In welchem Alter sollte man seine Kinder aufklären
Mein Sohn wußte schon im Kindergarten, das die Babys im Bauch der Frauen wachsen. So mit 5 Jahren hat meine Schwiegermutter ihm dann erzählt, das wenn er Zucker auf die Fensterbank legt, er ein Geschwisterchen bekommt Am nächsten Morgen hat er dann eine ganze Tüte Zucker auf sämtlichen Fensterbänken im Haus verstreut Geschwisterchen kam aber dann trotzdem nicht sofort.
Als ich dann mit den zwillingen schwanger war kurze Zeit später, hat er sich sehr für das Thema interessiert. Ich hatte ja auch einige Schwangerschaftsbücher, die er sich angeschaut hat. Und als dann die Frage kam, wie denn die Babys da rein kommen in den Bauch, habe ich ihm halt ganz normal erklärt, das der Mann seinen Penis bei der Frau in die Scheide macht, und dann kann man ein baby bekommen. Seine erste Reaktion war: "Nee, das habt ihr aber nicht gemacht, das hätte ich ja mitbekommen".
Daraufhin hat er Sonntags Nachmittags seine andere Oma angerufen, und hat sie gefragt, ob das wirklich stimmt Die war doch etwas geschockt am Telefon, und sagte dann nur, wenn wir das gesagt haben, dann wird das wohl stimmen. Und seitdem weiß er das. Auch weiß er, das manche Frauen eine Tablette nehmen, wenn sie kein Baby wollen. Den Rest, wie Pubertät, Menstruation und so, wird er jetzt in der 4. Klasse lernen.
Aber es stimmt schon, je älter die Kinder werden, um so peinlicher ist es für die Eltern. manchen Eltern ist dieses Thema aber auch wirklich sehr peinlich, und das merken die Kinder. Und dann trauen sich die Kinder natürlich nicht, ihre Eltern zu dem Thema noch mehr zu fragen, weil es den Kindern dann auch peinlich ist. Von daher, einfach ganz locker und normal und saxchlich mit den Kindern drüber reden.
Ich bin selber grade 16 Jahre alt und meine Eltern haben mich nie in irgendeiner Weise aufgeklärt.
Ich finde das man alles das, was einem die Eltern sagen (können) man mindestens im Unterricht lernt, und unter Freunden mitbekommt (allgemein gesehen). Grade eben haben wir zum Beispiel im Biologieunterricht die Menstruation der Frau durch genommen. Und da haben wir so viel gelernt, das hätten keine Eltern machen können, da man heutzutage auch viel freier über derartige Themen reden kann. Auch haben wir bei dem Thema nicht nur das allgemeine der weiblichen Menstruation gemacht, sondern eben auch was für Hormone freigegeben werden, und was wie zusammenhängt und wie reagiert, wenn welcher Stoff dazu kommt (ich als Junge fand es verwirrend, aber weniger interessant ).
Das ganze ist natürlich nur eine Einschätzung aus meiner, männlichen Sicht, aber ich denke das allein durch die Schule und durch Freunde das ganze Thema nicht mehr so tabu ist, wie es bei den Generationen vor uns war. Wenn man sich auch heutzutage Filme anschaut ist das ja auch was ganz anderes als früher, oder durch das Medium Internet hat das ganze Thema an tabunis (gibts das Wort ? ) verloren.
Also ich erziehe mein Kind jetzt schon sehr frei und es kann mir alle möglichen Fragen stellen. Der Kleine ist erst 2, aber er weiß schon, dass Männer einen Pimmel haben und Frauen nicht, und dass Frauen einen Busen haben.
Ich finde, dass man dann aufklären sollte, wenn ein Kind anfängt, Fragen zu stellen. Und ich würde dann ganz offen antworten. Ein kindgerechtes Buch kann natürlich helfen, Dinge besser zu verstehen. Aber von diesem verklemmten Aufklären wie z.B. teilweise in Amerika von wegen Bienen und Blumen oder gar dem Klapperstorch halte ich nichts. Ich finde an Sexualität an sich nichts verwerfliches und finde, dass die Kinder sobald sie Interesse zeigen, auch ruhig die "Wahrheit" über die Zeugung von Kindern erfahren sollten.
Natürlich wird man auch im Unterricht aufgeklärt, aber meist schon sehr spät. Ich wurde mit 7 zwangsweise aufgeklärt, weil ich in der Schule einem Jungen das Muster meiner Blümchenunterhose zeigte, der behauptete, ich sei kein Mädchen. Ja, nur die Unterhose, aber es gab einen Mordsaufstand in der Schule, im Nachhinein finde ich das total übertrieben, aber es war nun einmal so zu der Zeit, und so nahmen mich meine Eltern beiseite und erklärten mir alles. Im Biologieunterricht lernten wir dann in der 5. Klasse die wissenschaftliche Seite von all dem, das hätte ich in der Grundschule auch noch nicht verstanden, sprich die Hintergründe. Über Sexualität an sich sprachen wir allerdings kaum und soweit ich mich erinnern kann besuchten wir erst in der 7. Klasse Pro Familia, erst da ging es um die in meinen Augen "wichtigen" Aspekte wie Verhütung, Aids, Geschlechtskrankheiten, etc. In der 7. Klasse finde ich das zumindest in der heutigen Zeit zu spät, ich finde, das sollte in der 5. Klasse geschehen.
Ich würde vor allem danach gehen,, was das Kind für Fragen hat. Da kommen doch eigentlich kontinuierlich Fragen nach Geschlechtsmerkmalen/Organen und Fortpflanzung, oder? Meistens wissen Kinder ganz gut, wie viel Information sie zu bestimmten Themen gerade gebrauchen und verkraften können.
Natürlich wird dann noch mal eine spezielle Auseinandersetzung mit dem Thema "Schutz vor Krankheiten und Schwangerschaft" fällig, wenn die Kinder in der Pubertät sind und kurz davor stehen, ihre ersten eigenen Erfahrungen zu machen. Trotzdem sollten die Kinder selbstverständlich schon vorher über die "Basics" bescheid wissen. Töchter sollten vor der ersten Regel über Menstruation bescheid wissen, genauso sollte man Jungen über Samenergüsse informieren bevor der erste passiert. (das sagen zumindest Sexualpädagogen.)
Basis ist natürlich immer ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Kind und Eltern - ohne das wird es wohl nicht gehen.
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