Wann greift die Unfall Versicherung

vom 23.06.2008, 15:59 Uhr

Ich überlege, ob ich eine Unfallversicherung abschließen soll, habe dazu aber eine Frage. Ich bin gesetzlich versichert und bekomme im Krankheitsfall bzw. bei einem Krankenhausaufenthalt Krankentagesgeld von Arbeitgeber bzw. Krankenkasse. Doch ist nicht genau dazu eine Unfallversicherung gedacht? Eben dass die mir meinen Lohn quasi fortzahlt, wenn ich nicht arbeiten kann?

Versteh das grad nicht so recht, wozu die Unfallversicherung nötig ist, wenn das ohnehin durch die GKV gezahlt wird?

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» Bender » Beiträge: 192 » Talkpoints: -0,04 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es kommt natürlich immer etwas auf den jeweiligen Tarif an, aber so ganz grundsätzlich ist das Hauptziel einer Unfallversicherung eigentlich die Absicherung gegen Invalidität, also gegen die "dauernde Beeinträchtigung der körperlichen oder geistigen Leistungsfähigkeit."

In diesem Zusammenhang gibt es eine sogennante "Gliedertaxe". In dieser Gliedertaxe bekommen alle Sinnesorgane und alle Gliedmaßen einen gewissen prozentualen "Wert" zugewiesen. Der Verlust eines Auges wird z.B. mit 50% bewertet, d.h. es würden im Falle eines Falles bei Verlust eines Auges 50% der vereinbarten Versicherungssumme ausbezahlt werden. Der Verlust oder die Funktionsunfähigkeit eines Daumes zählt z.B. 20%, d.h. es würde in diesem Fall dann eben 20% der Versicherungssumme ausbezahlt werden. (Das sind jetzt nur grobe Beispiele, verschiedene Versicherer haben evtl. auch unterschiedliche Gliedertaxen...)

Es gibt dann optional noch besondere Leistungsmodelle, bei denen die Leistung bei höherer Invalidität überproportional ansteigt (sogennante Mehrleistungen).

So eine extra Unfallversicherung macht also schon einen gewissen Sinn, v.a. wenn der schlimmste Fall eintritt und man z.B. aufgrund eines (privaten) Unfalles seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Klar gibt es da über die Sozialversicherung eine gewisse Grundabsicherung, aber wirklich weit kommt man damit wahrscheinlich nicht...

Oft kann man in so ein Unfallpaket dann auch noch zusätzliche Leistungen mit einschließen wie z.B. die von Dir erwähnte Lohnfortzahlung (=Krankentagegeld), ein Krankenhaustagegeld (für stationäre Aufenthalte wird pro Tag ein vereinbarter Tagessatz erstattet), Todesfall-Leistungen, Bergungskosten, kosmetische Operationen usw.

» darkblue » Beiträge: 154 » Talkpoints: 0,08 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Gerade die Todesfall-Summen sind auch nicht zu verachten. Vor allem wenn du eine Familie hast (oder planst), um diese nach einem tödlichen Unfall finanziell versorgt zu wissen.

Diese Unfall- und Lebensversicherungen kommen eben überall dort zum Tragen, wo die Krankenkasse oder der Staat gar nichts oder zumindest nicht mehr viel zahlen und man nicht mehr einfach so ins Berufsleben zurück kann um sich selbst zu versorgen (in finanzieller Hinsicht jedenfalls).

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Das was du meinst ist die normale Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Damit wird eigentlich nur gesichert, das du deine Lebenshaltungskosten weiterhin tragen kannst. Das Unfallkrankenhaustagegeld wird dann zusätzlich gezahlt. Und da ist es egal, ob der Unfall während der Arbeit oder in der Freizeit passiert ist. Zumal dieses Geld in erster Linie dazu gedacht ist, um unter anderem die Zuzahlung im Krankenhaus abzufangen. Oder die Fahrtkosten für Besuche der Familie.

Die Hauptleistung bei der Unfallversicherung ist aber die Zahlung bei bleibenden Schäden, was darkblue schon erklärt hat. Denn immerhin kann nicht jeder eventuelle Umbaukosten die durch eine Behinderung nötig sind, vom Ersparten bezahlen. Und halt auch die Leistung im Todesfall. Die ist zwar nicht ganz so hoch bei den meisten Tarifen, aber die Hinterbliebenen kommen damit halt auch ein paar Monate über die Runden.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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