Pille danach gleich Abtreibung?
Ich habe mal eine Frage an euch und zwar geht es darum das ich mit einer Freundin zusammen gesessen habe und allgemein über Sexuelle Sachen gesprochen habe, sie ist in einigen Sachen etwas komisch sie hat mit ihrem Mann nach Plan Sex was ja schonmal garnichts für mich ist, aber gut jeder so wie er es brauch. Ich erzählte ihr dann folgendes, und zwar hatten ich und mein Mann circa drei Monate nach der Geburt so halben Geschlechtsverkehr gehabt ohne Verhütung er ist aber auch nicht in mir gekommen und da ich ja weiss das man auch von einem Lusttropfen schwanger werden könnte.
Da ich kein Fan bin von Zyklus ausrechnen da es sowieso nicht sicher ist, habe ich auch nicht lange gezögert und bin am folgenden Tag zum Frauenarzt gefahren und habe mir die Pille danach verschreiben lassen da ich nicht gleich wieder schwanger werden wollte. Als ich das meiner Freundin erzählt habe meinte sie nur zu mir für sie ist es Abtreibung oder sogar Mord. Da es ja Befruchtet hätte sein können und somit abgetrieben.
Ich sehe das ganz und garnicht so denn das Ei muss ja erstmal befruchtet werden wenn es bereit gewesen wäre oder liege ich da jetzt falsch und bevor es befruchtet werden kann soll man ja auch die Pille danach nehmen damit es garnicht erst passiert. Sie kann das überhaupt nicht verstehen ich weiss nicht ob es ihre Meinung ist oder ob es daran liegt das sie Zeugen Jehovas ist, ich habe meine Meinung dazu vertreten und behalte sie auch. Jetzt würde ich gerne mal eure Meinung dazu wissen, es ist mir einmal in meiner ganzen Zeit in der ich Sex habe passiert und deswegen habe ich auch kein schlechtes Gewissen da ich denke das ich nicht abgetrieben habe. Wie seht ihr das denn?
Das ist ein schwieriges Thema, die Wissenschaft ist sich noch nicht ganz einig, wie weit das Wirkungsspektrum der "Pille danach" reicht. Gesichert ist, dass die Pille den Eisprung um 2 Tage verzögert. Wenn keine Ovulation stattfindet, kann auch nix befruchtet werden. Und wenn nix befruchtet ist, wird auch nix getötet. So einfach ist das.
Wenn allerdings der Eisprung schon stattgefunden hat, dann hilft die Pille natürlich nicht mehr. Einige Wissenschaftler haben mit Studien gezeigt, dass die Pille danach auch das Einnisten der befruchteten Eizelle in der Gebärmutter verhindert, was man im weitesten Sinne als "töten" verstehen könnte, denn die Eizelle stirbt dann bald ab. Aber hier scheiden sich die Geister. Sowohl, was die Definition von Leben und dementsprechend dem Töten der Eizelle anbelangt, als auch an der Tatsache an sich. Denn andere Wissenschaftler haben mit ebensolchen Studien gezeigt, dass die Pille danach das Einnisten nicht verhindert und somit eine Schwangerschaft nicht verhindert wird, wenn die Ovulation vor der Pilleneinnahme stattgefunden hat. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen...
Das ethisch-moralische Problem liegt besonders bei sehr konservativen Christen oder Angehörigen von bestimmten Glaubensgemeinschaften nicht nur bei der Abtreibung, sondern bei der Verhütung allgemein. Man nehme nur die römisch-katholische Kirche, die beispielsweise Kondome ablehnt. Nach meinem informationsstand ist die Pille danach aber nicht "grausamer" als andere Verhütungsmittel; bei einer Spirale wird das Einnisten der Eizelle auch gewaltsam verhindert.
Ich persönlich finde die Pille danach eine gute Sache, denn sie kann Menschen, die wirklich ungewollt schwanger geworden sind, helfen. Und das auf einem meiner Meinung nach ethisch vertretbaren Weg. Und als Alternative gibt es nur die Abtreibung, wobei es sich dann wirklich um Mord handelt oder ein ungewolltes Kind. Und DIE Aussichten möchte ich sowohl den Eltern als auch dem Kind ersparen.
Trotzdem sollte man die Nebenwirkung der Pille danach nicht herunterspielen und sie nur als Notfallplan einsetzen. Was ich nicht beführworte, ist eine Geselleschaft, die meint, durch diverse Pillenzauber ohne Konsequenzen leben zu können. (Was ich dir jetzt nicht unterstellen wollte!) Ich hoffe, ich konnte deine Fragen einigermaßen beantworten.
Von der wissenschaftlichen Seite hat Qselma das Meiste ja gesagt; zusammengefasst kann man gar nicht sagen, ob die Pille danach eingenistete Zellen "vertreibt", also einer Abtreibung ähnlich kommen würde, oder ob sie das gar nicht tut.
Meine persönliche Meinung ist, dass das "Leben" erst entsteht, wenn der "Zellhaufen" (ich nenn es mal einfach so) irgendeine Art von "Eigenheiten" hat. Sei es "Bewußtsein", oder wenigstens Nahrungsaufnahme. Dieser Zeitpunkt ist für mich nicht konkret benennbar, er liegt irgendwo in der neunten Woche vielleicht, wo der "Embryo" zum "Fötus" wird.
Ab dann wäre es für mich definitiv eine Abtreibung (anders ja auch gar nicht möglich sofern der Fötus nicht aus irgendwelchen Gründen abstirbt oder ähnliches, aber das wird ja nicht absichtlich hervorgebracht). Soweit also meine Meinung zu dem Thema.
Also für mich ist die Pille danach kein Mord. Es war noch kein leben in dir, und es hat auch noch kein Herzchen geschlagen. Also ich würde mir über so ein Gerede von deiner Freundin keinen Kopf machen, du weißt ja das sie eh etwas beschränkt denkt. Abtreiben ist für mich, wenn das Herz geschlagen hat und die Schwangerschaft abgebrochen wurde.
Ich sehe es ähnlich wie Yvonne. Da die eventuell befruchtete Eizelle sich noch nicht einnisten konnte ist es, meiner Auffassung nach, noch nicht als "lebend" zu werten und wäre damit kein Mord. Doch die Ansätze deiner Freundin sind auch moralisch richtig, da im Prinzip jeder für das, was passiert verantwortlich ist und wenn eine ungewollte Schwangerschaft eintritt, man eigentlich immer eine Art "Mörder" ist, da man ein angehendes Leben vernichtet, auch wenn es noch nicht entstanden ist.
Aber würde man das alles so sehen, dann wäre jeder Mann, der sich einmal in seinem Leben selbst befriedigt hat, ein millionenfacher Mörder, da jede seiner Samenzellen eine Lebenschance ist. Deshalb meine Erklärung: an der Pille danach ist nichts moralisch verwerfliches, da es zur Prävention einer Schwangerschaft dient und man sollte sich fragen:
Ist es verwerflicher eine ungewollte Schwangerschaft vom entstehen abzuhalten oder dieses "ungewollte" Kind in Verhältnissen aufwachsen zu lassen, in denen es vielleicht merkt, dass es nicht gewollt ist? Ich denke, letzteres ist definitiv schlimmer.
Es ist kein Mord. Da ja noch kein Leben entstanden ist. Die Pille danach ist absolut nicht mit einer Abtreibung zu vergleichen, wo ja bereits ein kleiner Mensch entstanden ist. Du solltest dir aber vor dem Geschlechtsverkehr gedanken über die Verhütung machen, und nicht im nachhinein.
Aber das du jetzt etwas getötet hast, da brauchst du dir keinen Kopf drüber zu machen, das ist totaler Quatsch, wie alle anderen hier ja auch schon gesagt haben. Aber leider gibt es Menschen die so denken, und für die der Geschlechtsverkehr nur zur Fortpflanzung gedacht ist.
Also die Pille danach als auch die Abtreibung sind kein Mord - man kann nur ermorden was lebensfähig ist und ein befruchtetes Ei ist das nunmal nicht. Wer es meint besser zu wissen der kann sich ja mal rein theoretisch mit einer Stoppuhr neben ein Ei setzen und warten bis sich nichts mehr regt. Ist einfach nur fehlendes Wissen und Ahnungslosigkeit im Mix.
Ehrlich gesagt wäre ich nicht beunruhigt und würde mir an deiner Stelle von solcher übertriebener Moralapostelei nichts einreden lassen - die Behauptung ist so oder so Blödsinn, da kann man sagen dass der Mensch prinzipiell ein Mörder ist. Denn was man so im Leben an Pflanzen, Insekten und Bakterien vernichtet, das geht auf keine Kuhhaut - mit dem Unterschied dass man hier echtes Leben vernichtet und keines welches sich nur in der Entwicklung befindet und keinerlei Anlagen hat alleine lebensfähig zu sein.
Also ich finde, dass deine Freundin da ziemlich übertreibt.
Mord ist in dem Sinne ja die Tötung eines Lebewesens. Und die eigentliche Frage dürfte doch sein, ob eine eventuell frisch befruchtete Eizelle ein Lebewesen ist, wie wir es wahrnehmen. Rein biologisch ist es das wohl, wobei ich da kein Experte bin. Aber in meinen Augen hat es noch nicht viel mit einem menschenähnlichen Lebewesen zu tun. Entwicklungstechnisch ist es doch höchstens auf dem Niveaeu von primitiven Mehrzellern. Gefühle, Schmerz, Bewusstsein wird es mit Sicherheit nicht haben.
Du könntest deiner Freundin eventuell im gleichen Augenblick vorwerfen, dass sie letzte Woche eine Mücke getötet hat. Natürlich ist das krass ausgedrückt, aber ich hoffe du verstehst was ich meine.
Erst im späteren Verlauf der Entwicklung im Bauch wird es imho erst schwierig zu beurteilen, wo die Grenze zwischen Mensch sein (was ja das vorhandensein von einem Bewusstsein als charakteristisches Merkmal einschliesst) und Vorstufe ist.
Aber in deinem Fall halte ich die Antwort für eindeutig. Ähnlich könnte man sich doch auch Fragen, ob ein Spermium bereits ein Lebewesen ist, bei dem man von Mord sprechen kann.
Also rein wissenschaftlich und auch von der rechtlichen Seite wurde das Thema ja schon ausreichend beleuchtet.
Ich empfinde die Pille danach, auch nicht als Mord. Und ich kenne auch niemanden, der das so sehen würde. Abtreibung, da kenne ich derartige Diskussionen, aber da hat sich aus der Eizelle ja auch schon ein kleines Etwas entwickelt, auch wenn es allein noch gar nicht lebensfähig wäre.
Sicher ist es immer sinnvoll, sich vor dem Sex Gedanken über Verhütung zu machen. Aus diesem Grund sollte die Pille danach wirklich nur dem absoluten Notfall vorbehalten sein. Wenn der aber dann eintritt, dann ist es sicher sinnvoll gleich die Pille danach anzuwenden, statt so lange zu warten, bis eine Abtreibung nötig ist (Könnte ja doch noch mal gut gegangen sein). Dann aber ein schlechtes Gewissen machen zu wollen - die Pille danach ist Mord - nur weil man mal zur Notlösung greifen musste ist in meinem Augen völlig unsinnig.
Nein, auch ich denke nicht, dass die Pille danach als Abtreibung oder als Mord zu sehen ist. Im Regelfall läßt man sich die Pille danach ja sehr schnell nach dem "Unfall" verschreiben. Da kann es maximal zu einer Befruchtung des Eis gekommen sein. Dieses befruchtete Ei müßte sich ja auch erst noch in der Gebärmutter richtig einnisten und sich dann weiterentwickeln, bis es zum ersten Herzschlag kommt. Das wird ja durch die Pille danach alles sofort unterbunden. Was ich allerdings nicht nachvollziehen kann, ist, dass es einige Frauen gibt, die die Pille danach anscheinend als reguläre Verhütungsmethode ansehen und das ist in meinem Augen falsch.
Ich selbst habe die Pille danach bisher zweimal verwenden müssen. Das erste Mal war, als das Kondom beim Sex mit meinem ersten Freund riß. Zu dem Zeitpunkt war ich gerade sechzehn Jahre alt. Das zweite Mal, dass ich die Pille danach benötigt habe, war mit etwa 24 Jahren, als mein damaliger Freund meinte, er bräuchte das Kondom erst kurz vor seinem Kommen überziehen. Ich muß gestehen, dass ich dachte, er hätte es bereits übergestreift - zumindest hatte er so getan - bis er mitten beim Sex auf einmal stoppte und meinte er käme gleich, er würde dann doch besser das Kondom überziehen. Von den sogenannten Lusttropfen hatte er anscheinend noch nichts gehört oder es war ihm einfach egal.
Seither habe ich die Pille danach nicht wieder benötigt und hoffe, die sie auch nicht noch einmal verwenden zu müssen. Auch wenn ich es nicht als Abtreibung betrachte, den Körper mit einer Hormonbombe durcheinanderzubringen ist nichts für den Alltag und sollte Ausnahmefällen vorbehalten bleiben.
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