Berliner Sozialsieldungen sind UNESCO Weltkulturerbe
Eine Meldung vom Wochenende finde ich sehr bemerkenswert, dort hieß es noch, dass sich Berlin bei der UNESCO beworben habe, am Montag wurde in Quebec (Kanada) entschieden, dass sich die Siedlungen der Berliner Moderne fortan tatsächlich in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes einreihen.
Genauer gesagt handelt es sich dabei um die schon länger denkmalgeschützten Siedlungen Tuschkastensiedlung Gartenstadt Falkenberg, Wohnstadt Carl Legien in Prenzlauer Berg, Ringsiedlung in Siemensstadt, Hufeisensiedlung Britz, Siedlung Schillerpark sowie die Weiße Stadt im Wedding. Allen diesen Siedlungen ist gemeinsam dass sie in der Zeit zwischen dem Ersten Weltkrieg und der Machtergreifung der Nationalsozialisten entstanden.
Diese Siedlungen repräsentierten zu ihrer Zeit einen ganz neuen Typ sozialen Wohnungsbaus. Denn in diesen Sozialbauten gab es neben Bädern sogar Zentralheizungen und auch Balkons oder Loggien, zur damaligen Zeit regelrecht revolutionär. Damit hatten sie einen großen Einfluss auf die Entwicklung von Architektur und Städtebau. Bis heute gelten diese Bauten in ihrer Ästhetik und den Grundregeln, mit denen Erlebnis- und Funktionsräume organisiert waren als beispielhaft.
Durch die Aufnahme Sozialsiedlungen in die Liste der besonders schützenswerten Kulturgüter hat Berlin nun drei Welterbetitel, die sicher auch bald in der Werbung genutzt werden. Denn bisher tragen schon die Schlösser und Gärten Potsdam-Berlin sowie die Museumsinsel diese Titel.
Ich freue mich sehr über diese Meldung. Ich habe in der Wohnstadt Carl Legien früher einmal gewohnt.
Dahinter steht nämlich auch, dass diese Wohnung nicht einfach billig saniert werden dürfen, sondern man sie ihrer Substanz und ihrer Bauweise entsprechend rekonstruieren muss. Dann haben die Wohnungen hinterher oft nicht einfach den Billigeinheitslook einer Plattenbauwohnung, sondern behalten ihren Charme. Vom Schnitt her sind die Wohnug schon eigenartig, teils mit winzigen Räumen, oft Durchgangszimmer, aber sie gehören und passen zu Berlin.
Die oft schlichten Fassaden passen auch gut zwischen die außen oft bis an die Grenze der Geschmacklosigkeit gestalteten Altbauten bzw. den Häusern im Altbau-Look.
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