Streik - Deutsche Bahn und GDL
Na das werden aber auch viele über deinen Job sagen - und Du wirst das garantiert auch anders sehen, oder wären Dir 15 Jahre ohne Gehaltserhöhung mit Gehaltseinbußen egal?
Ich finde, ein Lokführer hat schon eine Menge Verantwortung - aber das fällt einem immer dann ein, wenn einer mal Mist baut und es wieder massig Verletzte und Tote gibt.
Ja aber im Prinzip muss er nur alle dreißig Sekunden einen Knopf drücken und verschiedene andere um schnell oder langsam zu fahren.
Aber egal.
Bei Beamten ist das aber nicht anders. Da gibt es auch schon seit Jahren keine Gehaltserhöhung, nichtmal ein Inflationsausgleich. Und dafür wird die Arbeitszeit dort auch erhöht und Urlaubs und Weihnachtsgeld gekürzt oder gestrichen was einer Lohnsenkung gleich kommt.
Aber die dürfen sich ja nicht beschweren.
Und es gibt bestimmt noch andere Branchen in denen es so zugeht, aber wenn dann alle anfangen würden zu streiken wär das bestimmt auch nicht die Lösung sondern würde nur Chaos bedeuten und das ist ja auch ein Punkt vor dem viele Experten warnen, dass sich die Mentalität bei den Lokführern auf andere Branchen ausweitet.
Jetzt ist es ja wohl so dass die S-Bahn-Führer der Berliner und Hamburger S-Bahnen streiken wollen. Dieser Streik wird auch von der GDL geführt da wohl die meisten S-Bahn-Führer in der Gewerkschaft sind. Aber dieser Streik fällt ja nicht unter das Streikverbot für die DB-Lokführer, aber ich denke mal dass die GDL damit ein Zeichen setzen will.
SambaBoy hat geschrieben:struppi66 hat geschrieben:den 62%, die sich die Führungsriege der Deutschen Bahn letztes Jahr gegönnt hat, spricht keiner mehr.
Doch wurde doch sogar hier von unseren fleißigen Mods erwähnt:Midgaardslang hat geschrieben:Abschließend kann man der GDL noch eins zugute halten: Zwar fordern diese über 30 %, eben aufgrund der angesprochenen Problematik, daß die Gehälter seit 1994 keinen echten Erhöhungen laut Meinung der GDL unterlagen, aber der Bahnvorstand sich allein von 2005 auf 2006 einen Gehaltsanstieg von 62 % genehmigte.
Hi,
ich meinte ja nicht hier, sondern in der Öffentlichkeit. Da kräht kein Hahn mehr nach.
Und wieder was zum Streik der GDL
Die Wirtschaft in Deutschland erwartet ja durch die Bestreikung des Güterverkehrs jetzt schon hohe Millionenschäden, da manche Betriebe auf ihre Just in Time Lieferungen angewiesen seien, so wie Stahlkocher und Kohlekraftwerke. Diesen Betrieben bietet sich auch keine direkte Ausweichmöglichkeit so wie andere Betriebe (Nahrungsmittelbranche), schon aufgrund des logistischen Aufwandes der sich darauf ergeben würde. Ein Sprecher des Stahlkonzerns Salzgitter: : "Für die Stahlindustrie ist das Verkehrsaufkommen, das wir mit der Bahn haben, gewaltig."
Das DIW (Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung) warnte davor, daß ein flächendeckender Streik bei der Bahn zwei bis dreistellige Millionenschäden am Tag verursachen könnte.
Ein VW Sprecher sagte, daß bei VW durch das Ausbleiben von möglichen Lieferungen ein Produktionsausfall in Millionenhöhe entstehen könnte – es käme darauf an, welche Knotenpunkte lahmgelegt werden würden. Man könne zwar so wie viele Unternehmen einen 1 bis 2 tägigen Streik überbrücken, aber danach könnte es zu spürbaren Engpässen bei den Rohstoffversorgung kommen.
Bei BMW sieht man den Streik entspannter, da dort momentan Werksferien sind. Dort ist man auf die Bahn mehr als Spediteur für die produzierten Wagen angewiesen, die immerhin 50 % des Aufkommens normalerweise transportiert. Falls der Streik bei der Bahn sich hinziehen sollte, will man zusätzliche Kapazitäten bei Spediteuren einkaufen.
Die BASF kündigte an, bei einem Streik bei der Bahn auf einen private Versorger ausweichen zu können, da man über genug Alternativen verfüge – BASF ist z. B: mit 25 % am Eisenbahnunternehmen rail4chem beteiligt und wickelt nur ein Drittel ihres Warenverkehrs über die Schiene ab.
Spediteure meinen, daß das mögliche zusätzliche Transportaufkommen bei einem möglichen Streik bei der Bahn ein Preissprung im Gewerbe von 20 % bewirken könne, da "Die Straße […] die Transporte nur sehr bedingt aufnehmen [kann]. Aufgrund der guten Konjunktur gäbe es momentan auch kaum mehr Kapazitäten, da sowohl LKW Fahrer als auch Ladefläche knapp seien.
Derweil rüsten sich deutschlandweit die Autovermieter aufgrund der möglichen entstehenden Nachfrage – und man sieht sich gut gerüstet, daß man den Kunden "Fahrzeuge aller Kategorien in ausreichender Zahl anbieten könne" - "Mögliche Erhöhungen der Nachfrage infolge eines Bahnstreiks können bis auf Weiteres durch eine flexible Disposition im Rahmen der professionellen Flottensteuerung von Sixt abgedeckt werden.", so Sixt.
Derweil legte die GDL am Donnerstagmorgen den S-Bahnverkehr in Hamburg wegen eines Streiks von 8.00 bis 10.00 Uhr weitgehend lahm – auch wenn noch vereinzelt Züge fuhren. Da während der Urlaubszeit das Aufkommen der Berufspendler geringer war als normal hielt sich das „Chaos“ in Grenzen, da auch Beförderungsalternativen angeboten wurden. Auch in Berlin wurde ein Streik abgehalten, doch aufgrund von Notfallplänen gab es bereits einen Ersatzfahrplan der einen eingeschränkten Betrieb im 20 Minuten Takt gewährleisten konnte.
Die Deutsche Bahn drängt nach ihrem Bekunden weiter auf Verhandlungen, denn: "Wir müssen sprechen, denn es darf nicht sein, dass dieser Streik weiter auf dem Rücken der Kunden ausgetragen wird, die nun wirklich nichts dafür können", so Margret Suckale, Personalvorstand bei der Bahn. Claus Weselsky, stellvertretender GDL Vorsitzender, sagte, man sei mit der Geduld langsam am Ende, denn: "Es nutzt uns nichts, wenn die Bahn uns ständig erklärt, sie halte die Hand offen.", aber auf der anderen Seite über keinen eigenständigen Tarifvertrag verhandeln wolle. "Das ist aus unserer Sicht kein Angebot.". Man sei bereit, einen Vermittler im Streit mit der Bahn zu akzeptieren.
Am Mittwoch verbot das AG Nürnberg bundesweit die geplanten Streiks der GDL im Personenfern- und im Güterverkehr, ein Widerspruch gegen diese Entscheidung könne erst am Freitag verhandelt werden. Sollte dies so sein, da Rechtsexperten die bundesweite Gültigkeit des Urteils anzweifeln, müsste die GDL ihren für heute geplanten 4 stündigen Streik absagen. Die einstweilige Verfügung des Gerichtes gelte bis zum 30. September, falls es vorher nicht zu einer anderen Entscheidung in der Berufung komme. Man wolle aber unabhängig vom Urteil seitens der GDL von Streiks bis Sonntag im Personenfernverkehr und im Güterverkehr verzichten. Das AG Chemnitz verbot Streiks der DB Regio, jedoch waren die Streiks in Hamburg und Berlin davon nicht betroffen, da die dortigen S Bahnen der DB Stadtverkehr angehören.
Zu den „plötzlichen“ Streiks kam es auch daher, da Manfred Schell, Vorsitzender der GDL ankündigte die Taktik zu ändern - man wolle Streiktermine nun nicht mehr bekannt geben, auch wenn die GDL in Hamburg und Berlin 13 Stunden vorher warnte. Da die Bahn in den Verhandlungen den Antrag in Nürnberg nicht erwähnt haben soll, sieht man wieder einmal das Gebot der gegenseitigen Fairness verletzt. Die GDL benötige aber sowieso 12 Stunden Vorlauf, auch wenn man einen „schnellen“ Streik ankündige. Der Bahn warf Schell "Prozesshanselei" vor und verlangte ebenfalls eine Rückkehr an den Verhandlungstisch – unter der Bedingung, daß es einen eigenständigen Tarifvertrag für die GDL gäbe, über alle anderen Forderungen könne man reden (31% Gehalt + kürzere Arbeitszeiten).
Noch ein kleineres Update:
Die GDL schlug als Schlichter jetzt den früheren Generalsekretär der CDU, Heiner Geißler, als Schlichter vor.
Begründung von Schell: "Das wäre mir ein sehr sympathischer Mensch für diese Rolle" mit "logischerweise auch ein Stück Arbeitnehmerbezug". Zudem habe Geißler auch schon Erfahrung als Schlichter zwischen verschiedenen Tarifparteien gesammelt.
Und wieder etwas neues:
Die ehemaligen Spitzenpolitiker der CDU, Heiner Geißler und Kurt Biedenkopf (beide 77), sollen nach derzeitigem Stand helfen, zwischen der GDL und der Bahn zu vermitteln. Geißler wurde von der GDL als Vermittler vorgeschlagen, Biedenkopf vermittelte bereits im letzten Jahr zusammen mit Altkanzler Schröder (SPD) bei der Bahn als Schlichter, kann also auch Erfahrungen in diesem Sektor vorweisen.
Die GDL, die sich mit der Bahn darauf geeinigt hat an den Verhandlungstisch zurückzukehren hofft auf baldige Gespräche unter der Führung der benannten Vermittler. Bis Sonntag werde unter Garantie nicht mehr gestreikt werden.
Derweil kritisierten die großen Gewerkschaften die Entscheidungen der Gerichte als tiefen Eingriff ins Streikrecht, das von der Verfassung garantiert sei. Gleichzeitig sprach man sich gegen einen eigenständigen Tarifvertrag der GDL mit der Bahn aus.
Das AG Nürnberg entschied jetzt, das Streikverbot wieder aufzuheben - unter der Bedingung, daß die GDL sich dazu bereit erkläre, während des Vermittlungsverfahens, s. o., auf Streikszu verzichten. Schell erklärte sich dazu bis zur Mitte der übernächsten Woche bereit.
Die Verhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der GDL im Tarifkonflikt wurden heute (13.08.2007) offiziell aufgenommen. Vertreter beider Parteien trafen unter der Vermittlung von Geißler und Biedenkopf zusammen – der genaue Tagungsort wurde nicht bekannt gegeben, die GDL verzichtet auf geplante Streiks bis zum 27.08.2007 um die Verhandlungen nicht unter Druck zu setzen oder zu gefährden. Falls Die Verhandlungen über den 27.08. hinaus geführt werden sollten, wird man ebenfalls weiter auf Streiks verzichten.
Die Bahn wertete dies als gutes Zeichen, welches ihr mehr Planungssicherheit verschaffe und den Kunden entgegenkomme.
Das erste Gespräch zwischen der GDL und der Bahn unter der Vermittlung von Geißler und Biedenkopf ist nun vorbei – jedoch ohne große Ergebnisse, was jedoch zu erwarten war da man zunächst gegenseitige Positionen austauschte. Über den genauen Ausgang der Gespräche möchte man laut Vereinbarung nichts bekannt geben.
Heiner Geißler und Kurt Biedenkopf, die ehemaligen CDU-Spitzenpolitiker, die im andauernden Streit zwischen den Lokführergesellschaften und der Deutschen Bahn als Vermittler im Einsatz waren, gaben Aussicht auf eine Einigung. Die drei Bahngewerkschaften, GDBA, Transnet und GDL sowie die Deutsche Bahn AG sollen demnach selbst übereingekommen sein, dass bis Ende des diesjährigen Septembers eine Einigung für den Tarifstreit gefunden wird. Für den Monat September gilt dahin ein Streikverbot, sodass die Fahrgäste nicht mit Beeinträchtigungen oder Verspätungen im Bahnverkehr rechnen müssen.
Lg, Tauraxx
Also mich betreffen die Streiks eher nur indirekt. Zwar fahre ich auch Zug, aber vielleicht gerade mal alle zwei Monate einmal, wenn überhaupt. Nur wenn bei der Bahn gestreikt wird, steigen die Spritpreise wieder, da mehr Menschem mit dem Auto fahren müssen und die Tanken dies wieder ausnutzen. Als wenn der Sprit nicht so schon teuer genug wäre. Wie auch immer, es betrifft auf alle Fälle mehr Menschen als man denkt. Nicht nur die Angestellten, die ihre Lohnsteigerung durchsetzen wollen, sondern von Bahn-Passagiere, über Autofahrer bis hin zu dem Firmen ect, die durch den Sprit höhere Ausgaben haben. Dies ist zwar etwas weit hergeholt, aber gewissermaßen sind diese auch betroffen.
Mfg
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