Streik - Deutsche Bahn und GDL
Danke Cisalpino!!! Schön, dass du hier ein paar Sachen ansprichst, die mir vorhin zu ketzerisch erschienen
Cisalpino hat geschrieben:Komisch was die Bahn noch kündigen wollen, sie sucht ja 1000 Lokomotivführer, oder will sie damit die streikenden der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer ersetzen?
Wenn, dann sicher durch Nicht-Gewerkschaftsmitglieder. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Aber mal im Ernst, die Bahn sucht ja wirklich noch Lokführer für den Güterverkehr. Braucht es dazu eine andere Befähigung als die für den Regionalverkehr?
Cisalpino hat geschrieben:Selbst 10 % finde ich ziemlich viel. Die Gewerkschaft soll sich jetzt endlich mal zufrieden geben!
Stimmt, wenn ich da an eine Freundin denke, die von ihrem Vorgesetzten zu hören bekam, sie solle sich über 2,3 % (!) Lohnerhöhung freuen, da sie ja noch nicht mal in einer Gewerkschaft organisiert sei.
JotJot hat geschrieben:...
Aber mal im Ernst, die Bahn sucht ja wirklich noch Lokführer für den Güterverkehr. Braucht es dazu eine andere Befähigung als die für den Regionalverkehr?
Also das größte Problem was der Bahn-Konzern hat ist, wie viele andere auch (zum Beispiel auch die Telekom), sind die ganzen Töchter. Klar, wer Zug fährt steigt ein und achtet nicht auf irgendwelche Aufschriften, zumal ja überall der "DB-Keks" draufklebt.
Gerade die Güterverkehrstochter macht da einen interessanten Lebenslauf durch.
Also der Fernverkehr ist ne andere Gesellschaft wie Nahverkehr (DB Fernverkehr, ex. DB Reise & Touristik AG und die DB Regio, die wiederum Töchter wie DB Schwarzwaldbahn, DB ZugBus RAB, ...hat). Früher haben die zusammen gearbeitet. Wenn da ne Lok im Fernverkehr ausfiel, konnte man auch mal eine die ähnliche Leistungen hatte davorsetzen, heute Katastrophe.
Die Bahn hat ja letzten Winterfahrplanwechsel den schnellsten Nahverkehrszug (der Welt?) zwischen München und Nürnberg eröffnet. Dazu wird gegen Geld eine Lok vom Fernverkehr angemietet, wie es mit den Wagen ist, weiß ich nicht, auf jedenfall sind das Fernverkehrswagen.
Bei der Güterverkehrstochter wie auch immer die zur Zeit heißt ist es noch "spannender". Zuerst wurde aus "DB" ein "DB Cargo". Dann gründete man zusammen mit den Niederlanden eine gemeinsame Güterverkehrstochter "Railion". Wie es auch kommen mochte, dieses Vorhaben ging schief. Dennoch wurden aber weitere "Railion's" gegründet (Italien, Dänemark, Rumänien seit neuester Zeit auch Schweiz, stärkste Konkurrenz).
Neben drei verschiedenen "Railion-Logos" wird jetzt "DB Schenker" gegründet. Die sollten mal LED-Anzeigen für ihre Logos an die Loks montieren, so schnell die wechseln....
Jo, und jede der "Bahngesellschaften" hat natürlich ihre eigene Loks, die natürlich nicht alle gleich sind. Außerdem braucht ein Lokführer, der im Grenzüberschreitenden Verkehr eingesetzt wird auch dessen Fremdsprache.
Also ein großer Kuddelmuddel, den es früher gar nicht gab, da gabs die "Einheitsloks" und die waren alle vom bedienen her gleich, jediglich andere Betriebsdaten, Ende des Vortrags
==> Fernverkehr ist ne andere Gesellschaft wie Nahverkehr oder der Güterverkehr ja sowieso.
Aber immerhin gehört die Bahn ja zu den weltgrößten Transporteuren, auch im Ausland.
JotJot hat geschrieben:Stimmt, wenn ich da an eine Freundin denke, die von ihrem Vorgesetzten zu hören bekam, sie solle sich über 2,3 % (!) Lohnerhöhung freuen, da sie ja noch nicht mal in einer Gewerkschaft organisiert sei.
Tja, die müssen halt kapieren, dass Mehdorn halt 62% bekommt und "was besseres" ist als so ein Lokführer, aber 10 oder 15 % sind ja absolut der Hammer, sollen doch jedes Jahr so um 5% hoch, naja, die bleiben Stur.
Hoffen wir auf Besserung, vielleicht bringt ja die Kur dem Schell was, dass er sich bessert und ein solches DB-Angebot akzeptiert. "Gute Besserung Herr Schell, war ja jetzt echt anstrengend für Sie, die ganzenm Streiks! Arme Menschen gibts!"
Ich muss dazu sagen, dass ich nicht zu den Pendlern gehöre, mich aber trotzdem für sie einsetze, da sie die leittragenden sind (und die GDL ja überhaupt nicht die Pendler leiden lassen will)
Gruss Philipp
Also zum Anfang - was hat denn das immer mit Herrn Schell und seiner Kur zu tun? Mal ein Tipp: So ein Gewerkschaftsvorstand besteht nicht nur aus einer Person - deswegen kann Herr Schell von mir aus ruhig zur Kur fahren, denn es gibt noch genug andere, die seine Aufgaben wahrnehmen können. Das sollten andere auch mal realisieren (dass eine Gewerkschaft nicht nur aus einer Führungsperson besteht) und ihre Gedanken weiterführen.
10 % ein gutes Angebot? Naja, ich würde eher sagen, wenn ich meinen Kopf bemühe, das 10 % Lohnerhöhung für 15 Jahre kaum eine Erhöhung, sondern eher ein echt schlechtes Angebot sind, und zwar gerade mal 0,7 % pro Jahr , das deckt nicht einmal die Inflation ab. Also hier finde ich, sollte man einmal mehr den BWLern das Feld überlassen und selbst lieber im Verein weiter rumnörgeln, "10 %, viel zu viel - Ich hab letztens nur 2,5 % bekommen!" um sich nicht peinlich zu machen.
Angemessen wären rein rechnerisch 15 - 20 %, was auch ein vernünftiger Kompromiss wäre, da man sich so mehr oder weniger in der Mitte trifft. Hätte die Bahn inzwischen nachgegeben und von Anfang an auf Verhandlungen gesetzt und diese populistischen Anzeigen in Zeitungen unterlassen, hätte sie für das gesparte Geld gleich ein paar Prozente drauflegen können.
Abgesehen davon geht es beiden Parteien in Wahrheit meiner Meinung mehr gar nicht mehr um die genauen Prozente, sondern ums Ansehen in der Öffentlichkeit bzw. innerhalb der Bahn.
Die GDL will hauptsächlich einen eigenen Tarifvertrag, da man sich von der Hauptgewerkschaft, die bisher verhandelte, schlecht beraten und vertreten fühlte - die Bahn will einen möglichst erfolgreichen Gang an die Börse hinlegen, am besten mit wie zuletzt schwarzen Zahlen und einem sehr postivem Image. Ein verlorener Kampf gegen die GDL mit am Ende höheren Kosten dank Tarifvertrag - schlechter geht`s kaum, wenn man mies starten möchte und die Aktionäre verschrecken will, genauso wie nachgeben.
ich finde diesen Streik Aufstand total übertrieben!
dieser ganze Sache ist ziemlich bitter für die ganzen Pendler! Und ich finde man muss auch auf die Menschen Rücksicht nehmen und kann nicht einfach aus Eigeninteresse streiken, denn so schlecht sind die Bezahlungen heut zu tage auch wieder nicht, es gibt Menschen die arbeiten für 1 euro dann sollen sich die Leute bei der Bahn nicht so anstellen!!!
Die Lohnerhöhung für die Lokführer von 31% ist doch absurd und total unrealistisch da weiss man doch schon vorher dass der Streik dieser absolut wirkungslos ist. außerdem brauchen die Streiker uns nicht zeigen wie abhängig wir von der Bahn sind das wissen wir schon längst !
PureDiamond hat geschrieben:dieser ganze Sache ist ziemlich bitter für die ganzen Pendler! Und ich finde man muss auch auf die Menschen Rücksicht nehmen und kann nicht einfach aus Eigeninteresse streiken, denn so schlecht sind die Bezahlungen heut zu tage auch wieder nicht, es gibt Menschen die arbeiten für 1 euro dann sollen sich die Leute bei der Bahn nicht so anstellen!!!
Also so ein Blödsinn, so gesehen dürfte man gar nicht mehr streiken, weil jeder Streik irgendwie einen anderen / andere Branche tangiert und die darunter zu leiden hat - jetzt sind es eben die Pendler.
Und warum kann man nicht einfach aus Eigeninteresse streiken? Für was denn sonst? Den lieben Gott, das Allgemeinwesen? Also bitte erst einmal nachdenken, bevor man etwas sagt!
Die Bezahlung IST verhältnismäßig schlecht - so gesehen müssten alle weniger verdienen, wenn man es immer an den 1 Euro Kräften festmacht, nur dummerweise trägt ein Ein Euro Jobber keinerlei Verantwortung auf seinen Schultern, ein Lokführer schon.
PureDiamond hat geschrieben:Die Lohnerhöhung für die Lokführer von 31% ist doch absurd und total unrealistisch da weiss man doch schon vorher dass der Streik dieser absolut wirkungslos ist.
Wie gesagt, denken, dann schreiben. Wenn der Streik wirkungslos wäre, hätte die Bahn nicht mehr oder weniger ihr Angebot nachbessern "müssen". Die Lohnforderungen sind keineswegs absurd, sondern begründbar, aber hättest Du mal die vorherigen Posts gelesen, wäre Dir das auch von alleine aufgefallen oder Du könntest Dich qualifizierter äußern.
Und niemand ist abhängig von der Bahn, man kann immernoch auf andere Transportmittel ausweichen, wir leben ja nicht mehr im 19. Jahrhundert!
Tss, wirklich, Leute gibt`s.
Der Titel ist ja schonmal falsch. Nicht die Deutsche Bahn will streiken, sondern die Lokfüherer, die bei der DB angestellt sind. Das ist ja ein großer Unterschied.
Ich denke, das Problme ist, dass eine Lohnerhöhung von 30 % einfach von Anfang an eher wie ein schlechter Scherz entgegen genommen wurde: Von der Deutschen Bahn und auch von den Kunden der Deutschen Bank. Für mich ist das uptoisch. Man kann nicht ernsthaft erwarten, 30 % mehr Lohn zu bekommen.
Ich denke, die GDL selbst ist hier der größte Blockator, der zu keinen Verhandlungen bereit ist und jedes Angebot der DB ausschlägt. Ich wünsche mir, die DB lässt sich nicht erpressen. Würde mic hsehr über eine Niederlage für die GDL freuen, die offensichtlich darauf baut, die DB unter Druck zu setzen und durch Erpressungen an ihr Ziel zu gelangen.
Ich selbst fahre übrigens seit Jahren schon keine Bahn mehr
Also die Bahn ist wohl ein größerer Blockadenbauer als die ganze GDL und Transnet zusammen, alles andere ist für mich irgendwie nah dran an Realitätsverzerrung, schließlich blockierte die Bahn von Anfang an, nicht die GDL.
Das ist auch keine Erpressung sondern ein Streik - sind ja Ansichten wie aus dem vorigen Jahrhundert hier.
Sippschaft hat geschrieben:Man kann nicht ernsthaft erwarten, 30 % mehr Lohn zu bekommen
Darum geht es der GDL auch gar nicht im Wesentlichen, dies ist eine typische Höchstgrenze bei Arbeitskämpfen, das Angebot von der Deutschen Bahn von ein paar wenigen Prozent am Anfang war ja auch kaum realistisch denn:
Midgaardslang hat geschrieben:Für Lokführer und Zugbegleiter seien die letzten Tarifrunden extrem nachteilig gewesen, da diese reell seit 1994 fast 10% an Gehalt einbüßten. Die Bahn sei zu Einigungen mit der GDL nur im Rahmen eines einheitlichen Tarifwerkes bereit - die 31% ergeben sich im Idealfall, wenn man alle Forderungen der GDL aufsummiert, was im besonderen Zulagen, Zuschlägen und Sonderzahlungen usw. angeht, also gar nicht alle betrifft.
sowie:
Midgaardslang hat geschrieben:Die stiefmütterliche Behandlung der Zugführer der letzten Jahre geht jetzt halt ordentlich nach hinten los, aber ich glaube, die Bahn wird nicht drumrum kommen, da die Forderungen eben durchaus ihre Berechtigung haben - auf 20 % Lohnerhöhung müssen sie sich meiner Meinung nach mindestens einlassen, man muss ja nur mal rechnen, seit 13 Jahren keine echten Gehaltserhöhungen x Durchschnitt in anderen Branchen:
13 Jahre x 2 % = 26 %, tja da wirds eng für die Bahn...
NATÜRLICH muss die Deutsche Bahn blockieren, wenn man von ihnen 30 % mehr Gehalt fordert. Also bitte. Das war von Anfang an sowas von utopisch, dass doch klar war, dass die Bahn sich darauf niemals einlässt. Zum Glück.
Wenn die GDL 80 % mehr Lohn fordert und die Bahn sagt 'Uh. Da müssen wir nochmal drüber reden. Das ist ein BISSCHEN viel', sind sie also ein 'Blockadenbauer'? Nette Logik.
Sippschaft hat geschrieben:NATÜRLICH muss die Deutsche Bahn blockieren, wenn man von ihnen 30 % mehr Gehalt fordert. Also bitte. Das war von Anfang an sowas von utopisch, dass doch klar war, dass die Bahn sich darauf niemals einlässt.
Blödsinn, wie gesagt, die GDL saugt sich diese Forderungen ja auch nicht aus den Fingern, sondern wie Midgaard schon dargelegt hat gibt es hierfür eine rechnerische Grundlage.
Dementsprechend sinnlos ist auch das Argument mit den 80 % - Lohnforderungen müssen nun einmal auch nachvollziehbar sein, in diesem Fall sind sie das, zur Not kann man das auch mit einem Taschenrechner selbst nachrechnen. Also bevor man anderen "tolle Logik" vorwirft, selber einmal seine Aussagen auf diese hin überprüfen und irgendwelche Zahlen zu erfinden.
Zudem geht es aufgrund des innergewerkschaftlichen Konfliktes der GDL hauptsächlich um einen eigenen Tarifvertrag.
Nebenbei: Wenn es utopisch wäre, würde die Bahn nicht nach und nach mehr nachgeben müssen und ihr Angebot aufstocken (mittlerweile im zweistelligen Bereich) - auch wenn sie das vor allem deswegen macht, um den von der GDL geforderten eigenen Tarifvertrag zu verhindern.
Natürlich ist es utopisch 30 % mehr Gehalt zu fordern, das wissen wir doch alle. Das hat die GDL doch zwischenzeitlich selbst schon eingeräumt. Oder wieso wurde so stark (!) nach unten korrigiert? Weil es machbar wäre? Sicherlich nicht. Das wussten die auch vorher schon. Soviel zum Thema 'Nachvollziehbarkeit'
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