Wenn es brennt, wird jeder Mann gebraucht !
Als am gestrigen Freitag gegen 22 Uhr ein Wohnhaus im Kreis Groß-Gerau brannte, nutzte ein Mann seine Chance und ging mit den Feuerwehrmännern mit zum Einsatz hinaus. Den Feuerwehrleuten fiel dabei ein seltsamer Mann auf, der die volle Schutzausrüstung der Feuerwehr getragen hatte und sich im äusseren von den restlichen Einsatzkräften nicht unterschied. Jedoch kannte niemand von der optik her den Mann und da er keine and anlegte und sich nicht nützlich machte fiel der Schwinden auf. Bei der Polizeilichen Vernehmung kam herraus, dass der falsche Feuerwehrler bei der Alamierung mit zum Stützpunkt gefahren war und sich dort in eine Schutzausrüstung einkleidete, dabei wurde ihm von anderen Feuerwehrlern noch geholfen. Danach setzt er sich ins Feuerwehrauto als wenn es etwas ganz selbstverständliches war und fuhr mit zum Brand. Noch vor Ort wurde der Mann durch die Polizei aufgefordert die Schutzausrüstung der Feuerwehr abzulegen.
Der Mann (38 Jahre) aus Mönchenglattbach war Alkoholisiert und wurde über die Nacht auf dem Polizeirevier in Rüsselsheim ausgenüchtert. Als Motiv gab er an "Wenn es brennt, dann wird jeder Mann gebraucht". Bislang ist immer noch unklar, was der Mann in Raunheim im Kreis Groß-Gerau gemacht hatte. Ihm kann bislang kein strafbares Handeln zur Last gelegt werden, denn er hatte mit seiner Aktion weder die Löscharbeiten behindert noch etwas der Einsatzmaterialien beschädigt.
Das ist hier nicht weit weg, und super geil als ich gerade die Meldung gefunden habe. Frage mich aber schon, woher er die Schutzausrüstung bekommen hatte denn normal ist die Personenbezogen und in einem Spind bzw. am Haken. Es hätte auch sein können, das der Kollege ankommt dem die gehört und es direkt in der Halle auffällt beim umziehen. Aber lustig ist es schon, dass ihm erst noch geholfen wurde obwohl ihn niemand kennt und jemals gesehen hatte - denn in den Feuerwehren hier herrscht normal schon ein sehr gutes persönliches Verhältnis da man oftmals aufeinander tritt bei Übungen oder anderen gemeinsamen Aktivitäten. Jedoch ist das ganze mit dem Tragen der Dienstkleidung keine Amtsanmaßung da es sich bei der Feuerwehr "nur" um eine der freiwilligen Feuerwehren handelt und man damit kein Amtsträger ist. Etwas anderes wäre es gewesen, wenn er das ganze bei einer Berufsfeuerwehr gemacht hätte ...
Liebe Grüße
Sorae
Hallo Sorae!
Der Mann kam bestimmt aus Mönchengladbach und nicht aus Mönchenglattbar
Ja, ich finde es auch ganz schön krass, dass es niemanden aufgefallen ist. Aber ich denke, in der hektik ist es einfach untergegangen und da ja vielleicht auch nicht jeder jeden kennt, weil ja auch verschiedene Schichten dort sind, hat man sich erst mal nichts dabei gedacht. Bei einer großen Feuerwehr ist das ja vielleicht denkbar.
Und irgendwie hat der Mann ja recht, dass jeder Mann gebraucht wird. Wenn er wenigstens nüchtern gewesen wäre und hätte helfen können.
Diamante hat geschrieben:Der Mann kam bestimmt aus Mönchengladbach und nicht aus Mönchenglattbar
Tut mir leid da hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen Genau den meine ich von der Bevölkerungsgruppe her
Aber hingegen der Meinung das es dort Hektisch zugeht, es fällt auf wenn sich dort jemand rumtreibt der da nicht hingehört. Man kann sich zwar grob Orientieren wo die anderen hingehen und sich umziehen, aber die richtige Uniform zu nehmen von jemanden der nicht kommt ist schon eine Kunst. Auch das ihm andere noch geholfen haben, ohne etwas zu sagen/fragen sehe ich als merkwürdig an. Man spricht auch beim Anziehen mit einander, genauso wie die Besatzungen auf den Anfahren noch Witze reißen und auch miteinander sprechen und lachen. Da schaut man nicht Todernst und sagt kein Wort ...
Mit den verschiedenen Schichten ist auch nicht möglich da es sich wie gesagt um eine Freiwillige Feuerwehr handelt die auch nicht sonderlich groß ist und man sich untereinander eigentlich kennt. Und bei den gemeinsamen Übungen und Grillfesten lernt man sich kennen, und draussen hüpfen ja auch keine Jugendfeuerwehrler rum sondern nur die Einsatzgruppe die auch regelmäßig mit einander trainiert und sich trifft. Feste Schichten gibt es nur bei Berufsfeuerwehren und selbst dort kennt man im Regelfall seine Kollegen ... ich frage auch nach wenn bei mir jemand einsteigt den ich nicht kenne was er ist, was er will und wieso ich zum Geier davon nichts weiß.
Auf so einem Auto sitzen nicht viele Leute, also ich das ist kein Reisebus mit 50 Leuten. Da sitzen zwei bis acht Mannen drauf, und da kann man schon einmal nachfragen und seinen Trupp wird man wohl auch erkennen, da es auch dort eine Reihenfolge.
Und auch das Argument das er hätte helfen können ist sehr weit her geholt, selbst wenn er nüchtern gewesen wäre, hätte er mit der Technik der Feuerwehren nichts anfangen können. Wenn das nicht vorher geübt wird, dann ist es schwer und das besteht niht einfach auf Wasser aufs Feuer, sondern auch da gibt es Löschschemas an die man sich halten sollte um Effektiv zu arbeiten. Übrigen ist das ein Sicherheitsfaktor einen Laien so dicht mit dran zu lassen, und wer hätte dafür gehaftet wenn dem was passiert wäre, selbst wenn er nüchtern gewesen wäre und da mit rumgemacht hätte ? Niemand ... deswegen nicht nachmachen, wenn interesse an diesem Motto besteht dann einfach in eine örtliche Feuerwehr eintreten und sich dort ausbilden lassen.
Liebe Grüße
Sorae
Ich weiß das im ganz krassen Notfall Teile der Freiwilligen Feuerwehr auch mal angeduselt ausrücken, aber Laien beim Brandeinsatz und dann auch noch einen in der Krone? Da läuft einen ein Schauer eiskaltes Löschwasser den Rücken runter.
Ich denk mal was gerne vergessen wird (oder viele vielleicht echt nicht wissen) ist, das Feuerwehrleute eine gewisse Ausbildung auf den Weg bekommen, um zu vermeiden das sie sich und andere gefährden. Ich für meinen Teil wüsste zB nicht was ich machen soll wenn ich sehe das sich die Flammen auf leicht entzündliche Materialien zubewegen (na gut: Ich würde zusehen das zwischen mir und denen eine zunehmend größere Distanz sich aufbaut).
Und wenn auf so einem Schlauch echter Druck ist, dann sollte man auch wissen wie man den richtig hält (war mal Zaungast bei ner Löschübung wo das einer nicht wirklich wusste. Aber die beiden Rippen seines Kollegen sind zum Glück recht schnell verheilt ... ganz schöner Druck dadrauf).
Nephele hat geschrieben:Ich weiß das im ganz krassen Notfall Teile der Freiwilligen Feuerwehr auch mal angeduselt ausrücken, aber Laien beim Brandeinsatz und dann auch noch einen in der Krone? Da läuft einen ein Schauer eiskaltes Löschwasser den Rücken runter.
Jetzt kommt hier auch der Spruch das Feuerwehrler nur ein Saufverein sind und immer angesoffen zum Dienst kommen. Mal ehrlich, das löschen machen sie in iherer Freizeit deswegen kann ihnen dort auch nicht gesagt werden was sie machen sollen und was nicht. Aber es gibt Dienstanweisungen für die Freiwilligen Feuerwehren das diese eben nicht "bedusselt" zum Einsatz raus fahren. Erstens aus den Eigen- und Fremschutzgründen, dann aus Versicherungsgründen und weiteres wegen dem Thema Alkohol im Strassenverkehr.
Ich weiß ja nicht wieviele Feuerwehren du kennst, aber ich würde aufgrund deines Textes einmal sagen nicht eine genau. Bislang habe ich selbst drei Feuerwehren durchgemacht als aktives Mitglied, und mehrere andere gestreift. bzw. arbeite Regelmäßig mit denen zusammen. Und "bedusselt" oder betrunken ist mir noch nie einer über den Weg gelaufen. Denn die was getrunken haben oder sich die Einsätze nicht zutrauen, machen den Dienst in der Zentrale am Funk.
Und noch einmal wegen dem Alkohol Thema, wenn die Feuerwehren ein Grillfest feiern o.ä. dann meldet sich die Feuerwache bei der Leitstelle ab und ist nicht einmal im Notfall zu Alamieren, oder es wird nur ein kleiner Trupp vorgehalten der nichts trinkt. Das wird hier im Kreis extrem streng geregelt vom KBI.
Und "krasser Notfall" die Feuerbatscher springen genauso schnell wenn es nur um eine unspektakuläre Ölspur geht, die man aufkehren muss. Deswegen gehts auch nicht langsamer oder schneller als bei einem Verkehrsunfall mit klemmenden Personen ... und würden sie keine Ausbildung bekommen, könnte man nur solche Deppen hinstellen mit dem Löschschlauch, somit sollte auch das selbstverständlich sein.
Liebe Grüße
Sorae
Dieser Vorfall ist wohl mehr als nur ein wenig merkwürdig. Und ich finde auch ein Stück widersprüchlich.
Denn es ist ja in der Tat so, dass sich die Feuerwehrleute untereinander kennen und da fällt ein Fremder schon enorm auf. Dass dieser auch noch die Kleidung eines nicht anwesenden Kameraden erwischt, ließe sich vielleicht damit erklären, dass er nicht als erster im Gerätehaus war und daher überblicken konnte, wer schon seine Kleidung am Wickel hatte. Das würde dann auch erklären, dass man ihm noch in die Schutzkleidung half, denn es eilt ja im Falle der Alarmierung und da hilft man dann schon mal. Die Schutzkleidung der einzelnen Feuerwehrleute hängt bei uns und anderen Wehren tatsächlich offen im Gerätehaus an Haken.
Trotzdem ist es merkwürdig, dass dieser Mann nicht schon beim Umziehen aufflog. Da bliebe dann nur noch die Erklärung, dass er einem Mann und vielleicht dem, dessen Kleidung er wählte sehr ähnlich sah. Denn in den Gerätehäusern ist ja nicht grade funzliges Licht, so dass man sich im schummrigen Haus schon mal vertun könnte. Das wäre dann auch eine Erklärung, dass sein "falsche Identität" erst aufflog als seine Untätigkeit offenbar wurde. Wie gesagt widerspricht das ja anderen Aussagen, aber stimmig ist diese Geschichte irgendwie sowieso nicht.
Dass die Feuerwehren nicht angeheitert zum Einsatz fahren sollte sich wirklich von selbst verstehen. Da die Freiwilligen das aber wirklich ehrenamtlich tätig sind, ist die Feuerwehr mehr als nur ein Brandschutzverein. Die meisten freiwilligen Feuerwehrleute sehen das auch als Leidenschaft. Da geht es dann auch um Geselligkeit und da wird eben auch schon mal in der Freizeit etwas zusammen gemacht und, ja, auch getrunken.
Und dann gibt es auch so kuriose Fälle, wie bei uns vor 2 Jahren: als die Feuerwehr ihr x-jähriges Bestehen feierte und am Sonntag ein Frühschoppen angesetzt war, brannte es zwei Häuser weiter. Es waren auch schon einige Feuerwehrleute im Gerätehaus um den Frühschoppen vorzubereiten und die konnten dann recht schnell den Brand löschen und danach ging es dann feuchtfröhlich weiter. Der Bericht über diesen Fall in der Regionalzeitung war in der Tat so geschrieben, dass man denken könnte, dass die Feuerwehren wirklich mehr "saufen" und so nebenher auch mal Brände bekämpfen. Und das wird nicht der einzige Bericht mit diesem Tenor sein
Das alkoholisierte Menschen nicht ganz zurechnugsfähig sind ist ganz klar, aber dass der da dann unbemerkt in die Gruppe "eindringen" konnte kann ich mir irgendwie kaum vorstellen.
Und es ist ja nicht so, dass die Feuerwehrleute umsonst ausgebildet werden und dass bei Bränden abgesperrt wird um Schaulustige fern zu halten. Daher finde ich das Argument "Wenn es brennt, dann wird jeder Mann gebraucht" recht sinnlos. Jemand der nur angetrunken nebendran steht wird meiner Meinung nach eher weniger gebraucht.
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