnlos.
Also bei solchen Aktionen frage ich mich daher, ob da wirklich ein umweltfreundliches Ziel verfolgt wird, oder ob man einfach einen Skandal auslösen und dadurch Aufmerksamkeit erhalten möchte, und dafür einen scheinbar guten Zweck einfach nur vorschiebt. Also dass man quasi versucht, von dem Mist, den man eigentlich nur aus Aufmerksamkeitsgeilheit mag, abzulenken, indem man plötzlich mit dem Thema "Tierschutz" kommt, obwohl das alles irgendwie absurd ist, und vorne und hinten nicht passt, wenn man solch eine Aktion selbst durchführt.
Aber eigentlich ist es ja egal, ob das ein Rechtfertigungsversuch ist, ein Versuch, Aufmerksamkeit für sich selbst zu erringen, oder einfach nur Dummheit: Das Tier muss unnötig darunter leiden, und das finde ich überaus widerlich.
Wurde diese Sendung denn nun ausgestrahlt? Gab es Proteste? Hatte die Sendung irgendwelche Folgen?
Ich habe zwar nichts davon gehört, nicht mein Kanal, aber ich denke hier wurde bereits das erreicht, was die Macher erreichen wollten, nämlich die Öffentlichkeit aufzurütteln. Das Thema ist ja die Leute für die Problematik des Umgangs mit "überflüssigen" Geschöpfen zu sensibilisieren. Dies kann man einerseits damit machen, indem man den Leuten sagt, dass der Umgang mit männlichen Küken so nicht in Ordnung ist, oder man kann den Leuten zeigen wie das wirklich aussieht, wenn ein männliches Küken, das nicht gebraucht wird, einfach erstickt wird. Was glaubt ihr, was rüttelt die Menschen mehr auf?
In der Schweiz gab es einmal einen ähnlichen Fall, nach Schweizerhalle, einem Brand in Basel, bei dem das Löschwasser, welches mit Chemikalien verunreinigt war, in den Rhein gelangte und dort auf Kilometer fast sämtliches Leben absterben liess. Einige Zeit darauf hat ein Filmemacher einen Fisch in ein Aquarium gesetzt und das Wasser mit solchem Giftwasser angereichert und den Fisch beim Sterben gefilmt. Der Filmemacher wurde wegen Tierquälerei verklagt, die Chemiefirma natürlich nicht. Dem Fisch wurde etwas schreckliches angetan, keine Frage. Aber allen anderen Fischen im Rhein erging es nicht anders, aber zumindest hatte das Sterben des einen Fisches einen Grund und ein positives Ergebnis, ganz im Gegensatz zu den Rheinfischen.
Man sollte also nicht den angreifen, der ein einzelnes Küken tötet um auf das Töten von Millionen Küken hinzuweisen, sondern man sollte jene angreifen, die dieses Töten millionenfach und alltäglich machen. Und man muss sich selbst fragen, ob man dieses industrielle Töten nicht durch sein eigenes Verhalten legitimiert. Welches Fleisch esst ihr? Muss es billig produziert sein? Und muss es Fleisch sein? Mit Empörung ist man immer schnell zur Hand, aber meist liegt sogar ein Teil der Schuld bei jedem selbst.
Hallo thisnamewasfree,
Ich sehe bei dem Fall mit der Chemiefabrik allein schon den Unterschied, dass das mit dem verseuchten Löschwasser ja wohl ein Unfall war, und dieses Töten des Fisches mit Gift danach eine absichtliche Handlung. Denn der Betreiber der Chemiefabrik wird sich sicherlich nicht freiwillig seine Fabrik angezündet haben (du schriebst ja von Löschwasser), um damit die Fische eines Flusses oder Sees zu töten! Der Typ, der danach diese "Darstellung" machte, der hat das Tier aber absichtlich getötet. Das ist für mich schlimmer, als wenn einem Unfall Tiere zum Opfer fallen, und seien es noch so viele. Unfall ist Unfall.
Aber selbst, wenn es so gewesen wäre. Ein Unrecht rechtfertigt doch wohl nicht, genauso zu handeln und damit noch mehr Unrecht zu begehen! Davon wird es doch nicht besser. Oder darf ich jetzt auf die Straße gehen und mir eine Frau einfangen und die vor einem Publikum vergewaltigen, wenn ich dann sage, das soll die Menschen bloß aufrütteln und ihnen zeigen, wie schlimm eine Vergewaltigung ist? Da könnte man ja genauso sagen, lesen und schreiben kann man über Vergewaltigungen viel, aber es direkt zu sehen, das rüttelt die Menschen mehr auf. Was für ein perverser Blödsinn.
Übrigens, ich bin Vegetarierin und esse gar kein Fleisch. Wenn du also mit solchen Aussagen kommst, um Kritikern dieser Aktion vorzuwerfen, nicht konsequent zu sein, dann hast du bei mir wohl Pech gehabt.
Natürlich muss man auch gegen dieses industrielle, massenhafte Töten vorgehen. Aber das wird doch nicht besser, indem man selbst auch unnötig Tiere ermordet.
Natürlich muss man auch gegen dieses industrielle, massenhafte Töten vorgehen. Aber das wird doch nicht besser, indem man selbst auch unnötig Tiere ermordet.
Das glaube ich eben nicht. Jetzt wird darüber diskutiert. Das war vorher nicht der Fall. Also allein schon die Ankündigung einer solchen Tat hat dazu geführt, dass sich jetzt Leute damit auseinandersetzen, die vorher sich darüber gar nie Gedanken gemacht haben. Und nur wenn sich Leute einer Problematik bewusst sind werden sie allenfalls etwas daran ändern. Wenn sie von dem Missstand nichts wissen, dann geschieht auch nichts.
Zu deinem ersten Teil, natürlich kann man einen Unterschied sehen zwischen einem Fahrlässigen unterlassen der notwendigen Sicherheitsvorkehrungen in einer Chemiefabrik und dem millionenfachen Töten von männlichen Küken. Aber das ist hier nicht relevant. Relevant ist das Töten eines einzelnen Stellvertreters um auf das Problem aufmerksam zu machen. Und dies lässt sich sehr wohl vergleichen.
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