Ausbildung Kündigung
Hallo ihr Lieben
ein Problem, das mich zum Glück nicht direkt betrifft...will jetzt auch mal lieber nicht sagen um wen es konkret geht, ist ja auch eigentlich egal.
Aaalso: die Person steckt mitten in der Ausbildung, kurz vor dem zweiten Lehrjahr. Die Ausbildung selbst bringt aber nichts, war auch ursprünglich nur zur Überbrückung gedacht. Die Person bekommt ein so geringes Ausbildungsgehalt, dass nichts beiseite gelegt werden konnte.
Die Person möchte nun beginnen, freiberuflich zu arbeiten. Nun mal zum eigentlichen Problem. Wenn die Person jetzt die Ausbildung kündigt, bekommt sie für 3 Monate kein alg und natürlich auch kein algII. Ohne Unterstützung jedoch kann die Person die Zeit, bis genug durch die freiberufliche Tätigkeit erwirtschaftet wurde, nicht durchstehen.
Was würdet ihr dieser Person raten? Was kann man machen, an wen sich wenden, vielleicht bekommt man anderswo Unterstützung?
Verdient sie den soviel mehr wenn sie dann freiberuflich tätig ist? Ansonsten würde sich vielleicht ein Privatkredit bei einem Verwandten oder auch im Internet zum Beispiel unter smava.de lohnen solange man mit der Rückzahlung der Kredite erst in drei Monaten beginnen kann.
Sandra hat geschrieben:Hallo ihr Lieben
ein Problem, das mich zum Glück nicht direkt betrifft...will jetzt auch mal lieber nicht sagen um wen es konkret geht, ist ja auch eigentlich egal.
Aaalso: die Person steckt mitten in der Ausbildung, kurz vor dem zweiten Lehrjahr. Die Ausbildung selbst bringt aber nichts, war auch ursprünglich nur zur Überbrückung gedacht. Die Person bekommt ein so geringes Ausbildungsgehalt, dass nichts beiseite gelegt werden konnte.
Die Person möchte nun beginnen, freiberuflich zu arbeiten. Nun mal zum eigentlichen Problem. Wenn die Person jetzt die Ausbildung kündigt, bekommt sie für 3 Monate kein alg und natürlich auch kein algII. Ohne Unterstützung jedoch kann die Person die Zeit, bis genug durch die freiberufliche Tätigkeit erwirtschaftet wurde, nicht durchstehen.
Was würdet ihr dieser Person raten? Was kann man machen, an wen sich wenden, vielleicht bekommt man anderswo Unterstützung?
Wie alt ist die entsprechende Person denn?
Mit Ausbildung verbinde ich immer noch relativ junge Menschen... und war es nichtmal so, dass man ALGII ohnehin erst mit 25 bekommt? Und davor halt bei den Eltern wohnen soll? Irgend sowas gab's doch da mal, oder wurde das inzwischen schon wieder geändert?
Ansonsten... dass das Ausbildungsgehalt nicht reicht, um noch irgendwas zur Seite zu legen, das sollte eigentlich jedem klar sein. es gab zeiten, da wurde noch sowas wie Lehrgeld bezahlt. Eine Aubsildung ist nicht dazu da, um reich zu werden, sondern um eine Grundlage für später zu schaffen; sprich: um ausgebildet zu werden
Dass man da keine tausende von Euros monatlich für bekommt, sollte eigentlich einleuchten.
Natürlich... die Gejhälter, gerade im ersten Lehrjahr, und abhängig von der Branche, sind sehr sehr mager; und manchmal ist nichtmal allein wohnen drin... aber für sowas gibts dann ja auch Mietzuschüsse & Co
pitti hat geschrieben:Mit Ausbildung verbinde ich immer noch relativ junge Menschen... und war es nichtmal so, dass man ALGII ohnehin erst mit 25 bekommt? Und davor halt bei den Eltern wohnen soll?
Soweit ich weiß, gilt das nur, wenn man noch zuhause wohnt - dann wird einem keine Miete oder Umzug vom ALG II bezahlt. Außer es wäre untragbar, z. B. wenn Eltern und Kinder sich bis aufs Blut hassen.
Hallo zusammen,
pitti hat es schon angesprochen, man verdient sich eben nicht die goldene nase wenn man in der ausbildung ist.
lehrjahre sind herrenjahre.
aber ich würde, egal wie, nie eine ausbildung schmeissen, gerade in der heutigen zeit nicht.
freiberuflich schön und gut, aber man muß sich auch hier erst mal einen namen machen, zum beispiel wenn man als fotograph freiberuflich arbeiten möchte, da wird man in den ersten monaten auch nicht massig geld verdienen!!
daher sollte sie erst mal die ausbildung beenden und dann vielleicht sich einen teilzeitjob suchen und nebenher freiberuflich selbstständig machen.
liebe grüße von der
laufmasche
Naja, das Lehrjahre sind keine Herrenjahre argument gilt aber auch nur eingeschränkt, da manche Auszubildende in ihren Betrieben richtig ausgebeutet werden für einen Hungerlohn - Überstunden und ständige Verletzungen des Arbeitsrechts sind da normal, kenne selber einige Fälle. Da kann ich eine Kündigung schon verstehen, vor allem, weil die Kammern nach meiner Erfahrung nur die Hände in den Schoß legen, obwohl sie eigentlich dagegen vorgehen sollten.
Ich kenne insgesamt 6 Leute, die alle während ihrer Ausbildung ständige Verletzungen des Arbeitsrechtes erlebt haben und sich auch an die zuständigen Kammern gewandt haben - mehr als eine Rüge (die der Lehrherr meist getrost ignoriert hat) kommt da selten. Bei meinem einem Kumpel, der eine Kochausbildung gemacht hat, war es teilweise so krass, daß er 10 Tage am Stück 14 Stunden täglich arbeiten mußte, keine Überstunden bezahlt bekam, einen Hungerlohn bekam, keine freien Tage bekam, teilweise monatelang keinen Lohn bekam usw., er dass ständig bei der Kammer angezeigt hat - und die nur ständig gerügt haben , passiert ist nie etwas. Okay er hat sich dann gerichtlich die Überstunden eingeklagt und auszahlen lassen (nach der Ausbildung und arbeitet jetzt im Hilton, hat aber trotzdem eine reine Horrorausbildung hinter sich) - da würde ich auch ein hinschmeissen verstehen.
Erstmal stimme ich Pitti zu - Lehrjahre sind keine Herrenjahre und dass man mit der "Lehrlingsrente" nicht reich werden kann sollte eigentlich auch klar sein. Studenten beispielsweise bekommen unter Umständen auch nichts. Und dass manche Unternehmen Lehrlinge oder Azubis wirklich schamlos ausnutzen, das gibt es immer wieder. Genauso gibt es aber auch Lehrlinge, die wirklich Flausen im Kopf haben und sich wegen Dingen beschweren, dass man sich wirklich fragt, ob die die Ausbildung nur wegen des schönen Namens machen.
Eine Ausbildung zu schmeißen käme für mich nur aus wenigen Gründen in Frage, geringe Ausbildungsvergütung gehört für mich nicht dazu. Ein Grund wären aber tatsächlich unzumutbare Arbeits- und Lehrbedingungen. Weitere Gründe liegen für mich im gesundheitlichen Bereich oder wenn es absehbar ist, dass die Lehre nicht erfolgreich beendet werden kann. Dann darf aber auch der Ausbildungsbetrieb kündigen. Und noch ein Grund, wenn mich die Arbeit einfach nur frustriert und keine Besserung in Sicht ist.
Wenn ich im Eingangsbeitrag lese, dass die Person ohne staatliche Unterstützung ihr Leben nicht finanzieren kann, dann heißt das doch, dass die freiberufliche Tätigkeit sich erst mal nicht allein trägt. In diesem Fall könnte man entweder nebenberuflich (oder besser neben der Ausbildung) mit dieser Tätigkeit beginnen. Allerdings muss das dann dem Ausbildungsbetrieb gemeldet werden und dieser muss zustimmen. Eine zweite Möglichkeit ist die, sich beim Arbeitsamt oder der ARGE zu informieren. Auch diese bietet Kurse an, die finanziell unterstützt werden und in denen man beim Aufbau der eigenen Existenz gecoacht wird.
Hallo!
Lehrstellen gibt es leider nicht wie Sand am Meer und jährlich stehen viele Lehrstellensuchende wieder auf der Straße, weil sie ncihts finden. Und dann jemanden eine Lehrstelle "wegnehmen", weil man es nur übergangsweise machen wollte, finde ich schon krass. Dann hätte diese Person auch zum Übergang Regale einräumen können. Das wäre nicht so unfair andren Schulabgängern gegenüber, die händeringend eine Lehrstelle suchen.
Ich finde es nur fair, wenn man, aus so einem Grund die Lehrstelle schmeisst, auch keine staatliche Unterstützung bekommt. Das hätte diese Person sich vorher überlegen sollen. Ihr wird wohl ncihts andres übrig bleiben, als die 3 Monate irgendwie zu überbrücken, indem sie sich von Verwandten oder Bekannten Geld leiht.
Die Sache muss man auch mal weiter überlegen. Es geht ja nicht nur um ein paar Monate, bis sich die freiberufliche Tätigkeit rechnet. Wenn es überhaupt dazu kommt. Aber man muss auch bedenken was kommt danach. Die Person wird erstmal ohne Ausbildung dastehen. Und die Zeiten, wo man mal fix beim Amt eine Umschulung bekommen hat, sind auch lange vorbei. Da wird genau hinterfragt warum die Ausbildung abgebrochen wurde etc. Genauso kommen die Fragen, wenn man versucht eine neue Ausbildungsstelle zu finden.
Den Schritt die Ausbildung zu kündigen sollte man sich genau überlegen. Denn im späteren Leben wird man ohne abgeschlossenen Beruf immer schief angeschaut. Und selbst als Freiberufler, was ich in manchen Dingen auch bin, muss ich mal eine komplette Bewerbung abgeben. Und wie dann die Chancen bei einem solchen Lebenslauf sind, kann sich wohl jeder selber ausrechnen.
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