Sprachenwahl in der Schule - was ist sinnvoll, was nicht?
Was hier noch gar nicht erwähnt wurde, ich aber jeden Tag hautnah zu spüren bekomme, ist, dass für mich als Mensch, der Probleme hat, Aufsätze zu formulieren, Latein der Himmel ist!
Ich lerne Latein seit der 5. Klasse, habe es also als erste Fremdsprache bekommen und habe anschließend in der 7.Klasse Englisch und in der 9. Spanisch dazubekommen. Nun sitze ich im Leistungskurs Latein, der ein absoluter Glücksgriff war. Weil Latein nicht nur eine "tote" Sprache ist, sondern wirklich dazu beigetragen hat, dass ich damals Spanisch sehr gut gelernt habe und in jeder Sprache die Grammatik fließend beherrsche. Nicht, weil es so schwer war, sondern, weil es die Grundlage für alles andere wurde. Außerdem habe ich wie gesagt nicht großartig mit meinen Formulierungsproblemen zu kämpfen, weil ein Hauptteil "Übersetzung" heißt.
Hinzu kommt, dass es auch zur Allgemeinbildung beiträgt. Man lernt im Unterricht ja nicht nur die Vokabeln, sondern einiges über die damalige Geschichte und beispielsweise Wirtschafts- und Politiksysteme, wie sie in der Antike aufgebaut wurden. Die Bundesrepublik Deutschland ergibt sich ja vor allem aus dem Vorbild "res publica".
Was dein Spanisch betrifft, würde es zur Entscheidung beitragen, wenn du erklären kannst, was genau deine Intention ist. Möchtest du es einfach nur lernen, weil du es hübsch findest und es sich gut in einer Bewerbung macht? Dann lass es. Da würde ich mich - wie ein Vorredner sagte - mal darauf festlegen, dass du die anderen Sprachen intensiver lernst. Du musst auch wissen, was mein Lehrer sagte: "Wir lernen Spanisch nicht für Spanien, sondern für Lateinamerika", weil dort ein viel größerer Bereich ist, wo es gesprochen wird. Wenn du es ablehnst, intensiver mit der Geschichte von dort in Kontakt zu kommen, weil du kein Interesse dafür aufbringst, lohnt sich auch hier der Aufwand nicht besonders.
Mir selbst hat Spanisch aber eine große Freude bereitet, weil es tatsächlich sehr klanghaft ist und wie bereits erwähnt, ich es gut lernen konnte mit meiner Lateinbasis. Ich war allerdings auch nicht so überladen von 4 anderen Sprachen. Auch ist es schön, zu wissen, dass ich mit Englisch und Spanisch als zwei Hauptsprachen der Welt sehr weit kommen würde. Aber den Aufwand ist es eben eher wert, wenn du Fremdsprachenkorrespondentin werden möchtest oder es wirklich einen ausschlaggebenderen Grund gibt, als grundsätzliches Interesse
Europa und die Welt wachsen zusammen. Von uns Arbeitnehmern erwartet man da Flexibilität, auch räumliche. So gesehen sind lebende Fremdsprachen wichtig, an erster Stelle natürlich Englisch. Innerhalb der Europäischen Union ist auch Französisch sehr wichtig, da die wichtigsten europäischen Institutionen in französisch-sprachigen Ländern bzw. Regionen liegen.
Trotzdem sollte man sich nicht zu viele Fremdsprachen aufhalsen, da unsere Lehrpläne in den anderen Fächer schon sehr überfragtet sind. Dass man bei zwei eng verwandten Sprachen durcheinander kommen kann, kann ich was die Aussprache und manche Vokabeln betrifft bestätigen. Deshalb sollte man in diesem Fall die dritte Fremdsprache Spanisch erst dann systematisch lernen, wenn man die zweite Fremdsprache Französisch schon einigermaßen sicher beherrscht.
Über die Sprachen, die man in der Schule lernt kann ich nur sagen das Englisch die einzige wichtige Sprache ist, die man immer wieder gebrauchen kann. Es kommt auch ganz darauf an, welchen Job man nach der Schule wählt, in einigen ist immer eine gewisse Sprache gefordert, in manchen auch das man mindestens 4 Sprachen können muss. Da ist es dann eher unwichtig welche Sprachen man kann denke ich. Wichtig sind Sprachen nur, wenn man viel Kontakt mit Kunden und Kunden aus anderen Ländern hat.
Ich habe in der Schule Deutsch, Englisch und Französisch gelernt. Französisch habe ich seitdem nie mehr wieder gebraucht, finde diese Sprache auch sehr schwer und teils unsinnig. Genauso erging es einer Freundin die Italienisch gelernt hat, sie braucht diese Sprache auch nicht mehr. Und wenn man die Sprache nicht aktiv weiterausübt dann verlernt man sie sehr schnell wieder und wenn man sie später wieder einmal braucht, muss man erst recht wieder einen Auffrischungskurs machen.
Also ich würde zusätzlich keine Sprache mehr lernen als die die Pflicht sind, außer du weißt das du sie später sicher einmal brauchen wirst im Job, ansonsten kann man dann ja immer noch den jeweiligen Kurs dafür machen. Auch wenn du den Kurs aus Vorliebe zu Sprachen gerne machen möchtest kann ich ihn dir empfehlen. Ist manchmal sehr hilfreich. Jedoch wenn man sich in Sprachen lernen sehr schwer tut würde ich bei der Minimalanzahl der Sprachen bleiben.
In Bewerbungen, besonders für Firmen, die viel Auslandskontakt haben, liest es sich immer gut wenn man mehrere Sprachen in Wort und Schrift beherrscht.
Ich denke das Englsich die große Weltsprache bleiben wird, Latein ist für mich eine der unnützesden Sprachen überhaupt, wenn man nichts studiert wo man Latein braucht hat man es ziemlich umsonst gelernt, ich denke, dass Latein früher oder später von der Bildfläche verschwinden wird.
Ich wollte euch nur mitteilen, dass ich meine Wahl getroffen habe und meine Sprachenwahl wie folgt aussieht: 5. Klasse Latein, 6. Klasse Englisch, 8. Klasse Französisch und 10. Klasse (statt Latein) - Spanisch!
Ich habe mich doch dazu entschlossen, Spanisch als 4. Fremdsprache zu lernen und habe es mittlerweile nich nicht bereut. Mit dem kleinen Latinum kann ich fast alle Studiengänge belegen, außerdem habe ich in Latein nach 5 Jahren schon relativ viel gekonnt und irgendwie war "die Luft draußen". Keine neue Grammatik mehr, nur übersetzen.
Da ich zudem nicht mit Cäsar, Catull und Co. klar gekommen bin, fiel mir der Schritt zu Spanisch umso leichter. Ich lerne es zwar erst seit knapp 1,5 Monaten, doch trotzdem ist mir schon das aufgefallen, was manche Vorposter bereits erwähnt haben: Ich verwechsle gerade Spanisch und Französisch, vorgestern ist es mir in meiner Französischschulaufgabe passiert, dass ich zwei französische Sätze plötzlich mit "y" (= Spanisch und heißt "und") verbinden wollte ...
Doch trotzdem bereue ich meien Wahl nicht. Denn für mich bedeutend dazu kommt die Tatsache, dass ich das gesamte nächste Jahr in Texas verbringen und dort zur Schule gehen werde. Und an dieser Schule wird kein Latein, nur Spanisch angeboten. Hätte ich Latein behalten, würde ich ein ganzes Jahr aussetzen und hätte danach sicherlich Probleme, doch dort kann ich einfach das 2. Spanischjahr absolvieren und sobald ich zurück in Deutschland bin und die Klasse wiederhole das 2. Jahr nochmal machen - schaden tut mir das sicher nicht! Trotzdem nochmal vielen Dank für die vielen Antworten!
Übernimm dich bloß nicht, nachher hast du die Nachweise für die Kurse in der Tasche und kannst keine Sprache richtig. Ich bin zwar schon eine Weile raus aus der Schule, ich weiß aber noch dass meine Zeit in der Oberstufe immer knapp bemessen war und ich entscheiden musste wo ich welche Prioritäten setzte. Wenn ich Vokabeln lernen musste blieb manchmal anderes auf der Strecke was vielleicht wichtiger war. Ich denke da so an Mathe, Chemie und Physik. Wenn du dort einmal den Anschluss verloren hast wird es sehr schwer.
Noch einmal zu deiner Sprachenauswahl. Die ist sicherlich gut getroffen wobei für mich Latein auch nicht gerade Nachvollziehbar ist wenn man zukünftig nicht gerade Medizin studieren oder Apotheker werden will. Aber wenn es dir Spaß macht, warum nicht. Denk doch mal über Russisch nach. Die Sprache ist zwar unheimlich kompliziert und es gibt kaum jemand der dir außerhalb der Schule beim Lernen helfen kann aber ich denke mal dass viele Unternehmen zukünftig die Osterweiterung ins Auge fassen werden müssen und dann braucht man garantiert Fachpersonal mit Sprachkenntnisse. Wenn deine beruflichen Pläne nicht gerade in diese Richtung gehen und du nur für den Urlaub oder eventuelle zufällige Gespräche gerüstet sein willst dann vergiss den Vorschlag. Dort macht kaum noch jemand Urlaub.
hooker hat geschrieben: Noch einmal zu deiner Sprachenauswahl. Die ist sicherlich gut getroffen wobei für mich Latein auch nicht gerade Nachvollziehbar ist wenn man zukünftig nicht gerade Medizin studieren oder Apotheker werden will. Aber wenn es dir Spaß macht, warum nicht.
Nicht nur bei Medizin und Apotheker benötigt man Latein, sondern auch, wenn man z.B. Geschichte studieren will, selbst auf Lehramt, wenn es fürs Gymnasium sein soll, benötigt man Latein. Und da es einige so genannte Romanische Sprachen gibt, erleichtert es das spätere erlernen selbiger.
Mein Sohn hat Englisch und Latein (Japanisch aus Spaß im Privatunterricht ohne Zertifikat) und würde für Kunstgeschichte als Studium Englisch und Französisch oder Italienisch benötigen, da ist es natürlich ein leichteres Italienisch nach zu lernen, weil die Basis mit Latein gegeben ist. An einigen Unis wird da auch Latein verlangt, aber das hat er ja, deswegen habe wir da nicht so drauf geachtet.
Wenn Dir Sprachen leichtfallen, dann lerne so viele wie nur möglich. Fremdsprachen zu können schadet nie, im Gegenteil, das ist inzwischen in ganz vielen Berufen sogar absolut nötig (und auch bei vielen Studienfächern Voraussetzung). Da Du nun ein Auslandsjahr einlegst, kannst Du Deine Englisch-Kenntnisse so ja auch noch weiter verbessern. Spanisch ist auch eine gute Wahl, besonders, wenn Du jetzt in Deinem Auslandsjahr auch auf spanische Muttersprachler triffst und die Sprache so noch mehr üben kannst.
Falls Deine Schule das anbietet, würde ich Dir nach Deiner Rückkehr noch Russisch empfehlen. Erstens weil Russisch auch ziemlich weit verbreitet ist und zweitens, weil man dadurch andere osteuropäische Sprachen ein wenig verstehen und gegebenenfalls leichter lernen kann.
bijin hat geschrieben:hooker hat geschrieben: Noch einmal zu deiner Sprachenauswahl. Die ist sicherlich gut getroffen wobei für mich Latein auch nicht gerade Nachvollziehbar ist wenn man zukünftig nicht gerade Medizin studieren oder Apotheker werden will. Aber wenn es dir Spaß macht, warum nicht.
Nicht nur bei Medizin und Apotheker benötigt man Latein, sondern auch, wenn man z.B. Geschichte studieren will, selbst auf Lehramt, wenn es fürs Gymnasium sein soll, benötigt man Latein. Und da es einige so genannte Romanische Sprachen gibt, erleichtert es das spätere erlernen selbiger.
Mein Sohn hat Englisch und Latein (Japanisch aus Spaß im Privatunterricht ohne Zertifikat) und würde für Kunstgeschichte als Studium Englisch und Französisch oder Italienisch benötigen, da ist es natürlich ein leichteres Italienisch nach zu lernen, weil die Basis mit Latein gegeben ist. An einigen Unis wird da auch Latein verlangt, aber das hat er ja, deswegen habe wir da nicht so drauf geachtet.
Entschuldigt, wenn ich hier so eine Verfechterin bin, das ist eine subjektive Vorliebe, aber: Mit Latein habe ich nicht nur "was Totes", sondern in der 5. Klasse erst den bombensicheren Umgang mit der deutschen Grammatik erlernt. Inzwischen formuliere ich Sätze (auch, wenn wie bereits erwähnt darin nicht meine Vorliebe liegt) über halbe Seiten hinweg und -gleichwohl das natürlich eventuell schwerer zu verstehen ist- grammatikalisch ist darin aber auch wirklich jede Verzweigung stimmig.
Die Wahl der Threaderstellerin empfinde ich als Herausforderung, allerdings bei gutem Sprachgefühl spannend. Spanisch liebe ich nämlich persönlich auch. Viel Erfolg weiterhin!
Englisch ist heute Pflicht. Kannst du nicht Englisch, dann brauchst du dich auch nicht für gut bezahlte Arbeit bewerben. In Deutschland wird wegen der deutsch-französischen Freundschaft und weil Deutschland und Frankreich wichtige Handelspartner sind, viel Wert auf die französische Sprache gelegt. Ich kann es nicht ganz nachvollziehen, denn meiner Meinung nach ist Spanisch wichtiger und zudem auch schöner.
Zu Latein: Es ist ein Vorurteil, dass man Latein oder sogar das Latinum für ein Medizinstudium braucht. Das war mal so, ist aber nicht mehr. Heute gibt es Lateinkurse für Medizinstudenten, wo die medizinischen Fachbegriffe gelernt werden. Wer also wissen möchte, wie Muskel xy auf Latein heißt, braucht sich nicht mit Cicero quälen. Man lernt an der Uni die medizinischen Fachbegriffe und gut ist. Möchte man allerdings Geschichte (alte und mittel- alterliche Geschichte, nicht neue und neueste Geschichte) studieren, oder Sprach- und Literaturwissenschaft aus Europa, oder Theologie, Philosophie, braucht man Latein. Macht man es nicht auf der Schule, bekommt man die Möglichkeit an der Uni. Das kostet allerdings viel wertvolle Zeit. Man kann sich eigentlich zwei Semester ausschließlich mit Latein beschäftigen.
Die Frage, ob man Latein lernen sollte, weil man dann schneller andere romanische Sprachen lernt, kann ich Folgendes sagen: Beherrscht man Latein, ist es eindeutig leichter Italienisch zu lernen. Aber ich würde nie Latein lernen um dann leichter Italienisch zu lernen, sondern nur, wenn mir Latein Spaß machen würde. Man macht den Mofa-Führerschein auch nicht um leichter den Autoführerschein zu machen. Man macht den Mofa- Führer-schein, wenn man ein Mofa fahren möchte.
delfin45 hat geschrieben: In Deutschland wird wegen der deutsch-französischen Freundschaft und weil Deutschland und Frankreich wichtige Handelspartner sind, viel Wert auf die französische Sprache gelegt. Ich kann es nicht ganz nachvollziehen, denn meiner Meinung nach ist Spa- nisch wichtiger und zudem auch schöner.
Um hierauf mal genauer einzugehen. Es ist nicht nur wegen der deutsch-französischen Freundschaft so, sondern auch deshalb weil Französisch einfach viel mehr als weitere Sprache zur Muttersprache gelernt wird. Zumindest was das ganze hier in Europa angeht. Zusammen mit Deusch wird Französisch, zwar mit Abstand, gleich hinter Englisch gelernt. Spanisch hingegen hinkt dagegen weiter zurück.
Die Europäische Kommission beschloss zudem das Ziel "Muttersprache+2", und das bis ins hohe Alter. Dies ist meinerseits zwar ziemlich utopisch und wohl auch schlecht umsetzbar. Doch das Ziel der Mehrsprachigkeit ist weiterhin gesetzt.
Insofern wäre es im Sinne der EU, wenn man ziemlich viele Sprachen gut beherrschen könnte.
Zum Thema Latein: Ich kann das nur bestätigen, sprechen tut man es ja eh nicht. Gebrauchen kannst du es wie oben genannt nur punktuell. Ich kann auch bestätigen, dass es einem leichter fällt andere "Romanische" sprachen
zu lernen, wenn man vorher Latein gehabt hat. Zumindest in Grammatik gibt es große Ähnlichkeit, sowie auch bei den Vokabeln.
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