Als asozial abgestempelt wegen Tieren

vom 20.06.2008, 11:42 Uhr

Die Anzahl der Tiere hat nichts mit asozial zu tun und in meinen besten Zeiten hatte ich auch 7 Mäuse, 1 Hamster, 4 Ratten und 4 Degus. Ich wurde nie als asozial abgestempelt. Ich habe in meiner Arbeit im Tierschutz einiges gesehen und ich kann sagen, dass schon alleine eine Haltung von 4 Ratten asozial sein kann, wenn der Besitzer in einer Einraumwohnung wohnt, die Wohnung aussieht, als ob eine Bombe zerplatzt wäre und die Tiere in einem Hamsterkäfig leben, der nie sauber gemacht wird.

Dann gibt es Halter, die ihre Tiere freiwillig abgeben und die Tiere sind in einem guten Zustand. Die Leute haben mehrere Tiere, die aber einfach zu viel geworden sind, weil die Leute keine Ahnung von Tierhaltung hatten. Mäuse und Ratten, die sich wild vermehrt hatten und wo man dann die Tiere rausgeholt haben, aber die Menschen doch nicht als asozial abgestempelt wurden, weil das Umfeld und die Leute selber einfach diesem Klischee nicht entsprachen.

Es gibt aber wiederum Leute, die nur 3 Katzen halten und die man mit Hilfe des Tierschutzes vor den Leuten retten mussten, weil sie die ganze Wohnung vollgepieselt und vollgekackt haben und die Nachbarn sich beschwerten. Die Halter haben nie das Katzenklo sauber gemacht und der Rest der Wohnung sah wirklich asozial aus und man konnte kaum treten. Das ist asozial. An der Menge der Tiere kann man das nicht festmachen.

Und Nelchen, ich frage mich, wie dich die Menschen blöd angucken können. Die meisten Tiere leben in deiner Wohnung und die sieht keiner und wer in deine Wohnung reinkommt und sieht, dass die Tiere gut gehalten werden und es in deiner Wohnung nicht stinkt, der sollte wissen, dass so eine Tierhaltung nicht asozial ist.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Auf dem Land ist es eher normal, das man mehrere Tiere pflegt, auch wenn diese oftmals dann in Topf oder Pfanne landen. Wenn dich andere schief anschauen und du das als abstempeln betrachtest bzw. dir das schon direkt gesagt wurde, kann ich mir die Gründe an anderer Stelle vorstellen.

Denn wir wissen ja, das du Hausfrau bist und daran werden eventuell die Leute in deinem Umfeld Anstoß nehmen. Es ist eben unüblich das eine junge Frau einfach so nur zu Hause ist. Vorallem, wenn keine Kinder vorhanden sind. Die Gründe dafür sind den Leuten dann egal, denn sie sehen nur die äußeren Fakten. Jung, nicht arbeiten gehen ist eben vorallem für ältere Menschen die selbe Stufe wie asozial.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich hatte schon mal zur gleichen Zeit einen Hund, mehrere Kleinnager, eine große Voliere mit Ziervögeln (Finkenarten) und ein recht großes Aquarium mit Fischen (wie viele Fische war allerdings unmöglich zu zählen, es werden aber sicherlich um die 100 gewesen sein). Trotzdem hat mich nie jemand deshalb schief angeguckt. Zum einen wussten das halt auch nur die Leute, die schon mal bei mir zu Hause gewesen sind, denn so war ich natürlich nur mit dem Hund unterwegs. Zum anderen wurde sehr darauf geachtet, alles sauber zu halten, so dass da nichts nach den entsprechenden Tieren roch.

Verglichen mit anderen Leuten dort lebten bei uns sogar wenig Tiere, einige Häuser weiter waren zwei Gänse, eine Schar Hühner, drei oder vier Kaninchen, zwei Hunde und mehrere Katzen. Noch ein Stück weiter weideten drei Schafe direkt am Haus. Gut, das Federvieh diente da vor allem als Eier-Lieferanten, aber lief da halt frei auf dem Hof und dem Stück Wiese herum und hatte einen eigenen Stall. Gehört hat man sie natürlich noch etliche Häuser weiter, denn gerade ein Hahn ist ziemlich laut.

Das ist in ländlichen Gegenden aber normal, da nimmt auch niemand Anstoß dran. Wer dort aufgewachsen ist oder schon länger dort wohnt, kennt es nicht anders, als dass in den meisten Häusern Hund und Katze zum Haushalt gehören und oftmals noch andere Tiere gehalten werden.

Bei einer meiner besten Freundinnen ist immer ein halber Zoo zu Hause, weil sie ehrenamtlich im Tierschutz tätig ist und laufend als Pflegestelle dient. Und dazu noch mehrere eigene Tiere hat. Das einzige was ist, es ist bei ihr halt ziemlich laut, da kommt dann mal ein Spruch zu oder dass sie ja sicher nie in Urlaub fahren kann, aber das ist auch schon alles. Selbst ihr Vermieter, der von Anfang an davon wusste, hat nichts dagegen.

Als asozial wird etwas bezeichnet, das von der Norm in sehr negativem Sinne abweicht. Also eine völlig verdreckte Wohnung ist in jedem Fall asozial. Aber wenn Tiere da sind und man dennoch alles sauber hält, ist das für die allermeisten Menschen normal, auch wenn es mehrere Tiere sind. Es wird zwar immer welche geben, die aus Angst vor Krankheitserregern oder Schmutz gar kein Tier in ihrer Wohnung haben möchten, aber das sind dann meist auch jene, wo der Putzfimmel irgendwann schon kranhafte Züge annimmt.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Falls das wirklich so sein sollte, dass du als asozial angesehen wirst - wobei "komisch angucken oder belächeln" für mich aber nichts mit als asozial abstempeln zu tun hat - dann hat das wahrscheinlich noch andere Gründe als die Anzahl deiner Haustiere. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass es dem ein oder anderen komisch vorkommt, dass du immer behauptest nicht arbeiten zu können, während du aber sehr gut in der Lage zu sein scheinst, dich um eine ganze Reihe Haustiere zu kümmern. Vielleicht fragt sich der ein oder andere auch, ob dein Privatzoo auf Staatskosten durchgefüttert wird.

Ich wohne auch in einer ländlichen Gegend und hier ist es fast normal, dass man mehrere Haustiere hat. Gerade bei Familien mit Kindern sieht das oft so aus, dass es neben dem Familienhund und ein bis zwei Katzen noch diverse Nagetiere oder Vögel gibt, die dann den einzelnen Kindern gehören. Auch außergewöhnlichere Tiere wie Laufenten, Schafe oder Minischweine sind bei uns vertreten und die Besitzer stoßen mit diesen Haustieren nicht auf Ablehnung sondern auf reges Interesse.

Ich habe es erst ein mal erlebt, dass in meiner Gegend ein Tierhalter als asozial bezeichnet wurde - das war ein Mensch, der über 100 Tiere in einer 50 Quadratmeter Wohnung in der Innenstadt gehalten hat und vom dem wohl so eine Belästigung für die Nachbarn ausging, dass die Wohnung schließlich zwangsgeräumt werden musste.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Auf dem Dorf ist das sicherlich normal, würdest du aber in der Stadt in einer Neubauwohnung wohnen würde ich als Nachbar auch argwöhnisch schauen. Allerdings würde ich selbst das nicht dort als asozial ansehen sondern unter Umständen als falsch verstandene Tierliebe. Asozial ist ein Lebenswandel, mit Tierhaltung hat das eigentlich nicht unbedingt etwas zu tun

Du schreibst dass es doch jedem selbst überlassen ist was er an Tieren hält solange er sich auch darum kümmert. Vom Kern her ist das natürlich richtig, aber um noch einmal auf die Neubauwohnung zurückzukommen, es kommt auch auf die Menge an. 20 Wellensittiche kann man sicher in so einer Wohnung artgerecht halten aber der Radau wird für die anderen Mieter dann unerträglich. Bei Mäusen wäre es ähnlich, da kommt dann noch der Gestank dazu.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Cloudy24 hat geschrieben:Ich habe es erst ein mal erlebt, dass in meiner Gegend ein Tierhalter als asozial bezeichnet wurde - das war ein Mensch, der über 100 Tiere in einer 50 Quadratmeter Wohnung in der Innenstadt gehalten hat und vom dem wohl so eine Belästigung für die Nachbarn ausging, dass die Wohnung schließlich zwangsgeräumt werden musste.

So etwas ist dann meist ein krankhaftes Tier-Sammeln. Da sieht es dann zwar aller Wahrscheinlichkeit nach asozial aus, aber der betreffende Mensch ist psychisch krank und kann da im Grunde nichts für.

Ich denke auch, dieses Schiefangucken hat andere Gründe als die Tiere. Denn in sämtlichen Haushalten leben Hund, Katze, Nager oder Vögel. Und selbst wenn nicht, haben die Leute, die so gucken, dann garantiert eine Oma, Tante, etc. bei der zu Hause der Wellensittich Freiflug im Wohnzimmer genießt oder die Katze auf dem Sofa liegt und der Hund ím Bett schläft.

Was ich mir eher vorstellen könnte, ist, dass die Frage nach dem Geld und woher es kommt aufkommt. Denn Tiere kosten Geld. Beim Rassehund ist das schon ein stattlicher Anschaffungspreis, bei den Kleintieren kostet die entsprechende Ausrüstung (ein Aquarium schlägt da besonders heftig zu), plus monatlich laufender Kosten, wie Futterm, Versicherung, Steuern, Tierarzt. Und ebenso, wie man sich bei so manchem fragt, woher er das teure Auto, die tolle Fernsehanlage, usw. hat, fragt man sich das auch bei manchen Tieren.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich hab sowas bisher noch nicht erlebt, weder bei mir selbst noch bei anderen. Da ich selbst auf dem Land wohne, kenne ich einige, die viele Tiere haben, auch meine Schwiegereltern gehören dazu. Sie haben einen Hund, eine Katze, drei Degus und, soweit ich jedenfalls weiß, Fische.

Ich selbst habe nur noch zwei Zwergkaninchen und falle somit wohl nicht unter diejenigen, die viele Tiere halten. Aber auch im Fall meiner Schwiegereltern habe ich noch nicht erlebt, dass sie jemand aufgrund der Vielzahl der Tiere, die sie halten, als asozial bezeichnen würde oder diese Meinung auch unausgesprochen über sie hätte.

Mich würde allerdings auch interessieren, ob Dir wirklich so direkt gesagt wurde, dass man Dich für asozial hält, weil Du einige Tiere hältst, denn ich kann mir gar nicht erklären, wie man so eine Meinung haben kann, es sei denn, es handelt sich dabei um wirklich vernachlässigte Tiere in einer dreckigen und lieblosen Umgebung, wovon ich bei Dir nicht ausgehe.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wundert mich nicht, dass die Leute teilweise so reagieren. Man muss einfach nur einmal den Fernseher einschalten. Letztens kam eine Sendung über ein "Messi-Haus" welches man komplett saniert hat. Natürlich hatte die Besitzerin des Hauses mehrere Katzen. Dies ist kein Einzelfall. Ich habe schon mehrere Sendungen gesehen, die sich mit dem Thema "Messis" beschäftigt haben. Immer wieder hatten diese Menschen mehrere Haustiere.

Deswegen denke ich, dass die Medien hier eine große Rolle spielen. Es entsteht einfach eine Verknüpfung zwischen Tierliebhabern und "Messis". Ergo: Wenn man viele Tiere hat ist man asozial. So ist das leider. Die Medien treten jedes Vorurteil breit.

Ich bin der Meinung, dass die Menschen die einen wegen vieler Tiere gleich so abstempeln, einfach zuviel Freizeit vor dem Fernseher verbringen. Wir haben selber drei Katzen und haben trotzddem einen geregelten Haushalt. Zudem geht es den Tieren auch super und die fühlen sich sehr wohl. Es kommt nicht darauf an wieviele Tiere man hat, sondern ob man sich um diese auch kümmert und gleichzeitig sein eigenes Leben nicht vernachlässigt. Oh, da hab ich noch etwas vergessen. Wir haben noch Fische! Welch eine Schande.

» toria2178 » Beiträge: 121 » Talkpoints: -0,47 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Eigentlich hätte ich gedacht, dass man auf dem Dorf in Bezug auf Tierhaltung toleranter ist, aber vielleicht denken einige Leute an Animal Hoarding. Fälle von Animal Hoarding kommen immer ausführlich mit Fotos in die Presse, und möglicherweise denken die Menschen, es sähe bei euch auch so aus. Oder sie können einfach nicht verstehen, dass wir die Zeit, die sie zum Beispiel mit Fernsehen verbringen, dazu zu nutzen, um uns, um die Tiere zu kümmern. Ich finde, man kann so viele Tiere haben, wie man versorgen und artgerecht halten kann.

» Ashley1979 » Beiträge: 138 » Talkpoints: 7,17 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Gerade in einem Dorf ist es doch meistens üblich das man mehrere Tiere hat. Finde ich seltsam. Ich habe auch in einem kleinen Dorf gewohnt und hatte selber 5 Katzen. Dort ist das üblich und normal. Wenn man das jetzt allerdings gegenüber einen Städter sagt, wird man wirklich meistens schief angeschaut. Dort kennen viele Kinder überhaupt kaum Tiere weil es eben so wenige gibt. Ich muss hier sagen dass deine paar Tiere gar nichts sind, im Vergleich dazu was manche Bekannte von mir haben. Wie gesagt, im Dorf ist es normalerweise üblich. Und ich vermute auch das deine Tiere genug Platz zum Spielen und Auslauf haben, sofern sie es möchten und können. Bei den Fischen wird’s vermutlich ein wenig schwierig! :lol:

In der Stadt könnte ich es mir nicht vorstellen dass man so viele Tiere hat, denn hier sind es meistens kleine Wohnungen und wenn hier viele Tiere sind, sind sie meistens nicht so gut versorgt. Sie haben wenig Platz und kaum Auslauf. Hier würde ich vermutlich auch jemanden schief anschauen wenn er mir erklärt er hat in seiner kleinen Wohnung 10 Tiere. Aber ich denke das die Leute das einfach sehr unterschiedlich sehen.

» wiesel » Beiträge: 1303 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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