Streik - Deutsche Bahn und GDL
Momentan hat die Bahn den Gewerkschaften Transnet und GDBA ein Angebot unterbreitet, das Lohnerhöhungen um 3,4 % vorsieht sowie eine Gesamtlaufzeit des Tarifvertrages von 24 Monaten, ab dem 1. Januar 2008. Die Verhandlungen mit der GDL und der Bahn beginnen heute.
Man rechnet aber nicht mit einer Annahme des ersten Angebotes durch die Gewerkschaft(en).
Achso, nach den ergebnislosen Gesprächen zwischen Mehdorn und der GDL am gestrigen Tage kündigte die GDL neue Streiks an, um ihrer Forderung nach einem eigenen Tarifvertrag und 31 Prozent mehr Lohn mehr Nachdruck zu verleihen. Das nächste Gespräch soll kommenden Freitag nächste Woche stattfinden.
Aktuelle Meldung: Laut den Gewerkschaften wird es in den nächsten Tagen keine Warnstreiks geben. Die Züge werden fahrplanmäßig verkehren. Für die Reisenden sind somit zur Zeit keine Einschränkungen im Zugverkehr zu erwarten.
Naja, wenigstend das.
Lg, Tauraxx
So dann will ich dieses Thema mal wieder beleben, da es ja neue Entwicklungen im Tarifstreit gibt.
Die Lokführergewerkschaft GDL ruft jetzt zur Urabstimmung auf und hat vor auf unbefristete Zeit zu streiken. Das wär der erste Streik dieser Art seit 15 Jahren.
Es kam dazu, weil man bei den Verhandlungen zwischen Deutscher Bahn und GDL sich nicht einigen konnte.
Die GDL fordert einen eigenen Tarifvertrag, mindestens 31 Prozent mehr Lohn und eine Verkürzung der Arbeitszeit auf 40 oder 41 Stunden. Dazu ist die DB jedoch nicht bereit.
Die Urabstimmung soll Montag vorbereitet werden und am 6. August werden voraussichtlich die ergebnisse vorliegen.
Also wenn die Lokführer wirklich anfangen zu streiken, dann wird der Schienenverkehr lahmgelegt werden. Das wär fpr die DB ein echt großes Problem, sodass sie eigentlich einlenken muss.
hi,
nur will dieBahn ja eigentlich an die Börse und versucht kräftig Plus zu machen, was sie durch mehr Lohn/weniger Arbeitszeit nicht schaffen wird. Ich bin gespannt wie das weiter gehen wird. Auf jeden Fall wird das eine harte Angelegenheit, wenn wirklich alle streiken. Dann geht nichts mehr bei der Bahn, die dann vielleicht auch den einen oder anderen Kunden verlieren wird.
grüße
Tja, die GDL sitzt halt an einem sensiblen Punkt - und das weiß sie. Die Bahn erst Recht, auch wenn sie daß ungern zugeben wollen. Die stiefmütterliche Behandlung der Zugführer der letzten Jahre geht jetzt halt ordentlich nach hinten los, aber ich glaube, die Bahn wird nicht drumrum kommen, da die Forderungen eben durchaus ihre Berechtigung haben - auf 20 % Lohnerhöhung müssen sie sich meiner Meinung nach mindestens einlassen, man muss ja nur mal rechnen, seit 13 Jahren keine echten Gehaltserhöhungen x Durchschnitt in anderen Branchen:
13 Jahre x 2 % = 26 %, tja da wirds eng für die Bahn...
Tja aber jetzt versucht die Bahn ja sozusagen den Streik durch in meinen Augen "Bestechungen" abzuwenden.
Der Plan der Bahn sieht nämlich vor an alle Mitarbeiter egal in welcher Position (Servieckräfte, Lokführer, Schaffner etc.) einen Bonus von 600 Euro zu zahlen. Bedingung dafür ist jedoch, dass man ein Schreiben unterziechnet in dem man sich zu dem neuen Tarifvertrag, den die Bahn mit der Gewerkscahft Transnet und GDBA verhandelt hat, bekennt.
Alle die dies tun sollen den Bonus bekommen die übrigen nciht.
Der zweite Bundesvorsitzende der Lokführergewerkschaft nennt diesen Vorgang illegal und will Klage vor Gericht einreichen.
Also das find ich auch echt heftig. Ich kann mir nicht vorstellen dass dieser Vorgang rechtens ist. Aber für mich zeigt das wie verzweifelt die Bahn sein muss bzw. wie viel Angst sie vor einem Streik der Lokführer hat.
Nachdem Einmalzahlungen usw. wohl nichts halfen, haut Herr Mehdorn jetzt wohl auf die Populismuspauke, anstatt sich endlich mit vernünftigen Angeboten an den Verhandlungstisch zurückzubegeben.
In einem Gastbeitrag für die „BamS“ warnte er die GDL eindringlich vor Streiks in den Ferien: "Streiks bei der Bahn zur Ferienzeit wären eine schlimme Sache. Dazu darf es nicht kommen. Unsere Kunden dürfen nicht unter den Machtspielen einer kleinen Gewerkschaft leiden."
Zudem möchte man jetzt schon externe Gutachter die finanzielle Lage der Lokführer bewerten lassen, und nur wenn diese Änderungsbedarf sehen, möchte man entsprechend handeln. Naja, dazu sage ich nur, da kann ja jede Seite ihren Gutachter bestellen und ich prophezeie jetzt schon „Unterschied“, kennt man ja von ähnlichen Streitigkeiten, vor allem wenn dem Gutachter der Konzern im Nacken sitzt.
Michael Sommer, Vorsitzender des DGB (Deutscher Gewerkschaftsbund) warf der Bahn indes vor, die Beschäftigten in Lager aufspalten zu wollen und den Flächentarifvertrag insgesamt zu gefährden. Er forderte deswegen natürlich auch die GDL auf, wieder mit den restlichen Bahngewerkschaften an den Verhandlungstisch zurückkehren zu wollen. Auch Sprecher der Pro Bahn forderten die GDL auf, wenn man streikt, dies nur punktuell zu tun, etwa mittags oder im Güterverkehr, da ansonsten durch das Ausweichen vieler auf das Auto eine sich daraus ergebende Umwelt- und, für mich auch eine, Verkehrsproblematik wahrscheinlich sei.
Die GDL hingegen prüft derzeit rechtliche Schritte gegen ein Schreiben der Bahn, das diese an ihre Mitarbeiter versendet hat, indem sie schriftlich dazu aufgefordert wurden, ihr Einverständnis mit dem Tarifvertrag zu erklären, den die Bahn mit der Transnet und der GDBA abgeschlossen habe. Indirekt versuche die Bahn so festzustellen, so Manfred Schell (Vorsitzender der GDL), wer in welcher Gewerkschaft organisiert sei.
Abschließend kann man der GDL noch eins zugute halten: Zwar fordern diese über 30 %, eben aufgrund der angesprochenen Problematik, daß die Gehälter seit 1994 keinen echten Erhöhungen laut Meinung der GDL unterlagen, aber der Bahnvorstand sich allein von 2005 auf 2006 einen Gehaltsanstieg von 62 % genehmigte.
Die Führung der deutschen Bahn ist seit längerem wohl wieder auf „Kuschelkurs“, nun wird doch wieder eine Tariflösung mit allen Gewerkschaften angestrebt um den angedrohten Streik im August noch verhindern zu können. Man möchte vor allem die Einkommensstruktur komplett verändern, damit so alle Beschäftigten von einem neuen Tarifvertrag profitieren könnten. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) warnte erneut vor einem möglichen Streit während der Urlaubssaison, die GDL möchte trotzdem zur Urabstimmung über einen möglichen Streik voranschreiten, jedoch werde bis zum 6. August auf keinen Fall mit einem Streik zu rechnen sein. Danach sei ein bis zu mehrere Tage andauernder Streik durchaus denkbar. Die Bedeutung dieses, wenn auch kurzen, Streiks sei der GDL durchaus bewusst, so der GDL Vize Günther Kinscher gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“: "Zwei Tage Stillstand lähmen das ganze deutsche Wirtschaftsleben". Da die Streikkasse der GDL gut gefüllt sei (knapp 15 Millionen €), wäre ein Streik für sie kein Problem. Die Bahn prüft derweil wieder rechtliche Schritte gegen die GDL.
Der Bahn verlang es weiterhin nach einer Lösung mit allen drei Gewerkschaften, da anders keine vernünftige Lösung zu finden sei – die GDL verweigert sich dieser aus Sicht der Bahn. Die Bahn begründet diesen Schritt u. a. damit, daß das Fahrpersonal nicht einheitlich bei einer Gewerkschaft organisiert sei, sondern teilweise bei der GDL, der Transnet und in der GDBA. Das Fahrpersonal umfasst Lokführer, Zugbegleiter und Servicemitarbeiter.
Der Tarif vertrag, der der Transnet und der GDBA angeboten wurde (4,5 % Einkommenserhöhung ab dem 01.01.2008 sowie 600 € Einmalzahlung) sei für die GDL nicht akzeptabel. Die Sonderzahlung erhalten aber auch nur die Mitarbeiter, die die angesprochene schriftliche Erklärung unterschreiben, die die GDL als unrechtmäßig sieht, da so nur die Gewerkschaften gespalten und gegeneinander ausgespielt werden sollen. Auf die Warnungen vieler Politiker, die Streiks nicht während der Urlaubssaison stattfinden zu lassen kann nur erwidert werden, dass die Bahn nicht während der Urlaubssaison die meisten Fahrgäste befördert, sondern im Herbst (September/Oktober). Dies bestätigte auch der Sprecher der Bahn, Achim Stauß auf Anfrage.
Ab kommenden Mittwoch stehen die Zeichen bei der GDL jetzt auf Streik, so eine Sprecherin der GDL in Frankfurt am Main. Die GDL rechnet des weiteren damit, daß 90% ihrer Mitglieder für einen Streik stimmen werden.
Die Bahn hat derweil Gerichtsverfahren gegen die Streiks in verschiedenen Bundesländern angestrengt, die Ergebnisse müssten noch bis zum Ende der Woche abgewartet werden, lediglich aus Düsseldorf kam jetzt ein Signal für die Bahn: In NRW dürfen die Lokführer nicht streiken, das Arbeitsgericht in Frankfurt wies eine Klage der GDL ab, in der der Bahn untersagt werden sollte, weiter gegen den Streik als unrechtmäßig zu klagen. In Mainz wurde eine Klage der Bahn gegen das Streikverbot indes abgewiesen.
Die GDL warf der Bahn vor, statt zu verhandeln die GDL mit Klagen einschüchtern zu wollen. Die Bahn dementierte dies und bekräftigte ihre Bereitschaft zu Verhandlungen: "Unser Ziel ist es, an den Verhandlungstisch zurückzukehren", so ein Sprecher der Bahn. Würde die Gewerkschaft Kompromisse akzeptieren, ließe man alle Klagen sofort fallen.
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