Wie und von wem wurdet ihr aufgeklärt?

vom 07.07.2008, 21:13 Uhr

Also, bei mir was es eigentlich wie heute bei vielen.

Die Schule und mein Soziales Umfeld haben mich aufgeklärt. Es war einfach so, das in der Schule Sex das Thema Nummer 1 war, zumindest meist. Dadurch bekommt man eben das meiste mit. Meine Mutter hatte nicht mit mir darüber sprechen wollen bis ich 15 war. Da wusste ich aber schon alles. Außerdem konnte ich mir schon 1 und 1 zusammenzählen, und habe mir schon gedacht wie das alles abläuft.

» kommissar » Beiträge: 120 » Talkpoints: 0,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe das, was ich wissen musste, langsam über Schule und einschlägige Artikel in Zeitschriften, wie zum Beispiel dem berühmten Doktor Sommer Team in der BRAVO gelernt. Meine Eltern dagegen konnten mir absolut gar nichts sagen, wollten es auch nicht, sie sind da ziemlich verklemmt.

Es ging sogar so weit, dass wir nicht einmal so Worte wie "Sex" in den Mund nehmen durften, als wir Kinder waren, sonst gab es gleich großes Geschrei und Ärger, Hausarrest oder Fernsehverbot, was ich jetzt, im Alter von neunzehen Jahren, absolut nicht mehr nachvollziehen kann. Ich denke meine Eltern sind heutzutage etwas toleranter, würden aber trotzdem nie niemals offen mit ihren Kindern (wir sind drei Mädchen) darüber reden.

Ich denke und hoffe, dass ich, wenn ich einmal Kinder haben werde, den Verstand dazu haben werde, sie rechtzeitig und genügend selber aufzuklären, sodass sie keine Scheu davor haben, mir Fragen zu stellen oder sich mit ihren Problemen mir anzuvertrauen. Bei meinen Eltern war es ja sogar so krass, dass ich in der vierten Klasse eine Arbeit in Sachkunde geschrieben habe zum Thema Sexualunterricht. Mein Ergebnis war als Note eine Eins und ich habe alles getan, um diese sehr gute Arbeit vor meiner Mutter zu verstecken, weil mir das Thema einfach so unangenehm war und ich nicht wollte, dass sie die gute Note darin sieht, schließlich war mir ja sogar verboten worden, darüber im Haus zu sprechen.

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» koeniglich » Beiträge: 370 » Talkpoints: 0,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Leider gehöre ich auch zu denen, die nie von ihren Eltern aufgeklärt worden sind. Weder über Sex noch über körperliche Veränderungen im Teenageralter. Glücklicherweise war beispielsweise die Menstruation ein beliebtes Thema unter Mädchen in der Schule, auch wenn dabei ein paar Fehlinformationen verteilt wurden, so wurde ich doch wenigstens darauf aufmerksam und war nicht völlig unvorbereitet als sie dann eintraf.

Ich kann mit meiner Mutter seltsamerweise auch heute noch nicht darüber reden, diese Themen scheinen sie in tiefe Unruhe und Scham zu stürzen, daher habe ich das schon lange aufgegeben. Ich erinnere mich aber noch gut an ein Gespräch während eines Spazierganges, ich hatte das Wort "Vergewaltigung" aufgeschnappt und fragte meine Mutter was es bedeuten würde. Die Antwort hatte mich über Jahre irritiert und ich hatte nicht die geringste Ahnung was es damit auf sich hat. Als meine Menstruation einsetzte und ich ihr das mitteilte, lief sie heulend aus dem Zimmer. Danach hatte ich diese Themen über Jahre nicht angesprochen, weil es zu nichts führte.

Damals wie heute hätte ich mir ein offenes Gespräch mit meiner Mutter gewünscht, zumindest aber die Beantwortung einiger offener Fragen, die mich in der Kindheit verwirrten und beunruhigten. Wahrscheinlich ist es nicht so einfach den richtigen Zeitpunkt für so ein Gespräch zu finden, aber stattfinden sollte es auf jeden Fall! Es sind natürliche Vorgänge im Leben eines Menschen und jedes Kind sollte darauf vorbereitet werden.

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» Pikalina » Beiträge: 790 » Talkpoints: 6,08 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich wurde damals von meiner Mutter aufgeklärt- wobei ich mich an mein genaues Alter gar nicht mehr erinnern kann. Ich denke aber, dass ich durchaus etwas spät dran und bereits 13 bis 14 Jahre alt war. Auch kann ich mich daran erinnern, dass das Gespräch für meine Mutter nicht so einfach war und dass ich damals einen Großteil aus Schule, von Freunden und aus Zeitschriften bereits kannte.

Ich persönlich tendiere aber ebenfalls dazu, mit der Aufklärung bei unserem Sohn früh zu beginnen und auch offen und ehrlich darüber zu sprechen. Ich denke, dass die Kinder so eher Vertrauen zu den Eltern fassen und auch mit ihren Problemen aus diesem Bereich zu ihnen kommen. Auch denke ich, dass es gerade heute sehr wichtig ist, nicht zu lange zu warten!

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Der Großteil meines Wissens in diesen Dingen rührt wohl aus der Schule her. In der vierten Klasse haben wir zuerst die grundlegenden Unterschiede besprochen und auch wo die Kinder herkommen, wenn auch nicht im Detail. In der sechsten Klasse ging es dann etwas konkreter um Pubertät und die Veränderungen, die dann so in einem vorgehen. Und schließlich haben wir in der neunten Klasse dann noch mal so eine Einheit gehabt, inklusive Beratungsgespräch bei Pro Familia, wie das mit dem ersten Sex und der Verhütung funktioniert. Da war es dann bei einigen zwar schon zu spät, die hatten diese Erfahrungen bereits gemacht, aber der fachliche Aspekt des Ganzen wurde dann noch mal vertieft. :wink: (Wie funktioniert die Pille eigentlich genau?)

Besonders erbaulich war vor allem letzteres nicht, denn es wurde meines Erachtens sehr ungeschickt angefangen. Wir wurden in Geschlechtergruppen aufgeteilt und dann von einer sehr ungepflegten Frau (unrasierte Beine und Achseln, für uns als Teenies ein absolutes No-Go!) dazu aufgefordert in der Gruppe Erfahrungen auszutauschen. Die meisten waren eher weniger motiviert vor 12 anderen Mädchen, von denen man nicht alle mag, solche Details zu schildern oder gar peinliche Fragen zu stellen. Insofern verlief das Treffen recht fruchtlos, zumal etliche Leute ohnehin schon Bescheid wussten, aus Gesprächen mit Vertrauten oder eben den Zeitschriften.

Meine erste Regel bekam ich mit 14 und meine Mutter nahm das zum Anlass "das Gespräch" mit mir zu führen. Dabei musste sie dann feststellen, dass ich bereits ziemlich gut Bescheid wusste, in einigen Belangen sogar besser als sie selbst, vor allem was die Hintergründe angeht. (Offenkundig haben sie viel hingenommen, ohne die Details zu klären, wahrscheinlich war es ihren Eltern und Lehrern noch peinlicher als unseren). Darum hat sie es schnell wieder aufgegeben.

Fragen, die ich noch hatte, hätte ich auch eher jemand anderem gestellt, weil meine Mutter in dieser Hinsicht eben recht verklemmt war und ist und ihr diese Unterhaltung viel peinlicher war als mir. Darum habe ich es ihr erspart und den Rest bei einer deutlich älteren und erfahreneren Freundin erfragt. Aber das meiste, vor allem die körperlichen Hintergründe, waren mir eben schon aus der Schule bekannt, da wurden wir doch sehr umfassend informiert muss ich sagen.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich wurde von meinen Eltern nie aufgeklärt. Das hat dazu geführt, dass ich ziemlich ahnungslos war, als die ersten Jungs mit ihren Sprüchen und unanständigen Liedern anfingen. Die Ausdrücke, die sie da benutzt haben waren mir total neu und ich wusste nichts damit anzufangen. Meine Ahnungslosigkeit hat natürlich bei meinen Klassenkameraden für einige Lacher gesorgt, was mit total peinlich war.

Ich weiß noch, als ich 11 Jahre alt war, da war ich das erste mal "verliebt" in den Bruder einer Freundin. Ich habe irgendwann bei meiner Freundin übernachtet und wir lagen alle zusammen auf ihrem Bett, ich hatte mich an ihren Bruder gekuschelt und irgendwann hat er mich auf den Mund geküsst, allerdings nur ein kleines Bussi, wie man das in dem Alter so macht, von richtigen Küssen wussten wir damals noch nichts. Ich habe hinterher wochenlang Angst gehabt, ich könnte schwanger sein, wegen der Kuschelei und dem unschuldigen Kuss auf den Mund. Das hat mich total gequält, ich habe mich aber nicht getraut, meine Eltern zu fragen, weil man bei uns eben über so etwas nicht gesprochen hat. Heute hört sich das lustig an, damals war es ganz schlimm für mich.

Meine Informationen über Sexualität bekam ich dann aus der Bravo oder später aus dem Aufklärungsunterricht in der Schule. Ich erinnere mich aber, das der relativ spät angesetzt war, irgendwann in der 7. Klasse. Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich immer das Gefühl, das Sexualität etwas verbotenes ist, über das man einfach nicht sprechen darf, das einem peinlich ist.

Ich selbst würde meinen Kindern soetwas nie antun, auch wenn es vielleicht im ersten Moment etwas unangenehm ist, aber ich halte es für enorm wichtig, das Kinder früh genug aufgeklärt werden. Man hat in dem Alter einfach jede Menge Fragen und ist sich oft unsicher, da liegt es doch nahe, wenn man mit solchen Dingen zu den Eltern kommen kann. Man sollte mit dem Thema offen umgehen und seinen Kindern natürlich immer altersgerecht vermitteln, das es sich um etwas ganz natürliches handelt, und man sich für Fragen nicht schämen muss.

» maryshelley100 » Beiträge: 248 » Talkpoints: 0,82 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich wurde damals mit ungefähr 8-10 Jahren aufgeklärt von meiner Mutter und speziellen Videos. Bei diesen Videos wurde ziemlich genau erklärt was bei der Periode passiert und ab wann man dann geschlechtsreif wird. Auch wie Sex funktioniert und wie ein Kind entstehen kann wurde erklärt.

Als ich dann meine erste Periode bekam hatte ich mit meiner Mutter ein langes Gespräch wo sie mir nochmals alles genauer erklärte. Besonders bei dem Thema Verhütung war sie sehr sorgfältig und hat keinen Punkt ausgelassen. Sie ist kurz darauf mit mir dann zum Frauenarzt gegangen und haben uns beraten lassen. Als ich dann meinen ersten festen Freund hatte mit 13 Jahren, habe ich die Pille verschrieben bekommen.

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» misses_jessica » Beiträge: 963 » Talkpoints: -4,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich wurde hauptsächlich durch Zeitschriften wie die Bravo und durch die Schule aufgeklärt. Eigentlich nie so richtig von meinen Eltern. Sicher hätte ich neugierig sein können, dann hätten sie schon mit mir geredet aber ich wusste so und so schnell alles weil man es gelesen und gehört hat. Als ich das erste mal meine Tage hatte war meine Mutter sehr offen zu mir.

Ich kann es teilweise nicht verstehen, wenn ich an diese ganzen Teenager Schwangerschaften denke warum manche Jugendlich absolut nicht aufgeklärt sind und das teilweise mit 12 oder 13. Ich habe das mehr oder weniger mit der Zeit "nebenbei" erfahren. War es durch Medien, Gesprächen in der Schule oder anderen Dingen die man so mitbekam.

Ich hatte nie das Gefühl, dass man sich für Sexualität schämen muss. Allerdings würde ich trotzdem, auch wenn es für beide Seiten nicht einfach ist etwas offener zu meinen Kindern sein wenn ich welche hätte. Ich würde meine Kinder so früh wie möglich (natürlich nicht im Kindergarten) aufklären und ihnen das Gefühl geben, dass sie offen mit mir über alles sprechen können. Ich finde es sehr wichtig, dass Kindern dieses Gefühl schon früh vermittelt wird.

Wie die Pille funktioniert und ähnliches, das hat mich dann mit 14 als ich eine längere Beziehung aufgebaut hatte so interessiert dass ich sehr viel im Internet darüber gelesen habe. Kurz darauf wurden wir in der Schule erneut aufgeklärt und gegen dem was ich wusste kam mir das vor als wenn den Kindern garnichts richtig gelernt wird.

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» Mietzis » Beiträge: 802 » Talkpoints: -0,75 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Durch meine Mutterwurde ich aufgeklärt. Wenn ich Fragen hatte, hab ich ihr die gestellt. Wie "Warum haben die Nachbarn denn nun plötzlich ein Baby, wo ist das hergekommen?" Da ergab sich dann aus einer Frage die nächste und so bekam ich von meiner Mutter halt die Grundlagen der Vermehrung erklärt.

Etwas später hat sie mir dann alles, was ich darüber wissen musste, zur Menstruation erkklärt und mir sämtliche Damenhygieneprodukte gezeigt. Dass die bei uns immer im Badezimmer liegen, wusste ich ja schon, mich hat meine erste Blutung also weder geängstigt noch irgendwie aus der Bahn geworfen.

Über Verhütung (vor Schwangerschaft und Krankheiten) wurde genauso gesprochen, auch wenn mich das zu dem Zeitpunkt gar nicht interessierte, weil ich da Jungs noch absolut doof fand und mir gar nicht vorstellen konnte, einen auch nur zu küssen, geschweige denn mehr.

Peinlich oder schamhaft war das nie, weder für mich noch für meine Mutter. Sie hatte dann meist ein Buch dazu geholt, in dem Abbildungen waren, das fand ich als kleines Kind natürlich dann besonders interessant, da ich ja auch wissen wollte, wie Jungs da unten aussehen. :lol:

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Die wirklich wichtigen Sachen habe ich auch der "Bravo", "Bravo GIRL", "Mädchen" und all den anderen netten Zeitschriften entnommen, die halt die Themenbereiche auf ein paar Seiten pro Heft immer wieder mal bringen, um sich selbst besser orientieren zu können, was wie heißt und wie man was macht.

In der Schule hatten wir dann auch noch Sexualkunde, so dass man da dann auch noch einmal die wichtigsten Sachen gelernt hat.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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